Ihr unterschätzt den Sprung von unbemannt auf bemannt. Das ist der Punkt, wo es richtig aufwändig und teuer wird. Zeigt die Erfahrung. Mag sein das uns SpaceX eines Tages auch hier eines besseren belehren wird, aber so lange bleib ich da skeptisch.
Gruß, Klaus
Klar ist bemannter teurer und aufwendiger, aber ich bin der Meinung, dass die NASA hier einfach auf dem falschen Dampfer ist. Anstatt klarzumachen, das Raumfahrt nun mal gefährlich ist und es immer wieder mal (auch tödliche) Unfälle geben kann, versucht man Ares / Orion so sicher wie nur irgend möglich zu machen. Dadurch steigen die Kosten so exorbitant, das die bemannte Raumfahrt langsam aber sicher ihre Berechtigung verliert. Zudem ist es unsinnig. Atlas 5 und Delta 4 sind genau so sicher wie früher die Saturn. Dennoch behauptet man, diese Träger wären nicht sicher genug und setzt auf eine abenteuerliche Kombination mit Feststoff - Unterstufe und Cryo - Oberstufe, von der heute noch keiner weiß, ob sie je so sicher fliegen wird wie die EELV Träger.
Keiner hat etwas gegen Sicherheit, aber aktuell ist die Situation lächerlich. Weder Shuttle noch Sojus erreichen die geforderte Sicherheit auch nur annähernd. Früher flogen die Astronauten auf einer notdürftig angepassten ICBM, die alles andere als sicher war, heute gilt ein Träger mit der Sicherheit der Saturn schon als zu unsicher, gleichzeitig fliegt man immer noch mit dem Shuttle, der mit 80:1 geradezu wie eine Todesfalle anmutet. Will man die bemannte Raumfahrt wirklich auf eine vernünftige Basis stellen, dann müssen zuerst die Kosten im Rahmen gehalten werden. Vernünftige Sicherheit zu vertretbaren Kosten sollte das Ziel sein.
Das Problem ist hier nicht die US Industrie. Was SpaceX erreicht hat, haben auch LM und Boeing (fast) erreicht. Die Entwicklung der EELV Träger hat pro Träger ca. 1,5 Milliarden Dollar gekostet. Das ist zwar immer noch deutlich teurer als SpaceX, allerdings sind die Träger auch flexibler im Nutzlastbereich und haben eine höhere Nutzmassekapazität als die Falcon 9. Es zeigt zumindest, dass auch die großen Konzerne einigermaßen bezahlbare Raketen für eine überschaubare Summe entwickeln können (obwohl dort der bürokratische Overhead mit Sicherheit größer als bei SpaceX ist). Das Problem ist hier eher die NASA, die nicht akzeptieren will, dass Raumfahrt nun mal gefährlich ist und es Unfälle geben kann. beschränkt man sich auf eine vernünftige Sicherheit von 500 zu 1 (weit höher als die aktuell verwendeten Shuttle und Sojus), so sollte bemannte Raumfahrt sicher und zugleich bezahlbar sein. Egal wie man es dreht und wendet, auch die privaten Versuche (Dragon, Boeings Kapsel) werden nie eine Sicherheit von 2000:1, wie sie für Ares angestrebt wird, erreichen können. Zudem weiß heute noch keiner, ob Ares diese Sicherheit überhaupt je erreichen kann. Genau so gut ist es möglich, dass man Unsummen ausgibt und am Ende nur ein System so sicher wie Sojus hat. Das könnte man aber auch billiger haben, wenn man es direkt entwickelt.
SpaceX ist meiner Mainung nach auf dem Besten Weg, der etablierten Konkurenz davonzufahren. Und dabei bin ich eigentlich ein massiver SpaceX Kritiker. Aber das gestern gebotene überzeugte von A - Z und ist kein Vergleich mit dem popligen Ares 1x Testflug!