geologische Aktivitäten durch Schwerkraft des Mondes

Das System Erde Mond ist äußerst komplex in seinen Wechselwirkungen. So führt die Schwerkraft des Mondes zu Ebbe und Flut auf der Erde bzw. der Mond stabilisiert auch die Erdachse.

Fakt ist, daß sich Erde und Mond um einen gemeinsamen Massenschwerpunkt drehen, der innerhalb des Planeten Erde liegt.  Das bedeutet aber auch, daß die Achse der Eigenrotation der Erde nicht in ihrem mathematischen Zentrum liegt, sondern im Massenschwerpunkt des Systems.



Ich vermute, daß im flüssigem inneren der Erde, durch die Gezeitenkräfte des Mondes, Magma genauso bewegt wird, wie Wasser auf der Oberfläche. Dies müßte eine andauernde Erhitzung des Erdinneren bewirken. Möglicherweise ist dies auch die Ursache für die Kontinentalplattendrift und den damit verbundenen Vulkanismus.

Was meint ihr dazu ?

Sylvester

Hallo,

Das bedeutet aber auch, daß die Achse der Eigenrotation der Erde nicht in ihrem mathematischen Zentrum liegt, sondern im Massenschwerpunkt des Systems.

kleine Korrektur:

Die Eigenrotation der Erde findet schon noch um ihre eigene Rotationsachse im Schwerpunkt statt, genau so wie auch der Mond um sich selbst rotiert. Die gemeinsame Rotation von Erde und Mond umeinander hingegen findet um das Baryzentrum des Erde-Mond-Systems statt. Der Erde macht eine kleine Ellipse um das Baryzentrum, der Mond eine große Ellipse.


Das Baryzentrum der Erde-Mond-Systems liegt mehr als 4000km vom Erdmittelpunkt in Richtung Mond verschoben. Wenn die Eigenrotation der Erde darum geschehen würde ... oh mei .... .

Das bedeutet aber auch, daß die Achse der Eigenrotation der Erde nicht in ihrem mathematischen Zentrum liegt, sondern im Massenschwerpunkt des Systems.

Du meinst die Rotationsachse der Erde verläuft nicht durch den Mittelpunkt der Erde, sondern durch das Schwerezentrum des Erde-Mond-Systems?

Das funktioniert so nicht.

Auf deiner Skizze hast du es doch halbwegs richtig dargestellt.

Zur Erhitzung: Die Gezeiten mögen hier mit eine Rolle spielen, sind aber nicht die Ursache für Kontinentaldrift und Vulkanismus.

@Daniel war schneller. 

Im Forum ist es so ruhig ... ... jedes Häppchen wird gerne aufgeschnappt .

Zu der Hypothese, dass der Mond die Energie für tektonische Aktivitäten liefert, muss gesagt werden, dass diese Energie von irgendwo kommen müsste, was hier die Rotationen von Erde und Mond wären. So eine Wechselwirkung gibt es zwar in Form der Gezeitenkräfte, so dass der Mond sich langsam entfernt und die Erde sich immer langsamer dreht, aber das reicht nicht, um den ganzen Erdkern derart durchzukneten. Die beobachteten Änderungen der Rotation sind gut durch Größenordnungen der "normalen" Gezeiten erklärt.
Bei Betrachtung der Größenverhältnisse müsste es schon genau anders herum sein: Die Erde müsste den Mondkern "aktivieren", und das schafft sie nicht. Dann schafft der Mond es erst Recht nicht mit der Erde. Planeten der Kategorie Saturn und Jupiter sind mächtig genug, das mit ihren Monden zu machen.

Kurze Zwischenfrage...

Wie sicher ist denn, dass der Mond durchgehend ein Festkörper ist und nicht dass die Mondkruste einfach zu mächtig ist für jedwede tektonische / vulkanische Aktivität?

Dank im Voraus,
Igor.

Wie sicher ist denn, dass der Mond durchgehend ein Festkörper ist und nicht dass die Mondkruste einfach zu mächtig ist für jedwede tektonische / vulkanische Aktivität?

Sehr sicher, denn man hat schon während der Apollo-Missione das durch Mondbebenmessung herausgefunden (in flüssigen Gestein breiten sich die Wellen anders aus als in normalem Gestein). Mit dieser Technik hat man auch viel über die Beschaffenheit des Erdmantels und -kernes erfahren.

Und wieder was dazugelernt. Danke.

Igor.