Asteroidengürtel

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Offline pikarl

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Re: Asteroidengürtel
« Antwort #25 am: 02. Februar 2010, 22:26:12 »
Mittlerweile gibt es auch eine NASA-Aufnahme von der Staubwolke.

Die NASA klingt so, dass man sich recht sicher ist, dass es sich um eine direkte Kollision handelt. Danach entstieg dem einen Asteroidennukleus die Staubwolke, die durch den solaren Strahlungsdruck eingedellt wurde.

Es wäre das erste Mal, die Auswirkungen einer Kollision nicht menschgemachten Kollision im Asteroidengürtel zu beobachten (sieht man mal von dem hier ab).

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Offline pikarl

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Re: Asteroidengürtel
« Antwort #26 am: 05. Februar 2010, 14:26:34 »
Hier haben wir jetzt auch eine Zusammenfassung zu der Kollision.

In mehreren Quellen steht, dass dies die erste Kollision dieser Art war, die man direkt beobachtet hat. Tatsächlich gab es in den letzten Jahren etliche "längliche Wolken", wobei man in keiner jemals so genaue Strukturen bzw. Filamente gesehen hat. Die sahen dann nur so aus:
« Letzte Änderung: 06. Februar 2010, 10:38:11 von pikarl »

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Offline Raffi

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Re: Asteroidengürtel
« Antwort #27 am: 17. Februar 2010, 00:57:07 »
Am 18.Februar steht der Asteroid Vesta in Opposition, er leuchtet dabei mit 6.1mag, so dass man ihn mit einem Teleskop einfach beobachten kann. Diese Opposition bietet aber so günstige Beo0bachtungsbedingungen, wie es nur geht, denn Vesta hält sich unmittelbar neben den Löwensternen Algieba (2.3mag) und 40 Leonis (4.8mag) auf, er steht heute und auch morgen quasi zwischen ihnen, danach entfernt er sich so langsam von ihnen. Aufgrund dieser günstigen Verhältnisse kann man Vesta sicher schon mit einem Fernglas, das am Stativ montiert ist, beobachten. Durch ein Teleskoip ist das total einfach, gerade habe ich Vesta beobachtet, das Auffinden war problemlos 8).
Hier ist eine Sternkarte:

Quelle: http://www.astronomie.info/calsky/Asteroids/index.html/1

Auf der Sternkarte sieht man die Position von Vesta zwischen dem 17.2 und dem 20.2, wobei er am 17.2 exakt zwischen den beiden Sternen steht. Der dickste Stern auf der Karte ist Algieba, der etwas kleinere Stern neben Vesta ist 40 Leonis.
Die einfache Beobachtung von Vesta ist in den nächsten Tagen empfehlenswert, wenn in diesem grauen Winter natürlich das Wetter mitspielt, ich hatte heute ausnahmsweise Glück. :)
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Offline Raffi

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Re: Asteroidengürtel
« Antwort #28 am: 18. Februar 2010, 00:55:07 »
Habe wieder Vesta beobachtet, konnte erkennen, wie er sich gegenüber den beiden Löwensternen bewegt hat. :)
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Offline pikarl

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Re: Asteroidengürtel
« Antwort #29 am: 18. Februar 2010, 08:54:27 »
Mit welchem Gerät?

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Offline Schillrich

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Re: Asteroidengürtel
« Antwort #30 am: 29. April 2010, 07:50:20 »
Guten Morgen,

auf 24-Themis haben Wissenschaftler Wasser und organische Kohlenstoffkomponenten nachgewiesen. 24-Themis umrundet die Erde Sonne bei ca. 3,1282 AU (große Halbachse) und hat einen Durchmesser von ca. 198km. Bisher ist man davon ausgegangen, dass der Asteroidengürtel mit seiner Sonnennähe nahezu trocken ist und die kleinen Körper in ihm Wasser nicht dauerhaft an sich binden können. Sollten jetzt doch mehr Wasser auf den Asteroiden sein, könnten auch sie Quellen/Lieferanten für das Wasser unseres Planeten gewesen sein.

Quelle: http://www.jpl.nasa.gov/asteroidwatch/newsfeatures.cfm?release=2581

Das erinnert mich an die Überraschung und den gerade vollzogenen Paradigmenwechsel bzgl. der Existenz von Wasser auf dem Mond ...
« Letzte Änderung: 29. April 2010, 08:21:20 von Schillrich »
\\   //    Grüße
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Offline pikarl

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Re: Asteroidengürtel
« Antwort #31 am: 03. Mai 2010, 09:18:48 »
Bei der Diskussion um die Entstehung der Erdozeane geht es um die Verfechter von nasser vs. trockener Akkretion. Mehr dazu auch in unserem Artikel:

http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/03052010091740.shtml

websquid

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Re: Asteroidengürtel
« Antwort #32 am: 06. Mai 2010, 12:16:04 »
Mittlerweile macht man sich natürlich auch Gedanken über die ISRU-Nutzung von Wasser auf Asteroiden: Hier zum Beispiel eine Roskosmos-Meldung.

Wasser im Asteroidengürtel ist vor allem als mögliche Quelle von Treibstoff interessant, da man durch ISRU auf einem Asteroiden Missionen zu diesem sehr viel kleiner gestalten kann und somit auch günstiger.

Besonders vorteilhaft an Asteroiden wie 24 Themis ist die sehr geringe Schwerkraft. Wenn man von der Erde oder auch vom Mond wegkommen will, braucht man (sehr) große Treibstoffmengen, bei Asteroiden reicht da sehr viel weniger, so dass man auch viel Treibstoff für den Weiterflug mitnehmen kann.

mfg websquid

PS: Mein 500. Beitrag hier

H.J.Kemm

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Re: Asteroidengürtel
« Antwort #33 am: 07. August 2010, 05:00:25 »
Moin,

in diesem Titel haben wir in den Antworten # 24-26 über den merkwürdigen Schweif bei einem Asteroiden geschrieben.

Jetzt scheint die Sache etwas klarer zu sein.


Der Kern des Kometen P/2010 A2 (Pfeil) und der abgelöste Schweif, aufgenommen mit dem William Herschel Telescope auf La Palma am 21. Januar.

*P/2010 A2* ist ein Asteroidengürtel-Komet!

Auf jeden Fall ist der Schweif kein Staubmaterial von einem Asteroiden, der nach einem Zusammenprall mit einem anderen Asteroiden im Hauptgürtel entstanden ist.

Sondern *P/2010 A2* ist ein echter Komet, mit einem Kerndurchmesser von ~ 220 m, im Asteroidengürtel. Er scheint eine ganze Ewigkeit *geschlafen* zu haben und nach Annahme der Wissenschaftler hat er im März 2009 begonnen Wassereis-Partikel abzustossen; aber nur bis Ende Dezember 2009 / Anfang Januar 2010. Da wurde die Abstossung von Eispartikel plötzlich abstoppt, was auch den Abstand zwischen dem separaten Kern und dem Schweif zeigt.

Merkwürdig ist, woher der Komet im Asteroidengürtel seinen Eispanzer hat und warum er plötzlich und wenn auch nur ganz kurz einen ~ 105 km langen Schweif bildet und dann wieder ruht. Möglich ist, dass es tatsächlich eine Kollision von ihm mit einem Asteroiden gegeben hat; aber das lässt sich wohl nie beweisen.

Jerry

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Offline Schillrich

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Re: Asteroidengürtel
« Antwort #34 am: 08. September 2010, 21:12:21 »
Schaut euch mal DAS hier an, am besten in höchster Auflösung direkt bei youtube:



Gezeigt ist die fortschreitende Entdeckung von Asteroiden seit 1980. Die Roten sind NEOs, die Grünen sind "Normalos" im Asteroidengürtel.

Was man schön sehen kann:
  • Die Entdeckungszone folgt schön der Erde. Es werden immer Entdeckung "nach außen" gemacht.
  • Die Entdeckungen scheinen in "Stößen" von statten zu gehen (wenn hier wirklich die Entdeckungszeitpunkte animiert sind, und nicht etwa in Monaten gruppiert wurde).
  • Ab 2000 ist die Entdeckungsrate plötzlich enorm höher. Ebenso werden jetzt häufig Jupiter-Trojaner entdeckt.
  • Ab 2010 wird in zwei Streifen "vor und hinter" der Erde entdeckt. Ist das WISE im Orbit?

Ach ja ... und der "Body-Count" :D unten links ist beeindruckend.
\\   //    Grüße
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Offline sven

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Re: Asteroidengürtel
« Antwort #35 am: 09. September 2010, 16:19:27 »
ich bin schwer beeindruckt!!!...ganz schön voll, da draußen...

H.J.Kemm

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Re: Asteroidengürtel
« Antwort #36 am: 09. September 2010, 16:47:16 »
Moin,

ganz schön voll, da draußen...

Sieht wirklich ganz schön voll aus, aber die Gesamtmasse der Asteroiden des Hauptgürtels bringt zusammengerechnet nur die Masse des Uranusmondes Titania und somit nur ~ 5 % unseres Mondes und das verteilt auf eine Tiefe von ~ 1,5 AE.

Jerry

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Offline Schillrich

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Re: Asteroidengürtel
« Antwort #37 am: 09. September 2010, 21:16:07 »
Es ist auch gut, dass da nicht so viel Masse unterwegs ist. Sonst würde sich der Asteroidengürtel als Scheibenkörper im Sonnensystem bemerkbar machen und die Asteroiden würden sich auch gegenseitig beeinflussen.
Aber die Zahl dessen, was man bereits entdeckt hat und von dem man grob die Bahn kennt, ist doch beachtlich. Ich frage mich, ob die Entdeckungsrate in den verschiedenen Größenklassen bereits abflacht, oder ob man am unteren Ende der Skala noch kräftig zulegt.
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H.J.Kemm

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Re: Asteroidengürtel
« Antwort #38 am: 10. September 2010, 01:36:43 »
Moin Daniel,

Ich frage mich, ob die Entdeckungsrate in den verschiedenen Größenklassen bereits abflacht, oder ob man am unteren Ende der Skala noch kräftig zulegt.

Ich kann mir gut vorstellen, dass im Bereich des Hauptgürtels, also von 2,0 bis 3,4 AE bei der Inklination bis zu 18° keine grösseren Asteroiden mehr aufgefunden werden. Kleine Objekte mag man noch finden.

Anders könnte es aussehen bei einer Inklination > 18°. Da ist wohl noch nicht alles *durchleuchtet*.

Hier mal eine Grafik dazu: Bild: WIKIPEDIA

Jerry

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Offline Gertrud

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Re: Asteroidengürtel
« Antwort #39 am: 14. Oktober 2010, 21:51:29 »
Hallo Jerry,
zu Deinem damaligen Beitrag habe ich etwas neues gefunden.

Moin,

in diesem Titel haben wir in den Antworten # 24-26 über den merkwürdigen Schweif bei einem Asteroiden geschrieben.

Jetzt scheint die Sache etwas klarer zu sein.


Der Kern des Kometen P/2010 A2 (Pfeil) und der abgelöste Schweif, aufgenommen mit dem William Herschel Telescope auf La Palma am 21. Januar.

*P/2010 A2* ist ein Asteroidengürtel-Komet!

Auf jeden Fall ist der Schweif kein Staubmaterial von einem Asteroiden, der nach einem Zusammenprall mit einem anderen Asteroiden im Hauptgürtel entstanden ist.

Sondern *P/2010 A2* ist ein echter Komet, mit einem Kerndurchmesser von ~ 220 m, im Asteroidengürtel. Er scheint eine ganze Ewigkeit *geschlafen* zu haben und nach Annahme der Wissenschaftler hat er im März 2009 begonnen Wassereis-Partikel abzustossen; aber nur bis Ende Dezember 2009 / Anfang Januar 2010. Da wurde die Abstossung von Eispartikel plötzlich abstoppt, was auch den Abstand zwischen dem separaten Kern und dem Schweif zeigt.

Merkwürdig ist, woher der Komet im Asteroidengürtel seinen Eispanzer hat und warum er plötzlich und wenn auch nur ganz kurz einen ~ 105 km langen Schweif bildet und dann wieder ruht. Möglich ist, dass es tatsächlich eine Kollision von ihm mit einem Asteroiden gegeben hat; aber das lässt sich wohl nie beweisen.

Jerry  

siehe bitte einmal in diesen Link:

Spurensicherung nach Asteroidencrash

http://www.mpg.de/bilderBerichteDokumente/dokumentation/pressemitteilungen/2010/pressemitteilung201010082/index.html

die Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung haben durch Auswertung der Daten der Raumsonde Rosetta eine aufwendige Computersimulation den Zusammenprall zweier Asteroiden  rekonstruiert.

Die Beobachtung durch Rosetta war nur durch die Umlaufbahn
jenseits vom Mars möglich,
sie lieferte erst ein neuen Blickwinkel zu den Asteroid P/2010 A2.

Zitat
Denn die Umlaufbahnen des Asteroiden und der Sonde sind gegeneinander verkippt.

Nach den Angaben von Colin Snodgrass vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Katlenburg-Lindau
ist der Asteroid P/2010 A2 mit einem nur wenige Meter großen
Miniplanetoiden zusammen gestoßen.
Sie konnten den Zeitpunkt des Aufpralls auf 10 Tage um den 10.02.2009 eingrenzen.
Der Schweif kann nur durch die größten Teleskope auf der Erde und durch Hubble beobachtet werden.



Quelle:
https://images.raumfahrer.net/up011029.jpg

das Bild von dem Asteroiden P/2010 A2 wurde von der Sonde Rosetta im März 2010 mit dem Kamarasystem OSIRIS aufgenommen

weitere Bilder siehe:
http://www.esa.int/export/SPECIALS/Rosetta/SEMAJYVO1FG_0.html

in dem unteren Link sind auch noch Bilder von  P/2010 A2 zusehen, die mit Hubble über einen Zeitraum von 5 Monaten gemacht wurden.

http://science.nasa.gov/science-news/science-at-nasa/2010/13oct_asteroidcollision2/

es ist faszinierend,
wie es sich durch intensive Forschung doch aufgeklärt hat.

Gertrud

Edit:
Link hinzugefügt   gelöscht  und einen neu hinzugefügt
« Letzte Änderung: 15. Oktober 2010, 12:15:48 von Gertrud »
die Erklärung zu meinem Avatar:
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Offline redmoon

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Re: Asteroidengürtel
« Antwort #40 am: 09. Januar 2011, 20:16:12 »
Hallo,

Wissenschaftler haben einen neuen Asteroiden-Typ entdeckt. Die Zusammensetzung von 1999 TA10 deutet dabei darauf hin, dass er aus dem Inneren des Asteroiden Vesta stammt. Mehr dazu auf der Portralseite : 
http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/09012011200536.shtml 

Schöne Grüße aus Hamburg - Mirko
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Offline Gertrud

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Re: Asteroidengürtel
« Antwort #41 am: 30. Mai 2013, 18:14:00 »
Hallo Zusammen,

Die zerbrochene Vergangenheit
durch die Beobachtungen mit dem WISE All-Sky Survey (Neowise ) von dem Wide-field Infrared Survey Explorer (WISE) konnten die Forscher neue Daten von der Größe und die Reflektivität einzelner Asteroiden- Familien erhalten. Im Laufe der Geschichte des Sonnensystems haben sich durch Kollisionen zwischen den Asteroiden im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter Familien von Objekten auf ähnlicher Umlaufbahn um die Sonne gebildet.
Die Ergebnisse werden den Wissenschaftlern helfen, zu verstehen,wie sich diese Asteroiden- Familien entwickelt haben.Die Astronomen haben Millionen von Infrarot-Bildern von Neowise ausgewertet und konnten 28 neue Asteroiden Familien identifizieren.Durch die Daten von "Neowise" bekamen die Wissenschaftler einen viel genauren Blick auf die Entwicklung der gesamten Asteroiden des Sonnensystems. Der Asteroidengürtel ist eine wichtige Quelle der erdnahen Objekten (NEO), die in der 45 Millionen Kilometer Erdbahn um die Sonne kommen.Durch das Projekt wollen die Forscher die NEOs zurück zu ihrer Quelle verfolgen und so verstehen, warum einige von den Asteroiden und Kometen die Umlaufbahn gefährlich nahe zur Erde verändern.
Einige erdnahe Objekte haben eine stabile Bahn in dem Asteroidengürtel, bis eine Kollision oder eine gravitative Störung sie nach innen schleudert, wie mit den Flossen in dem Spiel von Flipper . Das Team von Neowise befasste sich mit etwa 120.000 Haupt-Asteroiden aus dem rund 600.000 bekannten Objekten.Etwa ein Drittel, 38.000 der beobachteten Objekte konnten die Wissenschaftler zu 76 Familien, davon 28 ganz neu, zuordnen. Einige Asteroiden wurden zu einer bestimmten Familie gehörig umgegliedert. Eine Asteroidfamillie wird beim Auseinanderbrechen in einer Kollision zu unterschiedlich großen Fragmenten gebildet. Wie es sich im Fall der Eos-Asteroiden-Familie durch das zerschmettern eines Objektes ereignet hat.
Die gesammten Stücke begeben sich auf den gleichen Weg um die Sonne, aber im Laufe der Zeit breiten sich die Fragmente immer mehr auseinander. Die Beobachtungen der Bahnen der Asteroiden führten zu Vorkenntnissen der Linien der einzelnen Familien. Neowise konnte die Familienmitglieder der Asteroiden durch die Reflektivität identifizieren. Asteroiden der selben Familie haben in der Regel eine ähnliche mineralische Zusammensetzung und sie spiegeln eine ähnliche Menge an Licht. Manche Familien bestehen aus dunkler gefärbten oder stumpfer erscheinenden Asteroiden. Während andere aus hellen oder glänzenden Felsen bestehen.
Es ist schwierig im sichtbaren Licht zwischen dunklen und hellen Asteroiden zu unterscheiden.Ein großer, matter Asteroid reflektiert weniger Licht, kann aber über mehr Gesamtfläche vefügen. So erscheint er genauso hell wie ein kleiner glänzender Asteroid.
Neowise konnte zwischen den dunklen und hellen Asteroiden unterscheiden,weil es das Infrarotlicht die Wärme eines Objektes detektierte. Je größer das Objekt, desto mehr Wärme gibt es ab.Wenn die Größe eines Asteroiden gemessen wurde, kann seine wahre reflektierende Eigenschaft bestimmt werden.So kann eine Gruppe von Asteroiden in ähnlicher Umlaufbahn in verschiedenen Familien sortiert werden.Nach der Aussage von Joseph Masiero vom JPL trennen die Wissenschaftler jetzt "Zebras von den Gazellen". Vorher war die Zuordnung der einzelnen Fragmente schwierig. Aber jetzt verfügen die Forscher über bessere Vorstellungen, zu welcher Familie die Asteroidenstücke gehören.Der nächste Schritt für das Team ist, mehr über die ursprüngliche Form der Asteroiden zu erfahren.Das ist mit dem Zusammensetzen der Scherben einer zerbrochenen Vase zu vergleichen.
Damit wollen die Forscher herausfinden, was damals passiert ist.
Warum bildete sich der Asteroidengürtel und wurde kein Planet daraus.?
Die Forschungen des Satellit WISE wurde 2011 nach dem zweimaligen abtasten des Himmels beendet.


Kredit:NASA / JPL-Caltech

 http://www.nasa.gov/wise

http://www.jpl.nasa.gov/news/news.php?release=2013-179

Mit den besten Grüßen
Gertrud
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Offline redmoon

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Re: Asteroidengürtel
« Antwort #42 am: 05. Februar 2014, 15:40:02 »
Hallo,

durch die Ermittlung der Veränderung der Rotationsperiode, welche durch die Sonneneinstrahlung beeinflusst wird, konnten Wissenschaftler jetzt nachweisen, dass der erdnahe Asteroid Itokawa aus zwei Komponenten besteht, welche über eine unterschiedliche Dichte verfügen. Mehr dazu auf unserer Portalseite : 
http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/05022014153123.shtml 

Schöne Grüße aus Hamburg - Mirko
Nicht ewig bleibt die Menschheit auf der Erde - Konstantin Eduardowitsch Ziolkowski

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Offline Gertrud

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Re: Asteroidengürtel
« Antwort #43 am: 28. April 2016, 17:17:25 »
Hallo Zusammen,

(130)Elektra: Ein neuer Dreifachasteroid
In einer direkten Abbildung mittels des SPHERE-Instruments mit extremer Adaptiver Optik wurde der neue Mond um (130)Elektra nachgewiesen.  Das Instrument ist am Hauptteleskop 3 des Very Large Telescope am Paranal-Observatorium der ESO in Chile installiert.
Der neue Mond, mit der Bezeichnung S/2014 (130)1 umkreist (130) Elektra, einen Asteroiden des Hauptgürtels. Dieser neue Kleinstmond von (130) Elektra hat einen Durchmesser von ca. 2 Kilometer.

Herkunftsnachweis: Yang/ESO

Mit dem SPHERE-Instrument konnte das Team noch ein weiteres Dreifach-Asteroidensystem im Hauptgürtel ausfindig machen: (93) Minerva.
http://www.eso.org/public/germany/images/potw1617a/

Mit den besten Grüßen
Gertrud
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AeitschTi

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Re: Asteroidengürtel
« Antwort #44 am: 23. Oktober 2016, 20:51:14 »
Der eigenartigste Asteroid im Sonnensystem dürfte gefrorenes Wasser an seiner Oberfläche haben

(16) Psyche, ein metallische Relikt aus der Frühzeit des Sonnensystems wird immer seltsamer.

Neue Forschungsergebnisse legen die Vermutung nahe, dass der Asteroid (16) Psyche Spuren von gefrorenem Spritzwasser auf seiner Oberfläche besitzt.
Beobachtungen im Infrarotbereich offenbaren die charakteristische Absorption von unerwarteten flüchtigen Stoffen, die auf Einschläge von wasserführenden Gesteinsbrocken hindeuten.

(16) Psyche besteht aus Eisen und Nickel, ist somit ein so genannter "metallischer Asteroid" und ist mit einem Durchmesser von etwa 250 km einer der größten Asteroiden des Asteroidengürtels, welcher sich zwischen den Umlaufbahnen der Planeten Mars und Jupiter befindet.

Metallische Asteroiden sind die dichtesten Asteroiden. Sie sind vollgepackt mit Metallen und besitzen deshalb eine helle Oberfläche.
(16) Psyche hat eine Albedo (Maß für das Rückstrahlvermögen von diffus reflektierenden, also nicht selbst leuchtenden Oberflächen) von 0,12, d.h. 12% des eingestrahlten Sonnenlichts werden reflektiert.

Wenn der Asteroid hydratisierte Mineralien besitzt, dann nicht, weil sie sich mit ihm zusammen gebildet haben.

(16) Psyche ist wahrscheinlich der nackte Kern eines Protoplaneten, dem die einst darüber liegenden Gesteinsschichten durch massive Kollisionen weggesprengt worden sind.

Um die Spuren des gefrorenem Spritzwassers zu erklären, schlagen Wissenschaftler vor, dass sie durch den Einschlag eines kohlenstoffhaltigen Asteroiden entstanden sind, welcher reich an Silikatgestein, hydratisierte Mineralien, wie Ton und anderen Volatilen ist.

Die Beantwortung von Fragen bzgl. der genauen Oberflächenbeschaffenheit könnten nicht lange auf sich warten lassen.

(16) Psyche ist eins von fünf potenziellen Zielen im Rahmen des Discovery-Programms der NASA, einem Programm mit einem Budget von 500 Millionen Dollar.

Zum Discovery-Programm gehören unter anderem das Kepler-Weltraumteleskop, die Sonde "Messenger" (eine Ende April 2015 abgeschlossene Mission zum Planeten Merkur), die Sonde "Dawn" (eine Mission zum Asteroiden Vesta sowie zum Zwergplaneten Ceres), NEAR - eine Sonde, die 2001 auf dem Asteroiden "Eros" gelandet ist und das Mars-Landemodul "Mars Pathfinder".

Die vorgeschlagene Mission zu (16) Psyche wird angeführt von Lindy Elkins-Tanton von der Arizona State University und sieht einen Start bereits im Jahr 2020 vor.



Quelle:

http://www.astronomy.com/news/2016/10/asteroid-frozen-surface

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Offline Lumpi

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Re: Asteroidengürtel
« Antwort #45 am: 13. November 2016, 11:35:07 »
Zum Beitrag von @AeitschTi noch diese Animation zu Psyche, könnte interessant werden...   :)

[/url
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

Offline R2-D2

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Re: Asteroidengürtel
« Antwort #46 am: 29. März 2017, 22:27:03 »
Der 2015 entdeckte Asteroid "2015 BZ509" bewegt sich entgegen der üblichen Flugrichtung.
Dabei kreuzt der 3km große Körper auch die Flugbahn von Jupiter seit mindestens 1 Mio. Jahre.  Auch soll er nach aktuellen Berechnungen noch weitere 1 Mio. Jahre seine Bahn stabil halten können.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/asteroid-geisterfahrer-im-all-a-1141005.html

Link zum erscheinenden Artikel in "Nature":
http://www.nature.com/nature/journal/v543/n7647/full/nature22029.html

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Offline Lumpi

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Re: Asteroidengürtel
« Antwort #47 am: 05. Dezember 2017, 10:40:06 »
Mit dem SPHERE-Instrument am Very Large Telescope (VLT) der ESO wurden diese detaillierten Aufnahmen der 4 Asteroiden, beginnend oben links im Uhrzeigersinn, 29 Amphitrite (d = ca. 190 km); 324 Bamberga (d = ca. 221 km);  2 Pallas (d = ca. 510 km) und 89 Julia (d = ca. 151 km) angefertigt. http://www.eso.org/public/germany/images/potw1749a/


Herkunftsnachweis: ESO/Vernazza et al.
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

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Offline Lumpi

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Re: Asteroidengürtel
« Antwort #48 am: 27. Februar 2019, 18:56:41 »
Neue Aufnahmen von (7) Iris (D = 214 km +/- 5 km) mit dem VLT offenbaren erstaunlich viele Oberflächendetails auf dem Asteroiden. Es wird angenommen, dass Iris zu der Kategorie der großen unfragmentierten Asteroiden gehört, was darauf hindeutet, dass ihre heutige Form und Topographie das Ergebnis der Entwicklungen während der ersten paar 100 Millionen Jahre im Sonnensystem ist. https://arxiv.org/pdf/1902.09242.pdf
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

aasgeir

  • Gast
Re: Asteroidengürtel
« Antwort #49 am: 16. März 2019, 09:07:35 »
Hubble-Aufnahmen des Asteroiden  P/2013 R3, zeigen, dass er Anfang 2018 in mindestens 10 Teilkörper von jeweils bis zu 200 m Durchmesser zerbrochen ist. Jedes der Bruchstücke zeigt einen kometenähnlichen Schweif. Die langsame Driftgeschwindigkeit der Bruchstücke (~1,5 km/h) deutet darauf hin, dass das Auseinanderbrechen nicht das Ergebnis einer gewaltsamen Kollision war; man vermutet, dass die allmähliche Zunahme der Rotationsrate durch den YORP-Effekt (Sonneneinstrahlung/thermische Abstrahlung) die Fliehkräfte so weit erhöht hat, dass der Körper "zerbröselte".
Dies wäre die erste Beobachtung einer  Auflösung eines Asteroiden auf Grund des YORP-Effekts.

Quelle: https://www.spacetelescope.org/news/heic1405/