Aktuell zählt das
Minor Planet Center in Cambridge, Massachusetts 444.080 Asteroiden im Sonnensystem. Die allermeisten davon befinden sich im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Jedes Jahr werden viele weitere entdeckt.
Neue Berechnungen zeigen allerdings, dass der Asteroidengürtel in der Frühphase des Sonnensystems wesentlich bevölkerter war. So gehen einige Astrononem davon aus, dass der Asteroidengürtel innerhalb der ersten 100 Millionen Jahre nach seiner Entstehung 99,9% seiner Masse verloren hat.
Ein Mechanismus, der viele Asteroiden entweder aus dem Sonnensystem, in die Sonne oder gegen einen der Planeten geschleudert hat, wirkt durch die bekannten orbitalen Resonanzen mit den großen Gasplaneten. Man kann heute sehen, dass es in den Bereichen im Asteroidengürtel Lücken gibt, in denen die Umlaufzeit etwaiger Asteroiden bspw. in einem Verhältnis von 3 zu 1 zur Umlaufzeit Jupiters steht. Auf solchen Bahnen können sich Asteroiden nicht lange stabil halten, da sie sozusagen bei jedem dritten Umlauf einen Schubs von Jupiter erhalten.
In der Frühphase des Sonnensystems wanderten die großen Planeten Jupiter und Saturn noch schneller als heute in Richtung Sonne. Dadurch verschoben sich natürlich auch die jeweiligen Resonanzbahnen im Asteroidengürtel weiter nach Innen, womit immer mehr Asteroiden aus ihren Bahnen gekickt wurden.
Andererseits bleibt so ein Herauskicken eines Asteroiden auch für einen Riesen wie Jupiter nicht ganz ohne Folgen. Durch den kleinen Schubs den er dem Asteroiden gibt, verändert sich auch seine eigene Umlaufbahn - er wandert ein minimal kleines Stückchen weiter nach innen. Bei einem einzelnen Asteroiden hat das kaum einen Effekt, aber wohl bei vielen Millionen oder gar Milliarden. Damit wandern wiederum auch die Resonanzbahn weiter nach innen, sodass weitere Asteroiden weggekickt werden, usw. usf.
Natürlich ist der oben beschriebene Prozess nicht der einzige, der zum Massenverlust im Asteroidengürtel führte. Z.B. kollidieren Asteroiden miteinander und können sich sich gegenseitig wegstoßen.
Hier eine Grafik, die einige Resonanz-Lücken Jupiters und Saturns im Asteroidengürtel darstellt. Man sieht, dass die Asteroiden-Population z.B. rund um die 3:1 Resonanz deutlich zurückgeht.
Alan Chamberlain / NASA / JPL
http://www.skyandtelescope.com/news/41067517.html