Eine zufällige Koinzidenz kann ich mir auch nicht vorstellen. Andererseits tritt das Geräusch nur sehr selten auf. Ich habe in meinen knapp über 10.000 Beobachtungsstunden etwa 100 helle bis sehr helle Meteore gesehen, aber nie ein Geräusch dazu gehört. Meinen Kollegen ging es genau so. Aber ich kenne natürlich die Berichte von anderen Beobachtern, die glaubhaft versichern, in einigen Fällen tatsächlich etwas gehört zu haben.
Und ich kenne einen “Beobachter”, der bereits Minuten vor einem Meteoritenfall etwas wahrgenommen hat. Nur kann er leider nicht berichten, welcher Art seine Wahrnehmung war. Denn: Es ist der Hund meiner Eltern. Das Ganze ereignete sich Anfang der 80er Jahre. Der Hund wollte mitten in der Nacht raus, meine Mutter ließ ihn über die Terrassentür in den Garten, aber anstatt sein “Geschäft” zu verrichten blieb er stehen und starrte nach oben. Nach wenigen Momenten flog ein heller Meteor über den Himmel. Der Hund ging dann wieder ins Haus und schlief weiter. Das war in München, der Meteorit schlug in der Nähe des Bodensees ein.
Aus den Erzählungen meiner Mutter schließe ich, dass der Hund mehrere Minuten bevor der Meteorit zu sehen war, etwas bemerkt hatte.
Schall scheidet also aus. Der Meteor kann zu dem Zeitpunkt noch nicht einmal die Erdatmosphäre erreicht haben. Und irgend so eine “elektroakustische” Wahrnehmung? Also, ich weiß nicht. Ich kenne zwar ein besonders schräges Erlebnis eines alten Bekannten, ein Funkamateur (Adi Scherbaum aus Ottobronn, leider längst verstorben), der im 80m Band mit 1kW Leistung gesendet hat, als sein Nachbar bei ihm geklingelt hat und meinte, er würde Morsezeichen aus einem Wassereimer hören. Wir haben das dann sogar reproduzieren können: Der Eimer stand etwa 50 Meter vom Einspeisungspunkt der Antenne entfernt, und wenn Adi auf seine Morsetaste drückte, konnte man das im Eimer hören. Recht laut sogar. Muss ein (ungewöhnlicher) Resonanzeffekt gewesen sein.
Aber das waren 1kW aus ein paar Meter Entfernung...
Schalom, Schlomo