Mal ein paar Anmerkungen bzgl. der letzten Beiträge: Es ist auch unfair, die russische Technik in den Himmel zu loben und die amerikanische als "Schrott" zu verdammen. Wie gesagt, beide Systeme haben ungefähr gleich viele Starts absolviert mit ungefähr gleich vielen Zwischenfällen. Bei den Sojus-Kapseln hatte ich die Probleme mit den Sprengbolzen bei den TMAs und der daraus resultierenden harten ballistischen Landung sogar noch weggelassen.
Die Space Shuttle sind natürlich das modernere System, das in kürzerer Zeit mehr Flüge mit einer höheren durchschnittlichen Besatzungszahl durchgeführt hat. Weitere Vorteil ist das höhere Flexibilität bei der Wahl von Missionsprofilen auf Grund der höheren Leistungsfähigkeit. Nachteil sind die erheblich höheren Kosten und der Punkt, dass eine Modernisierung nur bedingt möglich ist. Dagegen haben die Sojus den Vorteil, dass fast alles fabrikneu ins All geschossen wird, weil nun einmal der größte Teil des Raumfahrzeugs bei jeder Mission verloren geht. Wie Meagan nicht müde wird zu betonen, sind Raumfahrzeuge fragile Gebilde, die zudem noch hohen Belastungen während Start, Flug und Landung standhalten müssen.
Ich habe schon vor einigen Tagen geschrieben, dass die russische Raumfahrt uns allen eine Lektion erteilt, wie man Raumfahrt mit höchstmöglicher Effizienz und Sicherheit betreibt, dass aber niemand sie wirklich lernen möchte, nicht einmal die Russen selbst. Ob die angedachten neuen russischen Systeme jemals zum Einsatz kommen werden, bleibt abzuwarten. Am Ende kommt womöglich doch wieder nur eine neue verbesserte Sojus zum Einsatz.
Chemische Antriebe werden aber vermutlich noch für lange Zeit die einzige Möglichkeit bleiben, in den Erdorbit zu gelangen, da die ganzen Plasma- bzw. Ionenantriebe meines Wissens nicht den Schub haben, gegen Erdanziehung und Luftwiderstand anzukommen. Diese Antriebe spielen ihre Stärken leider erst im freien Fall im luftleeren Raum aus.