**ISS** <Frachtrücktransport nach dem Shuttle>

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Offline KSC

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Re: **ISS** <Frachtrücktransport nach dem Shuttle>
« Antwort #25 am: 13. Oktober 2009, 07:00:48 »
Die ursprüngliche Frage in diesem Thread betraf den Frachtrücktransport von der ISS nach dem Ende der Shuttle Ära.
Zugegebne, der ursprüngliche Thread Titel war etwas unpräzise (deshalb wurde er auch geändert), aber wir sollten trotzdem beim ursprünglichen Thema bleiben  :)

Gruß,
KSC


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Offline James

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Re: **ISS** <Frachtrücktransport nach dem Shuttle>
« Antwort #26 am: 13. Oktober 2009, 09:50:02 »
Hallo

Entschuldige, KSC, das ich "wieder" auf das vorige Thema zurückkomme, obwohl es abgeschlossen sein "soll".
Aber Gerüchte sind wie Unkraut...

...Ariane... ....Vibrationen... ...tödlich...
Urgs, Args,  (wie stellt man hier die Asterix´schen Fluchzeichen dar?)
Die Vibrationen der Booster sind mit größter Warscheinlichkeit für die Besatzung einer Kapsel NICHT tödlich.

Das hat nur KlausD mal im ARV Thread hingeworfen und seither geistert es herum. https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=4666.0
...Trägerrakete Ariane 5...verursacht einen Lärmpegel, den Menschen kaum überleben können...
Beim Raumcon--Treff meinte roger50, dass Sie extrem laut ist.

Roger hat das aber NICHT bestätigt.

Aber da ich kein Fachmann der Akustik bin,... Und sicher kann man eine Kapsel so bauen, daß sie mit AR-5 gestartet werden kann.

Und gerad DU, Tobi, hast am meisten zur Relativierung dieses Nicht-Sachverhaltes beigetragen.
Also im Ariane 5 Users Manual steht in Kapitel 3.2.5, dass die maximale Laustärke bei 130-140 dB liegt.

In flight
Acoustic pressure fluctuations under the fairing ....
Octave center frequency (Hz) Flight limit level (dB)
31.5128
63131
125136
250133
500129
1000123
2000116
OASPL (20 – 2828 Hz)139.5

Note: OASPL – Overall Acoustic Sound Pressure Level
[/quote]
Zum Vergleich mal die Soyuz:

Bild aus dem Soyuz Users Guide von Arianespace:
Wenn man annimmt, dass die Unterschiede zwischen der bemannten und unbemannten Soyuz nicht allzu groß sind, dann sollte es daran bei der Ariane 5 eigentlich nicht scheitern.

Als Abschluß die Bemerkung, die es - in kurz - ausdrückt:
Lange Rede, kurzer Sinn: Vom Grundkonzept (mit SRBs) ist demnach Ariane 5 für bemannte Konzepte tauglich, nur die Detail in ihr müssten wieder (rück)angepasst werden.

Weg mit diesem Gerücht...

Und (sorry, weil es nicht "passte") wieder zurück zum Thema....

Grüße, James

tobi453

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Re: **ISS** <Frachtrücktransport nach dem Shuttle>
« Antwort #27 am: 13. Oktober 2009, 09:54:44 »
James du musst auch zwei Posts weiter lesen:

Aber da ich kein Fachmenn der Akustik bin, kann ich das leider auch nicht endgültig erklären. Leider zeigen beide Tabellen (AR-5/Sojus) nicht die Werte unterhalb der Hörgrenze von ca. 30 Hz, die für den Menschen am gefährlichsten sind. Wer kennt nicht das Vibrieren im Bauch, wenn in der Disco die Bässe mal so richtig aufgedreht werden. Damit kann man, in entsprechender Lautstärke, massive Strukturen zum Einsturz brigen. Bässe sind gefährlicher als hohe Töne/Frequenzen.

Aber wie gesagt, ich bin kein Fachmann. Und sicher kann man eine Kapsel so bauen, daß sie mit AR-5 gestartet werden kann.

Gruß
roger50



und

Hallo,

genau da steckt der Wurm. Fast ausgebrannte Feststoffbooster erzeugen heftige niederfrequente Schwingungen. Das ist das Problem von Ares und auch Ariane 5 rüttelt heftig. Will man da wirklich eine Kapsel draufsetzten?

Nachtrag: Aber sicherlich kann man die Kapsel so bauen, dass sie auf der Ariane 5 gestartet werden kann (da es ja auch bei Ares I gehen soll ;)). Mein Punkt war nur, dass sicherlich noch einige Änderungen an der Ariane 5 notwendig sind bevor man sie bemannt einsetzen kann.

klausd

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Re: **ISS** <Frachtrücktransport nach dem Shuttle>
« Antwort #28 am: 13. Oktober 2009, 13:26:18 »
Das hat nur KlausD mal im ARV Thread hingeworfen

Ich hab das da nicht einfach mal so aus Spass hingeworfen.

Es ist nunmal so, dass ohne Modifikationen an der Ariane 5 kein Mensch es ohne Gesundheitsschäden überstehen würde, wenn er sich einfach mit einem Sauerstoffgerät in ein ATV setzen würde...

Da müssten Vibrationsdämpfer eingebaut werden usw... Die heutige Ariane ist so wie sie da startet nicht fähig eine bemannte Kapsel zu tragen.


Offline Ruhri

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Re:**ISS** <Frachtrücktransport nach dem Shuttle>
« Antwort #29 am: 13. Oktober 2009, 23:30:36 »
Aber da wir ja eigentlich beim Frachtrücktransport sind, welche Möglichkeiten gäbe es denn noch? Zurzeit gibt es derer drei, von der eine (VBK-Raduga) seit Jahren nicht mehr eingesetzt worden ist und eine andere im Jahr 2010 stillgelegt werden soll. (Stimmt das eigentlich, dass die Russen einige der Progress-Rückkehrkapseln nicht wiedergefunden und das Projekt deshalb eingestellt haben?)

Die ESA hat zwei Optionen (Auswurfkapsel und Rückkehrmodul) skizziert, die aber beide noch mindestens 6-7 Jahre von der Einsatzreife entfernt wären, von der Jaxa weiß man nichts.

Die NASA hat zwei Firmen beauftragt und gefördert, die aber aus nicht näher ersichtlichen Gründen sowohl den Transporter als auch das Trägersystem neu entwickeln wollen. Keiner der vier Teile ist bislang geflogen, und das heißt nach dem üblichen Prozedere von Raumfahrtprojekten, dass die Einsatzreife noch Jahre auf sich warten lassen wird.

Ich habe weiter oben schon einmal die Frage aufgeworfen, was SpaceX machen würde mit einer einsatzbereiten Dragon ohne Falcon 9. Dasselbe gilt für OSC mit einer Cygnus ohne Taurus II. Welche Raketen könnten die Nutzlast hochschaffen? Eine der kleineren Atlas- oder Delta-Raketen wäre sicherlich denkbar, die Ariane 5 auf Grund der zu geringen zu transportierenden Nutzlast eher nicht. Allerdings wäre Arianespace in solch einem Fall vielleicht trotzdem der richtige Ansprechpartner, da nicht nur Ariane 5, sondern auch Atlas, Delta und H-IIB das Geschäftsmodell kostenmäßig sprengen dürften. Dragon und Cygnus dürften aber doch so in etwa die Größe einer Progress haben. Wenn es also an den Raketen hapern sollte, könnten SpaceX und OSC ihre Frachter mit einer Sojus von Kourou aus starten. Die Rakete sollte dafür ausreichend sein, allzu teuer ist sie auch nicht und von Kourou aus steigt sogar die Nutzlast. Im dortigen Space Center kannt man sich mit so großen Flugkörpern durchaus aus, ist doch der ATV noch um einiges größer.

Wenn es dagegen mit den Kapseln Probleme geben sollte, sind die privaten Firmen meines Erachtens definitiv als ISS-Versorger gescheitert. (Aber wer weiß, vielleicht müssen SpaceX und OSC noch ihre Hardware zusammen werfen, um Erfolg zu haben!?)
« Letzte Änderung: 14. Oktober 2009, 10:30:28 von Ruhri »

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Offline James

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Re:**ISS** <Frachtrücktransport nach dem Shuttle>
« Antwort #30 am: 14. Oktober 2009, 09:01:07 »
...Dragon ohne Falcon 9 / Cygnus ohne Taurus II. Welche Raketen könnten die Nutzlast hochschaffen?
...die Ariane 5 auf Grund der zu geringen Nutzlast eher nicht.
Wenn es also an den Raketen hapern sollte, könnten SpaceX und OSC ihre Frachter mit einer Sojus von Kourou aus starten.

Dubios. Eine Ariane 5 soll zuwenig Nutzlast haben, aber die der Sojus dagegen ausreichen....

Arianespaceangaben:
Sojus:Payload capacity: 3,150 kg. to GTO; 4,900 kg. to SSO with a circular altitude of 820 km.
Ariane 5ECA: 10 metric tons to GTO; up to 20 metric tons to LEO

Re: **ISS** <Frachtrücktransport nach dem Shuttle>
« Antwort #31 am: 14. Oktober 2009, 09:10:50 »
Wahrscheinlich meint er es anders herum: Die Ariane 5 kann nicht ordentlich skalieren und ist zu groß für die kleine Nutzlast.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

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Offline James

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Re: **ISS** <Frachtrücktransport nach dem Shuttle>
« Antwort #32 am: 14. Oktober 2009, 09:33:27 »
Aaahhh

Die Nutzlast ist FÜR die Ariane 5 zu gering!

Sorry

Offline Ruhri

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Re: **ISS** <Frachtrücktransport nach dem Shuttle>
« Antwort #33 am: 14. Oktober 2009, 10:44:02 »
Ich bitte um Entschuldigung für die entstandene Verwirrung. In der Tat hatte ich die tatsächlich zu transportierende Nutzlast einer Dragon- oder Cygnus-Kapsel (aus Sicht des Trägers!) gemeint und nicht die maximale Nutzlast einer Ariane 5. Ich habe das in meinem Beitrag noch einmal angepasst.

Ein amüsanter Gedanke wäre, zusätzlich zu einer Fracht-Kapsel noch einen Satelliten zu starten, mithin also einen Ariane-typischen Doppelstart durchzuführen. Das Problem wäre aber sicherlich weniger eines der zu startenden Masse als eines des zu startenden Volumens und der Nachfrage an entsprechenden Satelliten im niedrigen Erdorbit.