Asteroid Itokawa mit unterschiedlicher Dichte:
Credit: ESO. Acknowledgement: JAXA Eine Beschleunigung der Rotation konnte kürzlich auch beim Asteroiden Itokawa nachgewiesen werden.
Itokawa ist der erdnussförmige Asteroid, den die japanische Raumsonde Hayabusa 2005 aus der Nähe untersuchte.
Die Forscher um Stephen Lowry von der University of Kent, Großbritannien verwendeten dazu Aufnahmen des New Technology Telescope (NTT) der ESO.
Mittels exakter Vermessung der Helligkeitsunterschiede konnte die Rotation Itokawas in der Zeit von 2001 bis 2013 verfolgt werden.
Das Forscherteam erklärt den Yorp-Effekt so:
Das Sonnenlicht wird von der Oberfläche des Asteroiden in Form von Wärme wieder abgestrahlt.
Wenn die Form des Körpers irregulär ist, wird die Wärme nicht gleichmäßig abgestrahlt und es entsteht ein winziges Drehmoment, welches die Rotation beschleunigt.
Im Fall Itokawa ist die Änderung der Rotationsperiode winzig und beträgt nur 0,045 Sekunden pro Jahr.
Aber die Sonnenstrahlen wirken ständig und beschleunigen ständig weiter - seit Milliarden von Jahren.
Andere Körper, die unregelmäßiger geformt sind, könnten schneller beschleunigt werden.
Als Erklärung des Yorp-Effektes:
Eine einfache und grobe Analogie zum YORP-Effekt wäre es mit einem intensiven Lichtstrahl auf einen Propeller zu leuchten. Dieser würde aufgrund eines ähnlichen Effekts auch langsam anfangen sich zu drehen.
Durch unglaublich präzise Messungen fanden die Forscher heraus, dass verschiedene Bereiche des Asteroiden Itokawa unterschiedliche Materialdichten aufweisen.
Vermutlich ist Itokawa durch Zusammenstoßen und Verschmelzen zweier Asteroiden unterschiedlicher Dichte entstanden.
Das würde auch die Erdnussform erklären.
Hier gibt es ein kurzes Video von Itokawas Rotation:
http://www.eso.org/public/germany/videos/eso1405b/ Quelle