Wenn nur eine Person evakuiert werden muss dann doch sicher in einer Soyuz, die ist ja zwangsweise an angekoppelt, oder was denkst du wie die 7 Mann da hochgekommen sind !
Warum sollte man da mit der X-38 die gesamte Besatzung evakuieren..versteh ich net.
Sf4ever hatte gesagt, dass neben dem CRV immer auch eine Sojus dagewesen wäre. 7 Plätze im CRV und 3 in der Sojus ergibt 10, bei 7 Raumfahrern sind also 3 Reserve. Ob man mit 3 Mann (Sojus) oder 4 Mann (CRV) abfliegt, ist dann fast egal.
Wenn um Leben und Tot geht ist es mit sicherheit egal wie komfortabel man in der Soyuz sitzt oder wie angenehm der Wiedereintritt ist.
Richtig und auch wieder nicht. Ein fiebernder Astronaut, womöglich im Delirium, (z.B. Infektion oder Verstrahlung) mag den Wiedereintritt in seinem Sitz festgeschnallt gut überstehen, aber was wäre, wenn er unter den Folgen einer Dekompression leidet? Oder unter Knochenbrüchen oder inneren Verletzungen? Ein sanfterer Wiedereintritt mag da schon den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten.
Aber was die Verfügbarkeit eines CRV (im allgemeinen Sinn) angeht, so ist es richtig, dass immer eine Sojus zur Verfügung steht. Das Konzept hätte aber auch funktionieren sollen bei einer amerikanisch-japanisch-europäischen Station ohne Beteiligung der Russen, und dann wäre es im Ernstfall zu genau so einer Situation gekommen.
Punkt Kosten und Einsatzdauer: Ich spekuliere mal ins Blaue, dass man beim Entwurf erkannt hat, dass eine dreijährige Einsatzbereitschaft inakzeptabel teuer geworden wäre. (Nichts ist schlimmer als ein Rettungsgerät, das genau dann ausfällt, wenn man es benötigt!)
Wenn es bei Inbetriebnahme der Orions noch eine internationale Raumstation gibt, kann man beispielsweise durch den Einsatz einer Orion und einer Sojus (ggf. Sojus Super Plus oder eines enstprechenden Nachfolgers) die Besatzungen regulär hin- und wieder zurückbringen, und das auch im Notfall.
Ich bin nun wahrlich kein Raumfahrtexperte, aber mir scheint wirklich, dass die Idee des X-38-CRVs trotz allen Charmes eben die eine oder andere entscheidende Schwäche gehabt hat. Der Weltraum ist leider eine harsche Umgebung für ein Stück zerbrechlicher menschlicher Technik, und daher ist der mehr aus der Not als aus Planung geborene russische Ansatz vermutlich der sinnvollste. Ihre alte Sojus, obschon mehrfach modernisiert, hat bislang allen Versuchen widerstanden, sie abzulösen. Sie hat einige Macken, ist aber bewährt und stützt sich auf einen langlaufenden und gut eingespielten industriellen Fertigungsprozess. Vielleicht sollten anderen Agenturen daraus den Schluss ziehen, nicht mit der Brechstange neue Technologien einzuführen, sondern lieber Sütckchen für Stückchen mit der vorhandenen weiter zu arbeiten?
Ein Rettungsgerät für Raumfahrer sollte meiner Meinung nach eine andere Einsatzdoktrin erhalten, angelehnt an die russischen Sojus-Kapseln. In Verbindung mit unbemannten Transportern wie Progress, HTV und ATV könnte ich mir z.B. vorstellen, sie bei der regulären Ablösung (nach einem Jahr oder so) als Frachtflieger einzusetzen. Bei einer Kombination mit den Shuttles, in deren Laderaum sie hätten transportiert werden sollen, wäre auch ein Einsatz als Quasi-MPLM denkbar gewesen. Nachdem das Shuttle-Konzept aber nun ausläuft und Personentransport mittelfristig mit Kapseln erfolgen wird, hat das X-38-Konzept vermutlich keine große Zukunft mehr.
Crew Return Vehicles sind gleichzeitig auch
Crew Transfer Vehicles, und das macht vermutlich mittelfristig immer noch am meisten Sinn.