Galaxien als Nachbarn

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Minshara

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Re: Galaxien als Nachbarn
« Antwort #25 am: 17. November 2006, 14:58:47 »
Zuerst eine lieben Gruß an Volker, dessen Antwort mich wieder sehr beeindruckt hat (...und mich an einen gewissen Vulkanier erinnert!)  ;)


Zitat
Also welche Art; das weiss ich auch nicht, niemand weiss das.
Aber man weiss, dass die grossen Galaxien natürlich eine stärkere Anziehungskraft haben als kleinere, und daher ziehen sie dieselben an und bilden dann einen Galaxienhaufen, und dieser zieht dann auch wieder andere Welteninseln an.... ::)
Also die Grösse/Schwere machts, genau wie in unserem Sonnensystem...
 ;)

Ja, Albert das ist bestimmt ein guter Vergleich. Aber die Gravitation unseres Sonnensystems basiert auf die Schwerkraftpunkte der einzelnen Objekte.
Wie ist das in einem Galaxienhaufen? Müßte es da nicht auch einen Schwerkraftpunkt geben, der alle Galaxien in diesem Haufen zusammenhält? Und müßte dieser zentrale Schwerkraftpunkt nicht größer (oder schwerer) sein als alle anderen Objekte?

Und dann habe ich noch eine ähnliche Frage wie robinson:
Wie funktioniert es, dass Objekte (wie Sonnensysteme oder Spiralgalaxien) sich in der Position ihrer Ekliptik, bzw. galaktischen Ebene, rein zufällig ausrichten?
Das klingt für mich danach, als würde keine äußere Kraft auf diese Objekte einwirken.
Aber dass es auch nur ein einziges Objekt im Universum gibt, auf das keine äußere Kraft einwirkt, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.  ::)

L.G.
Minshara  :)

rolli

  • Gast
Re: Galaxien als Nachbarn
« Antwort #26 am: 18. November 2006, 09:21:55 »
Hi Minshara

zu Deiner ersten Frage:
Da kommt sicher die sogenannte "dunkle Materie" ins Spiel, die ja angeblich eine viel grössere Masse hat als die sichtbare und durch ihre Schwerkraft die Galaxien entscheidend beeinflusst.

Frage zwei:

Urwolke
Nach den ausgereifteren Ansichten der heutigen Zeit bewegte sich vor etwa 4,6 Milliarden Jahren an Stelle des Sonnensystems und der umgebenden Sterne eine ausgedehnte Materiewolke um das Zentrum der Galaxis. Die Wolke bestand zu über 99 % aus den Gasen Wasserstoff und Helium sowie einem geringen Anteil aus nur mikrometergroßen Staubteilchen, die sich aus schwereren Elementen und Verbindungen, wie Wasser, Kohlenmonoxid, Kohlendioxid, anderen Kohlenstoffverbindungen, Ammoniak und Siliziumverbindungen zusammensetzten. Der Wasserstoff und der überwiegende Teil des Heliums war bereits beim Urknall entstanden. Die schwereren Elemente und Verbindungen wurden im Innern von Sternen erzeugt und bei deren Explosion als Sternenstaub freigesetzt. Teile der Materiewolke zogen sich infolge der eigenen Schwerkraft zusammen und verdichteten sich. Den Anstoß hierzu könnte die Explosion einer relativ nahen Supernova gegeben haben, deren Druckwellen durch die Wolke wanderten. Diese Verdichtungen führten zu der Bildung von vermutlich mehreren hundert oder gar tausend Sternen in einem Sternhaufen, der sich wahrscheinlich nach einigen hundert Millionen Jahren in freie Einzel- oder Doppelsterne auflöste. Im Folgenden wird die Entwicklung desjenigen „Fragments“ der Materiewolke betrachtet, aus dem sich das Sonnensystem bildete, – der Sonnennebel.

Da bei der Kontraktion (Zusammenziehen) der Drehimpuls erhalten bleiben muss, hat sich eine schon minimal existierende Rotation des kollabierenden Nebels erhöht, ähnlich wie eine Eiskunstläuferin durch Anlegen der Arme als Pirouetteneffekt eine schnellere Rotation erreicht. Die dabei entstehenden, nach außen wirkenden Fliehkräfte führten dazu, dass sich die Wolke zu einer rotierenden Akkretionsscheibe formte.

(Aus wiki)

Es leben dieEiskunstläufer/innen...!

 ;)
« Letzte Änderung: 18. November 2006, 15:38:19 von rolli »

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Galaxien als Nachbarn
« Antwort #27 am: 12. Januar 2007, 04:24:43 »
Moin,

das * SDSS - Sloan Digital Sky Survey *
( http://www.aip.de/highlight_archive/sdss2/ )
hat jetzt weitere 8 Zwerggalaxien in unmittelbarar Nachbarschaft unserer Milchstrasse gefunden. Davon sind 7 echte Satellitengalaxien die unserer Mikyway folgen, die 8. ist eine eigenständige Galaxie, wenn auch nur eine kleine.

Diese neu entdeckten Zwerggalaxien befinden sich nahe dem galaktischen Nordpol. Ihr Durchmesser beträgt ~ 2.000 Lj und sie haben maximal eine Menge von wenigen 100.000 Sternen.

Entstanden sind sie wohl zu dem Zeitpunkt, als sich auch unsere Milkyway gründete, aber eine Überlebenschance haben sie nicht. Einige zeigen schon Auflösungserscheinungen, andere werden wohl von unserer Milchstrasse vereinnahmt.

Lediglich die eigenständige Zwerggalaxie *Leo T* ist bereits ~ 1,4 Millionen Lj entfernt und entzieht sich somit dem Zugriff unserer Milchstrasse. In *Leo T* gibt es alte und junge Sterne und ausserdem noch Gase, aus denen weitere neue Sterne entstehen können.

Info aus: Beitrag auf der 209. Konferenz der AAS, Seattle vom 7. - 11.1.2007

Jerry
« Letzte Änderung: 12. Januar 2007, 04:57:17 von H.J.Kemm »

*

Offline Mary

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Re: Galaxien als Nachbarn
« Antwort #28 am: 14. Januar 2007, 00:00:44 »
Ich hab da auch noch was zu dem Thema gefunden:
http://www.spitzer.caltech.edu/features/articles/20070103.shtml

Corsar

  • Gast
Re: Galaxien als Nachbarn
« Antwort #29 am: 16. Januar 2007, 20:20:25 »
Bonjour.

Eine interessante Theorie stellten Alcock, Kallivayalli und van der Marel auf der 209. Tagung der AAS in Seattle vor.
Diese Astronomen hatten mittels dem Weltrausteleskop Hubble in zwei Beobachtungsphasen festgestellt, das SMC / kleine Magellansche Wolke mit 302 km/s und LMC / große Magellansche Wolke mit 378 km/s durch das Universum fliegen. Daraus errechnete dieses Team, daß beide Nachbargalaxien eine sehr hohe Eigenbewegung haben. Daraus könnte man ableiten, daß sie nicht durch die große Masse der Milchstrasse an diese gebunden sind, sondern möglicherweise nur in der Vorbeiflugphase sind. Sie könnten zwar miteinander durch die eigene Gravitation gebunden sein, denn sonst wären sie schon seit geraumer Zeit zusammengewachsen.
Jetzt wird an der Wasserstoffspur weiter beobachtet und gemessen wie sich die Bewegung weiterentwickelt.
J.C.
« Letzte Änderung: 16. Januar 2007, 20:21:47 von Corsar »

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Galaxien als Nachbarn
« Antwort #30 am: 27. August 2007, 12:33:09 »
Moin,

das Weltraumteleskop Hubble hat in der *kleinen Magellanschen Wolke* den offenen Sternhaufen *NGC 602*, ~ 195.000 Lj, D = ~ 90 Lj aufgenommen.
Was mich an dieser Aufnahme fasziniert ist, daß dort unglaublich viele Galaxien mit auf dem Bild sind. Wäre mal eine Aufgabe zur Nervenberuhigung die alle zu zählen.

Hier die Aufnahme aus hubblesite.org/newscenter



Wer zählen will, kann diese Aufnahme vergrößert bekommen in 1,86 Mb, zu finden hier
 >>>


Jerry
« Letzte Änderung: 27. August 2007, 12:33:59 von H.J.Kemm »

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Galaxien als Nachbarn
« Antwort #31 am: 31. August 2007, 18:07:54 »
Moin,

das *Chandra X-Ray Observatory*, Röntgenteleskop der NASA, hat in der *kleinen Magellanschen Wolke* (SMC) eine Aufnahme vom *LHa115-N19 (3-color)* gemacht.



Dieser Bereich besteht aus Superbubbles, ionisiertem Wasserstoff, sowie Staub und Gasen von Supernovas und Sternwind, von Sternen, die sich weit im Hintergrund befinden. In unmittelbarer Nachbarschaft zu *N 19* gibt es keine Sterne (oder keine Sterne mehr?).



Jerry

  
« Letzte Änderung: 31. August 2007, 18:08:37 von H.J.Kemm »

Re: Die Milchstrasse
« Antwort #32 am: 18. September 2007, 19:09:32 »
Zwerggalaxie Herkules unterscheidet sich stark von ihren Schwestern

Quelle: http://medusa.as.arizona.edu/lbto/press_releases.htm

Das LBT (Large Binocular Telescope) hat unsere kleine Nachbargalaxie Herkules beobachtet. Diese umrundet, wie andere Zwerge, unsere Milchstraße. Normalerweise weißen diese Galaxien eine Kugelform auf. Nur die Nächsten von ihnen werden durch die Gravitation der Milchstraße verzerrt, und weisen wie der Sagitariusstrom (s.o.) eine längliche Form auf. Herkules ist aber 10mal weiter entfernt und sollte seine Kugelform behalten.
Erklärt werden kann dies evtl. mit einem (postulierten) stark elliptischen Orbit, welcher die kleine Galaxie immer wieder nahe an unsere Galaxie oder direkt deren Zentrum heranführt.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

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H.J.Kemm

  • Gast
Re: Galaxien als Nachbarn
« Antwort #33 am: 19. September 2007, 20:15:54 »
Moin,



Die beiden *Magellanschen Wolken* sind zwar unsere Nachbargalaxien, aber so richtig *alles* weiß man noch nicht über sie. Es gibt die *Große Magellansche Wolke* (LMC / Large Magellanic Cloud), ~150.000 Lj und die *Kleine Magellansche Wolke* (SMC / Small Magellanic Cloud), ~ 200.000 Lj von der Erde entfernt.

Beide Galaxien umkreisen scheinbar, gebunden durch den *Magellanschen Strom*, einem dünnen Band aus Wasserstoff, unsere Milchstrasse. Da gibt es aber ein Erklärungsproblem, denn die Geschwindigkeit mit der sie sich bewegen ist zu hoch. Jetzt wird darüber spekuliert, ob die beiden Galaxien nur an der Milchstrasse vorbeiziehen oder die Masse unserer Heimatgalaxie ist größer als bisher angenommen. Letzteres wird wohl stimmen, denn bei einem *Vorbeiflug* beider *Magellanschen Wolken* an unserer Galaxie könnte es dieses dünne Wasserstoffband nicht geben. Dieses kann nur aus einem stetigen Umkreisen beider MC´s um unsere Milchstrasse resultieren.

Es stehen jetzt weitere intensive Beobachtungen und Modellrechnungen an.

Jerry

Re: Galaxien als Nachbarn
« Antwort #34 am: 20. September 2007, 18:17:34 »
Hallo Jerry,

hier ein Link zu einer Veröffentlichung zu diesem Thema (Magellansche Wolken):
http://cfa-www.harvard.edu/press/2007/pr200722.html

Allerdings kommt man da zu dem Schluss, dass die Geschwindigkeitsmessungen darauf hindeuten, dass beiden Galaxien sich auf einem hyperbolischen Orbit befinden, also das erste Mal unsere Galaxie besuchen. Gleichzeitig wird aber gesagt, dass dann noch eine Erklärung für den Magellanschen Strom fehlt. Außerdem wurden bisher "vertikale" Störungen der Scheibe der Milchstraße mit der dauerhaften Präsenz der beiden Zwerggalaxien erklärt. Auch dieser Zusammenhang würde dann nicht mehr gelten.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

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H.J.Kemm

  • Gast
Re: Galaxien als Nachbarn
« Antwort #35 am: 21. September 2007, 17:54:42 »
Moin Daniel,

kann ich das so interpretieren, daß die beiden *Magellanschen Wolken* zwar viel jünger sind wie unsere Milchstrasse, aber dass sie aus dem Rest der intergalaktischen Scheibe bestehen, die bei der *Geburt* unserer Milchstrasse übriggeblieben ist?

Dann wären sie zwar eigenständig, jedoch *irgendwie* an unsere Milchstrasse gebunden. Aber nicht auf der Durchreise, aber auch nicht als *vorgeschobener Posten*.

Jerry

PS: Beim Durchlesen dieser Aussage stelle ich fest, daß mir eine verständliche Definition nicht gelungen ist.  

Re: Galaxien als Nachbarn
« Antwort #36 am: 21. September 2007, 18:06:43 »
Sorry Jerry,

da bin ich überfragt. Da sie sich aber auf einer hyperbolischen Bahn befinden sollen, bedeutet das eigentlich, dass sie theoretisch aus der Unendlichkeit kommen. Wenn sie in "nächster" Nachbarschaft zu uns entstanden sein sollten, dann wäre es schwer diese Geschwindigkeit zu erklären. Rein die Geschwindigkeit gilt wohl als Indiz, dass sie von weit her kommen.
\\   //    Grüße
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H.J.Kemm

  • Gast
Re: Galaxien als Nachbarn
« Antwort #37 am: 02. Oktober 2007, 05:27:55 »
Moin,

hier eine Aufnahme von *The Small Cloud of Magellan* (SMC)
Credit & Copyright: Stéphane Guisard



Auf dem Bild bei 8 Uhr ist der zweithellste Kugelsternhaufen, ~ 13.400 Lj, ~ 1 Mill. Sterne, +4m *47 Tucanae* (NGC 104) zu sehen, sowie bei 5 Uhr der Kugelsternhaufen *NGC 362*, ~ 27.700 Lj, +6,8m.

Jerry  

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Galaxien als Nachbarn
« Antwort #38 am: 04. November 2007, 09:12:09 »
Moin,


Bild: astro.u-strasbg.fr

Unter dem Titel: Astronomers find nearest galaxy to the Milky Way gibt es einen Bericht über die nächste Galaxie zu unserer Milchstrasse. Nach Aussage der Astronomen handelt es sich hierbei um die Galaxie *Canis-Major-Zwerg*, Sternbild *Großer Hund*.

Diese Galaxie befindet sich in einem Abstand von ~ 25.000 Lj von unserer Erde und ~ 42.000 Lj vom Milchstrassenzentrum.

Mehr darüber hier >>>

Jerry
« Letzte Änderung: 04. November 2007, 09:23:22 von H.J.Kemm »

Booster

  • Gast
Re: Galaxien als Nachbarn
« Antwort #39 am: 04. November 2007, 09:19:39 »
 :D Moin @Jerry,

ist das ein ein wundervolles Bild, dort irgendwo sind also auch wir kleinen Nanohumanos...  :D



wow..... Genjal

Vielen Dank

Gruß
« Letzte Änderung: 04. November 2007, 09:46:19 von Booster »

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Galaxien als Nachbarn
« Antwort #40 am: 14. Dezember 2007, 13:51:39 »
Moin,

es ist jetzt eine kleinere Diskussion losgetreten worden, bei der es darum geht, ob unsere Milchstrasse noch eine Schwester hat oder nicht.

Astronomen um Avi Loeb und Ramesh Narayan vom Harvard-Smithsonian-Zentrum für Astrophysik im amerikanischen Cambridge wollen beweisen können, dass eine Zwillingsgalaxie in ähnlicher Größe wie unsere Milchstraße in einem Abstand von 3 Mill. Lj existiert und diese einen hinreichenden Schwerkraftsog ausübt, um die Bewegung unserer Galaxie zu erklären. Sie ist aber nicht zu sehen, dieweil sie exakt hinter unserem Milchstrassen-Zentrum liegt. Alternativ wären auch Galaxiencluster in 70 Mill. Lj Abstand denkbar.

Mehr dazu >>>

Jerry

Hansjuergen

  • Gast
Infrarot-Image von 100,000 Galaxien
« Antwort #41 am: 09. April 2008, 21:10:53 »
UK Astronomen haben eine Hochempfindliche Infrarot-Karte vom entfernten Universum angefertigt. Dabei wurden Daten über einen Zeitraum von 3 Jahren  gebündelt und so konnte ein Bild entstehen das über 100,000 Galaxien enthält.
Das erste Resultat wurde von Dr. Sebastien Foucaud von der University von Nottingham am 4.April  2008  auf dem RAS National Astronomy Meeting in Belfast vorgestellt.


Mehr darüber hier: http://www.spacedaily.com/reports/Witnessing_The_Formation_Of_Distant_Galaxies_999.html
Hansjürgen

(Hallo Jerry, hoffe es in den richtigen Thread gestellt zu haben :-/, ansonsten halt verschieben, Danke!)
« Letzte Änderung: 09. April 2008, 21:12:36 von Hansjuergen »

Hansjuergen

  • Gast
Ultra Compactgalaxies
« Antwort #42 am: 29. April 2008, 23:07:08 »
Hubble entdeckte sehr dichte Galaxien im Universum, mehr darüber hier:
http://www.astronomynow.com/UltracompactgalaxiesweighheavyonearlyUniverse.html


Hansjürgen


Hansjuergen

  • Gast
Entstaubte Galaxien
« Antwort #43 am: 28. Mai 2008, 08:48:03 »
Entstaubte Galaxien

Astronomen korrigieren mit einem neuen Modell den Energieausstoß von Sternsystemen

Wer in einer klaren Nacht zum Himmel aufblickt, sieht Tausende von funkelnden Fusionsreaktoren: die Sterne. Auf das Universum hochgerechnet, erzeugen diese Gasbälle eine unvorstellbare Energie. In einem Würfel von lediglich einem Lichtjahr Kantenlänge sind das jährlich 40 Billiarden Kilowattstunden - etwa 300-mal soviel, wie die Menschheit im selben Zeitraum verbraucht. Doch auf der Erde nehmen wir nur etwa die Hälfte des Sternenlichts wahr, das im heutigen Universum erzeugt wird. Die andere Hälfte wird von Staubkörnchen verschluckt, die zwischen den Sternen im Weltraum schweben. Das haben Forscher, unter anderem aus dem Max-Planck-Institut für Kernphysik, herausgefunden. Mit ihrem Modell lässt sich die Staubverteilung innerhalb von Galaxien berechnen - mit Konsequenzen für unser Bild von Geburt und Entwicklung der Sternsysteme (The Astrophysical Journal, 10. Mai 2008).
Blick auf Galaxie NGC 891:

Mehr darüber hier:http://www.mpg.de/bilderBerichteDokumente/dokumentation/pressemitteilungen/2008/pressemitteilung20080514/index.html

Hansjürgen

Hansjuergen

  • Gast
Erste Galaxien durch Gravitationslinsen fotografiert
« Antwort #44 am: 08. August 2008, 16:54:28 »
Hubble Space Teleskop fotografiert Galaxien in 13 Milliarden Lichtjahren Entfernung

«Hubble» nutzt natürliche Lupe

Garching (dpa) - Das Weltraumteleskop «Hubble» hat mithilfe einer natürlichen Lupe das Licht von zehn Galaxien aufgefangen, das fast so alt ist wie das Universum selbst. Die Strahlung war rund 13 Milliarden Jahre unterwegs, bis sie auf das Teleskop traf, wie das europäische «Hubble»-Zentrum in Garching bei München mitteilte. Das Universum entstand im Urknall vor 13,7 Milliarden Jahren.

Die Entdeckung der 13 Milliarden Lichtjahre entfernten Welteninseln gelang nur, weil das Weltraumteleskop eine natürliche Lupe zu Hilfe nehmen konnte: Große Galaxienhaufen im Vordergrund wirken mit ihrer gigantischen Masse gemäß Albert Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie wie eine Art Vergrößerungsglas. Die normalerweise nicht sichtbaren fernen Galaxien im Hintergrund erscheinen dadurch auf den «Hubble»-Aufnahmen als ringförmig verzerrte Striche.

Mehr darüber hier: http://www.physikclub.de/

Hansjürgen

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Galaxien als Nachbarn
« Antwort #45 am: 27. Oktober 2008, 23:42:31 »
Moin,

es gibt ja sehr schöne und vor allen interessante Aufnahmen von Galaxien; aber ich meine, dass diese Aufnahme absolut top ist.


Foto: mpia.de

Dies Foto zeigt die Spiralgalaxie *NGC 7331*,  ~50 x 106 Lj, Sternbild Pegasus, aufgenommen mit der großen Durchmusterungskamera LAICA am 3.5-m-Teleskop des Calar-Alto-Observatoriums.
Die Scheibe von *NGC 7331* zeigt ihre prächtige Spiralstruktur; im Vordergrund stehen einige Sterne der Milchstraße, im Hintergrund sind weiter entfernte Galaxien zu sehen.

MPIA schreibt dazu: Einzigartig ist das Bild hauptsächlich wegen der Fülle und Vielfalt der gezeigten Objekte. Es wird für die Astronomen eine echte Herausforderung sein, die Natur aller dieser Objekte zu bestimmen – von den punktförmigen Sternen im Vordergrund über die komplexe Struktur der Hauptgalaxie bis zu den lichtschwachen Galaxien im Hintergrund.

Und da kann man nur zustimmen.

Jerry
« Letzte Änderung: 28. Oktober 2008, 13:12:07 von H.J.Kemm »

Kreuzberga

  • Gast
Re: Galaxien als Nachbarn
« Antwort #46 am: 28. Oktober 2008, 10:53:12 »
Hallo Jerry,

schönes Foto! Kleine Korrektur: NGC 7331 ist nur ungefähr 4 x 107 Lichtjahre entfernt und nicht 50 Milliarden Lichtjahre!   ;)
« Letzte Änderung: 28. Oktober 2008, 10:54:58 von Kreuzberga »

Hansjuergen

  • Gast
Re: Galaxien als Nachbarn
« Antwort #47 am: 11. November 2008, 00:07:11 »
Tiefster UV-Blick ins All


Die europäische Südsternwarte ESO hat jetzt den bislang tiefsten Blick ins All veröffentlicht, der von der Erde aus im ultravioletten Bereich des Lichts gewonnen wurde. Das überwiegend mit dem Very Large Telescope gemachte Bild umfasst 27 Millionen Pixel und zeigt unzählige, weit entfernte Galaxien in ganz verschiedenen Formen.

 Der tiefste UV-Blick ins All von der Erde. Bild: ESO / Mario Nonino, Piero Rosati und das ESO GOODS Team

Tiefe Blicke ins All haben etwas Faszinierendes: Wie wohl kaum andere Bilder vermitteln die Ansichten von Millionen weit entfernter Galaxien einen Eindruck von der Größe des Universums. Da die Astronomen davon ausgehen, dass das Weltall im Prinzip in jede Richtung gleich aussieht, haben sie für ihre tiefen Blicke ins All - und damit auch in die Vergangenheit - Regionen am Himmel ausgewählt, die einen möglichst ungestörten Blick aus unserer Galaxie in die Ferne bieten. Hier stören keinen nahen Sterne, Nebel oder Galaxien die Beobachtungen und erlauben so, durch stundenlanges Schauen, auch entfernte Systeme zu studieren. Die Analyse von Galaxie in großer Entfernung gibt des Wissenschaftlern wichtige Anhaltspunkte dafür, wie Galaxien entstehen und sich entwickeln.

Eines der wohl am besten untersuchten Flecken am Himmel ist das sogenannte Chandra Deep Field - South. Es ist eine von zwei Regionen, die für den Great Observatorys Origins Deep Survey (GOODS) ausgewählt wurde. Im Rahmen dieses Projektes sollen mit den unterschiedlichsten Teleskopen und in den verschiedensten Wellenlängenbereichen tiefe Beobachtungen vorgenommen werden. Dabei reicht das Spektrum vom Bereich der Röntgenstrahlen bis hin zu Radiowellen.
Mehr darüber hier: http://www.astronews.com/news/artikel/2008/11/0811-011.shtml

Hansjürgen

Hansjuergen

  • Gast
Re: Galaxien als Nachbarn
« Antwort #48 am: 25. November 2008, 15:23:44 »
Hubble löst Rätsel um NGC 1569

Lange Zeit rätselten Astronomen was wohl die Ursache für die hohe Sternentstehungsrate der Galaxie NGC 1569 sein könnte. Sie hielten die Galaxie nämlich für einen Einzelgänger. Zufällig kamen die Wissenschaftler nun hinter das Geheimnis der Galaxie: NGC 1569 ist weiter entfernt als gedacht und liegt inmitten einer Gruppe von Galaxien, deren Einfluss zur Entstehung neuer Sterne in dem System führt.
Blick auf NGC 1569:




Mehr darüber hier:http://www.astronews.com/news/artikel/2008/11/0811-032.shtml

Hansjürgen

Hansjuergen

  • Gast
Re: Galaxien als Nachbarn
« Antwort #49 am: 26. November 2008, 08:48:12 »
In England wurden neue Studien zur Entwicklung von Galaxien herausgegeben in welchen man Nachweise für bisher fehlende Galaxien-Entwicklungsstadien gefunden hat.


Mehr darüber hier: http://www.spacedaily.com/reports/The_Strangulation_Of_Spiral_Galaxies_999.html

Hansjürgen