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Commercial Crew Programm (CCP)

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Offline tomtom

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Re: Commercial Crew Programm (CCP)
« Antwort #825 am: 15. November 2013, 23:31:10 »
NASA Inspector General untersuchte das Management des Commercial Crew Programm.

Die Einwände und Herausforderungen sind hier alle gut bekannt:
- Geld, gemessen am Zeitplan
- Vertragsart
- fehlende, genauere Kostenschätzungen
- fehlende Anforderungen an bemannte Raumfahrtsysteme
- Koordination mit FAA und Air Force
- offene technische Herausforderungen

Da beim EELV-Programm hohe Kostensteigerungen festgestellt wurden, die mit mangelndem Wettbewerb und geringerer Nachfrage begründet sind, wird auf die Aufrechterhaltung einer Wettbewerbssituation gedrängt.

http://oig.nasa.gov/audits/reports/FY13/IG-14-001.pdf
Im Zweifel hilft die Such-Funktion:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?action=search

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Offline MR

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Re: Commercial Crew Programm (CCP)
« Antwort #826 am: 16. November 2013, 00:15:16 »
Da beim EELV-Programm hohe Kostensteigerungen festgestellt wurden, die mit mangelndem Wettbewerb und geringerer Nachfrage begründet sind, wird auf die Aufrechterhaltung einer Wettbewerbssituation gedrängt.

In meinen Augen ist gerade die Wettbewerbssituation bei den EELV-Trägern ursächlich für die Kostensteigerungen. Zwei Träger im gleichen Nutzlastbereich nehmen sich die Nutzlasten weg, dadurch kommt keine effiziente Fertigungs- und Startrate auf. Aber speziell bei den EELVs ist diese Wettbewerbssituation ja auch ausdrücklich erwünscht, weil das DoD unter allen Umständen ein Backup haben möchte, falls einer der Träger mal längerfristig ausfällt.

Will man auch beim Commercial Crew Programm eine derartige Konkurrenzsituation, so wird das auch nur dazu führen, das die Kosten der einsatzbereiten Kapseln ins Unermessliche steigen. Es gibt außer der NASA nun mal keine weiteren Nutzer für diese Kapseln und auch die NASA wird sie nur für eine begrenzte Zeit nutzen, bis sie ihre eigenen Orion-Kapseln einsatzbereit hat (falls Orion je fertig entwickelt wird). Weitere Interessenten für Commercial Crew Kapseln gibt es nicht. Die Russen haben ihre eigenen Kapseln, die Europäer kein Interesse an eigenen bemannten Missionen. Irgendwelche Firmen, die Interesse an regelmäßigen Flügen haben könnten, fallen mir ebenfalls nicht ein.

Finanziert die NASA weiterhin drei verschiedene Entwicklungen, so kostet das viel, ohne etwas zu bringen. Der Dream Chaser ist ein interessantes Projekt, das man durchaus noch als langfristiges Testprojekt weiter laufen lassen könnte. Er dürfte eh einen deutlich höheren Entwicklungsaufwand als die Kapseln der beiden anderen Anbieter bedingen und daher noch deutlich länger bis zur Einsatzbereitschaft benötigen. Bei den schneller einsatzbereiten Kapsel-Systemen sollte sich die NASA aber schnellstmöglich zwischen Boeing und SpaceX entscheiden. Es lohnt sich nicht, beide Projekte fertig zu entwickeln, da es für beide Kapseln gar nicht genug Flüge gibt.

Offline Majo2096

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Re: Commercial Crew Programm (CCP)
« Antwort #827 am: 16. November 2013, 01:23:07 »
Zitat
In meinen Augen ist gerade die Wettbewerbssituation bei den EELV-Trägern ursächlich für die Kostensteigerungen.

beide EELV träger werden von der ULA vermarktet die Reale wettbewerbssituation ist daher fraglich ein Wettbewerb zwischen zwei Unternehmungen würde helfen.

Zitat
Will man auch beim Commercial Crew Programm eine derartige Konkurrenzsituation, so wird das auch nur dazu führen, das die Kosten der einsatzbereiten Kapseln ins Unermessliche steigen. Es gibt außer der NASA nun mal keine weiteren Nutzer für diese Kapseln und auch die NASA wird sie nur für eine begrenzte Zeit nutzen, bis sie ihre eigenen Orion-Kapseln einsatzbereit hat (falls Orion je fertig entwickelt wird). Weitere Interessenten für Commercial Crew Kapseln gibt es nicht. Die Russen haben ihre eigenen Kapseln, die Europäer kein Interesse an eigenen bemannten Missionen. Irgendwelche Firmen, die Interesse an regelmäßigen Flügen haben könnten, fallen mir ebenfalls nicht ein.

die NASA will Orion nicht in den LEO einsetzen dafür ist sie viel zu teuer sie soll für BEO eingesetzt werden für den LEO werden die kommerziellen Kapseln entwickelt die wiederum nicht für BEO flüge vorgesehen sind (zumindest von der NASA)

Zitat
Finanziert die NASA weiterhin drei verschiedene Entwicklungen, so kostet das viel, ohne etwas zu bringen. Der Dream Chaser ist ein interessantes Projekt, das man durchaus noch als langfristiges Testprojekt weiter laufen lassen könnte. Er dürfte eh einen deutlich höheren Entwicklungsaufwand als die Kapseln der beiden anderen Anbieter bedingen und daher noch deutlich länger bis zur Einsatzbereitschaft benötigen. Bei den schneller einsatzbereiten Kapsel-Systemen sollte sich die NASA aber schnellstmöglich zwischen Boeing und SpaceX entscheiden. Es lohnt sich nicht, beide Projekte fertig zu entwickeln, da es für beide Kapseln gar nicht genug Flüge gibt.

wenn man das macht wie du schreibst hat man wieder ein Amerikanisches Monopol erschaffen das Unternehmen kann dann auch die Preise der Sojus deutlich überbieten und man muss sie trodtstem nehmen weil man nicht nicht erklären kann das man ein Russisches System einem Amerikanischen vorzieht (dem Kongress) selbst wenn das teurer ist.

Also ich sehe da viel zu viele Abhängigkeiten die zu Preisexplosionen führen können.  ::)

Führerschein

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Re: Commercial Crew Programm (CCP)
« Antwort #828 am: 16. November 2013, 06:31:54 »

Zitat
Finanziert die NASA weiterhin drei verschiedene Entwicklungen, so kostet das viel, ohne etwas zu bringen. Der Dream Chaser ist ein interessantes Projekt, das man durchaus noch als langfristiges Testprojekt weiter laufen lassen könnte. Er dürfte eh einen deutlich höheren Entwicklungsaufwand als die Kapseln der beiden anderen Anbieter bedingen und daher noch deutlich länger bis zur Einsatzbereitschaft benötigen. Bei den schneller einsatzbereiten Kapsel-Systemen sollte sich die NASA aber schnellstmöglich zwischen Boeing und SpaceX entscheiden. Es lohnt sich nicht, beide Projekte fertig zu entwickeln, da es für beide Kapseln gar nicht genug Flüge gibt.

wenn man das macht wie du schreibst hat man wieder ein Amerikanisches Monopol erschaffen das Unternehmen kann dann auch die Preise der Sojus deutlich überbieten und man muss sie trodtstem nehmen weil man nicht nicht erklären kann das man ein Russisches System einem Amerikanischen vorzieht (dem Kongress) selbst wenn das teurer ist.

Also ich sehe da viel zu viele Abhängigkeiten die zu Preisexplosionen führen können.  ::)

MR hat da schon recht. Es ist ein Dilemma. Der Markt für ISS-Versorgung, Crew und Fracht, ist  klein. Wenn man den auf mehrere Anbieter verteilt, ist der Anteil des einzelnen sehr klein und braucht hohe Preise für die Wirtschaftlichkeit. Wenn man einen auswählt, ist es ein Monopol.

Ob sich daneben ein privater Markt entwickelt, muß man sehen. Bigelow hat ja erklärt, er will zwei BA330 Module bauen. Dann will er sie wohl auch betreiben. Das geht aber erst, wenn ein geeigneter Träger kostengünstig zur Verfügung steht und auch eine bemannte LEO-Kapsel. Er wartet also auf Falcon Heavy und einen bemannten Orbiter. Vorher geht es nicht.

tobi

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Re: Commercial Crew Programm (CCP)
« Antwort #829 am: 16. November 2013, 12:46:47 »
Zitat
On average, the  three Commercial Crew partners are contributing under 20 percent of the CCiCap development costs for their spaceflight systems.

Zitat
For comparison, partner contributions for the cargo development program were roughly 50 percent.

Unter 20% der CCiCap Kosten werden im Mittel von den Firmen selbst investiert. Bei COTS war es ungefähr 50%.

Wie siehts in Europa bei ATV, Ariane oder Vega aus? ;)

Offline wulf 21

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Re: Commercial Crew Programm (CCP)
« Antwort #830 am: 16. November 2013, 13:13:44 »
Wie siehts in Europa bei ATV, Ariane oder Vega aus? ;)

Ich nehme an, dass die Antwort bereits bekannt ist. Vielleicht könnte man aus den amerikanischen Commercial Programmen etwas darüber lernen, wie man öffentliche Projekte effizient durchführt. Man stelle sich nur mal vor, hierzulande diverse Bauunternehmen nach Milestones zu bezahlen. Wäre mal eine andere Form des Spin-Offs.

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Offline MR

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Re: Commercial Crew Programm (CCP)
« Antwort #831 am: 16. November 2013, 13:46:18 »
Ob sich daneben ein privater Markt entwickelt, muß man sehen. Bigelow hat ja erklärt, er will zwei BA330 Module bauen. Dann will er sie wohl auch betreiben. Das geht aber erst, wenn ein geeigneter Träger kostengünstig zur Verfügung steht und auch eine bemannte LEO-Kapsel. Er wartet also auf Falcon Heavy und einen bemannten Orbiter. Vorher geht es nicht.

Ich hab da meine Zweifel dran, ob es überhaupt genug Interesse an einer privaten Raumstation gibt. Die Erwartungen in Bezug auf die ISS haben sich zumindest in diesem Bereich nicht erfüllt. Selbst Pharma-Firmen und Chiphersteller, die von Schwerelosigkeit und Vakuum besonders profitieren würden, haben kaum Interesse an Forschungen auf der ISS gezeigt.

Die Kosten für die Module sind dabei noch nicht mal das große Problem. Ich spiele jetzt einfach mal "Des Teufels Advokat" und sage, die NASA entscheidet sich für die Dragon von SpaceX, weil sie bereits mehrfach erfolgreiche unbemannte Flüge absolviert hat. Allerdings hat man massive Bedenken bezüglich der Sicherheit der Falcon 9 und fordert, das die Dragon mit der Atlas 5 fliegt. Dann kosten Kapsel und Start schon allein ca. 250 Mio. Dollar. Dazu Training der Astronauten, die Experimente inc Hardware und nicht zuletzt das Bigelow Modul. Selbst bei nur 2 Flügen im ersten Jahr würde das schon fast 1 Mrd. Dollar kosten. Welche private Firma könnte sich das leisten?

Rugoz

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Re: Commercial Crew Programm (CCP)
« Antwort #832 am: 16. November 2013, 23:28:26 »
Zitat von: tobi
Wie siehts in Europa bei ATV, Ariane oder Vega aus?

Ist ja auch ein blöder Vergleich. Wenn ESA jedes Jahr 18 Milliarden in die Raumfahrt-Industrie buttern würde (wie NASA) und dazu noch Milliarden vom Militär hinzukommen würden, dann könnte man auch von der Industrie verlangen nebenbei noch ein paar Raumfrachter zu entwickeln.

Zitat von: Führerschein
Wenn man einen auswählt, ist es ein Monopol.

Ein natürliches Monopol ist ja nicht so tragisch, man muss es halt angemessen regulieren.

tobi

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tobi

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Re: Commercial Crew Programm (CCP)
« Antwort #834 am: 06. Dezember 2013, 20:14:55 »
NASA Astronauten sollen als "Spaceflight participant" bei den kommerziellen Crewvehikeln mitfliegen:
http://www.spacenews.com/article/civil-space/38524nasa-astronauts-to-fly-as-%E2%80%98participants%E2%80%99-on-commercial-space-taxis-faa

Dürfen aber trotzdem Pilot sein. Es scheint mir nur eine reine formale Definition zu sein.

Offline Ruhri

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Re: Commercial Crew Programm (CCP)
« Antwort #835 am: 07. Dezember 2013, 01:54:52 »
Ist denn überhaupt schon sicher, dass die Industrie neben der Technik auch das Personal zu seiner Bedienung zur Verfügung stellen wird? Wenn man es einmal genau betrachtet: Die NASA oder irgendeine andere Agentur braucht keine Firmen-Piloten, um Dragons, CST-100s oder Dream Chasers zu fliegen.

Führerschein

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Re: Commercial Crew Programm (CCP)
« Antwort #836 am: 07. Dezember 2013, 04:42:27 »
Ist denn überhaupt schon sicher, dass die Industrie neben der Technik auch das Personal zu seiner Bedienung zur Verfügung stellen wird? Wenn man es einmal genau betrachtet: Die NASA oder irgendeine andere Agentur braucht keine Firmen-Piloten, um Dragons, CST-100s oder Dream Chasers zu fliegen.

Die Angebotsanforderung der NASA sieht vor, daß die Firmen Taxi- oder Mietwagenkonzepte anbieten können. Bei Taxi gibt es aber ein Problem, wenn die zwingend geforderte Fähigkeit zur Nutzung als Rettungsboot genutzt werden soll. Es wäre einfacher und klarer, wenn die NASA nur das Mietwagenkonzept angefordert hätte.

In der Zertifizierungsphase sollen wohl Firmenpiloten fliegen. Später sehe ich eher das Mietwagenkonzept wegen der Rettungsbootfunktion.

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Offline MR

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Re: Commercial Crew Programm (CCP)
« Antwort #837 am: 07. Dezember 2013, 17:15:37 »
NASA Astronauten sollen als "Spaceflight participant" bei den kommerziellen Crewvehikeln mitfliegen:

Dürfen aber trotzdem Pilot sein. Es scheint mir nur eine reine formale Definition zu sein.
´

Das könnte dann aber für die Falcon 9 sehr eng werden. Wenn die NASA grundsätzlich eigenes Personal mitfliegen lassen will und nicht nur als Kunde Plätze buchen wird, welchen Stellenwert misst man dann den Aussagen des Aerospace Safety Advisory Panel bei, die trotz aller Publicity von SpaceX die Falcon 9 als nicht geeignet für bemannte Flüge ansehen?

Solange SpaceX-eigene Piloten fliegen, kann das der NASA egal sein und wenn man nur Plätze bucht, gibt es sicher auch Möglichkeiten, sich über die allgemeinen Sicherheitsansprüche der NASA hinweg zu setzen (man fliegt ja auch weiterhin mit der Sojus, die auch nur ein geschätztes LOC-Verhältnis von 1:350 erreicht). Aber wenn grundsätzlich NASA-eigene Piloten mitfliegen sollen, könnte das ein Problem werden.

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Online MX87

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Re: Commercial Crew Programm (CCP)
« Antwort #838 am: 07. Dezember 2013, 20:19:15 »
Meines Wissens wurde bei SpaceX ein NASA-Astronaut eingestellt (Artikel finde ich gerade nicht) und die mit der Intention, dass dieser quasi "Werkspilot" für Dragon wird. Spätestens wenn Dragon oder CST-100 zur Bigelowstation fliegen wird man eigene Astronauten brauchen.

Früher oder später werden die Firmen nicht drum herum kommen eigene Astronauten als Piloten einzustellen. Das wäre ja sonst so als würden die Lufthansa-Kapitäne bei Airbus und Boeing die Testflüge durchführen  ;)
"Whoopie! Man, that may have been a small one for Neil, but that's a long one for me."

Re: Commercial Crew Programm (CCP)
« Antwort #839 am: 07. Dezember 2013, 20:48:08 »
Meines Wissens wurde bei SpaceX ein NASA-Astronaut eingestellt (Artikel finde ich gerade nicht) [...]
Das könnte zunächst Ken Bowersox gewesen sein. Wobei ich noch nicht weiß, ob er tatsächlich das Unternehmen verlassen hat.

https://en.wikipedia.org/wiki/SpaceX (bei "History")
Flinx

GG

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Re: Commercial Crew Programm (CCP)
« Antwort #840 am: 07. Dezember 2013, 20:55:53 »
Garrett Reismann?

Führerschein

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Re: Commercial Crew Programm (CCP)
« Antwort #841 am: 07. Dezember 2013, 22:46:23 »
Wenn die NASA grundsätzlich eigenes Personal mitfliegen lassen will und nicht nur als Kunde Plätze buchen wird, welchen Stellenwert misst man dann den Aussagen des Aerospace Safety Advisory Panel bei, die trotz aller Publicity von SpaceX die Falcon 9 als nicht geeignet für bemannte Flüge ansehen?

Ich finde dazu diesen Artikel.

http://www.spacesafetymagazine.com/2012/08/16/safety-panel-satisfied-spacex-scrub-turnaround-time/

Zitat
On May 22, SpaceX successfully launched their Dragon capsule aboard a Falcon 9 that had failed to launch just three days earlier. Although Dragon went on to make history, it seems that NASA’s Aerospace Safety Advisor Panel (ASAP) was concerned. How could SpaceX have completed a thorough investigation and gotten the craft back on the launch pad in such a short span of time?

ASAP, headed by Vice Admiral Joseph Dyer, decided to look into the matter. After hearing from SpaceX Mission Assurance Director Scott Henderson and reviewing NASA’s report, the panel now seems to be satisfied. Notes from the group’s latest meeting stated  that “ASAP understood from NASA’s report that the process was effective and efficient, turning around for a second successful launch attempt in three days; it was thorough, robust, fast, and transparent to NASA.”

Sie waren besorgt wegen des Starts so kurz nach dem abgebrochenen Start. Man bezweifelte, ob in der Zeit eine angemessene Bewertung des Fehlers möglich ist.

Eine Überprüfung der Vorgehensweise ergab, daß man mit der Arbeitsweise zufrieden war. Die Untersuchung wurde als gründlich, robust, schnell und transparent gegenüber der NASA bewertet.

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Offline spacer

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Re: Commercial Crew Programm (CCP)
« Antwort #842 am: 07. Dezember 2013, 23:24:11 »
Nabend,

(man fliegt ja auch weiterhin mit der Sojus, die auch nur ein geschätztes LOC-Verhältnis von 1:350 erreicht).
NASA-Astronauten sind 30 Jahre lang mit dem Shuttle geflogen, das ein empirisches LOC-Verhältnis von 1:67,5 erreicht hat.

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Offline MR

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Re: Commercial Crew Programm (CCP)
« Antwort #843 am: 08. Dezember 2013, 00:34:58 »
Nabend,
NASA-Astronauten sind 30 Jahre lang mit dem Shuttle geflogen, das ein empirisches LOC-Verhältnis von 1:67,5 erreicht hat.

Ändert nichts daran, das die NASA für den Shuttle-Nachfolger selbst mit einem LOC-Risiko von 1:1000 (modifizierte EELVs) nicht zufrieden war. Nein, es musste die Ares mit 1:2000 sein. Im Prinzip natürlich totaler Unsinn, denn so besteht das Risiko, das bemannte Raumfahrt irgendwann gar nicht mehr zu bezahlen ist. Man sollte der Bevölkerung lieber klar machen, das Astronaut genau wie Feuerwehrmann, Polizist oder Testpilot noch immer ein sehr gefährlicher Job, beim dem es Tote geben kann. Selbst bei jedem größeren Bauprojekt werden Todesopfer schon bei der Planung mit eingerechnet, man sollte also nicht so tun, als ob ein Flug ins All genau so harmlos ist wie ein Trip nach Mallorca.

Auf der anderen Seite würde ich dennoch nicht das Risiko eingehen, der Falcon 9 Menschen anzuvertrauen. Die Auslegung mit 9 Triebwerken in der ersten Stufe ist nach meinem Geschmack sehr fehleranfällig, dazu kommt, das eine neue Version eingeführt wurde, noch bevor man die Kinderkrankheiten der alten Version ausgebügelt hatte. Aktuell kennt man den Träger noch kaum, die Falcon 9 v1.1 (warum nicht Falcon 9B) hatte bisher gerade mal 2 Flüge. Den Vorsprung der Atlas 5 kann sie so schnell nicht aufholen, von daher würde ich der Falcon 9, zumindest als bemannten Träger, keine großen Chancen einräumen. Entscheidet man sich dennoch für die Falcon 9, so wären dafür auch wieder ausschließlich politische Gründe entscheidend, zudem wäre es russisches Rollet mit dem Leben der Astronauten.

Wären die bisherigen Flüge bemannt erfolgt, hätte zumindest bei Flug 4 das Rettungssystem ausgelöst und die Mission wäre fehlgeschlagen.

Offline Ruhri

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Re: Commercial Crew Programm (CCP)
« Antwort #844 am: 08. Dezember 2013, 02:15:07 »
Meines Wissens wurde bei SpaceX ein NASA-Astronaut eingestellt (Artikel finde ich gerade nicht) und die mit der Intention, dass dieser quasi "Werkspilot" für Dragon wird. Spätestens wenn Dragon oder CST-100 zur Bigelowstation fliegen wird man eigene Astronauten brauchen.

Früher oder später werden die Firmen nicht drum herum kommen eigene Astronauten als Piloten einzustellen. Das wäre ja sonst so als würden die Lufthansa-Kapitäne bei Airbus und Boeing die Testflüge durchführen  ;)

Interessanter Vergleich, denn in dieser Analogie würde das bedeuten, dass die normalen Missionen nicht von SpaceX-Personal geflogen würde. Lufthansa-Flüge werden eben nicht von Boeing- oder Airbus-Piloten durchgeführt.

Führerschein

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Re: Commercial Crew Programm (CCP)
« Antwort #845 am: 08. Dezember 2013, 08:15:44 »

Auf der anderen Seite würde ich dennoch nicht das Risiko eingehen, der Falcon 9 Menschen anzuvertrauen. Die Auslegung mit 9 Triebwerken in der ersten Stufe ist nach meinem Geschmack sehr fehleranfällig, dazu kommt, das eine neue Version eingeführt wurde, noch bevor man die Kinderkrankheiten der alten Version ausgebügelt hatte. Aktuell kennt man den Träger noch kaum, die Falcon 9 v1.1 (warum nicht Falcon 9B) hatte bisher gerade mal 2 Flüge. Den Vorsprung der Atlas 5 kann sie so schnell nicht aufholen, von daher würde ich der Falcon 9, zumindest als bemannten Träger, keine großen Chancen einräumen. Entscheidet man sich dennoch für die Falcon 9, so wären dafür auch wieder ausschließlich politische Gründe entscheidend, zudem wäre es russisches Rollet mit dem Leben der Astronauten.

Das ist nicht richtig. Im Vergleich ist Sojus nicht im Vorteil. Sie hat zwar nur 5 Triebwerke, die haben aber jedes vier Brennkammern und Düsen, also insgesamt 20. Zusammen mit der dafür nötigen  Installation für die Verteilung des Treibstoffes und den Zündvorrichtungen ist das absolut nicht weniger komplex als die 9 Triebwerke von Falcon. Und lange Zeit sind die sehr zuverlässig geflogen. Dazu hat Falcon 9 noch den Vorteil der engine out Fähigkeit.

Wären die bisherigen Flüge bemannt erfolgt, hätte zumindest bei Flug 4 das Rettungssystem ausgelöst und die Mission wäre fehlgeschlagen.

Auch das ist falsch. Der SpaceX gegenüber superkritische Jim bei NSF hat gesagt, der Triebwerksausfall wäre bei einem bemannten Flug kein Grund zur Auslösung des LAS gewesen. Der Flug wäre auch bemannt erfolgreich durchgeführt worden.

Ganz abgesehen davon war es ein sehr früher Flug des Systems. Falcon 9 wird mit jedem Flug sicherer als Ergebnis der Lernkurve.

Führerschein

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Re: Commercial Crew Programm (CCP)
« Antwort #846 am: 08. Dezember 2013, 09:59:02 »
Hier noch Links zu zwei NSF-Artikeln zu der Haltung von ASAP zu SpaceX.

http://www.nasaspaceflight.com/2012/08/nasa-safety-panel-satisfied-spacex-anomaly-resolution-team/

http://www.nasaspaceflight.com/2012/06/asap-certification-amid-praise-spacexs-success/

ASAP weist darauf hin, daß für die Zertifizierung die strikten NASA- Richtlinien einzuhalten sind. Aber im Wesentlichen hat SpaceX das ASAP überzeugt, daß sie auf dem richtigen Weg sind.

Noch ein Zitat aus dem Artikel zum Thema Zertifizierung für EELV Typ Missionen.

Zitat
Notably, the SES-8 success also marked the second of three certification flights required to certify the Falcon 9 to fly missions under the EELV program. Once Falcon 9 is classed as certified, SpaceX will be eligible to compete for all National Security Space (NSS) missions.


Es werden drei erfolgreiche Flüge benötigt, um sich für diese Missionen zu qualifizieren. Wenn Thaicom-6 geflogen ist, kann sich SpaceX um so gut wie jeden Flug von NASA und DOD bewerben.

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Offline MR

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Re: Commercial Crew Programm (CCP)
« Antwort #847 am: 08. Dezember 2013, 12:12:52 »
Das ist nicht richtig. Im Vergleich ist Sojus nicht im Vorteil. Sie hat zwar nur 5 Triebwerke, die haben aber jedes vier Brennkammern und Düsen, also insgesamt 20. Zusammen mit der dafür nötigen  Installation für die Verteilung des Treibstoffes und den Zündvorrichtungen ist das absolut nicht weniger komplex als die 9 Triebwerke von Falcon. Und lange Zeit sind die sehr zuverlässig geflogen. Dazu hat Falcon 9 noch den Vorteil der engine out Fähigkeit.

Das Hauptproblem bei Treibwerken heute sind nicht die Brennkammern und Düsen, sondern vor allem das Treibstofffördersystem, also Gasgenerator und Turbopumpen. Auch wenn die Sojus-Triebwerke 20 Brennkammern und Düsen haben, so verfügen sie doch über nur 5 Gasgeneratoren und Turbopumpen. Ein Ausfall ist damit weniger wahrscheinlich als bei der Falcon 9. Wie es hier im Forum steht, war die Auslegung der Falcon 9 mit 9 Triebwerken in der ersten Stufe ja auch ein sehr umstrittener Punkt, mit dem vor allem die erfahrenen Ingenieure ihre Probleme hatten.

Die Engine out Fähigkeit ist gut und schön, hilft aber längst nicht in jeder Flugphase. Fällt kurz nach dem Start ein Triebwerk aus, dann scheitert die Mission.

Auch das ist falsch. Der SpaceX gegenüber superkritische Jim bei NSF hat gesagt, der Triebwerksausfall wäre bei einem bemannten Flug kein Grund zur Auslösung des LAS gewesen. Der Flug wäre auch bemannt erfolgreich durchgeführt worden.

Das sehe ich anders. In dem Moment, wo das betreffende Triebwerk auseinander geflogen ist, konnte niemand, auch kein automatisches System, wissen, wie groß der Schaden letztlich war. Wurden Nachbar-Triebwerke beschädigt, wurde das Treibstofffördersystem oder gar die Tanks beschädigt? Gab es ein Treibstoffleck, Brände oder drohten gar Folgeexplosionen?

Es ist richtig, das die finalen Schäden nicht so kritisch waren, das die Mission oder das Leben einer eventuellen Besatzung gefährdet gewesen wäre. Das konnte unmittelbar nach dem Vorfall aber noch keiner wissen. Ein EDS hätte, vor allem wenn ein Explosionsdetektor angesprochen hatte, in diesem Fall vermutlich das Rettungssystem ausgelöst, einfach nur um sicher zu gehen und die Crew zu retten. Bis ein EDS den vollständigen Überblick hatte, das der Träger ruhig weiter fliegt, hätte es ansonsten schon zu spät sein können.

Führerschein

  • Gast
Re: Commercial Crew Programm (CCP)
« Antwort #848 am: 08. Dezember 2013, 12:25:39 »
@MR

Klar, du kannst das alles viel besser einschätzen als die Experten der NASA und der ASAP.

tobi

  • Gast
Re: Commercial Crew Programm (CCP)
« Antwort #849 am: 08. Dezember 2013, 12:32:45 »
Saturn V hatte 11 Triebwerke, Falcon 9 nur 10. Auch mit Triebwerksausfall ging die bemannte Mission weiter!