Seit einiger Zeit ist in der Diskussion, welche Vertragsart - SAA oder FAR - die geeignetere ist. Bei den Newspace-Firmen ist SAA sehr beliebt, weil die Vereinbarungen sehr flexibel und schlank ausgelegt sein können, während man bei FAR befürchtet, zuviel Controlling und Reporting machen zu müssen. Die NASA scheint aber zunehmend die Notwendigkeit zu sehen, auf die sonst übliche FAR-Vertragart zu gehen oder eine Kombination aus beiden zu entwickeln.
Der GAO Bericht (US-Rechnungsprüfung) enthält nun einige interessante Detail, in dem zumindestens die NASA aufgefordert wird, in manchen Dingen für mehr Klarheit und Verantwortlichkeit zu sorgen.
Z.B. wird bemängelt, dass Verantwortlichkeiten nicht definiert oder unterschiedlich gehandhabt werden. Die Richtlinien zur Nutzung der SAA-Vertragsform erfordert eine Untersuchung von Risiken und Kostenschätzungen.
Während beim COTS-Programm noch der NASA Financial Chief Officer (CFO) die Vertragssummen als fair und nachvollziehbar mit seiner Unterschrift vertritt, gibt es eine solche beim CCDEV Programm nicht und es gibt dort auch keine Aufwandschätzung.
Des weiteren gaben bzgl. einer erforderlichen Risikobetrachtung NASA-Offizielle an, dass beim CCDev lediglich Fähigkeiten des privaten Sektors stimuliert werden sollen (demnach keine Ziele definiert sind, die ein Risiko für die NASA beinhalten könnten). Das wird jedoch anders, wenn die NASA spätestens mit der nächten Phase die Erreichung des Crew Transport zur ISS als Ziel definiert. Die Risiken für Kosten, Technik und Zeitplanung seien dann erheblich, wenn in einem SAA nur sehr unklar Anforderungen gestellt würden.
http://www.aviationweek.com/aw/generic/story_channel.jsp?channel=space&id=news/awst/2011/11/28/AW_11_28_2011_p30-397384.xml&headline=NASA Space Act Agreements Face New Limits
http://www.gao.gov/new.items/d12230r.pdfIch hoffe, dass bei der NASA angekommen ist, dass es eben nicht nur darum geht, unter Risikomanagement die Sicherheit/Zuverlässigkeit des Systems zu prüfen, sondern für den Programmerfolg zu sorgen.