Weisse Zwerge

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H.J.Kemm

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Weisse Zwerge
« am: 02. Oktober 2007, 06:35:54 »
Moin,

ein Weißer Zwerg ist ein vergleichsweise kleiner Stern und repräsentiert die letzte Entwicklungsphase eines Sterns, der unmittelbar nach Versiegen seines Kernbrennstoffs weniger als 1,44 Sonnenmassen besitzt. Es ist eigentlich unwürdig, wenn man bedenkt, daß dies dann über Mird. Jahre der vorläufige Rest eines vorher herrlich leuchtenden Sternes ist. Aber natürlich auch der Anfang einer neuen Sterngeneration, möglich sogar mit Planeten.

Die Lebensphase eines Sternes (< 1.44 SM0) sieht so aus: Protostern, Hauptreihenstern, Roter Riese, Weisser Zwerg, Schwarzer Zwerg.

Betrachten wir unsere Sonne, deren Lebenslauf wird so aussehen wie oben beschrieben, wird es bei ihr auch zu einem dramatisch beschleunigten Anstieg von Leuchtkraft und Radius kommen. Ihr äuserster Rand wird bei der Bahn des Planeten *Mars* liegen, wobei die inneren Planeten *Merkur*, *Venus* und *Erde* einfach verschluckt werden und aufhören zu existieren.

Jetzt haben Wissenschaftler über 7 Jahre den Stern *V391 Pegasi*, +14,5m, 4.600 Lj, beobachtet und festgestellt, daß dieser *Weisse Zwerg* taumelt und bei ihm ständige Helligkeitsschwankungen auftreten. Es wird nun daraus geschlossen, daß ein Planet, genannt *V 391 Pegasi b*, mit der 3,5fachen Masse von *Jupiter*  ihn in einer Entfernung von ~ 1,7 AE alle 3,2 Jahre umrundet.  Wenn dem so ist, dann muss *V391 Pegasi* beim Aufblähen zum *Roten Riesen* seinen Planeten fast erreicht haben, hat ihn aber widererwarten nicht zerstört.

     



Wieso das möglich ist, versuchen die Wissenschaftler jetzt zu klären.

Mehr dazu hier >>>

Jerry
« Letzte Änderung: 05. September 2009, 12:18:39 von Kreuzberga »

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Offline Nakova

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Re: Weisser Zwerg
« Antwort #1 am: 02. Oktober 2007, 16:27:01 »
[size=14]DAS[/size] [size=11]ist sehr interessant!!!!![/size]
Es ist auch jeden Fall wert weiter zu verfolgen.
...Faszienierend!!!...

Gruß Nakova

PS.: Guter News-Bericht von dir H.J.Kemm [smiley=thumbsup.gif]
Als er die Himmel bereitete, war ich da; als er einen Kreis [hebr. "chug" was zudem Kugel bedeutet] über der Fläche der Wassertiefe festsetzte ... (im 10 Jahrhunderd v.Chr. von Salomo verfasst)

Patrick

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Re: Weisser Zwerg
« Antwort #2 am: 02. Oktober 2007, 16:54:49 »
Zitat
Es ist eigentlich unwürdig, wenn man bedenkt, daß dies dann über Mird. Jahre der vorläufige Rest eines vorher herrlich leuchtenden Sternes ist.
Ja, aber daür hat er nacher einen wunderschönen planetarischen Nebel um sich ;D
Hab eine Frage: Ist ein weißer Zwerg nix anderes wie ein Kern von eienm Stern oder andert sich da was?

Gruß,
Patrick

*

Offline Mary

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Re: Weisser Zwerg
« Antwort #3 am: 02. Oktober 2007, 17:11:12 »
Hallo Patrick,
Bei einem Weißen Zwerg ändert sich nichts an der Materie des Sterns. Es findet nur keine Kernfusion mehr statt, der Stern leuchtet daher nicht mehr und schrumpft außerdem auf eine Größe von etwa unserer Erde zusammen (die Masse bleibt dabei aber gleich).

Bei einem Neutronenstern (Pulsar), der nach einer Supernova zurückbleibt, hingegen ändert sich die Materie: Der Stern kontrahiert so lange, bis eine unglaublich hohe Dichte herrscht, bei der die normalen Atomstrukturen nicht mehr halten und der Stern daher nicht mehr aus Atomen, sondern fast nur aus Neutronen besteht.

Ich hoffe, ich habe das halbwegs verständlich erklärt und konnte dir helfen.

Mary

H.J.Kemm

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Re: Weisser Zwerg
« Antwort #4 am: 02. Oktober 2007, 19:39:22 »
Moin,

to Patrick:

Ja, aber daür hat er nacher einen wunderschönen planetarischen Nebel um sich

Das ist nur bedingt so: Die ausgestoßenen Gase der Planetarischen Nebel bewegen sich mit einer Geschwindigkeit von einigen Kilometern pro Sekunde vom Zentrum weg. Der Sternwind flaut im Laufe der Zeit vollständig ab, und beim Gas tritt eine Rekombination ein, wodurch es unsichtbar wird. Für die meisten Planetarischen Nebel beträgt die Zeitspanne zwischen Formation und Rekombination ungefähr 10.000 Jahre.

Hab eine Frage: Ist ein weißer Zwerg nix anderes wie ein Kern von eienm Stern oder andert sich da was?

Diese Frage hat Mary in ihrem Beitrag richtig beantwortet.

Über planetarische Nebel gibt es hier mehr >>>

Jerry

H.J.Kemm

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Re: Weisser Zwerg
« Antwort #5 am: 15. Februar 2008, 12:51:32 »
Moin,

nix scheint unmöglich!

Ein Weißer Zwerg ist ein vergleichsweise kleiner Stern und repräsentiert die letzte Entwicklungsphase eines Sterns, der unmittelbar nach Versiegen seines Kernbrennstoffs weniger als 1,44 Sonnenmassen besitzt.
Weiße Zwerge haben nur einen Durchmesser von einigen tausend bis etwa zehntausend Kilometern, sind also hinsichtlich der Größen mit der Erde vergleichbar. Ihre Oberflächentemperatur beträgt anfangs zwischen 10.000 und 100.000 Kelvin, was ihre weiße Farbe zur Folge hat. Da sie über keine Energiequelle mehr verfügen, kühlen sie anschließend langsam ab und enden nach vielen Milliarden Jahren als Schwarzer Zwerg. Und von ihnen geht eigentlich keine Strahlung aus.

Nun haben aber Wissenschaftler im Team um Yukikatsu Terada vom Institute of Physical and Chemical Research im japanischen Wako einen *weissen Zwerg* entdeckt, der Röntgenstrahlung abgibt. Dies ist eigentlich nur *Neutronensternen* vorbehalten.

Der *weisse Zwerg* 94, im Doppelsternsystem *AE Aquarii*, 68 Lj, 7,3 m gibt ausserdem in bestimmten Zeitschüben pulsierende Röntgenstrahlung ab. Die Wissenschaftler nehmen an, dass sich der kleinere Stern dieses Binärsystems vom größeren Bruder Materie abholt und diese wieder in Schüben abgibt. Die Zeit zwischen den Strahlungsspitzen entspricht exakt der Umlaufzeit des Weißen Zwergs: 33 Sekunden.

*AE Aqurii 94* dreht sich sehr schnell und besitzt Feldstärken, die millionenfach stärker sind als die der Erde. Damit könnte er zur Kosmischen Strahlung beitragen, die aus allen Richtungen auf die Erde trifft.



Jerry

H.J.Kemm

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Re: Weisser Zwerg
« Antwort #6 am: 08. Mai 2008, 03:33:33 »
Moin,

man unterscheidet zwei Gruppen von *Weisse Zwerge*: Die meisten  (80%) verfügen noch über eine äußere Hülle aus Wasserstoff, wenige (20%) aber haben diese äußere Wasserstoffschicht bereits verbraucht, so dass ihre Hülle aus Helium besteht.

Kürzlich hatten Wissenschaftler einen dritten Typ von *weisse Zwerge* entdeckt. Diese "heiße Kohlenstoff-Weisse Zwerge" haben aus irgendeinem Grund auch die Helium-Hülle verloren, so dass ihre Kohlenstoff-Schicht sichtbar ist.

Auf der Suche noch solchen Exemplaren entdeckten die Wissenschaftler nun einen solchen Kandidaten. Im Sternbild *Großer Bär* fanden sie *SDSS J142625.71+575218.3*, 800 Lj. Aber dieser besitzt noch die Besonderheit, dass er pulsiert. Die Helligkeitsschwankung liegt bei 8 min um 2%. Der Grund dieser Helligkeitsschwankung ist den Wissenschaftlern nicht bekannt.


Foto: mcdonaldobservatory

Jerry
« Letzte Änderung: 08. Mai 2008, 03:36:41 von H.J.Kemm »

Hansjuergen

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Re: Weisser Zwerg
« Antwort #7 am: 06. Januar 2009, 11:28:46 »
Das NASA' Weltraumteleskop-Spitzer entdeckte  Asteroidenreste um ein weißen Zwerg in welchem Kieselsäureverbindungen ( ein allgemeines Mineral welches auch auf der Erde vorkommt) festgestellt werden konnte. Die Daten wurden hauptsächlich durch Spitzer' genommen; s-Infrarotspektrograph, ein Instrument, das Licht  in seine grundlegenden Bestandteile bricht. Die gelben Punkte zeigen Durchschnitt berechnete Daten vom Spektrograph, während die orange Dreiecke ältere Daten von Spitzer' zeigen; s-Infrarotreihenkamera. Der weiße Zwerg heißt  GD 40

Quelle:http://www.nasa.gov/mission_pages/spitzer/multimedia/20090105a.html

Weitere Infos auch hier: http://www.astronews.com/news/artikel/2009/01/0901-005.shtml

Hansjürgen
« Letzte Änderung: 06. Januar 2009, 21:34:53 von Hansjuergen »

H.J.Kemm

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Re: Weisser Zwerg
« Antwort #8 am: 05. September 2009, 04:54:28 »
Moin,

*RX J0648.0-4418* ging vor langer Zeit seinen Weg so, wie es die meisten weissen Zwerge fast immer ereilt. Er war mal ein strahlender mittelschwerer Stern, hat sich dann zum *Roten Riesen* aufgebläht und dabei seine Gashülle abgestossen; vorerst abschliessend ist er dann zu einem weissen Zwerg mit einer extremen Dichte zusammengeschrumpft. Er ist 2.100 Lj entfernt im südlichen Sternbild Puppis.

Sein Jetztzustand ist beeindruckend: er ist doppelt so groß wie die meisten weissen Zwerge bei 1,3 MSo. Er bildet mit dem heissen, hellen Stern *HD 49798* eine Partnerschaft, ist dabei aber nicht gerade fair, denn er saugt von diesem stetig Material aus der Gashülle. Er wird dadurch ständig *dicker* und irgendwann wird der kleine weisse Zwerg soviel Masse aufgenommen haben, dass er schwerer als 1,4 MSo wird; dann endet er als Typ-Ia-Supernova. Wissenschaftler sagen, dass er das sogenannte *Chandrasekhar-Masselimit* erreicht, oberhalb dessen ein *Weisser Zwerg* gravitativ instabil wird. Der *Normalzustand* für weisse Zwerge ist: Diese Sterne sind etwa so groß wie die Erde, haben aber in der Regel etwa 60 % MSo. Mit anderen Worten, hier gibt es eine Menge von Materie in einem sehr kleinen Raum.

Leider können wir das persönlich nicht erleben, denn dies Ereignis wird erst in ~ einigen Mio Jahren geschehen.


Bild: ESA / X-ray Lichtkurve von *RX J0648.0-4418* im Energiebereich 0.15-0.4 keV.

*RX J0648.0-4418* und *HD49798* sind ein binären System mit einzigartigen Eigenschaften. *HD49798* ist ein helles Objekt im optischen und UV-Band und ist gut zu erkennen.  Die Umlaufzeit des Systems ist genau bekannt, und die Periodizität der X-Strahlen mit einer 13,2 s macht deutlich, dass der Begleiter entweder ein *Neutronenstern* oder ein *Weißer Zwerg* ist.

Die blauen Punkte in der Abbildung zeigen die zeitlichen Verzögerungen der X-ray Pulsationen in verschiedenen Umlaufbahnen und Phasen. Diese werden durch die Bahnbewegung der Röntgenquelle induziert. Der Ausschnitt zeigt das Puls-Profil über zwei Zyklen.

Jerry

Re: Weisser Zwerg
« Antwort #9 am: 05. September 2009, 11:46:51 »
2100 Lichtjahre!

Ist ja nicht so weit weg.
Wäre diese SN 1a auf der Erde mit blosem Auge zu sehen?

Schade dass es noch so lange dauert.

Wäre doch mal ein spannendes Beobachtungsobjekt.

Gruß rene´
"Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn wissen ist begrenzt." Albert Einstein

"Es ist Alles möglich im Universum, Hauptsache es ist genügend unvernünftig." Nils Bohr

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H.J.Kemm

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Re: Weisser Zwerg
« Antwort #10 am: 05. September 2009, 11:57:58 »
Moin,

Wäre diese SN 1a auf der Erde mit blossem Auge zu sehen?

Ja, diese *Typ-Ia-Supernova* würden wir von der Erde aus sehen können.

Jerry

Kreuzberga

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Re: Weisser Zwerg
« Antwort #11 am: 05. September 2009, 12:14:25 »
Ja, das Ding wäre ungefähr so hell wie der Vollmond und damit auch am Tage noch zu sehen.

Vielleicht geht es ja auch schneller, wenn der Weiße Zwerg auf unvorhergesehene Weise zusätzliche Masse akquirieren kann, durch eine Kollision mit einem bisher unbekannten Objekt oder ähnlichem.

Vielleicht dauert es aber auch noch wesentlich länger. Dies könnte der Fall sein, wenn der Weiße Zwerg eine außerordentlich hohe Eigenrotationsgeschwindigkeit aufweist, sodass neben dem Entartungsdruck der Elektronen die Zentrifugalkraft der Gravitation entgegenwirkt.

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Weisse Zwerge
« Antwort #12 am: 21. September 2009, 19:46:28 »
Moin,

die Mitentdeckerin von *V391 Pegasi*, siehe oben im Eröffnungsbeitrag, wurde mit dem Ludwig-Biermann-Förderpreis 2009 ausgezeichnet. Damit würdigt die Astronomische Gesellschaft die Untersuchungen der Astrophysikerin Dr. Sonja Schuh von späten Phasen im Leben von Sternen. Sie forscht am Institut für Astrophysik der Universität Göttingen über Sterne kurz vor dem Ausbrennen und wendet dabei unter anderem asteroseismologische Methoden an. Dabei geben Messungen der durch Druck- oder Schwerewellen im Sterninneren verursachten Schwingungen an der Sternoberfläche Aufschluss über Aufbau und Dichtestruktur des Sterns. Die Untersuchungen bieten zudem Erkenntnisse über vorhergehende Stadien der Sterne und die Entwicklung von Planeten, die sterbende Sterne umkreisen.

Jerry

A1942D

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Re: Weisse Zwerge
« Antwort #13 am: 21. September 2009, 20:31:27 »
Hallo,
Zitat
Sie forscht am Institut für Astrophysik der Universität Göttingen über Sterne kurz vor dem Ausbrennen und wendet dabei unter anderem asteroseismologische Methoden an. Dabei geben Messungen der durch Druck- oder Schwerewellen im Sterninneren verursachten Schwingungen an der Sternoberfläche Aufschluss über Aufbau und Dichtestruktur des Sterns. Die Untersuchungen bieten zudem Erkenntnisse über vorhergehende Stadien der Sterne und die Entwicklung von Planeten, die sterbende Sterne umkreisen.
Gibt es da eigentlich Studien oder Abhandlungen? Wenn ja, sind die dann öffentlich zugängig? Das wäre doch mal ein interessantes Thema hier im Forum. A.D.

Kreuzberga

  • Gast
Re: Weisse Zwerge
« Antwort #14 am: 21. September 2009, 22:41:43 »
Zur Asteroseismologie haben wir hier ja schon einen kleinen Thread: https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=605.0

Öffentlich zugängliche Abhandlungen gibt es z.B. über arxiv.org. Dank der Suchfunktion findet man dort leicht Material, wie z.B. http://arxiv.org/PS_cache/arxiv/pdf/0812/0812.4859v1.pdf

Natürlich leider alles auf englisch.

H.J.Kemm

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Re: Weisse Zwerge
« Antwort #15 am: 18. November 2009, 05:19:24 »
Moin,


Mit Hilfe des Sloan Digital Sky Surveys entdeckten die Forscher den Weißen Zwerg SDSS 1102+2054 (blauer Punkt).
Foto: The Sloan Digital Sky Survey

(zu SDSS siehe hier im Forum >>> SDSS)

Bei 2 weissen Zwergen, SDSS 0922+2928 und SDSS 1102+2054, ~ 400 bzw. ~ 220 Lj, haben Wissenschaftler eine sauerstoffhaltige Atmosphäre entdeckt. Bei der Sichtung von Daten des Sloan Digital Sky Survey (SDSS) stießen die Forscher auf extrem sauerstoffreiche Spektren für diese beiden Objekte. Das verwendete Teleskop wird seit 1998 im Rahmen des SDSS eingesetzt und kann Himmelsobjekte in fünf Wellenlängen fotografieren und ihr Lichtspektrum analysieren. Als *weisse Zwerge* werden die Reste ehemaliger Sterne bezeichnet, die im Todeskampf ihre äußere Hülle abgestoßen und den in ihrem Kern enthaltenen Kohlenstoff verbrannt haben. Die Forscher nehmen an, dass die beiden weissen Zwerge vermutlich Relikte extrem massereicher Sterne sind, deren Sauerstoffkern freiliegt.
Normalerweise sind *weisse Zwerge* von einer Schicht aus Wasserstoff und oder Helium umgeben, die den direkten Blick auf den Kern verhindert. Bei der Grösse der beiden weissen Zwerge könnte aber die Hülle von dem Wasserstoff bzw. Helium abgestossen worden sein und somit die Sichtung auf die sauerstoffhaltige Hülle freigegeben haben.
 
Mehr dazu >>>

Jerry

Re: Weisse Zwerge
« Antwort #16 am: 31. Dezember 2010, 14:08:55 »
Hallo
Gibt es in der galaktischen Scheibe der Milchstraße Weiße Zwerge?
Also welche die nicht in Doppelsternsystemen gebunden sind?
Oder befinden die sich alle im Bulge, Halo und in Kugelsternhaufen?
Meine nur weil die Sterne der Scheibe ja alles Population1 Sterne sind, die ja noch nicht alt genug sein dürften um zu Weißen Zwergen zu werden.

LG René
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Kreuzberga

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Re: Weisse Zwerge
« Antwort #17 am: 31. Dezember 2010, 15:32:56 »
Allein in der Nähe der Sonne gibt es eine ganze Reihe Weißer Zwerge. Der nächste sich nicht in einem Doppelsystem befindliche WZ ist Van Maanens Stern. Er befindet sich rund 14 Lichtjahre von der Erde entfernt im Sternbild Fische, Spektralklasse DZ7 oder DZ8. Das Alter von Van Maanens Stern wird auf etwa 4 Mrd. Jahre geschätzt. Das Z hinter dem D zeigt an, dass der Stern recht metallhaltig ist. Das wiederum deutet auf ehemalige Planeten hin, deren Material nun den Stern anreichert.

Ein Vorgängerstern könnte bspw. ein Hauptreihenstern der Spektralklasse B gewesen sein. Bei angenommenen 9 Sonnenmassen verbringt dieser nur run 300 Mio. Jahre in der Hauptreihe. Wenn die Bedingungen stimmen, kann aus solch einem Objekt durchaus ein Weißer Zwerg werden.

Re: Weisse Zwerge
« Antwort #18 am: 31. Dezember 2010, 17:13:33 »
Danke für die schnelle Antwort  :)
Liebe Grüße und guten Rutsch ins neu Jahr
René
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Offline T.D.K.

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Re: Weisse Zwerge
« Antwort #19 am: 07. April 2011, 09:59:03 »
In 7800 Lichtjahren Entfernung hat man ein System entdeckt in dem sich 2 Weiße Zwerge in nur 39 Minuten bei einem Abstand von nur 225000 Kilometern umkreisen.
http://www.cfa.harvard.edu/news/2011/pr201109.html
Ist denn der Mond auch da wenn niemand hinsieht?

*

Offline Gertrud

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Re: Weisse Zwerge
« Antwort #20 am: 13. Juli 2011, 20:11:56 »
Hallo Zusammen,

Ein Forscherteam von der Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics (CfA) hat mit dem MMT -Teleskop des Whipple Observatoriums an dem Mount Hopkins in Arizona
den "Tanz" von zwei weissen Zwergen beobachtet.

Dieses Sterne-Paar liegt sehr nahe beieinander,das sie nicht fotografisch zu unterscheiden sind.
Die Forscher haben die weisen Zwerge in spiralförmig ineinander mit eliptischen Bahnen mit einer Geschwindigkeit von 600 km/s pro Sekunde von nur 13 Minuten gemessen.
Wenn um diesem Sternensystem Aliens auf einen Planeten leben,
sehen sie eine ihrer Sonnen alle 6 Minuten verschwinden.

Die gegeseitige Anziehungskraft ist so stark,
das sie die unteren Masse der Sterne um drei Prozent verformen.
Wenn die Erde dieser Kraft ausgesetzt wäre, würden sich die Gezeiten in einer Höhe von 120 Meter bewegen.

 Die binären weissen Zwerge kommen sich immer näher und die Astronomen erwarten in ca. 900.000 Jahre mit einer underluminous Supernovae.
Die Forscher sagen, das sie mit dem Paar sehr gut die Richtigkeit der Allgemeinen Relativitätstheorie auf die Gravitationswellen von bewegenden Objekten im Raum erforschen können.
Die Existenz der Gravitationswellen sollen bei der Veränderung der Entfernung zu einander gemessen werden.

 Das Team wird dieses Sternen-Paar in ein paar Monaten wieder beobachten, da sie dann hinter der Sonne, von der Erde aus gesehen, hervor kommen.

eine künstlerische Darstellung der beiden weissen Zwerge

Credit: David A. Aguilar (CfA)
Quelle:
http://www.cfa.harvard.edu/news/2011/pr201119.html

 
Infos und Standortbeschreibung zu dem  Multiple/Magnum Mirror Telescope (MMT)

http://de.wikipedia.org/wiki/Multiple/Magnum_Mirror_Telescope

Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
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*

Offline Gertrud

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Re: Weisse Zwerge
« Antwort #21 am: 08. September 2011, 19:42:45 »
Hallo Zusammen,

jetzt sind die Forscher vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics (CfA). mit einer neuen Erforschung an die Öffentlichkeit getreten, die sie über die weissen Zwerge gemacht haben.
Darin erklären sie ihre Forschung, nach dem Film "Speed", in dem in der Handlung eine Bombe in einem Bus vorhanden ist.
Dieser Bus darf eine bestimmte Geschwindigkeit nicht unterschreiten, da er sonst explodieren würde.

So erklären sie mit diesem Modell die Möglichkeit,
das alte, kompakte Sterne, als weisse Zwerge bekannt,
ihre schnelle Umdrehungen verlangsamen und dadurch zu einer Supernova Typ la explodieren könnten.

Es gibt zwei Möglichkeiten, das ein Weisser Zwerg die *Chandrasekhar Masse überschreitet,
 um dann zu einer Supernova Typ la zu explodieren.

Der weisse Zwerg kann Gas aus einem Spenderstern aufsammeln, oder zwei weisse Zwerge kollidieren miteinander. Die meisten Astronomen halten das erste Szenario für die wahrscheinlichste Erklärung.

Diese Supernova Vorläufer sind schwer zu erkennen,
die Wissenschaftler wollen mit einer wide-field -Untersuchung  mit Einrichtungen wie Pan-STARRS und das  Große Synoptic Survey Telescope durchgeführen, um sie zu entdecken.

Ein weisser Zwerg ist ein Sternenrest, welcher die Kernfusion eingestellt hat.
Er wiegt in der Regel bis zu 1,4 mal so viel wie unsere Sonne.

* Nach den Berechnungen des amerikanischen Astrophysiker und Nobelpreisträger Subrahmanyan Chandrasekhar wird die theoretische obere Grenze für die Masse eines Weissen Zwerges Chandrasekhar-Grenze genannt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Chandrasekhar-Grenze
 

Credit: David A. Aguilar (CfA)

Die Forscher kennen noch keine super-Chandrasekhar-Masse-weiße Zwerge in unserer Milchstraße,
aber sie werden danach suchen.
Die Berechnungen lassen die Möglichkeit zu,
das es dutzende von pre -Explosion Systeme innerhalb ein paar tausend Lichtjahren von der Erde geben könnte.

Quelle:
http://www.cfa.harvard.edu/news/2011/pr201123.html

Gertrud
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Re: Weisse Zwerge
« Antwort #22 am: 07. November 2011, 15:31:44 »
Hallo zusammen !
kann man die WZ in der galaktischen Scheibe von denen im Halo, Bulge und KSH anhand ihrer Masse und metalizität klar trennen ?

mfG René
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*

Offline Gertrud

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Re: Weisse Zwerge
« Antwort #23 am: 13. Mai 2012, 12:57:22 »
Hallo Zusammen,

Vier weiße Zwergsterne  verspeisen "erdähnliche" Exoplaneten

Die Warwick Astrophysiker haben vier Weiße Zwergsterne lokalisiert, die von Staub aus zerrütteten planetaren Körpern umgeben sind, der eine auffällige Ähnlichkeiten mit der Zusammensetzung der Erde aufweist.

Dieses künstlerische Bild zeigt auf, was die Wissenschaftler jetzt beobachten, ein weißer Zwerg ist umgeben von den Überresten eines Planetensystems.

Credit: Mark A. Garlick / space-art.co.uk / University of Warwick
https://images.raumfahrer.net/up038262.jpg

Mit dem Hubble Space Telescope wurde die bisher größte Erforschung zu der chemischen Zusammensetzung der Atmosphären von Weißen Zwergen gemacht.Die Forscher fanden heraus, dass die am häufigsten vorkommenden Elemente im Staub um diese vier weiße Zwerge Sauerstoff, Magnesium, Eisen und Silizium waren - die vier Elemente, aus denen zu rund 93 Prozent die Erde besteht.
Die Atmosphäre eines Weißen Zwergs besteht aus Wasserstoff und / oder Helium.
Doch eine noch bedeutsamere Beobachtung war, dass dieses Material auch einen extrem niedrigen Anteil an Kohlenstoff enthält, das sehr eng aufeinander abgestimmt, und der Erde und den anderen felsige Planeten um unsere eigene Sonne am nächsten ist.

Dies ist das erste Mal, dass solche geringen Anteilen von Kohlenstoff - Ablagerungen in den Atmosphären von Weißen Zwergen gemessen wurden.
Dies ist ein klare Beweise, dass diese Sterne einmal mindestens von felsigen Exoplaneten begleitet wurden, die sie nun zerstört haben.
Die Beobachtungen dokumentieren auch die letzte Phase des Todes von diesen Welten.
Die Astronomen beobachten die Endphase dieser Welten,es regnet das felsige Material der Exoplaneten auf die Sterne mit Geschwindigkeiten von bis zu 1 Million Kilogramm pro Sekunde.

Die Wissenschaftler beobachten einen bestimmten Weißen Zwerg,PG0843 516, in dem Staub der Atmosphäre des Sterns wurde im relativen Überfluss die Elemente Eisen, Nickel und Schwefel. Eisen und Nickel werden in den Kernen der terrestrischen Planeten gefunden.   
Deshalb glauben Forscher, sie beobachten den Weißen Zwerg PG0843 516 beim Verschlingen von Material aus dem Kern eines felsigen Planeten
Die Forscher vermuten, das sie heute bei dieser Weißen Zwerge, die mehreren hundert Lichtjahren entfernt sind, die sehr fernen Zukunft der Erde beobachten.

Das Team der University of Warwick untersuchte mit dem Spektrograph an Bord des Hubble Space Telescope mehr als 80 weiße Zwerge innerhalb von ein paar hundert Lichtjahre.

Der inneren Bereich eines Exo-Planeten-System, bei dem vier terrestrischen Planeten einen sonnenähnlichen Stern umkreisen.

Credit: Mark A. Garlick / space-art.co.uk / University of Warwick
https://images.raumfahrer.net/up038263.jpg


Der Zentralstern verbraucht den Wasserstoff im Kern, schwillt an, und seine Oberfläche wird kühler. Er wird auch an Masse verlieren, wodurch  es zu Störungen der Planetenbahnen kommt und so kann es zu Kollisionen kommen und eine große Menge an felsigen Trümmern entstehen.

Credit: Mark A. Garlick / space-art.co.uk / University of Warwick
https://images.raumfahrer.net/up038265.jpg

Das künstlerisches  Bild mit der Zusammenfassung des vermuteten Ereignisses.

Credit: Mark A. Garlick / space-art.co.uk / University of Warwick
https://images.raumfahrer.net/up038266.jpg

Quelle:
http://www2.warwick.ac.uk/newsandevents/pressreleases/four_white_dwarf

mit den besten Grüßen
Gertrud
Edit:die korrekte Quelle hinzugefügt.
« Letzte Änderung: 13. Mai 2012, 15:05:08 von Gertrud »
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
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All

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Re: Weisser Zwerg
« Antwort #24 am: 29. November 2012, 10:49:06 »
Moin,

*RX J0648.0-4418* ging vor langer Zeit seinen Weg so, wie es die meisten weissen Zwerge fast immer ereilt. Er war mal ein strahlender mittelschwerer Stern, hat sich dann zum *Roten Riesen* aufgebläht und dabei seine Gashülle abgestossen; vorerst abschliessend ist er dann zu einem weissen Zwerg mit einer extremen Dichte zusammengeschrumpft. Er ist 2.100 Lj entfernt im südlichen Sternbild Puppis.

Sein Jetztzustand ist beeindruckend: er ist doppelt so groß wie die meisten weissen Zwerge bei 1,3 MSo. Er bildet mit dem heissen, hellen Stern *HD 49798* eine Partnerschaft, ist dabei aber nicht gerade fair, denn er saugt von diesem stetig Material aus der Gashülle. Er wird dadurch ständig *dicker* und irgendwann wird der kleine weisse Zwerg soviel Masse aufgenommen haben, dass er schwerer als 1,4 MSo wird; dann endet er als Typ-Ia-Supernova. Wissenschaftler sagen, dass er das sogenannte *Chandrasekhar-Masselimit* erreicht, oberhalb dessen ein *Weisser Zwerg* gravitativ instabil wird. Der *Normalzustand* für weisse Zwerge ist: Diese Sterne sind etwa so groß wie die Erde, haben aber in der Regel etwa 60 % MSo. Mit anderen Worten, hier gibt es eine Menge von Materie in einem sehr kleinen Raum.

Leider können wir das persönlich nicht erleben, denn dies Ereignis wird erst in ~ einigen Mio Jahren geschehen.


Bild: ESA / X-ray Lichtkurve von *RX J0648.0-4418* im Energiebereich 0.15-0.4 keV.

*RX J0648.0-4418* und *HD49798* sind ein binären System mit einzigartigen Eigenschaften. *HD49798* ist ein helles Objekt im optischen und UV-Band und ist gut zu erkennen.  Die Umlaufzeit des Systems ist genau bekannt, und die Periodizität der X-Strahlen mit einer 13,2 s macht deutlich, dass der Begleiter entweder ein *Neutronenstern* oder ein *Weißer Zwerg* ist.

Die blauen Punkte in der Abbildung zeigen die zeitlichen Verzögerungen der X-ray Pulsationen in verschiedenen Umlaufbahnen und Phasen. Diese werden durch die Bahnbewegung der Röntgenquelle induziert. Der Ausschnitt zeigt das Puls-Profil über zwei Zyklen.

Jerry