Hier mal eine Seite aus dem schweizerischen Oberaargau...:
Zitat:
1973 bestimmte der Röntgensatellit Copernicus die Lage einer besonders interessanten Strahlungsquelle im Sternbild des Schwans - Cyg X-1 – noch genauer. Die Astronomen entdeckten an dieser Stelle einen weissen Riesenstern mit mindestens zwanzigfacher Sonnenmasse, der durch seine Taumelbewegungen auffiel, die auf einen unsichtbaren Begleiter schliessen liessen, der allerdings, wenn er schon den massenreichen grossen Stern in seiner Bahn zu stören vermochte, gewiss die dreifache Sonnenmasse aufweisen musste. Er blieb unsichtbar und zwang so zur Entwicklung der Theorie der "Schwarzen Löcher".
Cyg X-1 hat gegenüber seinem Hauptstern von 40 Sonnenmassen eine Umlaufzeit von etwas mehr als fünfeinhalb Tagen. Daraus wurde errechnet, dass der unsichtbare Begleiter eine Masse aufweisen müsse, die der zehnfachen unserer Sonne entspricht. Er ist kein Pulsar, denn er sendet keine regelmässigen Impulse aus, wohl aber eine Röntgenstrahlung, die im Bereich von Tausendstelsekunden schwankt. woraus geschlossen wurde, dass das Emissionsgebiet einen Durchmesser von nicht mehr als 100 Kilometern haben müsse. Ein Neutronenstern konnte es nicht sein, weil er niemals diese Masse aufwiese. Also blieb nur die Erklärung mit der Theorie des "Schwarzen Loches".
Sie waren von der theoretischen Astrophysik schon prognostiziert worden. Als Erster hatte sich 1783 der englische Astronom John Michell Schwarze Löcher ausgedacht. Die Überlegung geht dahin, dass sich bei immer grösserer Schwerkraft, die sich somit von einem g, wie wir sie auf der Erde kennen, einer Milliarde g nähert, auch der Lichtstrahl zu krümmen beginne. Wächst die Gravitation noch mehr, so vermag sich das Licht folglich vom Stern, von dem es ausgeht, nicht mehr zu lösen. Der Stern verschwindet somit aus dem sichtbaren Universum.
Nach der Katastrophe der Sternexplosion (Supernova) bleibt im Zentrum der Neutronenstern zurück mit einer Dichte von 100 Millionen Tonnen pro Kubikzentimeter und einem Durchmesser von wenigen Kilometern. Ist die Masse des zusammenstürzenden, sich in Neutronen verwandelnden Sternzentrums gross genug, kann der Neutronendruck den Gravitationskollaps nicht aufhalten. Das Sternzentrum zieht sich zu einem mathematischen Punkt zusammen. Das abgestrahlte Licht fällt auf den "Punktstern" zurück.
Die vom Hauptstern weggeblasene Materie spiralt in das Schwarze Loch hinein. Es bildet sich die Akkretionsscheibe. Dichte und Temperatur des Gases werden so hoch, dass es zur Emission der Röntgenstrahlen kommt. So ist der unsichtbare "Punktstern", das "Schwarze Loch", als Röntgenquelle messbar und damit auch erkennbar. Die "Sternleiche" ist keineswegs tot, sie lebt nur in einer andern Dimension...
Schwarzes Loch im Zentrum der Galaxie «Centaurus A»
200 Millionen Sonnenmassen schwer
(dpa) Forscher der Europäischen Südsternwarte (ESO) haben nach eigenen Angaben die Masse eines «supermassiven» schwarzen Lochs bestimmt. Das kosmische Objekt ist demnach so schwer wie 200 Millionen Sonnen. Es befindet sich im Zentrum der rund elf Millionen Lichtjahre entfernten Galaxie «Centaurus A», berichtet die ESO in Garching in Bayern. Diese Masse sei zu gross, um von einer Ansammlung von Sternen herzurühren. Schwarze Löcher werden seit langer Zeit in der Mitte von Galaxien vermutet. Auch im Zentrum der Milchstrasse gibt es vermutlich ein solches Objekt. Dort ist in einem Volumen, das etwa den gleichen Durchmesser hat wie das Sonnensystem, die Masse von rund 100 Millionen Sonnen konzentriert.
"Millionen", "Milliarden" sind leicht von den Lippen gehende Ausdrücke. Oft verwechselt, namentlich wenn es um Schulden und Defizite öffentlicher Hände oder um erwartete und angestrebte Gewinne von globalstrategisch fusionierten Unternehmen geht. Wer bis tausend zählen will, braucht, sofern er in jeder Sekunde eine Zahl ausspricht, eine Viertelstunde. Eine Million ist - kurz gesagt - tausend mal tausend. Also braucht der Zähler bei einem Achtstundentag schon einen Monat, um ans Ziel zu gelangen. Eine Milliarde ist ja nicht einmal eine Million mal eine Million, sondern bloss tausend Millionen. Jede Sekunde eine Zahl bis zu einer Milliarde genannt, bei achtstündiger Tagesleistung, erfordert ein Menschenleben. Also: Mehr Respekt vor grossen Zahlen wäre angesagt!
Elf Millionen Lichtjahre! Elf Monate, fast ein Jahr, sind nötig, um die Anzahl der Lichtjahre zu zählen. Die Verkürzung durch den Begriff "Million" ist noch gar nichts gegenüber dem Vorstellungskrücken-Trick mit dem "Lichtjahr". 300'000 Kilometer legt das Licht in der Sekunde zurück. Es braucht etwas mehr als eine Sekunde bis zum Mond und acht Minuten' von der Sonne zu uns. Wie viele Kilometer durcheilt das Licht in der Minute, in der Stunde, im Tag, im Jahr?
300'000 km x 60 x 60 x 24 x 365 =
9'460'800'000'000 km
Wie wär's mit aufrunden? Es kommt ja nicht mehr drauf an...
10'000'000'000'000 km
Aufwendig. Also nochmals verkürzen: 1013. Praktisch. Oder verbal: 10 Billionen (10 Millionen mal Millionen). Kleinigkeit. Nämlich Kilometer. Davon legt man in der Stunde normalerweise zu Fuss viereinhalb zurück. Ist ein Mensch 80 Jahre ununterbrochen unterwegs, bewältigt er eine Distanz von 4.5 x 24 x 365 x 80 = 3'153'600 km
Gäbe es solche "Wandermenschen", so brauchte es somit mehr als drei Millionen davon, um wenigstens eine Jahresstrecke des Lichts zurückzulegen. Nun liegt ja Centaurus A in einer Distanz von 11 Millionen Lichtjahren von uns entfernt. Es wären also 33 Billionen Leben von "Wandermenschen" erforderlich, um dorthin zu gelangen. 11 Millionen mal 1013 macht doch 11 x 106 x 1013, also irgend etwas an Kilometern mit 20 Nullen, aber vor dem Komma.
Und ausgerechnet dort ist ein "Loch". Und erst noch ein "massives", weil es nämlich eine ungewöhnlich grosse Masse aufweist. Unsere Vorstellung verbindet mit dem Begriff "Loch" immer die Hoffnung, es möge möglichst klein sein. Und Loch bedeutet für uns Leere und nicht "ungewöhnlich grosse Masse".
Das Loch in der Galaxie Centaurus A ist nicht klein, sondern gross; vielleicht hat es den gleichen Durchmesser wie das im Zentum unserer Milchstrasse vermutete: den unseres Sonnensystems. Was immer man darunter versteht: Pluto hat einen Sonnenabstand zwischen 4.4 und 7.4 Milliarden Kilometern. Wahrscheinlich will man sagen, dass in einem Raum von rund 10'000'000'000 km Durchmesser sich 200'000'000 Sonnenmassen aufhalten. Das ist tatsächlich ein Gedränge: man muss bedenken, dass unsere eigene Sonne eher unterdurchschnittlich gross ist. Sie hat aber immerhin 1.4 Millionen Kilometer Durchmesser. Da bleibt nicht mehr viel Platz für die andern 199'999'999 Sonnenmassen.
Aber was ist schon Masse? Unsere Sonne besteht aus "leichten" Atomen: Wasserstoff und Helium. Und auch schwerere Atome bestehen sozusagen aus lauter Nichts. Die Elementarteilchen, die Protonen und die Neutronen, die den Kern bilden, sind im wesentlichen die "Masse". Die Elektronenschalen sind nur ein Hauch von Masse. Und der Atomkern ist hunderttausendmal kleiner als das unvorstellbar kleine Atom selbst. Der grösste Teil des Atoms ist leerer Raum. Er ist - trivial ausgedrückt - noch viel leerer als der Weltraum.
Das vergegenwärtigt uns, weshalb die Masse mit der ungeheuer grossen Zahl der Lichtgeschwindigkeit im Quadrat multipliziert werden muss, um in der bekannten Gleichung E = mc2 die Gleichwertigkeit zur Energie zu erlangen. Sie allerdings ist allgewaltig: in den Atomen und im Universum.
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Quelle:
http://mypage.bluewindow.ch/sternfreunde/loch.htmlInteressant oder