Moin,
gravitativ aneinander gebundenene Doppelsternsysteme sind in unserer Milchstrasse nicht selten. Sie leben friedlich miteinander, nur wenn die Roche-Grenze unterschritten wird, sodass die beiden Sterne in materiellem Kontakt stehen oder Materie von einem zum anderen Stern strömen kann, ist das friedliche Nebeneinander dahin.
So bei *Regulus*, dem Hauptstern im Löwen, 77,5 Lj, 1,36
m. *[ch945] Leonis* hat einen entfernten Begleiter, der selbst eine Zweiheit ist; somit handelt es sich hierbei um ein *Mehrfachsternsystem*.
Astronomen haben bei *Regulus A* eine sehr hohe Rotationsgeschwindigkeit festgestellt und sind diesem Phänomen nachgegangen. Sie bemerkten, dass diese Geschwindigkeit bei 15% unterhalb der Grenze liegt, bei dem ein Stern auseinander gerissen würde. Ausserdem konnten sie feststellen, dass *Regulus A* nicht rund, sondern eiförmig aussieht, sein Äquatordurchmesser ist 32x größer als der Poldurchmesser.. Worin lag der Grund?
An dem bekannten Begleiter, *Regulus B* konnte es schon wegen der Entfernung nicht liegen.
Durch neuere Untersuchungen konnte nachweisen werden, dass *Regulus A* einen weiteren sehr engen Begleiter hat. Dieser unsichtbare Compagnon ist ein massearmer Stern mit nur ~ 0,3 M
So, der sich um den Hauptstern in einem Abstand von ~ 0,35 AE in 40 Tagen bewegt. Die Wissenschaftler nehmen jetzt an, dass die vom Compagnon stammendende Materie die Rotation bei *Regulus A* so stark beschleunigt, dass dieser sich verformen musste.
Um was für einen Begleiter es sich hierbei handelt konnte noch nicht nachgewiesen werden. Es könnte ein *weisser Zwerg* sein, der Rest eines vormals *roten Riesen*, den sich *Regulus A* eingefangen hat, oder ein kühler *roter Zwerg* dessen Wasserstoffvorrat noch am brennen ist und der schon immer ein enger Begleiter vom Hauptstern war.
Hier eine Darstellung von *Regulus A* und seinem Begleiter:
Die Form und die Größe von *Regulus A*, verglichen mit dem nicht sichtbaren Begleiter
Bild aus: skyandtelescope.com
Jerry