Das Thema hieß zwar "Mehr Menschen in den Orbit?", aber irgendwie ging es um die Raumfahrt als Ganzes. So war die Eingangsfrage an die Teilnehmer, wo diese ihre Inspiration für die Raumfahrt erfahren haben und welche Rolle SciFi dabei spielte weder neu noch originell. Im weiteren Verlauf mußte schon ein Besucher mit seiner Frage an das Thema erinnern.
Schnell wurde der Meinungsunterschied deutlich, da Prof. Weyer bekanntermaßen ein Kritiker der bemannten Raumfahrt ist. Seiner Ansicht nach müssen Missionen einer wissenschaftlichen Kosten/Nutzen-Betrachtung unterzogen werden. Das DLR versicherte, dass es diese Reviews gebe, DLR-Chef Wörner wollte die Diskussion aber nicht auf eine Kosten/Nutzen-Betrachtung reduziert wissen. Interessanterweise war man sich aber ausgesprochen einig:
- Prof. Weyer sieht durchaus den Ansatz, nicht nur den Nutzen, sondern "Potentiale" zu betrachten.
- alle schienen sich einig, dass Deutschland einen nicht zu hohen Betrag für Raumfahrt im Vergleich zu anderen Forschungsinvestitionen oder anderen Ausgaben investiert
- Raumfahrt sei nicht in der Krise, sondern erfolgreich, weil die ISS eine Errungenschaft darstellt (Ewald), das Shuttle ja nur eine Fehlinvestition war und nicht gebraucht wird (Weyer) und die Raumfahrt (und Informatik) in den letzten 10 Jahren das Leben stark verändert hat, ua. durch GPS und andere Real-time-Tendenzen.
- man schien mit der aktuellen "Mensch-im-Orbit" Quote zufrieden, es müssen nicht mehr werden und auch nicht weniger.
Immerhin wurde die Veranstaltung am Ende nochmal aufgepeppt durch eine Wortmeldung eines Zuhörers, der ein flammendes Plädoyer für eine explorative Raumfahrt hielt und dabei die Analogie zu den früheren Seefahrern zeichnete. Sehr überzeugend, aber leider wollte man mit der Diskussion da schon zu einem Ende kommen.