Finanzierung Marsbesiedlungsprojekt

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Gero_Schmidt

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Re: Finanzierung Marsbesiedlungsprojekt
« Antwort #25 am: 06. August 2007, 08:08:36 »
Du hast irgendwie ziemlich klischeehafte Vorstellungen von "richtigen Wissenschaftlern" und ihrer Unfehlbarkeit. Bei privaten Unternehmen arbeiten genauso gute Wissenschaftler und Ingenieure wie in staatlichen Einrichtungen und es sollte nicht "der Wissenschaft" (sowieso ein reichlich schwammiger Begriff) vorbehalten sein, über jedes Detail zu entscheiden. Aufgabe der Wissenschaft ist es, Vorarbeit zu leisten und dem Rest der Menschheit den Weg zu bereiten, ihn ihr aber nicht vorzuschreiben. Im übrigen gibt es natürlich auch in der Wissenschaft keine einheitliche Meinung, in der Politik schon gar nicht. Jeder sollte mitentscheiden können.

Deine Befürchtung wir könnten Ressourcen verschwenden ist unbegründet. Es würde überhaupt nichts ausmachen, im Sonnensystem herrscht wie gesagt Überfluss. Wir können also ruhig "wild drauf los wirtschaften" (wa auch immer du damit sagen wolltest). Du schaust viel zu sehr auf mögliche Probleme und übersiehst das riesige Potential. Niemand erwartet, dass alles perfekt läuft. Das ist aber kein Argument, es nicht zu versuchen.

Auch deine Aussage, reine Wissenschaft wäre rentabler und fortschrittlicher kann ich nicht nachvollziehen. Eine profitorientierte Unternehmung ist gewissermaßen per definition rentabler und auch fortschrittlicher in dem Sinne, dass sie konkret mithilft, den Weltraum für alle zu öffnen.

SchwarzeMaterie

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Re: Finanzierung Marsbesiedlungsprojekt
« Antwort #26 am: 06. August 2007, 09:56:35 »
Hi!

Zitat
Deine Befürchtung wir könnten Ressourcen verschwenden ist unbegründet.

Du wirst es womöglich nicht wahrhaben wollen, aber ich gehe außerdem, dass wir Rohstoffe verschwenden könnten, davon aus, das wir es bereits tun und das nicht erst seid heute. Das das nicht so ist kann niemand bestreiten. Angefangen hat es mit der Industrialisierung, zu Beginn war es wohl auch noch nicht tragisch darüber nachzudenken, heute sieht das allerdings schon anders aus.

Was meinst denn Du warum heute ernsthaft in Hybrid Antriebe ect. investiert wird, wohl kaum damit ein Auto doppelt so schnell davon zischt als ein Diesel. Ich gehe mal davon aus das Du kein Unternehmer bist? Und wenn doch, dann wärst Du in meinen Augen ziemlich Verantwortungslos - soll es ja auch geben.


Ich denke, darauf kann die Menschheit verzichten"!"


Auch muss ich hier nochmal erwähnen, das bei einem Privatunternehmer immer einer oben steht, dem das Interesse zuerst mal sich selbst widmet, bei einer staatlichen Institution dem des Volks. Denn die staatlichen Einrichtungen werden auch vom Volk finanziert und es haben alle Mitspracherecht. Bei einer privaten Institution muss die Masse eben drauf Achten das alles mit rechten Dingen vorgeht. Ist sie dazu nicht in der Lage, muss der Staat das machen, das wird dann ebenfalls vom Volk finanziert.

Es kann ja nicht sein, das jeder x-Beliebige Mensch daher gelaufen kommt, etwas unternehmen will - das möglicherweise Profit abwirft - wodurch zukünftig ein Nachteil entstehen kann. Sei es für den Wohlstand, der Wirtschaft, der Umwelt oder gar von Leben.

Wenn niemand darauf achten wird und keine Rohstoffe gefunden werden bricht sowieso alles zusammen. Wie gesagt, mir persönlich wäre sehr wohler dabei, wenn bei einer Unternehmung entsprechend Kontrolle und Planung gegeben ist.

Wenn jeder in den Weltraum abheben würde, ist die Kontrolle nicht mehr gegeben, das ist es ja heute schon nicht mehr zu 100% auf der Erde. Wie gesagt, warten wir mal ab wie sich die Luftfahrt und Raumfahrt entwickelt. Ich sehe jedenfalls für einen längeren Zeitraum schwarz, wenn in der Antriebstechnologie nichts revolutionierendes passiert.

Wer garantiert eigentlich das ein Shoping-Weekend per Flug von Berlin nach England keine Verschwendung von Rohstoffe ist, das Luftfahrtunternehmen oder der Verbraucher?
Wer kann das überhaupt am besten einschätzen?

Du etwa? :o
« Letzte Änderung: 06. August 2007, 09:57:32 von SchwarzeMaterie »

SchwarzeMaterie

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Re: Finanzierung Marsbesiedlungsprojekt
« Antwort #27 am: 06. August 2007, 20:50:45 »
Zitat
Neue Horizonte, neue Kulturen, neue Zivilisationen, mehr Freiheit. Eine unbegrenzte Zukunft.

Da fällt mir gerade die Sendereihe mit Prof. Lesch ein, sicherlich ein gewagtes Thema, aber es muss nicht zwangsläufig so sein das wir irgendwann mit diesem Problem alleine dar stehen oder gar die einzigen, ersten oder letzten sind.

Es wäre auch gut möglich das wir bei der Suche nach mehr Lebensraum im Weltall auf neue Kulturen, neue Zivilisationen stoßen, die möglicherweise genau das gleiche vorhaben.
Ich denke, das sollte man unter allen Umständen auch nicht unbedacht lassen, ist auch gar nicht möglich, denn wir sind dazu nicht mal in der Lage das auszuschließen.


Oder meinst Du, das wir im gesamten Universum die einzige Lebensform sind, die sich daran versucht ihre Umgebung zu erforschen?


Es gibt wahrlich viele Dinge zu erforschen, aber vorher sollten wir zumindest in der Lage sein unsere gegenwärtigen Probleme lösen zu können. Und davon gibt es leider mehr als genug, was vielleicht auch immer so bleiben wird. Vielleicht kommt ja aber eines Tages jemand zu uns, der schneller wahr und einen Weg gefunden hat seinen Planeten zu verlassen, vielleicht sind aber auch alle anderen möglichen Lebensformen auf andere Planeten in ihrer Umgebung gefangen. Versuchen kann man es, da hast Du recht.

Aber wie wahrscheinlich ist denn das wirklich, aus Sicht der heutigen Technik und allen erdenklichen Aussichten? Gut, zum Mond ist der Mensch gekommen, zum Mars ziemlich hochwertige Roboter, wir haben Ultra-Highend Teleskope hinter der Erdatmosphäre stationiert. Das alles ermöglicht durch höchst Komplexe Vorgänge. Viele Schwierigkeiten, sehr viele Probleme tauchten dabei auf, einige Missionen sind sogar LEIDER gescheitert.

Wenn Du das als Fehlschlag interpretierst und so salopp drüber her ziehst, wie, so was passiert nun mal, dann kann ich eigentlich nur den Kopf schütteln.
Das mal dazu!


Und jetzt will ich endlich mal einen Plan vorgelegt bekommen, denn als möglicher Investor möchte ich schon gerne mehr wissen... :)


Gruß
« Letzte Änderung: 06. August 2007, 20:52:02 von SchwarzeMaterie »

Gero_Schmidt

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Re: Finanzierung Marsbesiedlungsprojekt
« Antwort #28 am: 06. August 2007, 21:16:19 »
Wir nutzen Rohstoffe heute *effizienter* als je zuvor in der Menschheitsgeschichte, das ist unbestreitbar und der Grund sind die industrielle Revolution und Fortschritte in Wissenschaft und Technik. Ob wir Rohstoffe *verschwenden*, in dem Sinne, dass wir mehr verbrauchen, als wir eigentlich benötigen, ist eine andere Frage. Und wer sollte die beantworten? Hier sollte jeder selbst entscheiden können, von Kontrolle (Durch wen? Mit welcher Legitimation?) und Zwang halte ich gar nichts.


Zitat
Wenn jeder in den Weltraum abheben würde, ist die Kontrolle nicht mehr gegeben, das ist es ja heute schon nicht mehr zu 100% auf der Erde.

Zum Glück. Ich hoffe, die Kontrolle, von der du die ganze Zeit sprichst, geht irgendwann auf null zurück, im Weltraum und auf der Erde. Es mag dich überraschen, aber ich glaube, dass die Menschen sehr gut für sich alleine entscheiden können und keine "Aufseher" brauchen. Deine Staatsgläubigkeit und dein übergroßes Vertrauen in Planbarkeit finde ich echt ziemlich naiv. In der Raumfahrt hat staatliche "Planwirtschaft" dazu geführt, dass wir seit Apollo praktisch kaum vom Fleck gekommen sind.

Was die Sache mit den Außerirdischen angeht: Es ist unwahrscheinlich, dass wir in unserer galaktischen Nachbarschaft Kontakt herstellen, einfach weil dort sehr wahrscheinlich niemand ist. Sollten wir aber irgendwann doch auf andere Lebensformen treffen, wäre das kein Problem; es ist genug für alle da.:)

Dann die Sache mit Problemen bei bisherigen Missionen: Nochmal, es ist unrealistisch anzunehmen, dass alles glatt laufen wird. Es hat in der Vergangenheit Unfälle und Tote gegeben und das wird auch in Zukunft so bleiben. Das ist der einzig mögliche Weg.


SchwarzeMaterie

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Re: Finanzierung Marsbesiedlungsprojekt
« Antwort #29 am: 06. August 2007, 21:40:09 »
Zitat
In der Raumfahrt hat staatliche "Planwirtschaft" dazu geführt, dass wir seit Apollo praktisch kaum vom Fleck gekommen sind.

Dann versuch doch mal zu erklären woran die Missionen gescheitert sind, wo am häufigsten Fehler passieren? Natürlich bei einigen bestimmten Privatunternehmen!

Bestes Beispiel, Vattenfall, da hat auch niemand kontrolliert wo die Ihren Kram herkaufen, haupt Sache es war für den Bau dar! Und so ist das nun mal in einigen profitorientierten Unternehmen. Für viele zählt der Absatz mehr, es schleicht sich Routine ein ect., stell in einem Privatunternehmen überall Kameras auf und ich will ihnen gerne glauben.

Sorry, aber die Probleme lassen sich nun mal nicht so einfach wegreden. Da muss schon    mehr passieren, viel mehr und das eben nur durch Kontrolle als Minimum! Was spricht eigentlich dagegen? Was meinst was wäre wenn es keine Kontrolle gäbe, wenn es niemanden gäbe der für Sicherheit sorgt. Ob Vattenfall dann wohl auch einen Rückzieher gemacht hätte?


Das ist aber wieder ein ganz anderes Thema und bestimmt wahren auch Medien nicht unwirksam.


Profitorientierte Wirtschaft ist ohne Kontrolle undenkbar, schon alleine für die Verbraucher und verantwortungsvollen Unternehmern, letztendlich somit für einen gesunden Lebensraum, einer gesunden Wirtschaft und Zukunft.

 ;)
« Letzte Änderung: 06. August 2007, 21:42:17 von SchwarzeMaterie »

Gero_Schmidt

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Re: Finanzierung Marsbesiedlungsprojekt
« Antwort #30 am: 06. August 2007, 22:57:06 »
Zitat
Dann versuch doch mal zu erklären woran die Missionen gescheitert sind, wo am häufigsten Fehler passieren? Natürlich bei einigen bestimmten Privatunternehmen!

Die Diskussion hat so keinen Sinn. Informier dich doch bitte erstmal ein bisschen. Außerdem wäre es schön wenn du etwas knapper und treffender argumentieren könntest, d.h. auf meine Argumente eingehen (so wie ich auf deine).... ::)

Du hast z.B. immer noch nicht erklärt, wie die Ressourcen knapp werden können, wenn sie doch im Sonnensystem nachweislich im Überfluss vorhanden sind. Oder warum staatliche Lenkung/Kontrolle der richtige Weg ist, wenn die Geschichte gezeigt hat, dass das Gegenteil der Fall ist.
« Letzte Änderung: 06. August 2007, 23:03:45 von Gero_Schmidt »

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Offline EM

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Re: Finanzierung Marsbesiedlungsprojekt
« Antwort #31 am: 06. August 2007, 23:07:09 »
@Schwarze Materie
Die ganze Diskussion erinnert mich an ein Gespräch mit dem Raumfahrtingenieur v.Puttkamer, das ein Kollege mit ihm in Anschluss an einen Vortrag hatte. Wie ich es verstanden habe, musste die Nasa für  aktuelle Projekte auf altgediente Ingenieure zurückgreifen und sie mit den jungen zusammenbringen. Die jungen Ingenieure hätten nur immer Probleme gesehen und gesagt, das geht nicht. Es brauchte den Mut und die positive Einstellung der Pioniere. Analog braucht es heute auch die Ideen der privaten Unternehmen.

Wirtschaft und Ökologie: Die soziale Marktwirtschaft ist mit der Umwelt pfleglicher umgegangen als die Planwirtschaft, siehe auch z.B. heute China. Die Staaten schreiben in ihren Gesetzen vor, wie sich die Wirtschaft zu verhalten hat. Diese Vorschriften dürfen jedoch nicht jede Privatinitiative oder jedes Risikobereitschaft verhindern.

Verschleuderung von Rohstoffen? Gerade ein Marsbesiedlungsprojekt wäre auf eine annähernd 100%-ige Nutzung aller Rohstoffe in geschlossenen Kreisläufen angelegt. Deshalb bin ich voll überzeugt, dass bei einem solchen Projekt sehr wertvolle Erfahrungen betreffend Nachhaltigkeit gemacht und Rückschlüsse auch auf die normale Wirtschaft gezogen werden könnten.




Gero_Schmidt

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Re: Finanzierung Marsbesiedlungsprojekt
« Antwort #32 am: 06. August 2007, 23:17:42 »
Ja, die NASA von heute ist nicht die NASA des Apollo-Programms. Eine Organisation ist nur so gut wie die Leute, die für sie arbeiten. Hab erst neulich ein Interview gelesen, in dem ein Apollo-Manager meinte, es würde 15 Jahre brauchen, um bei der heutigen NASA ein Team heranzubilden, das wieder Menschen zum Mond schicken könnte. Nach SMs Theorie dürfte das natürlich gar nicht sein, schließlich gibt es ja bei der NASA Kontrolle und Regulierung im Überfluss. Hat aber nichts gebracht...

Die staatliche Raumfahrt hat einfach eine Menge ihrer Anziehungskraft verloren, sie ist heute (wie jede Bürokratie) mehr oder weniger Selbstzweck.  
« Letzte Änderung: 06. August 2007, 23:18:06 von Gero_Schmidt »

SchwarzeMaterie

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Re: Finanzierung Marsbesiedlungsprojekt
« Antwort #33 am: 06. August 2007, 23:47:17 »
Zitat
Du hast z.B. immer noch nicht erklärt, wie die Ressourcen knapp werden können, wenn sie doch im Sonnensystem nachweislich im Überfluss vorhanden sind.

Da liegen sie ja auch gut und möglicherweise auch ewig von irdischen Leben unberührt.
Um dort erstmal hinzukommen, braucht es Rohstoffe von der Erde. Hier haben wir ja leider nicht unendlich viel. Ich meine mit Kontrolle auch nicht die Vorkommnisse außerhalb der Erde. Nur hier auf der Erde sollte der Verbrauch schon Kontrolliert werden, sonst kann es sein das irgendwann nichts mehr dar ist um an die möglichen Orte anderswo von Erden heranzukommen, bzw. Leben dort hinzubringen.

Das meine ich damit! Ich verstehe nicht was es da für Einwände geben könnte.
Wovor hast Du denn Angst, das man Dir etwas verbietet weil es für die Zukunft für die Menschheit von Vorteil seien könnte? Auch möchte ich betonen das nicht alle Menschen mit unbegrenzter Selbstbestimmung umgehen können, ist leider so.

Um nochmal auf die Frage zurück zukommen. Was würde wohl werden wenn jeder tun und lassen könnte was er wollte, wenn es keine Grenzen geben würde? Währen wir so alle schon einmal da oben gewesen oder hätten die Möglichkeit?

Auch möchte ich nochmal betonen das eine Kontrolle nicht gleich bedeutet, das etwas Verboten ist. Es sollte nur jemand eine Auge drauf haben, am besten natürlich das Volk, da jedoch nicht alle Zeit - oder was auch immer - dafür haben, kümmert sich der Staat darum, im Auftrag der Gesellschaft. Der muss eben auch mal gerissen Entscheidungen treffen die aus der Wirtschaft resultierenden Veränderungen müssen oft Neu strukturiert werden, ja oft auch gegen den Willen der Unternehmen. Wir sehen ja in Länder wo es keine Standards bzw. schlechtere gibt als anderswo, wie die Wirtschaft dort vorankommt, insbesondere im Export, nämlich viel schlechter.

Warum ist dann wohl auch selbsterklärend.


@EM, da hast Du recht, jemand der 50 ist hat im Kopf meistens mehr Erfahrung als ein 25 Jähriger, da können die Probleme oft schon im Vorfeld geklärt werden, ein jüngerer müsste erst noch die Erfahrung machen, insgesamt müsste ein Projekt demnach schneller fertig sein.


Gruß
« Letzte Änderung: 06. August 2007, 23:48:27 von SchwarzeMaterie »

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Offline paygar

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Re: Finanzierung Marsbesiedlungsprojekt
« Antwort #34 am: 07. August 2007, 01:25:32 »
@SchwarzeMaterie
Zitat:
Auch muss ich hier nochmal erwähnen, das bei einem Privatunternehmer immer einer oben steht, dem das Interesse zuerst mal sich selbst widmet, bei einer staatlichen Institution dem des Volks. Denn die staatlichen Einrichtungen werden auch vom Volk finanziert und es haben alle Mitspracherecht. Bei einer privaten Institution muss die Masse eben drauf Achten das alles mit rechten Dingen vorgeht. Ist sie dazu nicht in der Lage, muss der Staat das machen, das wird dann ebenfalls vom Volk finanziert.

Ich unterstütze auch die Meinung von Gero, dass wir besser selbst für uns sorgen, mit einem Minimum an staatlicher Kontrolle, denn dann geht vieles schneller und effektiver von der Hand, weil es nicht den meist beschwerlichen und langen Wege durch die Mühlen der Politik gehen muss.
Dein Argument, das Regierungen uns mitentscheiden lassen halte ich für relativ falsch, denn habe ich daran mitenschieden, dass der Zaun in Heiligendamm mit Steuermitteln bezahlt wurde, hat es die Politiker interessiert ob Hunderttausend gegen ihre Politik protestieren, nein sie haben dagegen ein Heer von über 16000 Polizisten und einen tollen Zaun,  weil sie Angst vor anderen Meinungen hatten, oder terroristischen Anschlägen  :D.
Oder Hartz 4 interessiert es die Politiker, dass der Großteil der Menschen damit nur schwerlich überleben kann. Der Staat macht auch Fehler und davon nicht zu knapp, wir auch, wer entscheidet also was besser ist? Nur wir mit unserer persöhnlichen Meinung, die sollte reichlich überlegt sein. Auch dein Beispiel von Vattenfall, wer hat denn die Genehmigungen zum Bau der AKWs gegeben? Unsere Politiker, hat es sie gejuckt als Menschen die dort wohnten anderer Ansicht waren? Nein hat es nicht. Die Liste könnte man ewig weiterführen, und auch Unternehmen machen Fehler, ich bin wahrlich kein Freund des Kapitalismus, aber leider hat die Meherheit der Weltbevölkerung sich daran gewöhnt. Also werden wir wohl noch eine Weile damit leben müssen.

paygar
« Letzte Änderung: 07. August 2007, 01:33:44 von paygar »
"To invent an airplane is nothing. To build one is something. But to fly is everything." --Otto Lilienthal

Gero_Schmidt

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Re: Finanzierung Marsbesiedlungsprojekt
« Antwort #35 am: 07. August 2007, 01:40:33 »
Zitat
Da liegen sie ja auch gut und möglicherweise auch ewig von irdischen Leben unberührt.
Um dort erstmal hinzukommen, braucht es Rohstoffe von der Erde. Hier haben wir ja leider nicht unendlich viel. Ich meine mit Kontrolle auch nicht die Vorkommnisse außerhalb der Erde. Nur hier auf der Erde sollte der Verbrauch schon Kontrolliert werden, sonst kann es sein das irgendwann nichts mehr dar ist um an die möglichen Orte anderswo von Erden heranzukommen, bzw. Leben dort hinzubringen. Das meine ich damit! Ich verstehe nicht was es da für Einwände geben könnte.

1. Wenn du wirklich meinst, dass nur der Rohstoffverbrauch auf der Erde kontrolliert/reguliert werden muss, hast du dich bisher sehr missverständlich ausgedrückt. Ich zitiere nochmal: "Wenn jeder in den Weltraum abheben würde, ist die Kontrolle nicht mehr gegeben, das ist es ja heute schon nicht mehr zu 100% auf der Erde." Das klingt für mich so, als wärst du auch für eine Reglementierung im Weltraum.

2. Wir sind langfristig nicht auf irdische Ressourcen angewiesen, um Rohstoffe auf den Asteroiden oder sonstwo im Weltraum zu fördern. Wir brauchen nur ein sehr kleines "Startkapital" an Maschinen, dann wird das ein Selbstläufer, d.h. es ensteht ein von der Erde unabhängiger Rohstoff-Kreislauf. Das ist langfristig auch der einzige Weg, um überhaupt im Weltraum zu überleben - mit den Ressourcen vor Ort, statt alles von der Erde mitzubringen.


Zitat
jemand der 50 ist hat im Kopf meistens mehr Erfahrung als ein 25 Jähriger, da können die Probleme oft schon im Vorfeld geklärt werden, ein jüngerer müsste erst noch die Erfahrung machen, insgesamt müsste ein Projekt demnach schneller fertig sein.  
 

So ist es aber bei Apollo gerade nicht gelaufen. Das Durchschnittsalter der Apollo-Mitarbeiter lag bei 26 (!!); es war also eine sehr junge, "unerfahrene" Organisation und sie haben es trotzdem innerhalb von acht Jahren von suborbitalen Hopsern zum Mond geschafft. Die heutige NASA ist dagegen vergreist - und leistet deutlich weniger.
« Letzte Änderung: 07. August 2007, 01:43:59 von Gero_Schmidt »

SchwarzeMaterie

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Re: Finanzierung Marsbesiedlungsprojekt
« Antwort #36 am: 07. August 2007, 01:58:04 »
Zitat
(...)besser selbst für uns sorgen, mit einem Minimum an staatlicher Kontrolle, denn dann geht vieles schneller und effektiver von der Hand, weil es nicht den meist beschwerlichen und langen Wege durch die Mühlen der Politik gehen muss.

Kann ich gut nachvollziehen, aber wir wissen doch wo eine unkontrollierte Wirtschaft hinführt, Korruption, Verdrängung Monopolstellungen ect.

Unternehmer sind und wahren nicht immer so friedfertig im Umgang miteinander wie heute. Wer soll denn dafür sorgen das dies auch gewährleistet ist wenn es keine Staat gäbe, bzw. Lobbyisten freie Einrichtung? In so einem Fall möchte ich mich nicht unbedingt auf die Mehrheit der Masse verlasen.

Das alles so ist wie es heute ist entstand aus einem schlechten System, sicherlich ist noch vieles Verbesserungsbedürftig, aber das wird schon noch werden. Muss es ja auch, denn so will es der Fortschritt. Eine Staatsform aufzulösen und die Wirtschaft sich selbst zu überlassen halte ich persönlich für einen Rückschritt.

Die Politik muss sich eben gegen Manipulationsversuche oder sonstigen Bedrohungen schützen, möglicherweise war der Zaun wirklich etwas übertrieben. Das mag ich nicht einzuschätzen können, zumindest ist alles gut gelaufen und das Leben geht weiter, oder nicht?

Also, Steuergelder hin oder her, es gibt schlimmeres, Vorsicht ist eben die Mutter der Porzelankiste oder besser als Nachsicht. Legt das jetzt bitte nicht alles auf die Goldwage.
Ein Staatssystem ist eben sehr kompliziert, das lässt sich auch nicht ohne weiteres selbst lenken.

Überdenke doch Deine Meinung nochmal und auch die Konsequenzen die hinter einer unkontrollierten Wirtschaft stecken, dann wirst Du sicherlich um einiges an Wissen reicher sein!


Wie gesagt, es gibt keinen Grund derart an unser System zu Zweifeln, es gibt aber viele die nach Verbesserung schreien. Und darum sollte sich auch seitens der Politik gekümmert werden.

@Gero
Zu 1. Vielleicht hätte ich schreiben sollen, nicht alle abheben bis klar ist das wir genug haben?


Guts nächtle
« Letzte Änderung: 07. August 2007, 02:00:59 von SchwarzeMaterie »

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Offline EM

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Re: Finanzierung Marsbesiedlungsprojekt
« Antwort #37 am: 07. August 2007, 21:02:50 »
Ich möchte auf die Anfangsfrage zurückkommen und festhalten: Kriegt man heute eine Milliarde Euro zusammen, ist es möglich, in 70 Jahren ein privates Marsbesiedlungsprogramm zu starten.

Trotz des ungewohnt langen Zeitraumes für eine finanzielle Investition, gefällt mir die prinzipielle Machbarkeit auf einer privaten Basis. Die Möglichkeit, dies auf einer privaten Basis durchzuführen, gibt Unabhängigkeit gegenüber der Politik, da dort der Wille zu einem Schritt wohl nicht vorhanden ist und man dann nicht den Unwägbarkeiten der Politik ausgeliefert ist.

Neu an der Idee sind die langen Zeiträume. Normalerweise will der Investor zu Lebzeiten sehen, was mit dem Geld gemacht wird. Hier hätte er nur die Gewissheit, dass die Stiftung rechtlich verpflichtet ist, das Geld in seinem Sinne auszugeben.

Hat die Stiftung das Geld beisammen, lässt sie sich von der Privatwirtschaft die nötigen Technologien offerieren und wählt unter Kosten-Nutzen-Sicherheits-Gesichtspunkten die beste Lösung aus. Auch dies würde die Raumfahrttechnologie ungemein beflügeln.


Re: Finanzierung Marsbesiedlungsprojekt
« Antwort #38 am: 07. August 2007, 21:10:20 »
Und ich komme auch noch mal auf meinen Einwand zurück ;):

Und wer trägt die Kosten für die ganze Entwicklung der Technik und Logistik und die Grundlagenforschung für eine Marsbesiedlung, die in 70 Jahren starten soll? Ein großer Teil der Kosten kommt auch genau dadurch zustande.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

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Offline EM

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Re: Finanzierung Marsbesiedlungsprojekt
« Antwort #39 am: 07. August 2007, 21:23:19 »
Die Erforschung des Mars ist bereits im Gange, unabhängig von einer Besiedlung. All die Erfahrungen und Erkenntnisse der bisherigen und künftigen Forschungsmissionen können genutzt werden.

Eine der wichtigsten Grundlagenforschungen wird "Leben in geschlossenen Kreisläufen"sein. Dies ist auch für Raumstationen wie ISS wichtig oder künftige Mondbasen. Diese Fragen werden somit teilweise bereits bei andern Projekten angegangen. Projekte wie Earth II müssten weiterentwickelt werden.

Grundlegend wird auch der Bereich "Aufbau einer industriellen Infrastruktur" sein. Hier braucht es am meisten neue Entwicklungen. Gerade hier würde aber ein solches Besiedlungeprojekt einen Technologieschub auslösen.

SchwarzeMaterie

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Re: Finanzierung Marsbesiedlungsprojekt
« Antwort #40 am: 07. August 2007, 21:34:53 »
Ich halte es für eher unwahrscheinlich in so einem kurzen Zeitraum allein aus Privatinitiative zu solch einem Kapital zu kommen, außerdem halte ich es auch mangels technologischer Innovation für unrealistisch. Als Pilotprojekt werden sich wohl noch viele andere Projekte etablieren müssen. Eine Mondlandung reicht da bei weiten noch nicht als Grundlage aus. An weiteren Missionen wird sich dann zeigen was machbar ist.

Eine Marsbesiedelung aus aus gegenwärtiger Perspektive ist leider wirklich unmöglich und heute schon über derartiges ernsthaft nachzudenken viel zu verfrüht. Der technische Fortschritt wird bis zu Deiner Zeitrechnung möglicherweise anhalten, nicht mangels Forschung, eher durch die extremen Gefahren die da draußen lauern.

Kennst Du vielleicht den Film "Mars Mission"?
So ähnlich würde es dann vielleicht auch aussehen.
Es zu versuchen scheint mir irgendwie auch noch ziemlich unbegründet.
Die Argumente die hier bisher aufgezählt worden sind, stehen irgendwie im Widerspruch dazu, was die Menschheit gegenwärtig auf der Erde betreibt. Aber vielleicht verschwende ich auch einfach nur zu viel Zeit damit, darüber Gedanken zu machen.

An dieser Stelle möchte ich dann noch einen Link zum Thema stellen:
http://www.scifi.de/scifi/data/media/_shared/media/Atmosph%E4re%20auf%20dem%20Mars.mpg
 ;)


Gruß

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Offline EM

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Re: Finanzierung Marsbesiedlungsprojekt
« Antwort #41 am: 07. August 2007, 22:14:59 »
Danke für den Hinweis auf Lesch. Der spricht aber von Terraforming des Mars. Das sehe ich auch als unrealistisch an.
Ich denke an Marsbesiedlung in geschlossenen Habitaten (Leben unter Kuppeln, in Treibhäusern, Tunneln, etc.).

Vergleiche hierzu die früheren Projekte wie:
Biosphere II: http://de.wikipedia.org/wiki/Biosph%C3%A4re_2
Eden Project: http://de.wikipedia.org/wiki/Eden_Project

Gero_Schmidt

  • Gast
Re: Finanzierung Marsbesiedlungsprojekt
« Antwort #42 am: 07. August 2007, 22:20:43 »
Zitat
Zu 1. Vielleicht hätte ich schreiben sollen, nicht alle abheben bis klar ist das wir genug haben?

Ist mir unverständlich. Aber du musst das nicht erläutern, die Diskussion ist irgendwo an einem toten Punkt angekommen; lassen wir's erstmal dabei.

SchwarzeMaterie

  • Gast
Re: Finanzierung Marsbesiedlungsprojekt
« Antwort #43 am: 07. August 2007, 22:49:32 »
Soviel zu "Eine Trillion Euro", das kommt dem Titel schon ganz nahe.
Das Dumme am Mars ist, das er so weit weg ist und sich bisher auch keine Wasservorkommnisse aufgezeigt haben. :'(

Und andere Kandidaten sind ja noch weiter weg, da gefällt mir so ein Weltraumbahnhof zunächst schon eher, der auch nicht ganz so weit von der Erde, der Sonne und Wasser weg ist.  


@Gero
Dem stimme ich zu! Vorerst... ;)

*

Offline EM

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Re: Finanzierung Marsbesiedlungsprojekt
« Antwort #44 am: 08. August 2007, 19:11:51 »
Die jüngsten Marssonden haben gezeigt, dass es auf dem Mars Wasser gegeben hat und immer noch gibt.
http://www.netzeitung.de/spezial/weltraum/270163.html. Allein am Nordpol der Mars hat es die Eis in der Grösse des halben Grönlandeises.

Im Buch "Bilder vom Mars" von Oliver de Goursac, von 2005, wird der Mars als wasserdurchtränkter Planet bezeichnet.
Leider halt fast alles gefroren.

SchwarzeMaterie

  • Gast
Re: Finanzierung Marsbesiedlungsprojekt
« Antwort #45 am: 08. August 2007, 20:00:07 »
@EM


Na das sind natürlich entscheidende Faktoren. Nur mal eine Frage am Rand.
Warum sollten wir auf den Mars umsiedeln, wir haben hier doch genug Wasser?
Und die Erde wird doch erst in ca. 2 Milliarden Jahren von der sich vergrößernden Sonne heimgesucht. Das ist ja noch eine halbe Ewigkeit.

Habe dazu auch noch einen Link gefunden:
http://de.wikipedia.org/wiki/Marskolonisation

Dabei verstehe ich nicht warum die Lebensform Mensch nur dann überleben kann wenn sie auf einem Planeten umsiedelt, wer hat denn das geschrieben? Eine bewegliche, steuerbare Lebensumgebung tut es doch auch, so wie die ISS. Ein beweglicher Lebensraum bietet auch eine bessere Überlebenschance falls mal ein dicker Broken Gestein auf einen besiedelten Planeten zurasen sollte. Was wird wohl wahrscheinlicher sein? Im Moment sieht ja alles nach einer beweglichen steuerbaren Lebensumgebung aus.
Wenn da nur nicht diese Transportflüge für Nahrung und Teibstoff nötig währen.

Spannend wär das dann aber schon!  ;)

*

Offline EM

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Re: Finanzierung Marsbesiedlungsprojekt
« Antwort #46 am: 09. August 2007, 20:17:34 »
@SM
[highlight]Warum sollten wir auf den Mars umsiedeln, wir haben hier doch genug Wasser? [/highlight]

Die Menschheit (wir) muss nicht umsiedeln. Der Mars und generell ein Auszug ins All kann auch nicht als Lösung des Bevölkerungswachstums angesehen werden.

Es ist jedoch sinnvoll, dass eine Gruppe mutiger Menschen dies tut. Denn nur wenn eine Gruppe dazu bereit ist, werden all die nötigen Techniken auch wirklich entwickelt und die erforderlichen Fähigkeiten angeeignet. Diese Kolonisten werden ein neues Kapitel in der Menschheitsgeschichte aufmachen. Beherrschen die Kolonisten die grundlegenden Fähigkeiten industrieller Fertigung, wird dies einen Schub in der Erforschung und Nutzbarmachung  des Weltraums auslösen. Dieser erste Schritt ist der schwierigste.

Wieso Mars? Der Mars hat im Gegensatz zum Mond eine Atmosphäre, die zur Nutzung in chemischen Prozessen benutzt werden kann, wie auch das Wasser. Es ist vom Treibstoff her betrachtet einfacher, vom niedrigen Erdorbit direkt zum Mars zu fliegen, als zum Mond, da die Marsatmosphäre zur Abbremsung verwendet werden kann und man nicht wie beim Mond allen Treibstoff zum Abbremsen und Landen mitschleppen muss.

Wieso braucht es einen Planeten? In der Tat wären in weiterer Zukunft auch Weltraumkolonien denkbar, wie z.B. O.Neill-Kolonien: http://de.wikipedia.org/wiki/O%E2%80%99Neill-Kolonien

Da dies technisch jedoch noch viel aufwändiger ist, sehe ich den Mars als ersten Brückenkopf der Menscheit im All. Hier können sie all die neuen Techniken anwenden, austesten und weiterentwickeln (so auch die Nahrungsproduktion in autarken Kreisläufen).


*

Offline EM

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Re: Finanzierung Marsbesiedlungsprojekt
« Antwort #47 am: 12. August 2007, 16:02:09 »
Ich habe hier noch andere Ideen zum Thema in einem US-Forum gefunden:
http://www.redcolony.com/forum/viewtopic.php?t=1741

Marina

  • Gast
Re: Finanzierung Marsbesiedlungsprojekt
« Antwort #48 am: 05. Oktober 2007, 14:53:30 »
Also auf den ersten Blick finde ich diese Idee gar nicht schlecht.  8-) ;)
Aber wenn man es schafft, Menschen zum Mars zu schicken, heißt dass ja noch lange nicht, dass sie dort auch wohnen könnten. Doch selbst wenn es geschafft ist, einen menschen auf den mars zu befördern, ist dies allein schon ziemlich teuer und ich glaube nicht, dass die Menschen schon nach dem ersten erfolgreichen Flug sich sofort dort ansiedeln würden. Oder wäre dies der Fall, wenn der Mond bewohnbar wäre???
Außerdem. Würde es überhaupt genügend Menschen geben, die Geld für etwas geben würden, was sie selbst und wahrscheinlich auch ihre Kinder nicht mehr erleben würden??? jedenfalls glaube ich nicht, dass man beim thema Marsbesiedelung nur 100 Jahre in die Zukunft denken kann. Man sollte villeicht ersteinmal vereinzelte Flüge zum Mars schicken.