Exoplaneten

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Offline thunder5

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Re: Exoplaneten
« Antwort #1375 am: 15. August 2025, 10:56:10 »
Man sollte dabei bedenken, dass unser Heimatplanet einen Großteil seiner Existenz, nach heutigen Maßstäben, keine erdähnliche Atmosphäre hatte.
Wichtiger Einwand! Schließlich enthält die Erdatmosphäre erst seit ca. 900 Mio. Jahren nennenswerte Konzentrationen von Sauerstoff (3%). Sauerstoff wurde zwar schon vorher (2300 Mio. Jahre) in Ozeanen gebildet, durch die stark reduzierende Atmosphäre aber zunächst komplett chemisch gebunden. Die Entwicklung des Lebens auf der Erde begann aber schon vor ca. 3600 Mio. Jahren.
Man sollte in solchen Dingen vielleicht mal sein chauvinischtisches Weltbild überdenken! Wir sind zu sehr auf höheres Leben fokussiert, aber auch auf unserer Erde ist die größte Menge (90%) der Biomasse in (primitiven) Einzellern gebunden.
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit Radius null - und das nennen sie ihren Standpunkt. (David Hilbert, deutscher Mathematiker 1862-1943)

Re: Exoplaneten
« Antwort #1376 am: 15. August 2025, 12:59:54 »
Man sollte dabei bedenken, dass unser Heimatplanet einen Großteil seiner Existenz, nach heutigen Maßstäben, keine erdähnliche Atmosphäre hatte.
Die Erde hatte aber überhaupt immer schon eine Atmosphäre. Im Falle von Trappist-1d kann man aktuell gar keine Atmosphäre nachweisen.

Find ich aber cool, daß man mit JWST jetzt endlich damit anfängt, die Atmosphären von erdgroßen Planeten zu untersuchen, was bisher mit keinem anderen Teleskop möglich war. Gibt noch genug andere Kandidaten, wo das sehr spannend sein kann.

Offline Gecko.

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Re: Exoplaneten
« Antwort #1377 am: 15. August 2025, 13:53:59 »
Die Erde hatte aber überhaupt immer schon eine Atmosphäre.
Das ist so nicht richtig.
Die Proto-Atmosphäre während des Hadaikums, aus H und He, ging während der Erdentstehung, der "Zündung" der Sonne und der Theia-Kollision komplett verloren; die präbiotische Atmosphäre entstand dann neu erst während des "späten schweren Bombardements", einige 100 Millionen Jahre später.

In allen anderen Punkten stimme ich zu, insbesondere bei der Hoffnung, dass James Webb uns in Kürze echte Daten zu Exoplaneten liefert, damit die ganzen bunten Bilder der pseudowissenschafltichen Artikel mit "künstlerischen Darstellungen" mal etwas Subsanzielles erhalten.
"Vorsicht mit Sarkasmus" lt. Netiquette - Diclaimer: Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten und Teile der Bevölkerung verunsichern

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Offline James

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Re: Exoplaneten
« Antwort #1378 am: 15. August 2025, 14:07:07 »
Das die Erde sich zum heutigen Zustand entwickelt hat ist eh unbestritten und auch klar.
Der Titel des Beitrags macht aber doch wohl Sinn.
Für "uns" ist halt (noch  ??? ) die heutige Atmosphäre der Erde die, die wir als lebensfreundlich bezeichnen.
Die ist also die die für "uns" besonders interessant ist.
Nach was sollen denn die Wissenschaftler vordringlich Ausschau halten, bzw. was wird sie am meisten interessieren?
Planeten mit möglichst "lebensfeindlichen" Atmosphären?  ???

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Offline James

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Re: Exoplaneten
« Antwort #1379 am: 17. August 2025, 15:06:17 »
Webb findet neue Hinweise auf einen Planeten in unserem nächsten Sonnensystem

Astronomen haben mit dem James-Webb-Weltraumteleskop der NASA/ESA/CSA starke Hinweise auf einen Riesenplaneten gefunden, der einen Stern im sonnennächsten Sternensystem umkreist. Das nur vier Lichtjahre von der Erde entfernte Dreifachsternsystem Alpha Centauri ist seit langem ein interessantes Ziel bei der Suche nach Welten jenseits unseres Sonnensystems.
Eine Pressemitteilung der europäischen Raumfahrtagentur ESA.


Dieses dreiteilige Bild zeigt die Beobachtungssuche des James-Webb-Weltraumteleskops von NASA/ESA/CSA nach einem Planeten um den nächstgelegenen sonnenähnlichen Stern Alpha Centauri A. Das erste Bild zeigt das helle Licht von Alpha Centauri A und Alpha Centauri B. Das mittlere Bild zeigt das System mit einer Koronarmaske über Alpha Centauri A, die dessen helles Licht abschirmt. Die Lichtbrechung an den Rändern der Koronarmaske erzeugt jedoch Lichtwellen im umgebenden Raum. Die Optik des Teleskops (Spiegel und Trägerstrukturen) führt dazu, dass ein Teil des Lichts mit sich selbst interferiert und kreisförmige und speichenartige Muster erzeugt. Diese komplexen Lichtmuster sowie das Licht des nahegelegenen Alpha Centauri B erschweren die Erkennung schwacher Planeten enorm. Im rechten Bild haben Astronomen die bekannten Muster (mithilfe von Referenzbildern und Algorithmen) subtrahiert, um das Bild zu bereinigen und schwache Quellen wie den Planetenkandidaten sichtbar zu machen.
Credit: NASA, ESA, CSA, STScI, A. Sanghi (Caltech), C. Beichman (JPL), D. Mawet (Caltech), J. DePasquale (STScI); Licence: CC BY 4.0 INT or ESA Standard Licence


Weiter in der Pressemitteilung der ESA  =>  Link zum Portalartikel

Viele Grüße, die Redaktionsmitglieder

Re: Exoplaneten
« Antwort #1380 am: 17. August 2025, 20:59:56 »
Ich bin begeistert. Es wird eine Vielfalt von Systemen da draußen geben, bestimmt 1-2 Billionen Planeten in der Milchstrasse, wenn es schon vor der Haustüre nur so wimmelt davon!

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Offline Volker

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Re: Exoplaneten
« Antwort #1381 am: 26. August 2025, 10:05:16 »
Hallo,

da es in der Milchstraße etwa 100 Milliarden Sterne gibt, kann man schon konservativ abschätzen, dass es 100 - 200 Milliarden Planeten gibt, und davon ~ 1% (oder einige Prozent) in der Größenklasse der Erde (siehe z.B. Chachan & Lee 2024, Planet Mass Function around M stars at 1-10 au: A Plethora of sub-Earth mass objects).

Gruß
Volker
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