Marsflug, Marsbasis

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runner02

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #1075 am: 15. Januar 2014, 16:33:07 »
Zitat
Das mit den benötigten Massen halte ich selbst bei 200t für eine permanennte Besiedellung nicht für möglich.
Man muss ja alle wichtigen Teile und Material mindestens doppelt und Energie und Wasserversorgung eher dreifach zur Verfügung haben, andernfalls ist die Reise im besten Fall ein verzögerter Selbstmord!

Dann endest du wieder bei der Battlestar Galactica Methode mit 500 Mrd US$.

Man produziert einfach das Wasser auf dem Mars, und wenn der Tank voll ist, dann startet die Mission. Mit so viel kg Wasser, wie sie zum hinfliegen braucht. Soll man Wasser für 100 Jahre mitnehmen?!

Führerschein

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #1076 am: 15. Januar 2014, 16:55:30 »
Zitat
Das mit den benötigten Massen halte ich selbst bei 200t für eine permanennte Besiedellung nicht für möglich.
Man muss ja alle wichtigen Teile und Material mindestens doppelt und Energie und Wasserversorgung eher dreifach zur Verfügung haben, andernfalls ist die Reise im besten Fall ein verzögerter Selbstmord!

Dann endest du wieder bei der Battlestar Galactica Methode mit 500 Mrd US$.
..........

Klakow hat aber von einer dauerhaften Besiedlung gesprochen, nicht von einer einzelnen Mission. Eine Mission kriegt man wohl mit weniger als 200t hin. Etwas dauerhaftes, noch mit der Fähigkeit, aus überwiegend eigener Kraft zu expandieren, braucht mehr.

500 Milliarden klingt gut. Da sollten 1000 bis 2000 Flüge drin sein.

Offline TWiX

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #1077 am: 15. Januar 2014, 17:16:20 »
Dann endest du wieder bei der Battlestar Galactica Methode mit 500 Mrd US$.
Sorry für die dumme Frage, aber was ist die Battlestar Galactica Methode ?
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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #1078 am: 15. Januar 2014, 17:28:27 »
Sorry für die dumme Frage, aber was ist die Battlestar Galactica Methode ?

Das war der Scherzname für das alte Mars Mission Konzept der "90 Tage Studie" Ende der 80er. War ein stark überfrachtes Konzept (damit ja jedes NASA Zentrum ihr Kuchenstück bekommt) eines im Erdorbit montierten Raumschiffes.

Zubrins Mars Direct war eine direkte Reaktion darauf.

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Offline MX87

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #1079 am: 15. Januar 2014, 18:17:51 »
In dem einem Video von einem Elon Musk Auftritt, das ich im Thread zur Falcon-Wiederverwendung postete hat er die Schwierigkeiten des Themas Mars erklärt. Im Grunde ist es seiner Meinung nach so:

Die Schwierigkeit besteht darin zum Mars zu kommen (im Sinne eines Transportsystems), nicht dort zu leben.

Manche sehen dies sicherlich anders. Wenn man davon ausgeht, dass das Transportsystem mit jedem Flug aber 30-50 Tonnen Fracht zum Mars befördern kann, dann wird es interessant. Schließlich können dann unterschiedlichste Maschinen transportiert werden. Sei es für die Aufbereitung / Förderung von Wasser, 3D-Drucker, Habitate / Gewächshäuser usw.

Was kaum erwähnt wird, ich aber für hilfreich halte: Eine Tunnelbohrmaschine. Damit könnte man ein vor Strahlung schützendes Tunnelsystem bauen, in dem man idealerweise auch wohnen kann.

Ein interessantes Video vom bekannten Harald Lesch bezüglich der Schwierigkeiten einer Mars-Reise:

ws
"Whoopie! Man, that may have been a small one for Neil, but that's a long one for me."

runner02

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #1080 am: 15. Januar 2014, 18:35:10 »
Zitat
Was kaum erwähnt wird, ich aber für hilfreich halte: Eine Tunnelbohrmaschine. Damit könnte man ein vor Strahlung schützendes Tunnelsystem bauen, in dem man idealerweise auch wohnen kann.

Hm, einen Tunnel kann man doch nur in Gestein graben, oder? Wenn ich einfach irgendwo in die Erde  grabe, dann stürtzt das Teil wieder ein.

Außerdem muss so eine Tunnelbohrmaschine gekühlt werden... Mit Wasser... (Oder wäre auch Mrasluft denkbar? Eher nicht) 

Wäre da nicht eher ein kleiner Brunnenbohrer besser?? Wünschlruten auf dem Mars. Wie tief sind die unterirdischen untermarsianischen Wassertragenden Aquifere? Da gibts doch garantiert flüssiges Wasser, bei erhöhtem Druck und warmen Temperaturen...

Brok

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #1081 am: 15. Januar 2014, 22:27:27 »
Was kaum erwähnt wird, ich aber für hilfreich halte: Eine Tunnelbohrmaschine. Damit könnte man ein vor Strahlung schützendes Tunnelsystem bauen, in dem man idealerweise auch wohnen kann.

Tunnelbohrmaschinen würden sich ja eher bei größerem Durchmesser lohnen und ob man da mit 50 Tonnen hin kommt. Dazu sind die ja nicht gerade einfach zu transportieren, man muss sie antreiben etc.

Wenn Tunnel wäre es doch bestimmt sinniger nach klassischen Methoden manuell kleinere Gänge und Höhlen zu erstellen. Bräuchte man natürlich Material zum abstützen o.ä, stelle ich mir aber immer noch leichter vor als eine Tunnelbohrmaschine.

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Offline MX87

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #1082 am: 15. Januar 2014, 22:41:01 »
Wenn Tunnel wäre es doch bestimmt sinniger nach klassischen Methoden manuell kleinere Gänge und Höhlen zu erstellen. Bräuchte man natürlich Material zum abstützen o.ä, stelle ich mir aber immer noch leichter vor als eine Tunnelbohrmaschine.

Aber solch schwere und gefährliche Arbeit in Raumanzügen ausführen?

Eine Tunnelbohrmaschine für den Mars muss man nicht unbedingt wie auf der Erde ausführen. Dazu muss beachtet werden, dass es solche Maschinen auch in kleinerer Ausführung gibt bis hin zur Größe für kleinere Abwasserleitungen. Es muss nicht immer ein Monstrum sein, das man für einen Elbtunnel braucht  ;)
Die Konstruktion kann für den Mars und die dortigen Gegebenheiten angepasst werden. Zur Erleichterung des Transports könnte die ganze Maschine leichter gebaut werden. Dazu kommt vielleicht noch die Möglichkeit, dass nicht so stark belastete Bauteile auf dem Mars hergestellt werden könnten. Wenn ich mich nicht täusche gibt es zB Eisen in genügender Form auf dem Mars. Nachdem man zu Beginn eine Infrastruktur der Ressourcennutzung des Mars aufgebaut hat, wäre dies möglich. Vielleicht müssen von der Erde nur Bohrkopf und komplizierte Feinmechanik bezogen werden.

Infrastruktur ist aber auch ein guter Punkt. Eines der ersten Dinge die aus meiner Sicht aufgebaut werden müsste, wäre ein solider Landeplatz. Ansonsten würde jede in der Nähe landende Rakete Unmengen an Sand herumblasen, im schlimmsten Fall sogar die Basis "Sandstrahlen" ähnlich Apollo 12 die Surveyor-Sonde  ;)
"Whoopie! Man, that may have been a small one for Neil, but that's a long one for me."

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Offline Klakow

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #1083 am: 16. Januar 2014, 00:03:14 »
Das mit der Schwerindustrie kann man glaube ich erstmal komplett vergessen.
Wie schon gesagt, als erstes wird die fähigkeit Wasser und Energie herzustellen, bzw. zu erzeugen das aller wichtigste sein.
Ohne Energie ist man ganz schnell dabei ein paar schöne Löcher im Boden auszuheben, damit man die Leichen beMarsen kann.
(BeErdigen geht ja wohl nicht, weil nicht verfügbar)
Das mit den 500 Milliarden$ könnte sicherlich schon sein, zumindest für eine echte Besiedelung. Schon deswegen weil man das mit 2x (Hänsel+Gretel) eh vergessen kann,
eine vernünftige Kollonie braucht möglichst viele Möglichkeinten Sozialkontakte zu leben und bei viel macht das in Summe gerade mal drei mögliche Beziehungen,
bei sechs Personen sind das 15,
bei acht, 28
bei zehn, 45
bei 12,    66
bei 16,  120 Kontaktvariationen
ich denke unter 12 Personen wird das sehr schwer selbst eine Rundreise mit Landung durchzustehen.
Für eine Besiedellung sollte man nicht unter acht sehr stabilen Personen anfangen und schnell zu 16 und dann beim nächsten Startfenster auf 32 kommen.
Ich halte 32 Personen für ein Minimum, schon deswegen weil man so viele verschiedene Kenntnissbereiche abdecken muß, viele dazu noch mindestens doppelt, z.B. Mediziner!
Auf Dauer reicht das aber sicher auch nicht aus, weil man sich sonst massive Probleme mit den nächten Generationen einhandelt, da werden dann sicher über 100 Personen mit möglicht großer genetischer Varianz erforderlich, an sonsten wird man ein hohes Risiko für Erbkrankheiten bekommen.
 
Allerdings halte ich es nicht für nötig 10000 Leute hinzuschicken, noch nicht mal wegen den Wissensgebieten. Ich hab z.B. Nachrichtentechnik studiert und bin durchaus in der Lage einige weitere Gebiete abzudecken, zwar kann ich nicht alles genauso schnell, aber das Ergebnis wird nicht unbedingt schlechter.
Wir Menschen sind nun mal jeder für sich aussergewöhnlich Anpassungsfähig.
Ein Problem hätten die Siedler ja wohl eher nicht, keine Anleitungen per Datenpaket von der Erde?

Mich würde es aber NULL,NULL wundern wenn SpaceX neben MCT in ein paar Jahren einen Kernreaktor aus dem Hut zaubert,
mit dem man ein Schiff im all zumindest mit einem ISP von 10km/s beschleunigen kann,
um die Reisezeit aus einer Umlaufbahn um die Erde zum Mars unter drei Monaten zu drücken.
Und für Materialtransporte halt mit viel mehr Nutzlast.
Es ist doch einfach so, jeder Abschnitt der Reise hat seine eigenen Anforderungen_
- ins LEO: durch zumindest teilweise Mehrfachverwendung von Raktetenteilen und billigem Treibstoff sehr viel billiger als heute.
- Bemannt vom LEO zum Mars: So schnell das die Belastungen der reisenden klein gehalten werden und das Schiff (wiederverwendbar) schnell die nächste Runde fligen kann.
- unbemant vom LEO zum Mars: Mit kleinem Antrieb, aber sehr hohem ISP, damit man sehr wenig Treibstoff benötigt um z.B. die 200t Nutzlast von MCT zum Mars in einem Stück zu schieben.
- Vom Marsorbit zum Boden: Man nehme eine landefähige Erststufe, betankte diese soviel damit sie einen Reaktor und ein Chemiewerk auf dem Boden bekommte um damit eine Tankstelle zu betrieben.
- Dann betanke man die Rakette wieder um weiteres Material aus der Umlaufbahn abzuholen (zweiten Reaktor und Treibstofffabrik)
- Damit hat man alles beisammen um äuserst billig weiteres Material runterzubringen und Treibstoff oder besser Stützmasse damit man dem Pendelverkehr vom Mars zur Erde versorgen kann.
Das wird vermutlich schon 500 Milliarden$ oder mehr verschlingen, aber ich denke dann hat man einen Transportdienst der einen Mensch vielleicht für 50Millionen zum Mars bringt und sehr langsame Fracht vielleicht für 20%/kg

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Offline MX87

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #1084 am: 16. Januar 2014, 01:40:08 »
Es wird interessant zu sehen was MCT wird und ich hoffe, dass dieses Jahr mehr dazu bekannt werden wird.  :)

Musk hat auch schon gesagt wo der Schwerpunkt liegt: Man baut ein Transportsystem. Die Technik für die Kolonie ist verhältnismäßig einfach zu verwirklichen. Wenn es allem ein funktionierendes System sehr nahe ist wird mehr als ein Unternehmen da eine Chance wittern. Vielleicht sehen dann ja auch die Perspektiven von Mars One besser aus.

Jedenfalls ließ Musk vor einigen Jahren mal eine Zahl von 5-10 Personen (meiner Erinnerung nach) pro Marsflug rausrutschen. Das ist nicht viel, kann sich nach einem regelmäßigen Pendelverkehr einer MCT-Flotte schnell steigern. Die ersten Schiffe die nach Amerika mit dem Ziel der Besiedelung fuhren hatten auch nur relativ wenig Passagiere (die Mayflower zB 102 Passagiere, wenig nach heutigen Schiffsmaßstäben). Eine nachhaltige Population an Menschen braucht meines Wissens, aber einige zehntausende, allein schon aus Gründen der genetischen Vielfalt. Wobei diese Zahl auch nicht unumstritten ist...
Soso oder so ist eine Kolonisierung nicht etwas, was nach einer Mindestanzahl von Siedlern beendet wird. Mit der Zeit dürfte es erschwinglich werden und einen entsprechenden "Auswandererstrom" nach sich ziehen. Wohlgemerkt in längeren Zeiträumen gedacht...

Maschinerien zur Wasser- und Energiegewinnung müssen zu Beginn dabei sein. Baumaschinen aber ebenso, sofern an dem Ort eine permanente Basis geplant ist. Wie gesagt, macht ein permanenter befestigter Landeplatz schon Sinn. Einen kleinen Spacesport zu bauen, samt möglichen Einrichtungen zur Wartung oder für Reparaturen würde ebenfalls Sinn machen... und im Notfall sogar vielleicht überlebenswichtig sein.

Wie schon richtig gesagt kann man an eine Schwerindustrie zu Beginn nicht wirklich denken. Aber die Verwendung von Ressourcen vor Ort ist mit heutiger Technik und in den Anfangs benötigten Mengen (wer braucht in den ersten Jahren schon tausende Tonnen Stahl?) auch mit anderen Mitteln bewerkstelligen. Bei der Fertigung zumindest wissen wir ja inwiefern der 3D-Drucker nützlichen werden wird.

Energieversorgung wird ebenfalls interessant. Ein kleiner Atomreaktor würde viele Probleme lösen, allerdings ist es (hier auf der Erde) mit einigen "Problemchen" verbunden sowas zu bauen und mitführen zu dürfen. Aber was bleibt andererseits... Solarzellen für eine bemannte Basis? Ein normaler Alltag lässt sich damit versorgen, aber Maschinen zur Erdbewegung oder gar bauen von Infrastruktur dürften mehr Power gebrauchen. Natürlich ließe sich dies wiederum durch große Felder von Solarzellen und Akkumulatoren lösen...

Ein MCT mit nuklearem Antrieb sehe ich eher weniger. Vor einigen Jahren spielte Musk mit dem Gedanken von nuklearen Antrieben für interplanetare Reisen, aber da dazu nichts mehr kam erwarte ich zumindest nach derzeitigem Plan keinen Nuklearantrieb. Naheliegender wäre ein verhältnismäßig konventionellerer Antrieb wie VASIMR.
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Offline Klakow

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #1085 am: 16. Januar 2014, 07:27:27 »
MCT sehe ich auch erstmal nur zwischen Erdboden und LEO.
Nuklear direkt genutzt, also vor allem H2 oder vielleicht auch CH4, macht dann Sinn wenn man schnell beschleunigen will ohne erstmal einen komplexen nuklearthermischen Reaktor bauen zu müssen. Natürlich würde der sehr gerade zusammen mit VASIMR sehr viel Sinn machen, vor allem dann wenn man es schaft damit nicht nur 3% des Kernbrennstoffs, sondern mehr als 80% zu nutzen.
Damit bekommt man eine Technologie an die Hand um selbst 1000t Material im Sonnensystem langsam durch Gegend zu schieben.
Ob man damit auch Menschen schnell tranzportieren kann, hängt wohl vor allem am Leistungsgewicht, 100W/kg wären ziemlich schlecht, 1kw/kg schon besser, aber eigendlich bräuchte man 10kW/kg. Falls da überhaupt ein Weg hinführt, sicher nur dann wenn das Ding wirklich sehr groß wird, vielleicht >5 GW-Thermisch.

Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #1086 am: 16. Januar 2014, 10:14:46 »
Ein MCT mit nuklearem Antrieb sehe ich eher weniger. Vor einigen Jahren spielte Musk mit dem Gedanken von nuklearen Antrieben für interplanetare Reisen, aber da dazu nichts mehr kam erwarte ich zumindest nach derzeitigem Plan keinen Nuklearantrieb. Naheliegender wäre ein verhältnismäßig konventionellerer Antrieb wie VASIMR.

Es gibt keinen Nuklearantrieb (außer ala Orion), sondern nur elektrische Antriebe, die per Reaktor befeuert werden können.  So ist eben VASIMR ein Antriebssystem,während ein Reaktor eben nur eine Energiequelle darstellt. Selbst für ein VASIMR wäre ohne ein Reaktor wohl eine dreimonatige Tripzeit, wie sie Musk vorschwebt, nicht zu schaffen.
Douglas Adams: "In an infinite universe, the one thing sentient life cannot afford to have is a sense of proportion."

Offline TWiX

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #1087 am: 16. Januar 2014, 10:23:26 »
Ein MCT mit nuklearem Antrieb sehe ich eher weniger. Vor einigen Jahren spielte Musk mit dem Gedanken von nuklearen Antrieben für interplanetare Reisen, aber da dazu nichts mehr kam erwarte ich zumindest nach derzeitigem Plan keinen Nuklearantrieb. Naheliegender wäre ein verhältnismäßig konventionellerer Antrieb wie VASIMR.

Es gibt keinen Nuklearantrieb (außer ala Orion), sondern nur elektrische Antriebe, die per Reaktor befeuert werden können.  So ist eben VASIMR ein Antriebssystem,während ein Reaktor eben nur eine Energiequelle darstellt. Selbst für ein VASIMR wäre ohne ein Reaktor wohl eine dreimonatige Tripzeit, wie sie Musk vorschwebt, nicht zu schaffen.
Äh, doch, wurde sogar schonmal erprobt und nennt sich nuklearthermisches Triebwerk (Googel einfach mal nach NERVA, ich kann wegen des Abkürzungsverzeicnisses keinen Link posten). Allerdings erzeugen solche Triebwerke, bedingt durch ihre Bauweise starke Strahlenbelastungen und sind wohl nicht gerade ungefährlich. Allerdings stimmt es auch, was Klakow sagt: Nuklearthermische Triebwerke sind, bezogen auf die Reaktorleistung effizienter, da sie nicht den Zwischenschritt der Stromerzeugung gehen.
Apropos Energie: Soweit ich weiß, ist es bisher in den Wüsten der Erde bisher noch nicht zu größeren PV-Installationen gekommen, weil Sandstürme immer wieder die Kollektoren beschmutzen und diese dann zeitaufwändig gereinigt werden mussten. Wie sieht es denn in dieser Hinsicht auf dem Mars aus ? Und zum Betrieb schwerer Baumaschienen: könnte man für die nicht einfach etwas Methan miterzeugen, wenn man es sowieso für die Raumschiffe braucht, es hätte eine hohe Energiedichte und man hat mit ähnlichen Verbrennungsmotoren schon Erfahrung. Anders wie mit elektrischen Baggern  ;)
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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #1088 am: 16. Januar 2014, 10:49:04 »
:-[ :-[...stimmt, der NERVA ist mir entfallen.
Sowieso, aus irgendeinem Grund denke ich wenn ich Nuklearantrieb höre seltsamerweise immer nur an die Energiequelle. Muss zukünftig mal echt darauf achten.

Ob man damit auch Menschen schnell tranzportieren kann, hängt wohl vor allem am Leistungsgewicht, 100W/kg wären ziemlich schlecht, 1kw/kg schon besser, aber eigendlich bräuchte man 10kW/kg. Falls da überhaupt ein Weg hinführt, sicher nur dann wenn das Ding wirklich sehr groß wird, vielleicht >5 GW-Thermisch.

Von Robert Zubrin gab es mal eine nette Präsentation (Youtube: VASIMR Hoax), welche die 10kW/kg für einen Reaktor fragwürdig erscheinen lässt. Der größte bisherige Weltraumreaktor (Topaz) erreichte nur 10W/kg. Zubrin bezeichnete einen VASIMR mit selbst 1kW/kg als jenseits der Realität.
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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #1089 am: 16. Januar 2014, 11:42:17 »
Habe mal einen sehr ernsthaften Mars-One-Kandidaten gefunden: hier.

Informatiker, Arzt und Pilot. Was will man mehr?
« Letzte Änderung: 16. Januar 2014, 12:43:37 von KlausLange »
Life is but a dream...

Brok

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #1090 am: 16. Januar 2014, 11:43:24 »
Aber solch schwere und gefährliche Arbeit in Raumanzügen ausführen?

Das heißt ja nicht das du mit einer handelsüblichen Spitzhacke arbeiten musst, aber zumindest mit handlichen Geräten, die leicht zu transportieren sind, deren Energieaufwand begrenzt ist etc.

Zitat
Infrastruktur ist aber auch ein guter Punkt. Eines der ersten Dinge die aus meiner Sicht aufgebaut werden müsste, wäre ein solider Landeplatz. Ansonsten würde jede in der Nähe landende Rakete Unmengen an Sand herumblasen, im schlimmsten Fall sogar die Basis "Sandstrahlen" ähnlich Apollo 12 die Surveyor-Sonde  ;)

Oder ein Gelände wählen bei der die "Basis" relativ geschützt liegt. Stellt sich auch die Frage ob es überhaupt Sinn macht jede Last per Rakete zu landen oder eher wie die Rover mit Fallschirm.

@Klakow

Man wird wohl weder allzu viele Sozialkontakte, noch jede im Notfall nötige Spezialisierung haben, anders ist dies kaum vorstellbar, allein vom Aufwand. Auch wenn ethisch heutzutage fragwürdig, werden die ersten Menschen auf dem Mars wohl vieles nur laienhaft improvisieren können.

Ich vergleiche so etwas gern immer mit der Besiedelung anderer Kontinente. Wenn man sich heute einmal überlegt wie hoch die Erfolgswahrscheinlichkeit nach dem damaligen Kenntnisstand war, und an was die alles hätten sterben können ,hätte man wohl kaum ein Schiff segeln lassen, trotzdem hat es irgendwie geklappt.

Im Prinzip kann man wirklich nur Personen nehmen die auch notfalls monatelang allein verbringen können ohne den Verstand zu verlieren.

runner02

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #1091 am: 17. Januar 2014, 16:39:42 »
Zitat
Mich würde es aber NULL,NULL wundern wenn SpaceX neben MCT in ein paar Jahren einen Kernreaktor aus dem Hut zaubert,
mit dem man ein Schiff im all zumindest mit einem ISP von 10km/s beschleunigen kann,

Ob das gesetzlich irgendwie machbar ist?

Brok

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #1092 am: 17. Januar 2014, 22:30:03 »
Andere Frage zum Thema. Bin gerad über einen Artikel gestolpert
http://www.ibtimes.co.uk/martian-soil-suitable-growing-plants-researchers-find-1432658

Im Prinzip heißt es da das einige Pflanzen gut in der Mars Erde wachsen würden. Aber ein anderes Thema wird am Ende angeschnitten, das diese durch den Boden Stoffe aufnehmen die giftig sein könnten.

Was mich zu der Frage bringt wie man das am besten macht. Endlos Dinge nach oben zu bringen um den Marsboden aufzubereiten dürfte ja keine wirkliche Lösung sein, oder ob es technisch eher machbar ist die geärnteten Pflanzen zu "entgiften"?

Führerschein

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #1093 am: 17. Januar 2014, 22:54:13 »
Andere Frage zum Thema. Bin gerad über einen Artikel gestolpert
http://www.ibtimes.co.uk/martian-soil-suitable-growing-plants-researchers-find-1432658

Im Prinzip heißt es da das einige Pflanzen gut in der Mars Erde wachsen würden. Aber ein anderes Thema wird am Ende angeschnitten, das diese durch den Boden Stoffe aufnehmen die giftig sein könnten.

Was mich zu der Frage bringt wie man das am besten macht. Endlos Dinge nach oben zu bringen um den Marsboden aufzubereiten dürfte ja keine wirkliche Lösung sein, oder ob es technisch eher machbar ist die geärnteten Pflanzen zu "entgiften"?

Das Hauptproblem scheinen Perchlorate zu sein, die reichlich im Marssand vorhanden sind.

http://www.space.com/21554-mars-toxic-perchlorate-chemicals.html

In dem Artikel heißt es, Perchlorate sind extrem giftig. Es gibt aber biologische Reinigungsmethoden. Jetzt, da man weiß, es gibt sie, kann man damit auch umgehen.

Vielleicht weiß Atlan mehr?

runner02

  • Gast
Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #1094 am: 18. Januar 2014, 17:09:52 »
Es gibt offensichtlich Enzyme in Bakterien, die Perchlorate entgiften/abbauen können. Enzyme sind (zu 99,9999999%) immer Proteine. Dh. es sollte reltiv einfach sein, die dafür codierenden Gene  aus dem Bakteriengenom abzuleiten und in eine Pflanze zu bringen.

Eine Sache nur, man muss zuerst herausfinden welches Enzym (bzw welche 1-3 Enzyme) dafür verantwortlich ist, aber das geht auch sicher irgendwie. Zelluläre Proteine auftrennen, die Fraktionen mit Perchlorat mischen und etwas arbeten lassen. Dort wo Perchlorat zersetzt wird ist das gesuchte Enzym drinnen.

Eine Sache auf 10.000-20.000€, also durchaus machbar, wenn ein Bill Gates wirklich will^^ :D


Ob auf dem Mars Genpflanzen eigentlich verboten sind?  :P

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Offline Klakow

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #1095 am: 19. Januar 2014, 23:05:13 »
Da mit dem Resourcenverbrauch ist so eine Sache über die hier viel geredet wird. Zumindest an einer Stelle ist das wohl schon so, beim Verbrennen von fossilen Brennstoffen. Aber selbst da ist das eigentlich nicht ganz exakt. Bis auf das Material was die Menschheit von der Erde weg zu andern Orten schickt, bleibt alles Material auf der Erde.
Allerdings ist das auf dem Mars etwas anderes, der verliert laufend Atmosphäre.
Nun falls es nicht physikalisch unmöglich ist (eher unwahrscheinlich) , oder die Menschheit beschließt sich umzubringen (viel wahrscheinlicher), wird man irgendwann in der Lage sein zumindest Kleinplaneten durchs Sonnensystem zu schieben. Nun in dem Fall kann man genug Eisbrocken auf den Mars runter regen lassen.

Das mit den Habitaten in irgendwelchen Umlaufbahnen halte ich für ganz schön gefährlich. Selbst der Mars bietet direkt auf der Oberfläche mehr an Schutz als eine Station in einer Umlaufbahn. Mal abgesehen davon, das es keine echte Schwerkraft gibt, ist selbst eine dünne Lufthülle viel besser als ein Vakuum.
Und eines ist ja wohl auch klar, selbst ein Sonnensturm wird auf der Nachtseite vom Mars wohl kaum Strahlung freisetzen.

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Offline Schillrich

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #1096 am: 20. Januar 2014, 15:18:09 »
Hallo zusammen,

ich habe die Terraforming-Beiträge in den passenden Thread verschoben:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=4597.msg277696#msg277696
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

Brok

  • Gast
Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #1097 am: 20. Januar 2014, 21:51:03 »
Eigentlich schade das so wenig gespendet haben bei der Crowdfunding Kampagne, aber irgendwie hätte man dafür auch mehr Werbung machen können.

PS:
Schon die nächste Space Crowdfunding Geschichte online, dieses Mal zum Mond:
http://www.rockethub.com/34210
Ob die mehr Glück bei ebenfalls ~400000 Ziel haben darf ja dann bezweifelt werden.
« Letzte Änderung: 21. Januar 2014, 16:39:17 von Brok »

Offline AndiJe

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Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #1098 am: 21. Januar 2014, 18:02:43 »
Gerardus ’t Hooft, niederländischer Physiker und Nobelpreisträger:

"Universities don’t have the money for that. National governments have immediate priorities elsewhere. This project seems to me to be the only way to fulfill dreams of mankind’s expansion into space. It sounds like an amazingly fascinating experiment. Let’s get started!"

Universitäten haben für sowas kein Geld. Nationale Regierungen haben ihre Prioritäten irgendwoanders. Dieses Projekt scheint für mich der einzige Weg zu sein, die Träume der Menschheit, ins All zu expandieren, zu erfüllen. Es klingt wie ein erstaunliches, faszinierendes Experiment. Na los, gehen wirs an!!

http://de.wikipedia.org/wiki/Mars_One
Der Mensch kann nicht ewig in der Wiege bleiben, daher geht's ab sofort in die Krabbelstube!

Re: Marsflug, Marsbasis
« Antwort #1099 am: 21. Januar 2014, 19:10:33 »
Am Mittwoch dem 22.01.14 um 21:15 Uhr bringt ServusTV die Doku
   
Raumfahrt ohne Rückkehr - Der Aufbruch zum Mars

Es geht um vier potentielle Astronauten von "Mars One", die eine Kolonie auf dem Mars aufbauen wollen.
„Die Erde ist die Wiege der Menschheit, aber der Mensch kann nicht ewig in der Wiege bleiben. Das Sonnensystem wird unser Kindergarten.“ K. E. Ziolkowski

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Stolzer Träger einer Raumconverwarnung wegen Schreibens unbequemer Wahrheiten.