Man darf hier nicht vergessen: Die Probleme der NASA kommen von den Shuttles. Die Technik ist immerhin 30 Jahre alt und nur noch schwer in Schuss zu halten. Dazu kommen konstruktionsbedingte Schwächen, die kaum zu beseitigen sind (wie der abfallende Schaumstoff). Ich habe meine Zweifel, ob die Shuttle noch bis 2010 fliegen. Sollte es beim nächsten Flug wieder Probleme geben, kann es sein, das man die Shuttles dann sofort aus dem Verkehr zieht. Denn man braucht die Shuttles nur noch für die ISS und an der hat die NASA kein Interesse mehr.
Die Clinten Regierung hat bei ihrem Abtritt Raumfahrt mäßig ein einziges Trümmerfeld hinterlassen. 100 Milliarden wurden für eine politisch gewollte Raumstation ausgegeben, aber Investitionen in ein neues Trägersystem gab es nicht. Stattdessen baute man Luftschlösser wie den Venture Star. Als man nach über 1 Milliarde Kosten bemerkte, das die nötige Technologie einfach noch nicht zur Verfügung stand und das System nicht mal ohne Nutzlast einen Orbit erreichen würde, stand die NASA komplett ohne Nachfolger für ihre Shuttles da.
Auch wenn Bush als Präsident eine Niete ist und mir seine Eroberungspolitik schwer gegen den Strich geht, so hat er doch im US Raumfahrtprogramm neue Impulse gesetzt. Eine Rückkehr zum Mond und ein Flug zum Mars werden weitaus mehr Menschen begeistern als die ISS, die eh kaum noch beachtet wird.
Die Idee, den nötigen Schwerlastträger aus der Shuttle Technik zu adaptieren, ist dabei gar nicht mal so übel. Hier steht bei geringem Entwicklungsaufwand ein Träger mit einem Potenzial von bis zu 200 Tonnen zur Verfügung.