Guten Morgen godra,
die Frage hatten wir schon oft, v.a. bei der Ariane. Das ergibt sich aus de Flugoptimierung. Eigentlich würde man beim Beschleunigen auf Orbitgeschwindigkeit gerne sofort horizontal beschleunigen, da man nur Tangentialgeschwindigkeit für die Fliehkraft braucht. Da wir hier unten aber in unserer dichten Atmosphäre sitzen, startet man erst senkrecht, um schnell die dichten Schichten zu verlassen. Damit werden die sog. aerodynamischen Verluste verringert, aber der Gravitationsverlust nimmt zu, da man beim senkrechten Start nur aufsteigt ohne wichtige Geschwindigkeit in horizontele/tangentiale Richtung aufzubauen. Daher fliegen alle Raketen ziemlich bald einen Turn, kippen sich also aus der Senkrechten in die Richtung ihres Orbits. Beim Shuttle ist das Manöver sehr ausgeprägt, auch weil es noch schön rollt.
Bei diesem Flug durch die Atmosphäre ist man dann "genötigt" den Anstellwinkel gering zu halten. Die Luft sollte also immer "genau von vorne" kommen, um die aerodynamische Belastung der Rakete gering zu halten. Durch diese Nebenbedingungen fliegt man nicht die optimale Bahn und kommt etwas zu hoch. Weiter oben "korrigiert" man das wieder. Man beschleunigt also wieder etwas "bergab" und die Verluste aus diesem Kompromiss beim Aufsteig wieder etwas auszugleichen