Warum muss das Wasser einen keimtötenden Zusatz enthalten, wenn es doch schon "keimfrei" in die Tanks kommt?
Aus einem anderen Bereich (Fahrtensegeln) kenne ich dieses Problem: ein Tank kann noch so dicht, das Wasser noch so sauber sein: wenn nicht perfekt keimfreie Bedingungen herrschen, wird die Keimzahl im Laufe der Zeit langsam, aber sicher zunehmen. So ein Trinkwasser-System mit seinen vielen Rohren, Ventilen, Ecken und Winkeln ist leider nicht so beherrschbar wie eine Mineralwasserflasche. (Und es ist ja auch keine bürokratische Willkür, dass Flaschenwasser ein "Mindesthaltbarkeitsdatum" hat und möglichst kühl gelagert werden soll.)
An Bord einer Fahrtenyacht kann einwandfreies Trinkwasser nach einigen Wochen schon so verkeimt sein, dass es abgekocht und gefiltert werden muss, um nicht gesundheitsschädlich zu sein. (Und schon lange vorher schmeckt es faulig und "abgestanden".)
Unter Raumfahrtbedingungen ist das Risiko, dass das Wasser "schlecht" wird, sicher nicht so groß wie an Bord einer Yacht in den Tropen. Aber es schadet sicher nicht, Entkeimungsmittel einzusetzen. (Früher, in der Segelschiffszeit, wurden Kupfermünzen in die Trinkwasserfässer gegeben - die Kupferionen hemmten wirksam die Verkeimung. Silber wirkt noch besser - angeblich hatten irgendwelche Piraten erbeutete Silbermünzen in den Wasserfässern versteckt, und später bemerkt, dass das Wasser aus den Schatzfässern länger frisch blieb.
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