"russisches" Trinkwasser?

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MartinM

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"russisches" Trinkwasser?
« am: 03. März 2008, 12:45:14 »
Hallo Raumfreunde,
beim Lesen einer Frachtliste des ATVs  "Jules Verne" fiel mir ein Posten auf, der mir rätselhaft ist (und zu dem ich auch mittels Suchfunktion noch nichts hier im Forum fand):

280 Liter „russisches“ Trinkwasser

Da ich nicht annehme, dass mit "russischem Trinkwasser" Wodka gemeint ist, wüßte ich gerne, was denn das "russische" vom "amerikanischen" Trinkwasser unterscheidet. Dass in den "russischen" und "amerikanischen" Modulen der ISS unterschiedliche Stomspannungen herrschen, ist mir bekannt, aber welchen Grund gäbe es, das Trinkwasser getrennt zu halten?
(Aus irdisch-touristischer Erfahrung würde ich sagen: amerikanisches Trinkwasser ist gechlort, während russisches Trinkwasser nach rostigen Leitungen schmeckt. ;) )

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Offline Schillrich

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Re: "russisches" Trinkwasser?
« Antwort #1 am: 03. März 2008, 13:07:21 »
In beiden Teilen sind wirklich unterschiedliche Wassersysteme vorhanden.
Das russische Wasser ist mit Mineralstoffen angereichert, kommt aus Turin und bekommt Silberionen zur Bakterieneindämmung hinzugesetzt. Das amerikansche Wasser hat keine Mineralstoffe und bekommt Jodionen hinzugesetzt.
Fallst ich mich in einem Detail irre, bitte korrigieren.
\\   //    Grüße
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MartinM

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Re: "russisches" Trinkwasser?
« Antwort #2 am: 03. März 2008, 15:34:46 »
Danke! Dann ist mir auch klar, wieso man das Wasser getrennt aufbewahrt, bei Vermischung würde unlösliches Silberjodid ausfallen.

hibi

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Re: "russisches" Trinkwasser?
« Antwort #3 am: 15. März 2008, 20:23:33 »
Gehe ich falsch in der Annahme, wenn ich sage, dass sich das russische Wasser etwas gesünder liest ? (Mineralien)

thecrusader

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Re: "russisches" Trinkwasser?
« Antwort #4 am: 16. März 2008, 20:50:56 »
Auf SPON war zu lesen das die Amerikaner das russische Wasser nicht trinken dürfen....???

Ricardo

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Re: "russisches" Trinkwasser?
« Antwort #5 am: 17. März 2008, 10:09:40 »
Sehr international ist das wirklich nicht.Ist ja nicht nur das Wasser, sondern auch die Nahrung ist Länderspezifisch.
Irgendwo hab ich gehört, daß man beim Überschreiten von PMA1, Visum beantragen muß ;D
Ricardo

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Offline MX87

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Re: "russisches" Trinkwasser?
« Antwort #6 am: 17. März 2008, 10:47:46 »
Zitat
Sehr international ist das wirklich nicht.Ist ja nicht nur das Wasser, sondern auch die Nahrung ist Länderspezifisch.
Irgendwo hab ich gehört, daß man beim Überschreiten von PMA1, Visum beantragen muß ;D
Ricardo


Sind die Module nicht "neutraler Boden" bzw "neutrale Luft"?
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Ricardo

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Re: "russisches" Trinkwasser?
« Antwort #7 am: 17. März 2008, 12:46:36 »
Als Nachtrag sei zu erwähnen.Das mit dem Visum war nur ein Spass.Für alle die, die den Wink mit dem Zaunpfahl in der Eile übersehen hatten.

MartinM

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Re: "russisches" Trinkwasser?
« Antwort #8 am: 17. März 2008, 15:34:56 »
Wenn die Info von SPON stimmen würde, müssten amerikanische Mitglieder der ISS-Besatzung verdursten, den so viel ich weiß (bzw. herausgefunden habe) kommt an Bord der ISS ausschließlich "russisches Wasser" (mit Mineralien, mit Silberionen zur Keimbekämpfung versetzt) zum Einsatz.  ;)
« Letzte Änderung: 17. März 2008, 15:35:22 von MartinM »

Re: "russisches" Trinkwasser?
« Antwort #9 am: 17. März 2008, 16:18:11 »
Zitat
Wenn die Info von SPON stimmen würde, müssten amerikanische Mitglieder der ISS-Besatzung verdursten, den so viel ich weiß (bzw. herausgefunden habe) kommt an Bord der ISS ausschließlich "russisches Wasser" (mit Mineralien, mit Silberionen zur Keimbekämpfung versetzt) zum Einsatz.  ;)
Hier im Forum steht irgendwo (einfach zu Antwort #1 hochscrollen) geschrieben, daß es zwei unabhängige Wassersysteme auf der ISS gibt. Das amerikanische und eben das russische. Beide Systeme beinhalten unterschiedliche Wasserzusammensetzungen. So wie das Wasser ist auch die Zusammensetzung der restlichen Nahrung speziell aufeinander abgestimmt. Also ist es meiner Meinung nach logisch, daß die russischen Raumfahrer kein amerikanisches Wasser und die amerikanischen Raumfahrer kein russisches Wasser trinken dürfen. Die Gäste trinken dann je nach Abmachung das russische, das amerikanische, beides, selbst mitgebrachtes oder gar kein Wasser.
 ;)
Wenn aber diese Schmierfinken schreiben, daß die amerikanischen Raumfahrer kein russisches Wassere trinken dürfen impliziert das beim Otto Normalverbraucher natürlich, daß es wohl minderwertig sein muß. Warum schreiben sie nicht, daß russische Raumfahrer kein amerikanisches Wasser trinken dürfen? Leider hat "thecrusader" den SPON-Artikel nicht verlinkt um mal nachlesen zu können. Aber solche tendenziösen und Meinung machenden Artikel sind ein Grund warum ich seit Anfang der 90-er Jahre des vorigen Jahrhunderts keine Zeitungen mehr lese. Zeit- und Geldverschwendung sowie schädlich.

Gruß
Peter
« Letzte Änderung: 17. März 2008, 16:27:20 von alswieich »

Re: "russisches" Trinkwasser?
« Antwort #10 am: 17. März 2008, 17:39:23 »
wie jetz? brauchen die europäer auhc ein eigenes system, um gleichberechtigter partner zu sein?  ;D
42/13,37 ≈ Pi

thecrusader

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Re: "russisches" Trinkwasser?
« Antwort #11 am: 17. März 2008, 20:53:05 »
Jup, die Europäer dürfen dann nur Volvic trinken  ::)

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Offline MX87

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Re: "russisches" Trinkwasser?
« Antwort #12 am: 17. März 2008, 21:31:04 »
Zitat
Jup, die Europäer dürfen dann nur Volvic trinken  ::)


Oder Evian ;)

Habe auch mal gelesen dass sich die Wassersysteme von Amis und Russen erheblich voneinander unterscheiden. Angeblich soll es beim amerikanischen System kontinuierlich Verluste an Wasser bei der Wiederaufbereitung geben, während bei den Russen nichts oder viel weniger verloren geht. Konsequenz des amerikanischen Systems soll sein, dass immer wieder kostbarer Frachtplatz/kapazität zur ISS zur Auffüllung des Wassersystems "verschwendet" wird.

Habe ich in etwa der Form mal gehört/gelesen. Ist da was drann ?
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thecrusader

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Re: "russisches" Trinkwasser?
« Antwort #13 am: 17. März 2008, 23:30:45 »
Zitat
Das Trinkwasser ist nur für russische Kosmonauten bestimmt. Das liegt an den strengen Nasa-Desinfektionsrichtlinien.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/0,1518,539851,00.html

Das ist der von mit genannte Artikel...

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Offline roger50

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Re: "russisches" Trinkwasser?
« Antwort #14 am: 18. März 2008, 00:02:48 »
N'abend,

nun muß ich auch mal was fragen:

mit Progress und ATV wird "russisches" Wasser, das sich in Tanks beider Fahrzeuge befindet, über einen per Hand durch die Luken verlegten Schlauch direkt in die Vorratstanks von 'Swesda" gepumpt. Von dort kann es im Küchenelement des Moduls genutzt werden (und dann nutzen es ALLE Astronauten der ISS-Crew).  ;)

Wo bitte befindet sich denn eigentlich das sog. "amerikanische" Wasser?? Gibt es Tanks in den Nodes oder dem Destiny-Labor? Oder sind nur irgendwo Wasserflaschen verstaut, die vom Shuttle hochgeliefert wurden?  ::)

Oder gibt es an Bord der ISS vielleicht sogar kein "amerikanisches" Wasser??  :o

Hoffe, daß einer der ISS-Experten mich/uns mal aufklären kann.

Gruß
roger50

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Offline MSSpace

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Re: "russisches" Trinkwasser?
« Antwort #15 am: 18. März 2008, 10:36:08 »
Alles sehr verwirrend:
Es gibt die "russische Wasseraufbereitung" im Elektron-System, welches in Zvesda installiert ist und ja schon mal fuer das ein oder andere Problem zu haben war. Daneben gibt es "amerikanische Wasseraufbereitung" im ECLSS-System (Environmental Control and Life Support System) in Destiny. Beide Systeme dienen allerdings nicht nur der Wasseraufbereitung, sondern auch der sonstigen Lebenserhaltung, da die ja in Kreislauefen zusammenhaengt. Soweit so gut.
Soweit ich weiss wird aktuell primaer nur das Elektron-System betrieben, da es fuer eine Besatzung von 3 Raumfahrern ausgelegt ist und voellig ausreicht. Das amerikanische System wird nur bei Bedarf (Crew Rotation etc.) zugeschaltet. Theoretisch koennten die Systeme aber schon jetzt eine 6er Crew versorgen.
Nach der Insallation von Node-3 wird die amerikanische Lebenserhaltung noch ergaenzt und die Wasseraufbereitung dann in diesem Modul durchgefuehrt.

Mir war bekannt, dass Amis und Russen unterschiedliches Wasser zur ISS schicken (wobei man hier natuerlich am Sinn zweifeln kann). Wird vermutlich an der Inkompatibilitaet der Systeme liegen. Hier im Thread wurde irgendwo erwaehnt, dass man beide "Wassersorten" nicht mischen darf, weil es sonst eine chemische Reaktion gaebe. Wenn das stimmen sollte waer das aber gewiss nicht sehr vorteilhaft, denn frueher oder spaeter mischen sich die Kreislaeufe bestimmt, da ja auch Duschen, Klos und die Atemluft mit am System haengt.
Bei dem Gedanken wuerde ich ohnehin Volvic bevorzugen...  ;)
Der Preis der Freiheit ist ewige Wachsamkeit!

SSRMS, EVA und SARJ???  Hier hilft das Abkürzungsverzeichnis!

MartinM

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Re: "russisches" Trinkwasser?
« Antwort #16 am: 18. März 2008, 12:51:17 »
Jetzt bin ich aber ernsthaft verwirrt, denn bisher ging ich davon aus, dass das "Elektron"-Gerät der Sauerstoff-Erzeugung dient und zu diesem Zweck Wasser elektrolytisch in Wasserstoff und Sauerstoff trennt.  :-/ Das heißt, dass Wasser, das einmal in "Elektron" landet, aus dem Kreislauf verschwindet - weshalb  "Elektron" ja auch mit "Brauchwasser" (dürfte vor allem Urin sein ::) ) gespeist wird.
Einer Elektrolysezelle dürfte es egal sein, welche Mineralien das Wasser enthält - nur mit demineralisiertem Wasser funktioniert sie nicht. Und es sollten im Wasser keine Stoffe enthalten sein, die bei der Elektrolyse gesundheitsschädliche Gase freisetzen.
« Letzte Änderung: 18. März 2008, 12:55:42 von MartinM »

Re: "russisches" Trinkwasser?
« Antwort #17 am: 18. März 2008, 13:11:00 »
Mahlzeit!


Um die Verwirrung zu perfektionieren gibt es hier ein Bild vom amerikanischen Trinkwasser in der 'Mondlandefähre' (man beachte die rechte Seite des Bildes): http://www.tomsachs.org/works/space%20program/v1.htm
 ;D
(Diese Seite hatte übrigens tonthomas gefunden.)


Gruß
Peter

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Offline MSSpace

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Re: "russisches" Trinkwasser?
« Antwort #18 am: 18. März 2008, 13:11:35 »
Evtl hilft das hier weiter, trifft glaub ich grob auf beide Systeme zu:



Gruss,
MSSpace...
Der Preis der Freiheit ist ewige Wachsamkeit!

SSRMS, EVA und SARJ???  Hier hilft das Abkürzungsverzeichnis!

Offline Christoph

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Re: "russisches" Trinkwasser?
« Antwort #19 am: 18. März 2008, 23:00:34 »
@alswieweich

Gehört die Seite von tomsachs nicht eher in die Rubrik "Raumfahrt mal nicht ganz so Ernst????" ?

Christoph

Re: "russisches" Trinkwasser?
« Antwort #20 am: 19. März 2008, 02:46:37 »
Mahlzeit!


Da hast du wahrscheinlich vollkommen Recht. Allerdings hinsichtlich des Themas passt es wohl nirgends besser als hier. Wenn man nun noch bedenkt, daß das russische Trinkwasser wohl eigentlich aus Turin (Italien) stammt und Russland zum Teil auch europäisch ist gehört doch der ganze Thread in diese Kategorie. Zumal in der Presse zwar von russischem Trinkwasser auf der einen und von Trinkwasser auf der anderen Seite aber niemals von amerikanischem Trinkwasser gesprochen wird. Es ist ja nicht ausgeschlossen, daß es eventuell aus Kanada stammen könnte. Oder gar aus Mexiko?
 ;)
Humor passt immer und überall.

Aber einen ganz gewaltigen Vorteil haben zwei getrennte Trinkwassersysteme auf jeden Fall: Redundanz. Meiner Meinung nach der einzige Grund für die Existenz dieser zwei Systeme. Auch wenn die Zusammensetzung der beiden Wässer etwas unterschiedlich ist.


Gruß
Peter
« Letzte Änderung: 19. März 2008, 02:50:24 von alswieich »

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Offline Schillrich

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Re: "russisches" Trinkwasser?
« Antwort #21 am: 19. März 2008, 06:33:40 »
Zitat
Redundanz. Meiner Meinung nach der einzige Grund für die Existenz dieser zwei Systeme. Auch wenn die Zusammensetzung der beiden Wässer etwas unterschiedlich ist.

Guten morgen,

naja, das wäre der einzige positive Grund, der also als Vorteil interpretiert werden könnte. Aber die eigentlichen Gründe dürften in der ISS-Philosophie aus 2 mach 1 liegen, also aus MIR2 und FREEDOM mach ISS. Da wurden halt zwei unterschiedliche und inkompatible Systeme verheiratet. Damit meine ich dann nicht nur die Wassertechnik an Bord, sondern auch die Versorgungs- und Logistikkette am Boden. Die Russen haben ihr System mir ihrem Wasser, die Amerikaner das gleiche noch mal.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

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HAL2.0

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Re: "russisches" Trinkwasser?
« Antwort #22 am: 26. März 2008, 17:48:55 »
Moinsen ! :)
Was ein Thema ! *grins*
Nun gut,als Pharmazeut eures Vertrauens möchte ich noch anmerken,das tatsächlich etwas dran ist an der Unverträglichkeit beider....äh...."Trinkwasserprodukte" AUS ITALIEN. (zumindest sagte neulich auf einer NASA-PK jemand,beide Wässerchen würden aus Turin stammen.....wurde aber eh schon erwähnt,oder?)
Allerdings betrifft das nur die Lagerung: würde man beides zusammengeben,so würde das Löslichkeitsprodukt für Silberjodid überschritten und in den Wasserleitungen und Behältern wären Kristallisationen von AgJ zu beobachten. (Bei 25°C lösen sich ganze 0,248 mal 10 hoch minus 2mg/l AgJ in Wasser......) Sieht zwar ganz hübsch aus(gelbe Würfelchen),könnte aber Leitungsquerschnitte verstopfen,Ventildichtungen beeinträchtigen,etc. KEINESFALLS wäre es ein Problem,beides zusammen oder abwechselnd zu trinken,da weder Silberionen noch Jodidionen noch Silberjodid irgendeine erwähnenswerte Giftigkeit besitzen - auf keinen Fall in DEN Mengen,die ein Mensch in Form dieses angereicherten Wassers zu konsumieren vermag. Die verwendeten Dosierungen sind wirklich sehr,sehr klein !
Ein anderes Problem bei der Lagerung wäre dann auch klar : da Silberjodid ausfallen würde,wären im Wasser nicht mehr genug Silberionen frei zur Verfügung (=gelöst),um eine Desinfektion sicherzustellen.  ;)
Na dann PROST !!  ;D
mfG HAL

moonjumper

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Re: "russisches" Trinkwasser?
« Antwort #23 am: 05. April 2008, 03:25:10 »
Hallo,

wenn hier schon von der Desinfektion gesprochen wird habe ich da auch mal ne Frage. Wie wird eigentlich das Aufbereitete Wasser aus welcher Quelle auch immer desinfiziert oder wird es nur noch dort eingesetzt, wo keine Desinfektion mehr notwendig ist?

mfg

Matthias

MartinM

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Re: "russisches" Trinkwasser?
« Antwort #24 am: 06. April 2008, 20:54:20 »
Warum muss das Wasser einen keimtötenden Zusatz enthalten, wenn es doch schon "keimfrei" in die Tanks kommt?

Aus einem anderen Bereich (Fahrtensegeln) kenne ich dieses Problem: ein Tank kann noch so dicht, das Wasser noch so sauber sein: wenn nicht perfekt keimfreie Bedingungen herrschen, wird die Keimzahl im Laufe der Zeit langsam, aber sicher zunehmen. So ein Trinkwasser-System mit seinen vielen Rohren, Ventilen, Ecken und Winkeln ist leider nicht so beherrschbar wie eine Mineralwasserflasche. (Und es ist ja auch keine bürokratische Willkür, dass Flaschenwasser ein "Mindesthaltbarkeitsdatum" hat und möglichst kühl gelagert werden soll.)
An Bord einer Fahrtenyacht kann einwandfreies Trinkwasser nach einigen Wochen schon so verkeimt sein, dass es abgekocht und gefiltert werden muss, um nicht gesundheitsschädlich zu sein. (Und schon lange vorher schmeckt es faulig und "abgestanden".)
Unter Raumfahrtbedingungen ist das Risiko, dass das Wasser "schlecht" wird, sicher nicht so groß wie an Bord einer Yacht in den Tropen. Aber es schadet sicher nicht, Entkeimungsmittel einzusetzen. (Früher, in der Segelschiffszeit, wurden Kupfermünzen in die Trinkwasserfässer gegeben - die Kupferionen hemmten wirksam die Verkeimung. Silber wirkt noch besser - angeblich hatten irgendwelche Piraten erbeutete Silbermünzen in den Wasserfässern versteckt, und später bemerkt, dass das Wasser aus den Schatzfässern länger frisch blieb. ;) )
« Letzte Änderung: 06. April 2008, 20:56:59 von MartinM »