Die Diskussion ging auch kreuz und quer über den Tisch ...
Das wird beim Stammtisch immer so sein.
Wir waren ja 10 Teilnehmer, die dann auch entsprechend weit voneinander entfernt saßen.
Beim Lärm im Lokal kann es dann schon zu akustischen Verständigungsproblemen kommen.
So laufen oft mehrere Gespräche mit direkten Nachbarn gleichzeitig.
Stammtische sind halt spezielle Veranstaltungen.
Aber wie bei jeder Sache hat das Vor- und Nachteile.
Bei großen Podiumsveranstaltungen ist es leise im Saal.
Der Referent hat ein Mikrofon nebst Verstärkeranlage und alle können ihn gut verstehen.
Er hält einen vorbereiteten Vortrag, in dem er ein spezielles Thema möglichst erschöpfen abarbeitet.
Nach zirka einer halben Stunde habe ich meistens ein Problem mit den Augen, die immer zu fallen.
Im Anschluss kann man zwar Fragen stellen, aber ich traue mich nicht,
weil ich mir nicht vorstellen kann, dass das die anderen 100 Leute im Saal auch interessiert.
Am Ende hat er nur zu einem Thema gesprochen und inhaltlich nicht alle erreicht.
Oft sind solche Vorträge ermüdend und irgendwie unbefriedigend - wenn auch fachlich korrekt.
Ein Stammtisch ist lebendiger - da kann man dazwischenquatschen.
Ergänzen, vertiefen, berichtigen, bekräftigen oder nachfragen.
Wenn ich glaube, dass meine spezielle Frage nicht alle interessiert,
kann ich mich am Tisch umsetzen und einen Teilnehmer direkt ansprechen.
Das führt gewöhnlich zu besseren Ergebnissen.
Aber der Preis dafür ist eine gewisse Unkoordiniertheit am Tisch.
Es ist halt eine andere Gesprächskultur.
Ich habe jedesmal etwas dabei gelernt - und bin noch nie am Stammtisch eingeschlafen.