Hallo Paul,
... Wie wird der akustische Schallpegel von den Kosmo/Astronauten beim Start und Flug empfunden? ...
Die Kosmo/Astronauten haben einen relativ günstigen Platz - ganz oben mit 300 t "Dämmmaterial" zwischen sich und der "Schallquelle", dem Triebwerk.
Für einen Beobachter, der in gleicher Entfernung neben dem Triebwerk stehen würde, wäre es dagegen schon gesundheitsschädigend. (Aber dieser oberirdische Teil ist beim Start menschenleer, die Beschäftigten sind im Bunker und Kameras sind fernbedient...)
Aus meiner Erfahrung beim Start einer Sojus kann ich sagen, dass in rund 1,4 km Entfernung die Schallwellen nicht nur zu hören sind, sondern auch mit dem Körper als leichte "Bauchmassage" empfunden werden, da auch Infraschall vom Triebwerk ausgesendet wird.
Das alles zusammen macht die weiter oben erwähnten Schallleistung aus.
In der Sojus-Kapsel ist dieses Vehältnis von hörbarem und nur noch mechanisch empfindbarem Schall auch vorhanden, aber in so einer abgeschwächten Form, wie man sie (ev.) von einem Flug kennt, es ist ja auch die Kommunikation der Insassen möglich. (Diskos sind da lauter)...
Sobald die Rakete in größere Höhen aufsteigt und damit in dünnerere Luft ist, wird auch die Ausbreitung des Luftschalls weniger und es ist nur noch der Körperschall des Triebwerks, der über die Strukturen der Rakete in die Kapsel übertragen wird zu hören. (Man hört also das "Summen" der Motoren)...
Ein weiterer Aspekt ist, wie die Gesundheit der Kosmo/Astronauten bezüglich des Hörens ist. Der Mensch hat gegen zu hohen Schallpegel einen Schutzmechanismus im Innenohr. Die Gehörknöchelchen können bei Überbelasung des Trommelfells einen Sicherheitsmodus einnehmen, der verhindert, dass das Nervensystem (Schnecke) zerstört werden kann.
Diese Fähigkeit ist bei den Menschen natürlich nicht gleich gut ausgebildet. Daher wird vor ihrem Einsatz bei den Kosmo/Astronauten auch daraufhin eine entsprechende medizinische Untersuchung gemacht. (... wie z.B. bei Piloten oder Tauchern.)
Gruß, HausD