Das „Gesamtpaket“ aus Orbiter, Lander und Rover stellt schon einen außerordentlichen Missionsumfang dar.
Dabei muss ja jedes der 3 Einzelsysteme und deren jeweilige Schnittstellen/Trennstellen gesamtheitlich entwickelt und aufeinander abgestimmt werden.
Das Ganze dann mit einem Flug zu transportieren stellt eben von der Gesamtkapazität rückwärts gerechnet die einzelnen „kleineren“ Subsysteme dar.
Der Rover ist dann quasi ein Kompromiss aus Design/Bauraum und Masse, die noch zur Verfügung stehen.
Die Räder ergeben mit ihrem Durchmesser auch eine logische Bauhöhengrenze, wenn kein aufwendiges „Wheel deployment system“ zusätzlich eingebaut werden soll. Das Drehmoment, um die Räder unter Last zu bewegen ist ja auch durchmesserabhängig. Alles in Allem sehe ich da im Grunddesign einen ordentlichen Kompromiss.
In wieweit Anleihen aus der vor Jahren einst geplanten und dann wieder aufgegebenen Zusammenarbeit mit Russland noch im Roverdesign eine Nachwirkung haben wäre auch mal interessant.
Immerhin sind bei verfügbarer Darstellung des russischen geplanten Minirovers „Lunochod M“ bis auf die Radaufhängung einige Ähnlichkeiten zu erkennen.
Zum Vergleich:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=5372.msg377161#msg377161---
Zur Thematik der Funktionsdauer noch ein paar Gedanken:
Wenn man den jeweiligen Mondtag voll ausnutzen will, so muss man ziemlich am Anfang landen.
Dann wird wohl Radar/Lidar für die Landestellenfinalauswahl eingesetzt. Bei den mit optischer Unterstützung funktionierenden Bildverarbeitungssystemen (bzw. Mensch) wird ja eher eine ausreichende Schattenbildung durch den relativen Stand der Sonne abgewartet.
Dann hat man zu Beginn noch etwas gemäßigte Temperaturen, die dann auf ein Maximum ansteigen, wenn die Sonne voll steht. Das müssen die Systeme auch erst mal aushalten. D.h. wenn man auf einen gewissen oberen Temperaturbereich auslegt, hat man schon ordentlich zu tun.
Um dann die folgende Mondnacht funktionsfähig zu überleben, wären dann noch zusätzliche passive/aktive Maßnahmen erforderlich, auch bei sehr sehr tiefen Temperaturen systemtechnisch zu überleben. Da ist man dann schnell an einem Punkt wo das Rückrechnen von der verfügbaren Gesamtmasse einen Zielkonflikt darstellt, der nicht mehr lösbar ist.
Der Rover an sich stellt ja eine schöne Möglichkeit dar die sensorische Reichweite zu erhöhen bzw. wenn was Interessantes da liegt, nach Möglichkeit noch anzufahren.
Zum Rover noch ein etwas älterer Film mit Ausstattungsdetails, durchaus interessant.
dksk