BepiColombo auf Ariane 5 ECA

Es gab am 31. Juli und am 16. August offenbar Kurskorrekturen mit den chemischen Triebwerken von 31 m/s bzw 0,33 m/s. Ausserdem werden Degradationsprobleme des Fine Pointing Sun Sensors untersucht; unter anderem im Vergleich mit Solar Orbiter, der baugleiche Sensoren verwendet.
Siehe BC Thread auf UMSF:  http://www.unmannedspaceflight.com/index.php?s=&showtopic=8418&view=findpost&p=264413

Am 4. September findet der vierte Vorbeiflug von BepiColombo am Merkur statt. Dabei wird die Sonde in einer Höhe von nur 165km über der Merkuroberfläche fliegen. Die ist 35km näher als ursprünglich geplant und leitet eine neue Trajektorie ein, die das ESA Team ausgearbeitet hat, um die Antriebsprobleme zu umgehen. Während des Vorbeiflugs können zehn der Instrumente betrieben werden, um einen Vorgeschmack auf die zu erwartenden wissenschaftlichen Daten zu bekommen.

https://www.esa.int/Science_Exploration/Space_Science/BepiColombo/Fourth_Mercury_flyby_begins_BepiColombo_s_new_trajectory


Credit: ESA

Die elektrischen Triebwerke können auch künftig nicht auf voller Leistung betrieben werden. Es wurden unerwartete Ströme zwischen den Solarauslegern und der Lastverteilungseineit entdeckt.
Der Einschuss in den Merkurorbit erfolgt mit der neuen Trajektorie im November 2026, anstatt ursprünglich geplant im Dezember 2025. Dafür werden die Triebwerke von September bis Oktober 2024 betrieben. Im Dezember 2024 findet dann der fünfte Flyby statt, im Januar 2025 der sechste. Bis auf die verspätete Ankunft soll die Mission wie geplant vonstatten gehen.


Credit: ESA

Auf jeden Fall wird über weitergehende Notfallszenarien nachgedacht, weil unklar ist, ob sich der Leistungsverlust weiter fortsetzt und die ganze Mission dann in Frage stünde. 

Wie ist das Szenario/Verständnis derzeit:

• Wirkt das Problem "nur" im Antriebsmodul, also für die derzeitige Missionsphase?
• Oder könnten die Effekte auch weiter auftreten, nachdem das Antriebsmodul abgetrennt wurde ... und hätte dann auch Auswirkungen auf die wissenschaftliche Missionsphase

Auf jeden Fall wird über weitergehende Notfallszenarien nachgedacht, weil unklar ist, ob sich der Leistungsverlust weiter fortsetzt und die ganze Mission dann in Frage stünde. 

Hast Du da weitere Infos? Im ESA-Artikel steht nichts in dieser Richtung. Bei den Triebwerksproblemen geht es auch nur um das Antriebsmodul MTM.

Fotos vom vierten Merkur Flyby  ESA Search

Zitat von: Lumpi am 04. September 2024, 11:15:53

Auf jeden Fall wird über weitergehende Notfallszenarien nachgedacht, weil unklar ist, ob sich der Leistungsverlust weiter fortsetzt und die ganze Mission dann in Frage stünde. 

Hast Du da weitere Infos? Im ESA-Artikel steht nichts in dieser Richtung. Bei den Triebwerksproblemen geht es auch nur um das Antriebsmodul MTM.

Vor dem letzten Vorbeiflug wurde beim notwendig gewordenen zusätzlichen Schubmanöver mit dem chemischen Antrieb des Triebwerkmoduls ein "signifikanter" Teil des Gesamttreibstoffvorrats  verbraucht. Die nächsten Merkur-Vorbeiflüge sind nun für den 01.12.2024 und 08.01.2025 geplant, vorausgesetzt die Solargeneratoren haben bis dahin nicht noch mehr an Leistung verloren, was die ganze Mission gefährden würde. https://www.spektrum.de/news/raumsonden-merkursonde-bepicolombo-muss-laenger-fliegen/2230515

In einer Woche steht eigentlich der 5. Merkur-Vorbeiflug an. Von der ESA habe ich dazu noch keine Verlautbarung lesen können. Ist das nun ein gutes Zeichen oder haben die Solargeneratoren weiter an Leistung verloren?

Nach den letzten Horizons Ephemeriden vom 31.10.2024 findet der Vorbeiflug statt. Grösste Annäherung auf etwa 37.000 km gegen 14:25 MEZ. Merkur steht dann hier tief im Westen und ich müsste das Manöver beobachten können, wenn mit der HGA gesendet wird.

Ich bekomme jetzt gerade ein gutes Signal von BepiColombo auf 8420.42 MHz mit den Horizons Ephemeriden vom 31.10.2024 für Antennenrichtung und Dopplerdaten. Auch die Dopplerdaten stimmen sehr gut. Wir werden also am 1. Dezember den Merkur-Flyby haben.
Jetzt ist BepiColombo 119 Millionen km von der Erde und 1.15 Millionen km vom Merkur entfernt.
Estrack Malargue spricht jetzt gerade mit dem Raumfahrzeug.