Nur mal so als Laie gefragt, ergeben sich die 7 Jahre Flugzeit aus der Tatsache, dass die Sonden zum Verlassen des Erdorbits mit anschliessendem “Sturzflug” zur Sonne die Sonden viel zu schnell werden und deshalb aufwendig abgebremst werden muessen? Und zweite Frage, 7 Jahre ist ziemlich lang, halten die Solarpanels so lange durch? Ich meine auf der Erde kein Problem, aber so nah an der Sonne?
Wie dass mit einem Flug in Richtung Sonne ist, wird hier recht gut erklärt:
"Warum es so schwer ist, Dinge in die Sonne zu werfen…"
http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2016/07/21/warum-es-so-schwer-ist-dinge-in-die-sonne-zu-werfen/Darin ein kurzes YT Video, ansehen ist imho hilfreich!
Ich hatte auch erst gedacht, das man sich doch ganz einfach in Richtung Sonne fallen lassen kann. Geht aber nicht. Die selbe Frage tauchte nämlich schon bei Parker Solar Probe auf.
Da habe ich es mir (als Laie) so erklärt:
Das stimmt aber nicht. Mir hilft folgendes Gedankenexperiment:
Stell dir vor, du hast einen Ball an einer Gummischnur und du wirbelst den Ball um dich herum. Je schneller du ihn wirbelst, um so weiter fliegt er um das Zentrum entfernt.
So ist es auch mit der Erde. Ihr Abstand zur Sonne hängt von ihrer Geschwindigkeit ab. Würde sie auf ihrer Bahn schneller fliegen, so würde es sie nach außen, also weiter von der Sonne weg ziehen.
Um jetzt näher an die Sonne zu kommen müsste man deutlich langsamer werden. Also bremsen??
Im Grunde genommen ja! Die Rakete (DH IV) müsste bremsen. Das macht sie indem sie versucht ENTGEGEN der Erdumlaufbahn um die Sonne abzuhauen. So kann sie also für sich gesehen langsamer auf ihrer Bahn werden. Nur in diese Richtung macht die Flugbahn Sinn. Also richtet sich das Startfenster danach, wann man beim Starten in die Richtung entgegen der Umlaufbahn hinaus fliegt.
Je mehr Schub die Rakete hat um so mehr kann sie auf diese Art Umlaufgeschwindigkeit abbauen.
Allerdings reicht auch der Schub der stärksten Rakete nicht hin um direkt zur Sonne hinzukommen.
Und da kommt die Venus ins Spiel. Sie ist nicht nur eine Krücke, sondern für die Reise absolut nötig.
Beim Vorbeiflug an der Venus bekommt die Sonde (die sich ja längst schon von der Rakete getrennt hat) nochmals Extra-Geschwindigkeit in Bremsrichtung (also entgegen der Umlaufbahn um die Sonne).
Zitat:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=4043.msg429029#msg429029Allerdings macht mir das YT-Video jetzt klar dass es nicht an der Geschwindigkeit alleine liegt. Denn Merkur ist auf seiner Bahn schneller als die Erde. Es wird wohl auch die Masse eine Rolle spielen. Bei gleicher Geschwindigkeit zieht mehr Masse natürlich auch weiter nach aussen.
Da ich bisher keine Experten-Erklärung gefunden habe bin ich bei dem Stand stehen geblieben - und habe schon bei Parker Solar Probe den Eindruck gehabt, dass es sich jeder irgendwie anders erklärt, so auch hier.
Also, wenn hier ein Experte, das liest, möge er uns "angehende" Experten das bitte verständlich machen. "Die (meine) Hoffnung stirbt zuletzt"
LG
ZilCarSpace