17km/s mögen gering wirken, stellen aber mit chemischen Antrieben ungefähr das maximal sinnvoll erreichbare dar.
Die Voyagers wurden schon mit der damals stärksten verfügbaren Rakete gestartet, der Titan IIIE Centaur. Diese kann um die 15,5t in einen niedrigen Erdorbit befördern. Die Voyager nahm davon nur etwas über 820kg ein, der Rest ging also für Treibstoff drauf (und ein bisschen Gewicht für die Antriebsstufe).
Das reichte dann "nur" für 15km/s, den Rest brachten ein Flyby bei Jupiter und Saturn.
Auf die gesamte Rakete beim Start bezogen, bildete Voyager ohnehin nur 0,1% der Startmasse, der Aufwand, so eine Geschwindigkeit zu erreichen ist also schon Wahnsinn.
Wenn man mit chemischen Antrieben schneller werden will, braucht man also eine größere Rakete.
Aber selbst mit der Saturn 5, der bis heute stärksten Rakete, wäre man vielleicht auf 35km/s gekommen (kann man ausrechnen, mach ich aber jetzt aus Faulheitsgründen nicht
).
Wenn man irgendwann mal in sinnvollen Zeiten (40-50 Jahre...) Objekte erreichen will, die außerhalb unseres Sonnensystems liegen, dann geht das wohl nur über elektrische Antriebe, also Ionentriebwerke z.B. Dafür bräuchte man aber erst einen Weltraumtauglichen Kernreaktor, alle anderen Energiequellen reichen da bei Weitem nicht.
Wenn man daran denkt, wie heftig gegen Cassini wegen 35kg Plutonium protestiert wurde kann ich nur sagen: Vergiss es für die nächsten 30 Jahre
.
Zurück zum Thema:
Das Ziel der Voyagers war es ja nicht, möglichst schnell das Sonnensystem zu verlassen, das Ziel war die Erforschung des äußeren Planetensystems. Aufgrund der verfügbaren Rakete musste man also wissenschaftliche Nutzlast und Geschwindigkeit gegeneinander abwägen. Es ging ja nie drum, einen Geschwindigkeitsrekord aufzustellen.