Opportunity & Spirit

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Offline startaq

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Re: Opportunity & Spirit
« Antwort #6525 am: 13. Juni 2018, 16:10:00 »
Es gibt dieses Bild:



Der blaue Punkt markiert Opportunity.

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Offline spacecat

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Re: Opportunity & Spirit
« Antwort #6526 am: 13. Juni 2018, 16:40:43 »
ja aber dieses zusammengesetzte Satellitenbild ist schon älter.
Angesichts der schnellen Zunahme des Sturms in Größe und Intensität gibt das Bild nicht mehr den aktuellen Zustand wieder.

EDIT: Das Bild ist vom 6. Juni 2018

Re: Opportunity & Spirit
« Antwort #6527 am: 13. Juni 2018, 18:29:50 »
Hallo Terminus,
die PK findet erst heute Abend 19:30Uhr statt. Dann wissen wir mehr.
Aber diese eilig einberufene Konferenz deutet schon darauf hin, dass sie uns unangenehme Nachrichten zu vermelden haben, bzw. schon darauf vorbereiten möchten.
Zu den Temperaturen, die aktuell minus 20℃ dürften reichen um den Rover zu killen, nicht wahr?
Ich denke doch das sie von Spirit gelernt haben und hier evtl. die Software angepasst wurde um den
Tod auszutricksen.
Wenn der Sturm vorbei ist wird er sich schon wieder melden.
Die haben das bestimmt auf der Erde beim Testrover simuliert.

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Offline Lumpi

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Re: Opportunity & Spirit
« Antwort #6528 am: 13. Juni 2018, 19:26:26 »
Die NASA hat ein simuliertes Bild veröffentlicht, welches den Blick von Opportunity aus in einen sich nach und nach verdunkelnden Himmel zeigt. Von links beginnend werden die Tau-Werte 1, 3, 5, 7, 9, 11 simuliert. So wie ganz rechts sieht also derzeit der Himmel für Opportunity aus.   :'(
https://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA22521


Credit: NASA/JPL-Caltech/TAMU

Gleich beginnt der Livestream zu Opportunity und den Staubsturm: https://www.youtube.com/nasajpl/live
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

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Offline Gertrud

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Re: Opportunity & Spirit
« Antwort #6529 am: 13. Juni 2018, 20:09:25 »
Hallo Zusammen,

Diese Bilderserie des Mars Reconnaissance Orbiter (MRO) zeigt, dass ein heftiger, gigantischer Staubsturm auf dem Mars aufsteigt und Rover auf der Oberfläche als Symbole angezeigt werden. Die Ausbreitung des Sturms zeigt sich in der lachsfarbenen Überlagerung. Diese Bilder von MROs Mars Color Imager beginnen am 30. Mai 2018, als das Staub-Ereignis zum ersten Mal entdeckt wurde, und gehen bis zum 11. Juni 2018. In lachsfarben ist die Ausdehnung des Sturmes  angegeben.
Das Problem ist nicht die evtl. globale Größe des Sturmes, sondern die Undurchlässigkeit des Sonnenlichtes.

In voller Größe:
https://images.raumfahrer.net/up063819.gif
Kredit: NASA/JPL-Caltech/MSSS
https://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA22519

Kaum dreht frau den Rücken...seufz... :( Gertrud
Edit: habe das Gif vom Sturm erneuert,Gertrud
« Letzte Änderung: 14. Juni 2018, 17:52:36 von Gertrud »
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
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Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

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Offline Lumpi

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Re: Opportunity & Spirit
« Antwort #6530 am: 13. Juni 2018, 20:40:57 »
Willkommen zurück Gertrud und auch Dir gute Besserung!
Ansonsten gab es viel Zweckoptimismus bei der PK: John Callas sagte, dass man zuversichtlich sei, dass sich der Sturm klären und der Rover wieder kommunizieren wird. Man könne das eine Weile "aussitzen". Heute habe man vergebens versucht Kontakt zu "Oppo" herzustellen.  Das Team geht jetzt davon aus, dass die Ladung der Batterien unter 24 Volt gesunken ist und der Rover sich im  "Low Power Fault-Modus", einem Zustand in dem alle Subsysteme außer der Missions-Uhr ausgeschaltet sind, befindet. Laut Callas ist die NASA der Meinung, dass der Rover in der Lage sein sollte den Sturm mehrere Tage zu überstehen, auch weil der "Sommer-Sturm" den Rover relativ warm halten würde. Uns auf der Erde bleibt nun nur Daumen drücken und abzuwarten...
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

ZilCarSpace

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Re: Opportunity & Spirit
« Antwort #6531 am: 13. Juni 2018, 21:08:36 »
Ich habe die Pressekonferenz mitgehört. Leider ist mein Englisch not so very guuut.
Aber ich habe erleichtert zur Kenntnis genommen, dass ja 8 "radioisotope heaters", also 8  radioaktive Heizkörper, an Board sind: https://mars.nasa.gov/mer/technology/is_severe_environments.html  :).

Das macht Hoffnung, dass Oppy es überstehen kann.

Zu dem Tiefschlafmodus, bei dem alle Elektronik mit Ausnahme der Mission-Clock abgeschaltet wird, wurde gesagt, dass es der gleiche Modus ist, der sowieso jede Nacht abläuft. ::).
Laut Pressekonferenz somit mehrere tausend mal erprobt. Sie wissen damit umzugehen.

Die Menge an Sand ist wohl nur minimal "like dust on your car", das Problem ist in erster Linie die Dunkelheit, die durch den Sand in der Athmosphäre verursacht wird.


Mich hat die PK erleichtert!

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Offline Gertrud

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Re: Opportunity & Spirit
« Antwort #6532 am: 13. Juni 2018, 21:15:35 »
Hallo @ ZilCarSpace,
Danke für deine Erklärung. :)
Ich habe die Pressekonferenz mitgehört.  (……)

Die Menge an Sand ist wohl nur minimal "like dust on your car", das Problem ist in erster Linie die Dunkelheit, die durch den Sand in der Athmosphäre verursacht wird.


Mich hat die PK erleichtert!
Es ist nicht der Sand das Problem für Oppy, sondern der Staub der sich auf den Rover ablegt.
Mit hoffungsvollen Grüßen,
Gertrud
Danke @ Lumpi, :)
zu hause bin ich jetzt wieder, aber so ganz bin ich noch nicht da...
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
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Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

ZilCarSpace

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Re: Opportunity & Spirit
« Antwort #6533 am: 13. Juni 2018, 21:28:04 »
OK Gertrud ... der Staub! ... du hast recht.

In der Fragerunde nach der PK wurde dazu gefragt, ob an Mechanismen zum Abschütteln des Staubes gedacht wurde.
Die Antwort hat mich erstaunt, sie lautet sinngemäß: es wurden verschiedene Ideen überdacht, wie man Staub los wird, um mehr Strom zu erzeugen, diese kosten aber selber Energie - letztlich entschied man sich dazu, die Solarpanels zu vergrößern und hat damit den selben Effekt: mehr Strom. Und das funktioniert erfolgreich seit ca. 15 Jahren! Also richtig gemacht.

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Ist doch genial simpel. Da muss man erst mal drauf kommen.  ::)

Re: Opportunity & Spirit
« Antwort #6534 am: 13. Juni 2018, 22:25:01 »
@Gertrud: Schön wieder von Dir zu lesen.

Problematisch wird aber auch die Zeit, wenn der Sturm abklingt: Der Staub wird nicht plötzlich aus der Atmosphäre verschwinden, sondern langsam.
Zudem wird sich mehr Staub auf den Solarzellen ablegen. Beides führt dazu, dass Oppy längere Zeit auch nach dem Sturm nicht viel Energie zur Verfügung haben wird.

Offline Hugo

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Re: Opportunity & Spirit
« Antwort #6535 am: 13. Juni 2018, 22:37:19 »
Zudem wird sich mehr Staub auf den Solarzellen ablegen. Beides führt dazu, dass Oppy längere Zeit auch nach dem Sturm nicht viel Energie zur Verfügung haben wird.
Zum Glück hat die Vergangenheit gezeigt, daß genau das nicht eintrifft. Zumindest in der Vergangenheit war es genau anders herum, nach dem Sturm waren die Zellen sauberer als vorher. Klar bleibt ein wenig nach dem Sturm übrig. Aber vorher war mehr Staub auf den Zellen.

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Offline Terminus

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Re: Opportunity & Spirit
« Antwort #6536 am: 13. Juni 2018, 23:37:17 »
Zu den Temperaturen, die aktuell minus 20℃ dürften reichen um den Rover zu killen, nicht wahr?

Das tut dem Rover bestimmt noch nicht weh. Ich habe hier ein bisschen zurückgeblättert in die Zeit des 2007er Staubsturms und z.B. folgenden Beitrag von User "radi" gefunden:

https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=3843.msg79114#msg79114

Demnach gibt es eine interessante Temperaturmarke bei minus 39 Grad, bei der sich automatisch elektrische Zusatz-Heizelemente einschalten, falls die radioaktiven Heizelemente alleine nicht mehr reichen sollten. Diese elektrischen Heizer wurden vielleicht gar nicht vom Bordcomputer aktiviert, sondern irgendwie ganz primitiv elektro-mechanisch?

Daraufhin ist mir wieder eingefallen, dass die JPL-Leute damals genau dieses automatische Einschalten unbedingt vermeiden wollten, weil das viel Strom kostete und die Akkus bis hin zur Tiefentladung hätte belasten können, was ja bekanntlich kein Akku mag.

Leider habe ich hier nichts gefunden, wo denn nun wirklich die Temperaturgrenze liegt, bei der Opportunitys Bordcomputer irreparabel hops geht. Angesichts dieser -39 °C Einschaltgrenze für die Heizelemente würde ich mal auf -50 °C Hopsgehtemperatur tippen, aber das ist jetzt nur spekuliert. Genauso gut können es auch -60 oder -100 °C sein. :-\

Ich meine trotzdem, irgendwo hätte diese Temperaturgrenze damals irgendwo gestanden. Wer Lust hat, kann ja mal in den alten Forumsbeiträgen vorwärts und rückwärts suchen. Wer es rauskriegt, bekommt den Titel "Recherche-Hero der Raumcon 2018" verliehen. :D

Hier auch noch ein Link zu einem Portalartikel von damals:

https://www.raumfahrer.net/raumfahrt/marsaktuell/070722.shtml

Selbst die Bilder von damals und heute ähneln sich total. :o

Offline Hugo

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Re: Opportunity & Spirit
« Antwort #6537 am: 13. Juni 2018, 23:42:43 »
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=3843.msg79137#msg79137
-37° hatte Opportunity hier. Also scheinen die Heizelemente nicht die stärksten zu sein.

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Offline Duncan Idaho

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Re: Opportunity & Spirit
« Antwort #6538 am: 14. Juni 2018, 00:28:23 »
Hallo Gertrud auch von mir alles gute und schön das Du wieder unter uns bist.

Emily Lakdawalla hat einen tollen Transkript der PK gemacht.
https://twitter.com/elakdawalla/status/1006952540234059776

Der Vorteil vor allem ist das es dem Marssommer zu geht und der Staub den Rover "isoliert".
Zitat
Callas: We're in a waiting mode, listening every day. Going forward, our concern is temperature on the rover, because it's inactive. Good news is that dust storm keeps things warmer, and it's going into summer season. We believe rover should stay above min operating temps.

Man rechnet mit einer Temperatur von -36°C. (Minimum erlaubt -40°C)
Zitat
Callas: Models suggests rover hits a steady state temperature, with heating from its 8 internal Radioisotope Heater Units which provide 1 watt heat each from plutonium decay. Minimum allowable temp is -40C. We expect to hit as low as -36C

Die Staubschicht wird ein "Monolayer" sein, also recht dünn.
Sobald dann wieder Licht durch kommt und die Batterien wieder laden nimmt er wieder Kontakt auf, selbst wenn die Uhr auch keinen Saft mehr gehabt hat.
Zitat
Callas: One less complexity: If rover is generating less than 22Wh, then it won't have enough power to maintain clock, and rover will forget what time it is. Then it will have a clock fault. Will use power levels on solar arrays to "learn" that it's daytime, and will try comms.

Ich denke wenn der Staubsturm nicht zu lange dauert sind die Chancen sehr gut das Oppy sich bald wieder meldet.
Die Batterien sind ja eigentlich in einem sehr guten Zustand. (85% der ursprünglichen Kapazität)

Wette niemals gegen Oppy!

Edit, Vergleichsbilder von Curiosity weit entfernt von Oppy:

https://twitter.com/MarsCuriosity/status/1007056935462395905
« Letzte Änderung: 14. Juni 2018, 02:35:14 von Duncan Idaho »
#I NEVER WANT TO HOLD/SCRUB AGAIN. \\//_

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Offline Terminus

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Re: Opportunity & Spirit
« Antwort #6539 am: 14. Juni 2018, 07:47:33 »
Hey, das sind ja gute Nachrichten. :)

Ich denke wenn der Staubsturm nicht zu lange dauert sind die Chancen sehr gut das Oppy sich bald wieder meldet.

Theoretisch könnte er wohl bis zum Beginn des WInters dauern, und es könnte immer noch gut gehen. 8)

Re: Opportunity & Spirit
« Antwort #6540 am: 14. Juni 2018, 07:47:44 »
Ansonsten gab es viel Zweckoptimismus bei der PK: ...
 Das Team geht jetzt davon aus, dass die Ladung der Batterien unter 24 Volt gesunken ist und der Rover sich im "Low Power Fault-Modus", einem Zustand in dem alle Subsysteme außer der Missions-Uhr ausgeschaltet sind, befindet.
...

Hallo,

mir ist eigentlich auch hauptsächlich der Zweckoptimismus aufgefallen.

Bei den Erklärungen zu den zwei "Low Power" Modi war mein Eindruck, beim letzten Kontakt war Oppy in dem Modus bei dem nur noch die Uhr läuft. Man hofft, dass er in diesem Modus bleibt. Allerdings haben sich die Erklärungen für den zweiten Modus, bei dem Oppy alle 4 Stunden schaut ob Sonne da ist, so angehört, wie wenn der Rover eigentlich schon in diesen Modus verfallen sein müsste. :(

Nicht ganz so zweckoptimistische Grüße

Mario
Wenn Du heute morgen schon sechs unmögliche Dinge getan hast, warum dann nicht als siebentes zum Frühstück ins Milliways, das Restaurant am Ende des Universums?

Offline Jens_K

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Re: Opportunity & Spirit
« Antwort #6541 am: 14. Juni 2018, 08:32:24 »
für mich ist es immer ein Riesen Rätsel warum es kein Reinigungssystem für die Solarpanels gibt.
Man schafft es ein Stück Elektronik umgeben von Stahl Millionen von Kilometer punktgenau auf einen anderen Planeten zu landen. Aber das ausreichende reinigen der Solarpanels kriegen die Ingenieure einfach nicht hin.

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Offline Schillrich

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Re: Opportunity & Spirit
« Antwort #6542 am: 14. Juni 2018, 08:49:17 »
Hallo Jens_K,

das bekäme man schon hin, wenn sich die Notwendigkeit aus den Missionanforderungen ergeben hätte ... aber da nur eine kurze Lebenszeit gefordert war (90 Tage?), hat man sich über Reinigung keine Gedanken gemacht/nicht machen müssen. Falls damals so ein Vorschlag auf dem Tisch war, hätte man den wohl rausgestrichen. Zusätzliche Funktionen und Mechanismen machen ein Design auch teuer und anfälliger.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

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Offline -eumel-

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Re: Opportunity & Spirit
« Antwort #6543 am: 14. Juni 2018, 08:54:48 »
@Jens_K:
Das würden sie ganz bestimmt hinkriegen. :D

Aber bei solchen Raumfahrzeugen geht es vordergründig um andere Dinge.
Man konzentriert sich auf die Funktionsfähigkeit unter den gegebenen Bedingungen.
Man muss so leicht und so einfach wie möglich bauen.
Jedes Teil, was nicht unbedingt erforderlich ist, bedeutet mehr Masse, höhere Kosten und eine größere Anfälligkeit für Defekte.
Man muss sich schon genau überlegen, was man wirklich unbedingt braucht.
Etwas Staubbedeckung hat man einkalkuliert und die Fläche der Solarzellen etwas größer gemacht, damit da noch Reserven sind.
Ein solcher Staubsturm war nicht geplant.

Geplant war eine Missionszeit von 3 Monaten (90 Tagen).
Das hat einwandfrei funktioniert - ganz ohne zusätzliche Reinigungstechnik.
Der Rover arbeitet sogar schon 14 Jahre auf dem Mars!
Dabei war nichtmal vorgesehen, dass er einen kalten Mars-Winter mit niedrigen Sonnenstand übersteht.

Offline Axel_F

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Re: Opportunity & Spirit
« Antwort #6544 am: 14. Juni 2018, 09:04:10 »
Da stimme ich Eumel und Schillrich zu.

wenn sich die Notwendigkeit aus den Missionanforderungen ergeben hätte ... aber da nur eine kurze Lebenszeit gefordert war (90 Tage?),
Genau. Man war halt nur von mindestens 90 Sols und 300m Strecke ausgegangen, damit die Mission ein Erfolg ist. Begründet war dies auf die Lebensdauer von Mars Pathfinder (3 Monate Lebenszeit). Der hatte eine ähnliche Solarzellenfläche und der kleine Rover Sojourer hatte ja auch nur 100m zurückgelegt. Also eine Steigerung um das 3-fache. Das man die Lebensdauer und Distanz mit dem MERs soweit überschreiten würde, hatte man nicht gedacht. Und somit ist jeder weitere Sol ein Geschenk und wir sollten die Daumen drücken, dass wir neue Bilder von Oppy noch lange genießen können.
"Denn ein Schiff erschaffen heißt nicht die Segel hissen, die Nägel schmieden, die Sterne lesen, sondern die Freude am Meer wachrufen." (Antoine de Saint-Exupéry)

Offline Jens_K

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Re: Opportunity & Spirit
« Antwort #6545 am: 14. Juni 2018, 09:17:01 »
Naja, um so ärgerlicher wäre es aber dennoch gerade nach 14 Jahren einen Ausfall eines Rovers auf einem fremden Planeten zu verkraften. Nur weil das Solarpanel zu dreckig ist oder wird.
Ich könnte mir auch vorstellen das zwar die Mission offiziell auf 90Tage festgelegt wird. Aber die Hoffnungen auf mehrere Jahre natürlich schon bestehen.
Gerade wegen den Kosten wären eine Missionsdauer von nur 90Tagen sowieso glatter Unfug. Dafür ist die Sache als solches zu wichtig und eh schon teuer genug.
Nach dem Motto "A" sagen aber sich nicht zu dem "B" durchringen können.
Und das es Staubstürme auf dem Mars gibt ist ja nun auch schon länger bekannt. Die grösste Gefahr für jegliche Technik. Und gerade solche Faktoren bestimmen nunmal eine Lebensdauer.
Das die Technik auch sonst auf einem hohen Level ist beweisen die zum Teil noch laufenden Missionen. Um einige Beispiele zu nennen die damalige grossartige Cassini oder die sagenhaften Voyager Sonden.
Wegen den hohen Kosten und den immer kleineren Budget ist man ja quasi genötigt auf eine höhere Lebensdauer zu hoffen und dann ist ein Plan B in reserve immer zum Vorteil. Zumal es teilweise nur Kleinigkeiten sind.

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Re: Opportunity & Spirit
« Antwort #6546 am: 14. Juni 2018, 11:02:34 »
Naja, um so ärgerlicher wäre es aber dennoch gerade nach 14 Jahren einen Ausfall eines Rovers auf einem fremden Planeten zu verkraften. Nur weil das Solarpanel zu dreckig ist oder wird.

Das ist ein bischen unfair.

Ein Renigungsmechanismus würde jetzt auch nichts bringen weil auch frische Solarzellen kein Licht bekommen würden.

Die Viking Sonden haben trotz RTGs nicht so lange durchgehalten.

Auch bei Voyager wurde gespart. Man hat die Sonden nur bis Jupiter geplant, alles danach war Bonus. Man hätte Voyager 1 zu Pluto schicken lassen, hats aber nicht gemacht. Voyager 2 hat einen kaputten Empfänger und einen kaputten Schwenkarm.

Micha

Offline Jens_K

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Re: Opportunity & Spirit
« Antwort #6547 am: 14. Juni 2018, 12:11:29 »
vielleicht habt ihr mich nicht ganz verstanden was ich meine oder andeuten möchte.
Ich wollte damit eigentlich nur anmerken das zur Zeit die Wahrscheinlichkeit einer höheren Lebensdauer aller derzeitigen Missionsfahrzeuge sehr hoch ist.
Es muss doch klar sein das der Rover nicht nach genau 90 Tage umkippt und den Geist aufgibt.
Also muss auch zwangsläufig eine eventuell höhere Lebensdauer mit eingeplant werden. Wie ich schon sagte manchmal genügt es nicht viel Aufwand um sich an den zusätzlichen Geschenk einer längeren Lebensdauer weiter zu erfreuen.
Was man aber dadurch am meisten verschenkt ist leider die wertvolle Zeit und natürlich auch wieder Geld.
Daher glaube ich auch das es für die unbemannte Raumfahrt wohl besser wäre das Konzept zu ändern. Nach dem Motto wenn schon denn schon. Hochwertige durchdachte Sonden oder Fahrzeuge lange Lebensdauer (siehe Cassini) haben sich bewährt. 
Wenn die NASA so auch irgendwann mal den Jupitermond Europa oder den Saturnmond Enceladus erforschen will dann werde ich die Entdeckung von fremden Leben wohl nicht mehr erleben.
Wie ich schon sagte. Der wichtigste Punkt ist eben die Zeit.

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Re: Opportunity & Spirit
« Antwort #6548 am: 14. Juni 2018, 12:42:08 »
Es muss doch klar sein das der Rover nicht nach genau 90 Tage umkippt und den Geist aufgibt.

Wenn ALLE Dich nicht verstehen ist das wohl kaum unser Problem. Du bist mir einer der es mal wieder besser weis.

Politiker wollen eine Zeitvorgabe. Wenn man sagt 90 Tage ist das billiger als wenn man sagt 15 Jahre weil die Missionsbetreuung schließlich auch Geld kostet.

Vor den MERs hatte man gerade mal 90 Tage Erfahrung auf dem Mars, die Missionen davor sind grandios gescheitert.

Spirit ist nicht wegen verschmutzten Solarflügeln gestorben. Wenn schon hätte man die Solarflügel schwenkbar anbringen müssen.

Das viel Geld nicht vor Fehlschlägen schützt hat Galileo bewiesen, Cassini ist auch scharf an einem 50%igen Fehlschlag vorbei geschrammt.

Mittlerweile weis man mehr, Curiosity und der europäische Mars Rover sind dann auch für längere Missionen geplant.

Langsam wirds offtopic.

Micha

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Offline Gertrud

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Re: Opportunity & Spirit
« Antwort #6549 am: 14. Juni 2018, 12:59:15 »
Hallo @Jens_K
Steve Squyres äußerte sich in dem Video an Sol 448 das sie damit gerechnet-gehofft haben, das die MER-Rover 120,150 vielleicht auch 180 Tage auf dem Mars überleben würden.


Jetzt steht die Uhr für Opportunity bei Sol 5115.
http://www.greuti.ch/oppy/html/filenames_ltst.html

Wir sind jetzt hier bei den Auswirkungen des Sturmes.
Die unerwartete Langlebigkeit wurde schon frühzeitig in diesem Thread behandelt.


 Mit den besten Grüßen
Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
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