Entgegen erster Verlautbarungen, das Trümmerteil, das vorgestern die Evakuierung auslöste, sei nur 1 cm groß gewesen, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters heute, dass man eher von 5 Zoll, also rund 13 cm ausgehe!
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zu diesem Thema befindet sich in der aktuellen Ausgabe der Orbital Debris news (Gestern per Mail verteilt)
www.orbitaldebris.jsc.nasa.gov die Überschrift:
"ISS Crew im sicheren Hafen während eines Trümmervorbeifluges"
Ferner wird berichtet, dass das Objekt "(International
Designator 1993-032D, U.S. Satellite Number
25090)" in einer "komfortablen" Entfernung von 4km die ISS passierte. Zur Zeit der Annäherung befand sich die ISS in einem fast kreisförmigen Orbit von ca. 355km während sich das Trümmerstück, missionsbezogene Hardware einer dritten Stufe, einer U.S. Delta 2, in einem stark elliptischen Orbit von 145km x 4230km befand. Durch Radarbeobachtungen konnte ermitteltwerden, dass das Stück ca. 13cm groß war und somit groß genug, um im Falle einer Kollision, der ISS ernsthaften Schaden zufügen zu können.
Weiter im Bericht heißt es, dass das Personal des U.S.SSN (U.S. Space Surveillance Network) zweimal täglich Annäherungsanalysen durchführt, um Objekte zu ermitteln, welche in den nächsten drei Tagen in das Volumen von 2kmx25kmx25km um die ISS herum eintreten könnten.
Beim Zutreffen des Überwachungskriteriums würden für die in Frage kommenden Objekte Annäherungsberechnungen in höherer Auflösung durchgeführt. Wird dabei eine Kollisionswahrscheinlichkeit von größer als 1/10000 (1 zu Zehntausend) ermittelt, wird ein CAM (Collision Avoidance Maneuver -> Kollisions-Vermeidungs-Manöver) durchgeführt.
Im Falle des Objektes vom 12. März allerdings, so der Bericht, kam es auf Grund der stark ändernden Orbit-Parameter, hervorgerufen durch das sehr erdnahe Perigäum zu einer verspäteten Ermittlung der Gefahr, so dass keine Zeit mehr für ein Ausweichmanöver vorhanden war.
In diesen Fällen ist die Crew angewiesen das Rückkehrfahrzeug aufzusuchen und sich auf ein schnelles Abkoppeln vorzubereiten für den höchst unwahrscheinlichen Moment (so der Bericht) das das Objekt in die ISS einschlägt.
Erst-Annäherungswarnungen passieren erfahrungsgemäß wenige Male im Monat, noch seltener resultiere daraus ein CAM oder eine "crew-relocation" (Anm. Aufsuchen des Rückkehrfahrzeugs).
Allerdings, so wird berichtet, sei die Anzahl der Annäherungswarnungen seit 2008 (dem Auseinanderbrechen von COSMOS 2421 in mehr als 500 Teile nur 60km "über" der ISS) markant angestiegen. Allerdings wären bis Anfang 2009 die meisten Trümmerteile von COSMOS 2421 mittlerweile verglüht.
Soweit der Bericht....
Liest man weiter in den quaterly news, so kann man feststellen, dass man Objekte ab der Größe von 1cm (Auflösungsgrenze für LEO - erdnahe Orbits) verfolgt.