Soso, Hans hatte seine Stimme verloren ...... hat wohl auf der Erde schon mal für seinen Gröhleeimer-wakeup-call geübt ?!
Ich habe noch eine Mail von der ESA mit einer Pressemitteilung bekommen. Die ist zwar recht lang, aber mE sehr informativ. Einige Zeiten stimmen jetzt natürlich nicht mehr so ganz .... lest aber selbst:
Pressemitteilung Nr. 07-2007
Paris, 7. Februar 2008
Europas Weltraumlabor Columbus gestartet
Columbus, das fortschrittliche orbitale Wissenschaftslabor der ESA, ist heute in den Weltraum gestartet worden und befindet sich nun auf dem Weg zur Internationalen Raumstation (ISS).
Sein Start erfolgte an Bord des Raumtransporters „Atlantis“ der NASA um 20:45 Uhr MEZ vom Kennedy Space Center in Cape Canaveral, Florida. Bei seiner Beförderung in die Erdumlaufbahn befindet sich Columbus in den erfahrenen Händen einer siebenköpfigen Astronautenmannschaft, zu der auch zwei Mitglieder des europäischen Astronautenkorps gehören: Léopold Eyharts aus Frankreich und Hans Schlegel aus Deutschland.
Während Schlegel nach der 12-tägigen Shuttle-Mission wieder zur Erde zurückkehrt, wird Eyharts mehr als zwei Monate auf der ISS bleiben, um die orbitale Einsatzerprobung des Columbus-Labors der ESA und seiner Versuchseinrichtungen zu überwachen und eine Reihe von Experimenten durchzuführen.
Am Samstag, den 9. Februar um 18:23 Uhr MEZ wird das Space Shuttle „Atlantis“ an die ISS andocken, woraufhin das Columbus-Modul am darauffolgenden Tag vom Roboterarm Canadarm-2 der Raumstation aus der Ladebucht des Raumtransporters herausgehoben und an der Steuerbordseite des Harmony-Moduls (Verbindungsknoten Nr. 2) befestigt wird. Zwei Astronauten, darunter Hans Schlegel, werden durch einen Außenbordeinsatz bei diesem Manöver Unterstützung leisten.
Sobald das Modul sicher angedockt ist, beginnt seine Einsatzerprobung unter der Verantwortung von Léopold Eyharts, der Teil der ständigen ISS-Mannschaft wird. Innerhalb von Stunden werden die ersten wissenschaftlichen Experimente an Bord von Columbus anlaufen.
Während der Andockphase von „Atlantis“ sind zwei weitere Außenbordeinsätze geplant, wozu der zweite Ausstieg von Hans Schlegel zusammen mit einem NASA-Astronauten zur Installation wissenschaftlicher Außenbordversuchseinrichtungen sowie von Handläufen am Columbus-Modul gehört.
Ein fortschrittliches Labor für orbitale Wissenschaftsexperimente
Das Columbus-Labor, eine Spitzenforschungseinrichtung, ist der wichtigste Beitrag Europas zur ISS. Nach seiner Befestigung an dem orbitalen Außenposten wird dieses 7 Meter lange und 12,8 Tonnen schwere Modul den Astronauten eine druckgeregelte Arbeitsumgebung zum Betrieb wissenschaftlicher Geräte und zur Durchführung von Versuchen unter Schwerelosigkeit in einer breitgefächerten Palette von Bereichen wie Lebenswissenschaften, Humanphysiologie, Biologie, Fluidphysik, Werkstoffwissenschaften, Technologie und Bildung bieten. An seiner Außenseite sind darüber hinaus Einrichtungen für Experimente auf den Gebieten der Weltraumwissenschaften, Erdbeobachtung, Werkstoffwissenschaften und fortschrittlichen Weltraumtechnologie angebracht.
Mit dem Start und Andocken von Columbus übernimmt die ESA auch Verantwortung für den Betrieb und die Nutzung der ISS und ist damit berechtigt, ihre eigenen Astronauten als Mitglieder der ständigen Besatzung für Langzeitmissionen zur ISS zu entsenden, wobei ihr Anteil an der Nutzungszeit den Investitionen Europas in diese internationale Einrichtung entspricht.
Columbus führt 2,5 Tonnen wissenschaftliche Nutzlast mit, die aus fünf internen Nutzlastschränken mit integrierten oder modularen Mehrnutzer-Forschungseinrichtungen bestehen: Biolab, das Fluidwissenschaftliche Labor, die europäischen Physiologiemodule, der europäische Schubladenschrank und das europäische Transportmodul. Zwei weitere Nutzlasten werden separat in der Ladebucht des Shuttle transportiert und anschließend an der Außenseite von Columbus angebracht: das Sonnenobservatorium SOLAR und die europäische Einrichtung für technologische Außenversuche. Weitere interne und externe Nutzlasten kommen zu einem späteren Zeitpunkt hinzu.
Nach seinem Andocken an der ISS unterliegt die Überwachung und Steuerung des europäischen Weltraumlabors dem Columbus-Kontrollzentrum der ESA, das sich in den Einrichtungen des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Oberpfaffenhofen befindet und für die Einsatzerprobung und Koordinierung des wissenschaftlichen Betriebs verantwortlich ist. Dieses spezialisierte Kontrollzentrum ist auch für die Verwaltung des europäischen Bodenkommunikationsnetzes zuständig, das Verbindungen zu den amerikanischen und russischen Kontrollzentren sowie zu anderen europäischen Kontroll- und Betriebszentren bereitstellt. In ganz Europa wurde ein Netz von Nutzerunterstützungs- und Betriebszentren (USOC) eingerichtet, um als Nahtstelle zwischen den Forschern und den wissenschaftlichen Nutzlasten an Bord von Columbus zu fungieren und es den Experimentatoren zu ermöglichen, ihre Experimente zu überwachen und Echtzeitdaten über deren Ergebnisse zu erhalten.
Europäische Stationskomponenten
Columbus ist der größte Beitrag der ESA zur ISS, aber nicht der erste und auch nicht der letzte. Die ESA hat bereits das Datenmanagementsystem für das russische Segment (DMS-R) sowie zahlreiche schon genutzte Forschungseinrichtungen, etwa den Handschuhkasten für Schwerelosigkeitsforschung und die Gefriereinrichtung bis -80 °C, bereitgestellt. Im Rahmen einer Tauschvereinbarung mit der NASA hat die ESA außerdem das Verbindungsmodul „Harmony“ (Verbindungsknoten Nr. 2) geliefert, das auf dem letzten Shuttle-Flug im Oktober mitgeführt wurde. Anfang März wird eine Ariane-5 das unbemannte Frachtschiff „Jules Verne“, das erste einer Reihe Automatischer Transferfahrzeuge, die zur Versorgung der Station, aber auch zur Anhebung ihrer Bahnhöhe eingesetzt werden, auf seine Reise zur ISS schicken. Weitere künftige europäische Beiträge sind der Europäische Roboterarm, der Verbindungsknoten Nr. 3 und die Beobachtungskuppel.
„Der Start von Columbus markiert den Beginn einer neuen Ära. Auf diesen Moment in der europäischen bemannten Raumfahrt und der mit dem Weltraum zusammenhängenden Wissenschaften haben wir lange gewartet“, freute sich Daniel Sacotte, der Direktor der ESA für Programme für Bemannte Raumfahrt, Schwerelosigkeitsforschung und Exploration. „1985 wurde erstmals beschlossen, Untersuchungen zu Columbus durchzuführen. Damals war das Labor als Beitrag zum NASA-Raumstationsprojekt ‚Freedom‘ geplant. Die Welt veränderte sich, und die Station wurde neu entworfen und entwickelte sich zu einem wirklich internationalen Programm. Die volle Entwicklung von Columbus konnten wir vor zwölf Jahren in die Wege leiten. Heute ist Columbus Realität, ein Labor im Weltraum, das mehr kann, als wir 1985 vorgeschlagen und sogar noch 1995 geplant hatten, da wir die Verzögerungen bei der ISS-Montage für Verbesserungen unseres Entwurfs und unserer Ausrüstung genutzt haben. Columbus ist nun ein Weltklasse-Raumlabor und bereit für zehn Jahre spannender wissenschaftlicher Experimente.“
„Wenn die Luke geöffnet wird und die Astronauten das Labor betreten, um seine wissenschaftlichen Nutzlasten einzuschalten und zu überprüfen - das wird ein großer Tag für Europa, und dieser Tag steht nun unmittelbar bevor“, sagte der Generaldirektor der ESA, Jean-Jacques Dordain. „Von den frühen Tagen unseres Spacelab-Labors an Bord des Space Shuttle bis heute war es ein langer Weg. Mit Columbus und den demnächst startenden ATV sind wir nicht mehr nur Passagiere, sondern vollwertige Partner. Erstmals wird eine europäisch bemannte Einrichtung unter der Kontrolle eines europäischen Zentrums dauerhaft im All betrieben. Das Know-how, das wir auf dem Weg dorthin erworben haben, wird bei der Vorbereitung der Zukunft der bemannten Raumfahrt in Erdumlaufbahnen und darüber hinaus mit unseren internationalen Partnern von immenser Bedeutung sein. Ich möchte allen Teams in der ESA und den industriellen Auftragnehmern in Europa zu diesem Erfolg gratulieren und den ESA-Mitgliedstaaten, die trotz der zahlreichen Änderungen der ISS-Konfiguration über die Jahre das Vorhaben unterstützt und somit der ESA die Möglichkeit gegeben haben, ein äußerst vertrauenswürdiger Partner bei der ISS zu werden, meine Anerkennung aussprechen. Bei dieser Gelegenheit möchte ich außerdem der NASA, ihrem Administrator und all ihren an dieser außergewöhnlichen Leistung beteiligten Teams für ihre Entschlossenheit Tribut zollen, bei ihrer schwierigen Aufgabe, dem Zusammenbau der Internationalen Raumstation, an einem soliden Zeitplan festzuhalten.“
Das Space Shuttle „Atlantis“ soll am 16. Februar von der ISS ablegen und zwei Tage später in Florida landen.
Léopold Eyharts wird nicht mit den anderen Astronauten des Flugs STS-122 zur Erde zurückkehren, sondern den Platz von NASA-Astronaut Dan Tani als Mitglied der 16. ständigen ISS-Bordmannschaft einnehmen. Während seines Aufenthalts wird er die Einsatzerprobung von Columbus und die ersten Experimente in dem Labor fortsetzen. Eyharts wird mit der gegenwärtig für den 11. März geplanten nächsten Shuttle-Mission, STS-123, nach einem Aufenthalt von fast zwei Monaten zur Erde zurückfliegen.
Je nach den ISS-Missionsplanungen könnte Eyharts noch an Bord sein, wenn das ATV „Jules Verne“ mit einer ersten Nachschublieferung - Güter, Treibstoff und Flüssigkeiten - für die Station andockt. Dies wird eine weitere große Premiere für Europas Präsenz im Weltraum sein.
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