NASA

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Gero_Schmidt

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Re: NASA
« Antwort #25 am: 25. November 2005, 22:57:19 »
1. Wo wird was verschwiegen? Die Verteidigungsausgaben der USA sind kein Geheimnis.

2. Es macht keinen Sinn, unrealistische Forderungen wie die nach der Umleitung von Mitteln fürs Militär zur NASA zu erheben, weil sie eben zu nichts führen.

3. Die USA geben, gemessen an ihrer enormen Wirtschaftsleistung, noch relativ wenig fürs Militär aus. Sehr gute Informationen hierzu gibt's hier:
http://www.truthandpolitics.org/military-relative-size.php


Sechs Milliarden mehr klingt nach nicht viel, aber in Zeiten, wo fast alle Behörden Kürzungen wegstecken müssen und die NASA als eine von ganz wenigen verschont bleibt, ist sowas trotzdem extrem schwer durchzudrücken...Ich persönlich wäre jedenfalls gegen eine übermäßige Anhebung des NASA-Budgets. Die Mittel sind ausreichend wenn sie richtig eingesetzt werden.

H.J.Kemm

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Re: NASA
« Antwort #26 am: 25. November 2005, 23:09:31 »
Moin,

ich bin auch der Meinung, dass die NASA ausreichend Geld zur Verfügung hat.

Sie hat aber ein anderes Problem: Die Vertragspartner der NASA bestimmen den Preis und die holen unverschämt viel raus ohne entsprechende Leistung. Beispiel ET vom Shuttle; schon mehrfach überarbeitet, gegen horrende Bezahlung natürlich, und nichts ist bei rausgekommen. Da wären noch viel mehr andere Beispiele.


Jerry

Gero_Schmidt

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Re: NASA
« Antwort #27 am: 26. November 2005, 01:12:27 »
Stimmt. Die Konzerne verlangen horrende Preise. Zeit für mehr Konkurrenz, und mit Michael Griffin scheinen die Dinge jetzt endlich in die richtige Richtung zu gehen (Commercial Crew Cargo Programm, privat betriebene Treibstoffdepots im Erdorbit etc.). Wenn Boeing oder LM mit dem CEV wieder Mist bauen, gleichzeitig aber das CCC Programm erfolgreich verläuft, dürften sie sich damit auf absehbare Zeit aus dem Raumfahrtgeschäft herauskatapultieren. Ein solch offensichtliches Versagen kann selbst mit guten politischen Beziehungen nicht kompensiert werden.

In Europa ist das Programm übrigens ähnlich groß, EADS hat ja quasi eine Monopolstellung - und entsprechend schlecht ist das Preis-/Leistungsverhältnis. Das ewige Gejammer ("Qualität hat ihren Preis!") wird in dem Moment aufhören, wo eine kleine Firma beweist, dass es auch anders geht (vielleich schon morgen? :)).

H.J.Kemm

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Re: NASA
« Antwort #28 am: 26. April 2006, 23:09:29 »
Moin,

aus : derStandard.at vom 26. April 2006 / 15:52 Uhr MEZ


Zitat gelöscht


Jerry
« Letzte Änderung: 21. April 2009, 20:43:51 von tobi453 »

tobi453

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Re: NASA
« Antwort #29 am: 27. April 2006, 18:47:28 »
Auf http://www.spaceref.com/news/viewpr.html?pid=19702 gibt es neue Informationen zum Phoenix Lander der NASA.

Zusammenfassung auf Deutsch:
Der Phoenix Mars Lander soll August 2007 gestartet werden. Im Moment werden die einzelnen Komponenten zusammengebaut. Phoenix wird in der Nähe des Mars-Nordpols landen, um gefrorenen Boden zu untersuchen. Besonderes Interesse gilt der Suche nach Leben, da am Nordpol gefrorenes Wasser vorhanden ist.
Phoenix ist die erste Mars-Mission des NASA's Mars Scout Program. Der Lander ist besonders billig, weil er der Entwurf auf einem gerstrichenem für 2001 geplantem Lander basiert. Die Missione kostet inklusive Start 386 Millionen Dollar. Der Lander benutzt anstatt Airbags Bremstriebwerke.
Während Phoenix an Fallschirm auf die Marsoberfäche heruntergleitet, wird eine Kamera Bodenaufnahmen machen. Der Roboterarm von Phoenix wird 2m lang sein und mit Kamera und Schaufel ausgestattet sein. Diese kann 50cm tief graben und wird Proben auf die Oberfläche des Landers heben, wo die Instrument angebracht sind.
Phoenix wird im Mai 2007 zum NASA Kennedy Space Center, Florida, gebracht, um letzte Startvorbereitungen zu treffen. Vorher soll der Lander in Colorado getestet werden, wo die Bedingungen auf der MarsOberfläche simuliert werden kann.

tobi453

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Re: NASA
« Antwort #30 am: 27. April 2006, 18:58:42 »
China und die NASA wollen laut http://www.raumfahrt24.de/Artikel2/200604260838.html enger Zusammenarbeiten:

Zitat:
26. April 2006. Die NASA nähert sich einer Zusammenarbeit mit China im Weltraum. Trotz der politischen und wirtschaftlichen Streitpunkte, die eine frühere Zusammenarbeit zwischen den USA und China verhinderten, bestätigte NASA Chef Michael Griffin Bestrebungen, Möglichkeiten einer zukünftigen Zusammenarbeit auszuloten.

„Ich denke, dass Amerika in jedem Fall von Gesprächen profitieren wird,“ sagte Griffin vor einem Senatsunterausschuss für Wissenschaft und Weltraum. „Ich sehe nicht, wie uns das schaden könnte.“

Griffin wird China im Laufe des Jahres auf Wunsch des US Präsidenten besuchen und Gespräche über eine Zusammenarbeit der beiden Länder im Weltraum beginnen. Vergangene Woche hatte der chinesische Präsident Hu Jintao die USA besucht und mit Bush eine Zusammenarbeit im Weltraum vereinbart.

Diese Woche besuchen Vertreter der chinesischen Raumfahrtagentur ein NASA Seminar in Washington. Thema sind die Experimente und Forschungen, die Menschen auf dem Mond durchführen sollten.

Die NASA plant die Rückkehr zum Mond mit vierköpfigen Teams, möglicherweise schon im Jahr 2018. Mit den Ideen des Seminars soll bis Ende des Jahres eine Strategie für die weitere Erforschung des Mondes erstellt werden.

Als US Senator Bill Nelson den NASA Chef fragte, ob er China als einen Wettbewerber oder einen Verbündeten betrachte, verwies Griffin an das Außenministerium. Er fügte jedoch hinzu: „Wer hätte vor 20 Jahren behauptet, dass einer unserer besten Partner bei der Internationalen Raumstation die Russen sein würden?“. Nach dem langen Kalten Krieg arbeiteten Russen und Amerikaner schließlich bei der Raumstation Mir zusammen. Später transportierten Russland und die USA die ersten Bauteile der ISS in die Umlaufbahn.

„Eine Kooperation Chinas und der USA hätte einen Nutzen über die Zusammenarbeit im Weltraum hinaus,“ sagt der amerikanische Asienspezialist Dean Cheng. „Aus der Marketingperspektive ist der Weltraum ein großartiges Produkt, es ist sehr öffentlichkeitswirksam und es hat so gut wie keine negativen Nebenwirkungen.“

Die beiden Länder sollten mit einem relativ kleinen Projekt wie einem Datenaustausch oder einer gemeinsamen Satellitenmission beginnen, so Cheng. „Bemannte Missionen stehen eher am Ende des Prozesses, nicht am Anfang,“ sagt Cheng.

tobi453

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Re: NASA
« Antwort #31 am: 28. April 2006, 18:31:34 »
Laut http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltraum/0,1518,413509,00.html sollen NASA-Mitarbeiter demnächst nach Kadavern ausschauhalten, damit diese keine Aasfresser mehr anlocken, welche dann unter Umständen mit startenden Shuttles zusammenstoßen könnten.

tobi453

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Re: NASA
« Antwort #32 am: 02. Mai 2006, 15:41:09 »
Laut http://www.aviationnow.com/avnow/news/channel_awst_story.jsp?id=news/aw050106p02.xml hat der NASA-Chef in einer Rede die Ineffizienz des amerikanischen Raumfahrtprogramms kritisiert. Vor allem kritisert er, dass mehrere Leute eine Arbeit tun, die auch von einem getan werden könnte. Er selbst hat schon mal gesehen, wie ein Arbeiter gearbeitet hat und drei Leute ihm über die Schulter gekuckt haben, um aufzupassen, dass er keinen Fehler macht. Deswegen will er das Raumfahrtprogramm mehr kommerzialisieren(->> COTS). Noch in diesem Frühling sollen Raumfahrtfirmen, die sich für das COTS-Programm beworben haben, erste Demonstrationsverträge erhalten. Er selbst hat auch schon angefangen, unnötige Institutionen der NASA zu entfernen und Bürokratie abzubauen.
« Letzte Änderung: 02. Mai 2006, 15:41:35 von tobi453 »

H.J.Kemm

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Re: NASA
« Antwort #33 am: 08. Mai 2006, 20:45:03 »
Moin,

Nasa startet Mondlande-Wettbewerb

Mit einem Preisgeld für Tüftler will die US-Raumfahrtbehörde Nasa den Bau einer neuen Mondfähre beschleunigen. Insgesamt zwei Millionen US-Dollar winken Teams, die eine simulierte Mondlandung schaffen - in der Wüste von New Mexico.


Weiter nachzulesen >>>>>>



Jerry

tobi453

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Re: NASA
« Antwort #34 am: 09. Mai 2006, 21:31:28 »
Ich habe gerade hier http://procurement.jsc.nasa.gov/cots/ vollgendes gesehen:

Zitat:
05/08/06 Notice to all COTS Lead Participants:
Detailed evaluations of COTS proposals have been completed.  A representative from your company, referenced in the proposal, will be contacted by the COTS Agreements Officer to provide the status of your proposal between the hours of 9:00 a.m. and noon Central Time on May 09, 2006.


Dass heißt dann doch hoffentlich, dass bald der Gewinner/die Gewinner des COTS-Programms der NASA bekannt gegeben wird/werden.

PS:Ich tippe auf SpaceX oder t/space.

*

Offline roger50

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Re: NASA
« Antwort #35 am: 09. Mai 2006, 22:39:22 »
tobi453
Zitat
PS:Ich tippe auf SpaceX oder t/space

Da wette ich mal kräftig dagegen . . . aus folgendem Grund: NASA braucht eine gesicherte Versorgung der ISS ab 2010/2011. Also in nur 4-5 Jahren. Und obwohl ich den kleinen privaten Firmen einiges zutraue, erscheint es mir absolut unmöglich, daß eine der von Dir genannten Firmen ein Fahrzeug entwickeln kann (mal ganz abgesehen von der Trägerrakete), das sicher genug (!) eine brauchbar große Nutzlast zur ISS bringen kann. Aus jahrelanger, manchmal echt frustrierender Erfahrung kenne ich den notwendigen Aufwand zur Entwicklung eines Fahrzeuges, das die Sicherheitsanforderungen der ISS erfüllt UND Rendezvous & Docking durchführen kann.
Also meine Prognose: Lockheed oder Boeing. Nicht weil sie die besseren Kontakte zur NASA haben, sondern weil SpaceX oder t/space die nötigen Voraussetzungen nicht erfüllen (können).

tobi453

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Re: NASA
« Antwort #36 am: 10. Mai 2006, 17:37:17 »
Zitat
tobi453
Zitat
PS:Ich tippe auf SpaceX oder t/space

Da wette ich mal kräftig dagegen . . . aus folgendem Grund: NASA braucht eine gesicherte Versorgung der ISS ab 2010/2011. Also in nur 4-5 Jahren. Und obwohl ich den kleinen privaten Firmen einiges zutraue, erscheint es mir absolut unmöglich, daß eine der von Dir genannten Firmen ein Fahrzeug entwickeln kann (mal ganz abgesehen von der Trägerrakete), das sicher genug (!) eine brauchbar große Nutzlast zur ISS bringen kann. Aus jahrelanger, manchmal echt frustrierender Erfahrung kenne ich den notwendigen Aufwand zur Entwicklung eines Fahrzeuges, das die Sicherheitsanforderungen der ISS erfüllt UND Rendezvous & Docking durchführen kann.
Also meine Prognose: Lockheed oder Boeing. Nicht weil sie die besseren Kontakte zur NASA haben, sondern weil SpaceX oder t/space die nötigen Voraussetzungen nicht erfüllen (können).


Dem kann ich nicht zustimmen. Auf jeden Fall SpaceX kann diese Vorraussetzungen erfüllen. Boeing und Lockhead schaffen es für das für dieses Geld doch nicht einmal ein Triebwerk zu entwickeln.

Aber warten wir mal ab wie die NASA sich entscheidet. Bin mal gespannt wer recht hat ;)

tobi453

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Re: NASA
« Antwort #37 am: 10. Mai 2006, 18:03:24 »
Hier gibts neue Infos:
http://michaelbelfiore.com/blog/2006/05/nasa-makes-first-round-of-cuts-for.html

Zitat:
NASA makes first round of cuts for COTS
No one I've spoken with is going on record yet, but I'm hearing from reliable sources that NASA made the first round of cuts for its Commercial Orbital Transportation Services (COTS) contracts with phone calls this morning.

Out of an estimated 24 companies that applied for NASA's new program to supply the International Space Station with crew and supplies, an unofficial six have made the first round of cuts, my sources tell me. Companies reported to have made this cut are:

Andrews Space
Rocketplane Kistler
SpaceDev
Space Exploration Technologies (SpaceX)
SpaceHab
Transformational Space Corporation (t/Space)

No money will be awarded until NASA makes the final round of cuts, possibly in June or July, when one to three of these companies will get money out of a $500 million pot NASA has allocated to servicing Space Station with commercial spaceships.

My own feeling is that COTS is NASA's best hope for maintaining its manned presence in space. NASA has relied on the Russian Soyuz spaceships for space access since space shuttle Columbia broke up on reentry in February 2003.

NASA has flown only one shuttle flight since then, its much heralded "return to flight" mission last July. Even after $1 billion in fixes, that flight was marred by the same flying external tank foam problem that doomed Columbia, and the shuttles were again indefinitely grounded.

Meanwhile, a cadre of small, nimble companies has been making steady progress toward comparatively inexpensive commercial access to space.

Stay tuned.

--UPDATE at 5:35 ET--
The sixth and final company on my list, SpaceDev, has fallen into place.

--UPDATE at 7:21--
Just heard from Chuck Lauer, new business development manager at Rocketplane. He confirms that Rocketplane Kistler is a finalist for COTS. He says he's very encouraged by the fact that Big Aerospace stayed off the list; it shows that "NASA has really seen the value of New Space." Referring to the big, multibillion dollar contracts to be awarded to major aerospace firms for building NASA's new manned moon ships, he says that NASA should go further, and "take $500 million out of the Lockheed-Boeing welfare fund" to fund more entrepreneurial space efforts.


Also von Lockheed und Boeing sehe ich da nichts!!

Meine Prognose: SpaceX oder t/space wird es! :)
« Letzte Änderung: 10. Mai 2006, 18:28:54 von tobi453 »

tobi453

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Re: NASA
« Antwort #38 am: 10. Mai 2006, 18:10:57 »
Hier gibts noch einen weiteren Artikel:
http://msnbc.msn.com/id/12706352/

Gero_Schmidt

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Re: NASA
« Antwort #39 am: 10. Mai 2006, 18:29:26 »
"Ausgezeichnet." (Mr. Burns Stimme)

Lockheed Martin und Boeing draußen, SpaceX und t/space drin, sehr schön. Die NASA scheint verstanden zu haben, welches Potential die kleineren Firmen haben. Bleibt noch abzuwarten, wer letztlich zu den 1-3 Gewinnern gehört, das ist ja erstmal nur eine Vorauswahl (6 aus 24).

Ich stimme tobi übrigens zu, die großen sind viel zu teuer und ineffizient. Vor kurzem gab es Meldungen, dass sich die Entwicklungskosten des CEV-Trägers schon um ein paar hundert Millionen (oder auch zwei Milliarden, je nachdem welcher Quelle man glaubt) erhöht haben. Das fängt gut an. Und dieses System beruht auf bereits vorhandener Technik (Shuttle-Booster)!

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Offline roger50

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Re: NASA
« Antwort #40 am: 10. Mai 2006, 22:00:07 »
Okay, ich gebe mich geschlagen, Wette verloren. :'(

Na, dann sollen die "Kleinen" mal zeigen, was sie können. ::)

Übrigens, es geht hier nur um COTS-1, dem ersten Teil des Programms. Noch nicht um einen Auftrag zur Versorgung der ISS, also für eine bestimmte Anzahl von Missionen. Der Auftrag kommt erst (irgendwann) mit COTS-2.

Aber ich muß zugeben, daß mich die erste Vorauswahl etwas ratlos zurückläßt. Was will die NASA mit COTS erreichen? Eine Förderung kleinerer Unternehmen, oder eine sichere Versorgung der ISS? Wer immer jetzt am Ende einen Entwicklungsauftrag erhält, muß bereits 2009 eine vollwertige Demo-Mission fliegen, allerdings aus Sicherheitsgründen NICHT zur ISS. Und mal sehen, ob der Gewinner das schafft.

Ich befürchte aber, daß NASA jetzt wieder eines der vielen Programme anschiebt, die dann mittendrin wieder gestoppt werden. Muß ich sie aufzählen? X-33, X-34, X-38,.....

Schaun mer mal.....

Gero_Schmidt

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Re: NASA
« Antwort #41 am: 10. Mai 2006, 22:18:20 »
Der entscheidende Unterschied ist, dass die NASA diesmal nur die Mission vorgibt, nicht das Design. Die Firmen habe weitgehend freie Hand, was sie mit dem Geld machen.

Und wer sagt, dass private Firmen eine Demomission bis 2009 nicht auf die Beine stellen können? Das sehr schnelle Entwicklungstempo bei SpaceX gibt Anlass zur Hoffnung.

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Offline roger50

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Re: NASA
« Antwort #42 am: 10. Mai 2006, 22:51:49 »
Ich sag ja: Schaun mer mal....

Ich drücke den Winnern ja sogar die Daumen. Aber: wer immer den COTS-1 Auftrag erhält, braucht bis 2009 ja nicht nur ein Versorgungsfahrzeug, sondern auch die dazugehörige Trägerrakete. Und die muß nicht nur (mit hoher Zuverlässigkeit) einige 100 kg in die Umlaufbahn bringen, sondern einige Tonnen. Und das Versorgungsfahrzeug muß alle Sicherheitsanforderungen der NASA für die ISS erfüllen. Wer die extremen Anforderungen der NASA hinsichtlich des Test- und Qualifikationsaufwandes des Systems, der Untersysteme und jeder einzelnen Komponente, sowie der notwendigen Fehlertoleranz, kennt, wird  - wie ich - skeptisch bleiben.

Okay, noch kennen wir den Winner, und vor allem sein Konzept nicht.  Also warten wir mal ab, bis wir mehr wissen. Erst dann wird sich zeigen, ob das Konzept seriös ist, oder ob ob das eintrifft, was ich in meinem vorigen posting geschrieben habe.

tobi453

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Re: NASA
« Antwort #43 am: 25. Mai 2006, 21:48:34 »
So, der Termin für die Bekanntgabe des/der Gewinner des COTS-Programms der NASA steht fest. Laut dieser Seite http://www.michaelbelfiore.com/blog/ soll dies am 8. August stattfinden.

Zitat:
NASA's schedule calls for awarding Commercial Orbital Transportation Services (COTS) funding for servicing the International Space Station with private spaceships on August 8.

Six commercial space companies have made it to the final round for consideration by NASA, but as Gwynne Shotwell, business development manager for Space Exploration Technologies (SpaceX), one of the finalists, cautioned me today, "It's not a win yet until we get an award. It's not clear whether they're going to pick all six."

I've heard speculation from other reps at companies among the six finalists that anywhere from one to three companies will get funding from NASA to aid development of their spaceships-in-progress, but no word yet from NASA on the actual number.

NASA's next step is to begin negotiations with the finalists. SpaceX has its "kick-off telecon" tomorrow.

tobi453

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Re: NASA
« Antwort #44 am: 01. Juni 2006, 16:07:46 »
Auf http://space.com/businesstechnology/060531_techwed_cots.html gibt es einen Artikel, der die Projekte der Finalisten des COTS-Programms der NASA noch einmal vorstellt.
« Letzte Änderung: 01. Juni 2006, 16:08:03 von tobi453 »

tobi453

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Re: NASA
« Antwort #45 am: 23. Juni 2006, 19:59:30 »
Ich habe gerade hier: http://cosmiclog.msnbc.msn.com/archive/2006/06/22/618.aspx einen Artikel gefunden, der den aktuellen Status der Programme der Finalisten des COTS-Programms zusammenfasst.

jps-fan

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Re: NASA
« Antwort #46 am: 26. Juli 2006, 23:15:00 »
Das habe ich in der Russian News & Information Agency gelesen und bin der Meinung, dass diese Nachricht doch gut hier reinpasst, zumal ja schon oft darüber gesprochen wurde, dass die NASA langsam aufhören sollte sich um Dinge zu kümmern, die von Privat-Unternehmen viel effektiver erledigt werden können.

Nebenbei: Was ist eigentlich die Space Frontier Foundation, darüber habe ich leider nichts gefunden.


jps

 <<<WASHINGTON, 25. Juli (RIA Novosti). Die amerikanische Space Frontier Foundation hat die NASA-Strategie (NASA - US-Raumfahrtbehörde) zur Entwicklung von neuen Trägermitteln für den Transport von Weltraumapparaten auf einen Orbit als "lebensunfähig und finanziell unerschwinglich" bezeichnet.

Der neuste Bericht der Foundation enthält 18 Seiten scharfer Kritik an der NASA-Politik zur Umsetzung des Programms von US-Präsident George Bush für die Weltraumforschung.

Im Bericht wird betont, dass die NASA in den letzten 30 Monaten bei der Umsetzung des Programms des Präsidenten grundlegende Fehler begangen hat. Für die Foundation folge daraus die Notwendigkeit, die NASA zu verlassen und ihre Beziehungen wesentlich auf den privaten Sektor zu orientieren.

Die Verfasser des Berichts rufen das Weiße Haus und den Kongress auf, per Entscheidung festzustellen, dass die NASA unfähig ist, einen neuen Weltraumapparat für Flüge zur Internationalen Raumstation oder zu anderen Teilen des erdnahen Orbits zu entwickeln, zu bauen, zu unterhalten und zu steuern. Deshalb solle die NASA die Dienste privater Organisationen nutzen.

Außerdem wird im Bericht betont, die US-Regierung müsse die bewilligten 500 Millionen Dollar, die die NASA bis 2010 für das Programms des "Kommerziellen Transportorbitaldienstes" verausgaben wird, um zwei bis drei Milliarden Dollar aufstocken. Die NASA soll umgehend Unternehmen nennen, die an diesem Programm beteiligt werden.

Schließlich soll die NASA die Arbeiten am Block Nr. 1 für einen bemannten Weltraumapparat einstellen, mit dem Raumsonden auf eine Bahn zur ISS gebracht werden sollten.

Diese Aufgabe könne die Privatwirtschaft erfüllen. Die NASA soll ihre Kräfte auf die Entwicklung des Blocks Nr. 2 konzentrieren, denn der werde für Mondflüge gebraucht, so der Bericht. >>>

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Offline MR

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Re: NASA
« Antwort #47 am: 27. Juli 2006, 13:53:45 »
Mm, wenn ich so etwas lese, dann klappt mir immer das Messer in der Tasche auf. Da fehlt wirklich das letzte bisschen Verstand.

Das sich die NASA keinen Kopf mehr über die Versorgung der ISS macht, dürfte klar sein, immerhin ist der Rückzug aus diesem Projekt ab 2010 schon beschlossene Sache. Alles, was nach 2010 noch zur ISS geht, dürften die Testflüge für das CEV sein.

OK, da sollen also Privatfirmen die Versorgung der ISS übernehmen! Aber, oh Schreck, welche Privatfirmen denn überhaupt? Es gibt keine Privatfirma, die je einen Träger in der nötigen Größe entwickelt hätte. Und man darf zweifeln, ob überhaupt eine private Firma einige Milliarden aufbringen könnte, um einen Träger und einen Zubringer zu entwickeln. Vor allem bei einem Projekt wie der ISS, die sowohl NASA als auch weißes Haus lieber heute als morgen in den Pazifik schicken würden, wäre das ein völlig unkalkulierbares Risiko. Daneben darf man auch nicht vergessen, dass bei allen bisher privat finanzierten Trägerprojekten exakt 0  herausgekommen ist. Und das wird sich die nächsten 15 Jahre auch nicht ändern. Und dann ist die ISS bereits Geschichte.

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Offline roger50

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Re: NASA
« Antwort #48 am: 30. Juli 2006, 23:53:45 »
Hi MR,

Zitat
OK, da sollen also Privatfirmen die Versorgung der ISS übernehmen! Aber, oh Schreck, welche Privatfirmen denn überhaupt? Es gibt keine Privatfirma, die je einen Träger in der nötigen Größe entwickelt hätte. Und man darf zweifeln, ob überhaupt eine private Firma einige Milliarden aufbringen könnte, um einen Träger und einen Zubringer zu entwickeln.

Volle Zustimmung, siehe meine Antworten 35, 40 und 42 weiter vorne im Thread.
Nun wird es ja demnächst ein europäisches Versorgungsfahrzeug namens ATV geben, das bis 2010 definitiv einsatzreif sein wird, selbst wenn es vielleicht beim Erstflug 2007 noch Probleme geben sollte. Weiß man ja nie... 8-)

Das sieht auch eine der großen US-Raumfahrtfirmen so, und hatte für COTS das ATV auf einem US-Träger mit Starts von Cape Canaveral aus angeboten.

Und was passierte? NASA jaulte erschrocken auf: "Bloß keine Ausländer, COTS ist nur für amerikanische Firmen!!!" - und lehnte das Angebot ab.

Muß ich noch mehr sagen ?? >:(

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Offline MR

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Re: NASA
« Antwort #49 am: 31. Juli 2006, 13:49:30 »
COTS ist doch eh nur ein Feigenblatt. Keiner der Finalisten hat auch nur die Spur einer Chance, die NASA Anforderungen überhaupt zu erfüllen.

SpaceX hat große Pläne, aber außer einem 30 sec Flug der Falcon 1 bisher nichts vorzuweisen. Die Planungen der Falcon 5 und 9 sollten mit sehr großer Vorsicht betrachtet werden, ich glaube nicht, dass daraus jemals ein einsatzfähiger Träger hervorgeht. Daneben halte ich die Vorstellungen hinsichtlich Entwicklungskosten, Startpreis und Wiederverwendbarkeit für Übertrieben optimistisch.

Kistler (mittlerweile von Rocketplane aufgekauft) arbeitet seid 9 Jahren an einem Träger, hat aber außer ihrer Pleite absolut nichts vorzuweisen. Es wurden 800 Mio verbraten, ohne das etwas flugfähiges herauskam. Dabei wurden sogar die Triebwerke zugekauft (russische NK-33 der N1). Rocketplane selbst arbeitet an einer Art Space Ship One für Weltraumtouristen, das von einem Flug in die Umlaufbahn so weit entfernt ist wie Pluto von der Sonne.

Das gleiche trifft auch auf Scaled Composites zu. Diese haben zwar schon einige erfolgreiche Entwicklungen im Luftfahrtbereich hinter sich, aber auch Space Ship One hat nicht die Spur einer Chance, jemals die Umlaufbahn zu erreichen.

Bei den anderen Firmen sieht es teilweise noch düsterer aus.

Ich vermute aber mal, dass das der NASA durchaus recht ist. Die ISS ist eh abgeschrieben und interessiert keinen mehr. Allerdings sind die NASA und auch die großen Raumfahrtunternehmen dank Kistler, SpaceX und co ziemlich in die Kritik geraten, das die Träger angeblich völlig überteuert sind. Das mag in Grenzen stimmen, aber auch eine Ariane 5 ist mit 130 Mio nicht wirklich preiswert, zudem sind die hohen Preise der US Träger kein Zufall, sondern werden praktisch gefördert. Schaffen es jetzt die COTS Firmen nicht, die Forderungen der NASA zu erfüllen, könnte auch die Öffentlichkeit langsam mitbekommen, das die Privatanbieter zwar immer den Mund groß aufreißen, aber im nachhinein nie das erfüllen können, was sie vorab versprochen haben. Dann verstehen sicher auch einige, das es zuverlässige Träger und Redundanz eben nicht zum Spottpreis gibt und das die hochgelobten Privatanbieter noch nie etwas brauchbares hervorgebracht haben. Warum also ein realistisch erscheindende System eines großen Anbieters verwenden, wenn man so mal die Möchtegern-Raumfahrtfirmen. die außer den Mund aufreißen noch nie etwas zustande gebracht haben, in der Öffentlichkeit mal so richtig blos stellen kann.