Das kommt immer (noch) darauf an, woher du kommst...
Ja, leider
Dabei ist es naheliegend das es weder Schwarz noch Weiß gibt - die Welt im moralischem Sinne ist immer grau, und kann wohl auch nicht anders sein.
Haben die Russen (oder Sowjets) so etwas ähnliches schon in den 80ern geplant? (mit einer Form der Energia)
Mars- und Mond-Projekte gibt es (wie bei den Amis) in ungezählter Vielfalt schon seid Anbegin der Raumfahrt selbst.
Aktuellere Energija Kontepte gibts hier:
http://www.energia.ru/english/energia/mars/mars.html (auch die unterseiten beachten, in englisch) Noch aktuellere Informationen, aber nicht in diesem Detail findet man hier:
http://www.senkyo.co.jp/ists2008/pdf/2008-o-3-06v.pdf (ab Seite 13)
Anders als die Amerikaner setzt Energija dabei nicht auf eine starke Oberstufe mit chemischen Antrieb - sondern ein "Interplanetary Vehicle" - eine Art Raumschlepper - der ganz aktuell auch auf Fotos von der MASKs auftaucht. Dieser SpaceTug setzt elektrische Triebwerke (solar für mond, nuklear für mars) ein und soll für mehrere Missionen wiederverwendbar genutzt werden (also bei Rückkehr wieder in den Erd-Orbit einschwenken).
Dieses Konzept ist zwar unmittelbar nicht realisierbar, birgt aber ein größeres Potential für nahe Zukunft. Ich denke es wird noch etwa 20 Jahre dauern bis entsprechende Technologie beherrschbar ist, noch einmal weitere 10-25 Jahre bis ein konkretes Konzept umgesetzt wird. Viel langsamer als Constellation wird man damit im Endeffekt also auch nicht sein - dann aber ungleich effizienter!
Das ganze kann man als "langfristigen Rahmenplan" der russischen bemannten Raumfahrt ansehen in der alle konkreten Projekte einen Platz finden. Beim Design neuer Elemente (Stationsmodule, Raumschiffe, etc) wird immer zu einem gewissen Grad auf kompatibilität zu diesem Rahmenplan geachtet.
Das ist übrigends der Schlüssel zum Verständniss zu der Kontinuität in der russischen Raumfahrt. Selbst wenn einzelne Elemente versagen (N1) oder sich als unpraktisch erweisen (Buran) der Rahmenplan wird davon nur marginal berührt. Selbst wenn man den großen Schritt aktuell nicht gehen kann, stellt man sicher das alle kleinen Schritte einem später wenigstens nicht im Wege stehen. Kurzfristig handeln! Langfristig denken! - ein Vorgehen, dass ich mir sehr für die NASA wünschen würde...