Russische Raumfahrt

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Jura

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #3125 am: 11. Januar 2015, 15:22:27 »
Zitat
Nur, alte liebe rostet auch nicht.
Gut so :) Und auch die Verbindungen sollten nicht rosten ;)

Правильно  ;)

Jura

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #3126 am: 11. Januar 2015, 16:39:32 »
Bahnverlauf vom Wostotschny

Zitat
Versteh ich nicht ganz. Bei Starts von Baikonur aus hat man fast die gesamte asiatische Landmasse unter sich, bevor man endlich den Pazifik erreicht. Beim Start von Wostotschni erreicht man dagegen, egal ob man nun in südöstlicher, östlicher oder nordöstlicher Richtung startet, immer schon nach relativ kurzer Entfernung Wasser




Bahnverlauf von Wostotschny mit einer Neigung von 51,6 und 72 Grad.


Wir sehen hier deutlich den Nachteil einer 51 Bahnneigung, dazu wurde die RUS-M entwickelt um bei Havarie immer im Ochotischen Meer zu landen. Der Ozean ist über 7000 km breit, die Rettungskräfte können nicht sofort vor Ort sein. Deshalb wurde auch die RUS-M entwickelt um die Nachteile der Angara zu kompensieren. Das zweite Bild spricht schon Bände!

McFire

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #3127 am: 11. Januar 2015, 16:55:04 »
Vor Bahnberechnungen habe ich allen Respekt. Worin ist und was macht die Rus-M anders als die Angara? Bzw. was verhindert bei der Technik der Angara auch andere Richtungen zu bedienen (von Nutzlastunterschieden mal abgesehen) ? Wikipedia gibt nicht viel her...

Jura

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #3128 am: 11. Januar 2015, 17:03:39 »
Vor Bahnberechnungen habe ich allen Respekt. Worin ist und was macht die Rus-M anders als die Angara? Bzw. was verhindert bei der Technik der Angara auch andere Richtungen zu bedienen.

Naja, Bahnberechnungen sind doch simpel, komplexer wird die Simulation von Plasmaverhalten, Brennprozesse in einer Brennkammer, Detonationsberechnungen in einer Brennkammer für neuartige Triebwerke usv.

Bei RUS-M mit Wasserstoff haben wir anderen Verlauf als mit einen Träger mit hohen Gravitationsverlusten.

Wilga35

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #3129 am: 11. Januar 2015, 18:40:11 »
@Jura,
meine Kernaussage war ja, dass bei Starts von Wostotschny bei bemannten Flügen nach wie vor eine Bergungsflotte benötigt wird, was ja wohl zutreffend ist. Auf Deiner Karte sind ja die Aufstiegsbahnen bei verschiedenen Inklinationen gut dargestellt. Im Gegensatz zu Baikonur wird es wohl aber bei Starts von Wostotschny kaum Einschränkungen bei der Inklination geben, da in den dünnbesiedelten Gebieten Ostsibiriens bzw. über dem Ozean ausreichend Aufschlagzonen für die ausgebrannten Raketenstufen zur Verfügung stehen werden.
Was aber sind denn nun konkret die Nachteile der Angara gegenüber der RUS-M, welche Du in Deinem vorigen Post angedeutet hast?

Wilga35

Jura

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #3130 am: 11. Januar 2015, 19:31:42 »
Zitat
meine Kernaussage war ja, dass bei Starts von Wostotschny bei bemannten Flügen nach wie vor eine Bergungsflotte benötigt wird, was ja wohl zutreffend ist
 

Das ist korrekt, nur eine Bergung im Ozean kann Tage dauern und Ochotisches Meer ist doch klein. Das ist der elementarste Unterschied, das betonnen immer wieder die russischen Experten.   

Als Ort ist Wostotschny schon optimal, die Aufstiegsbahnen berühren kaum andere Länder, es wurden auch ander Orte untersucht die aber nicht in Betracht kommen konnten. Wostotschny hat aber auch grosse Nachteile, die haben aber die Verantwortlichen in Kauf nehmen müssen. Optimal wäre aber schon ein Kosmodrom bei Äquator schon wegen den Transportkosten. Wie im Leben, man muss auch Kompromisse machen müssen.

Beispiel, Nutzlast von 1kg auf GEO und die erforderliche Startmasse, auch Link:

- vom Plessezk, notwendig ist eine Startmasse von 700 kg.
- vom Äquator, notwendig nur eine Startmasse von 175 kg.

http://itar-tass.com/kosmos/1677609

Jura

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #3131 am: 11. Januar 2015, 20:51:34 »
Angara vs. RUS-M oder Sojus-5 ?

Dazu kann ich nur kurz schreiben, wäre sonst zu lang.

Angara Träger entstand als noch keiner wusste das ein neuer Kosmodrom kommt, war primär als Ersatz für Proton Trägerrakete vorgesehen. Mit Wostotschny und PTK entstand die Frage nach einer neuer Trägerrakete für Kosmonauten. Dazu gab es die Ausschreibung mit den technischen Anforderungn für den Transport von Kosmonauten vom Wostotschny, dazu obligatorische 4 Wasserstofftriebwerke in der obersten Stufe. Wenn 1 oder 2-3 Triebwerke versagen, so muss der verbliebene einen kontrolierten Niedergang ermöglichen. Die Angara hat nur einen Triebwerk, ist somit für den Flug der Kosmonauten nicht geeignet, hat auch grosse Gravitationsverluste die eine andere Aufstiegsbahn liefern als RUS-M. Eine Adaption für bemannte Flüge ist nur mit hohen finanziellen Aufwand möglich. Dazu gab es Roskosmos Ausschreibung für einen neuen Träger (Adaption der Angara-5) für bemannte Flüge. Auch RKK Energija war mit Energija-K dabei, wurde aber von Roskosmos ignoriert weil die Verantwortlichen die Angara weiterentwickeln wolten. Die Entscheidung ist aber auch verständlich.

Heute mit dem ganzen Chaos ist es schwer zu sagen welcher Träger kommt, da selbst die Verantwortlichen über den weiteren Gang nicht sicher sind. Dazu kommen noch die ständigen Planverschiebungen.

Bei gesunder Politik und Finanzierung kommt nur Sojus-5 aus ökonomischen Gründen für bemannte Flüge um 2025 in betracht. Wie schon gepostet, darüber hat auch Ostapenko indirekt gesprochen. Also abwarten.

Jura

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #3132 am: 11. Januar 2015, 22:23:07 »
GLONASS Fundamente in Antarktis

In der Russischen Novolazarevskaya Station in der Antarktis, begonnen Bauarbeiten für den Bau der Fundamente und Rampen für das GLONASS System. Die Arbeiten werden im laufe des Jahres durch Roskosmos und dem Forschungsinstitut Roshydromet auch an zwei weiteren Stationen durchgeführt, bei Progress und Wostok. Im nächsten antarktischen Sommer werden auf den Fundamenten ein Metalcontainer mit der Ausrüstung installiert.


http://politikus.ru/v-rossii/39958-na-treh-antarkticheskih-stanciyah-podgotovyat-fundamenty-dlya-nazemnogo-oborudovaniya-glonass.html

Jura

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #3133 am: 12. Januar 2015, 08:52:44 »
Ausschreibung Nr. 15950013

Roskosmos hat zwei Trägerraketen Sojus-FG für den Transport der Raumschiffe Sojus-TMA bestellt. Für die Produktion wurden 1 547 200 000 Rubel bereitgetstelt. Es handelt sich um die letzten Bestellungen des vergangenes Jahres.


http://findtenders.ru/tenders/tender-15950013-izgotovlenie-produktsii-dve-raketyi-nositelya-soyuz-fg-dlya-zapuska-transportnyih-pilotiruemyih-kora

Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #3134 am: 12. Januar 2015, 08:57:38 »
Angara vs. RUS-M oder Sojus-5 ?[/

Angara Träger entstand als noch keiner wusste das ein neuer Kosmodrom kommt, war primär als Ersatz für Proton Trägerrakete vorgesehen. Mit Wostotschny und PTK entstand die Frage nach einer neuer Trägerrakete für Kosmonauten. Dazu gab es die Ausschreibung mit den technischen Anforderungn für den Transport von Kosmonauten vom Wostotschny, dazu obligatorische 4 Wasserstofftriebwerke in der obersten Stufe. Wenn 1 oder 2-3 Triebwerke versagen, so muss der verbliebene einen kontrolierten Niedergang ermöglichen. Die Angara hat nur einen Triebwerk, ist somit für den Flug der Kosmonauten nicht geeignet, hat auch grosse Gravitationsverluste die eine andere Aufstiegsbahn liefern als RUS-M.

Die Argumentation gegen die Angara als bemannter Träger kann ich mit den hier genannten Begründungen nicht nachvollziehen.
Wieso müssen 4 Triebwerke in einer Oberstufe für bemannte Raumschiffe sein ?
Kann das Raumschiff im Fall eines Flugabbruchs nicht selbst für einen kontrollierten Abstieg sorgen ?
Gibt es eine Grafik, die die Unterschiede in der Aufstiegsbahn von Angara und Sojus-5 veranschaulicht ?
Warum machen Gravitationsverluste eine Rakete ungeeignet für bemannte Einsätze ?

Hinweis: die Oberstufe der Falcon-9 v1.1 hat nur ein Triebwerk und wird dennoch das bemannte Raumfahrzeug Dragon V2 befördern.

Offline proton01

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #3135 am: 12. Januar 2015, 09:11:17 »
Angara vs. RUS-M oder Sojus-5 ?[/

Angara Träger entstand als noch keiner wusste das ein neuer Kosmodrom kommt, war primär als Ersatz für Proton Trägerrakete vorgesehen. Mit Wostotschny und PTK entstand die Frage nach einer neuer Trägerrakete für Kosmonauten. Dazu gab es die Ausschreibung mit den technischen Anforderungn für den Transport von Kosmonauten vom Wostotschny, dazu obligatorische 4 Wasserstofftriebwerke in der obersten Stufe. Wenn 1 oder 2-3 Triebwerke versagen, so muss der verbliebene einen kontrolierten Niedergang ermöglichen. Die Angara hat nur einen Triebwerk, ist somit für den Flug der Kosmonauten nicht geeignet, hat auch grosse Gravitationsverluste die eine andere Aufstiegsbahn liefern als RUS-M.

Die Argumentation gegen die Angara als bemannter Träger kann ich mit den hier genannten Begründungen nicht nachvollziehen.
Wieso müssen 4 Triebwerke in einer Oberstufe für bemannte Raumschiffe sein ?
Kann das Raumschiff im Fall eines Flugabbruchs nicht selbst für einen kontrollierten Abstieg sorgen ?
Gibt es eine Grafik, die die Unterschiede in der Aufstiegsbahn von Angara und Sojus-5 veranschaulicht ?
Warum machen Gravitationsverluste eine Rakete ungeeignet für bemannte Einsätze ?

1.  Soyuz hat derzeit auch nur ein Triebwerk (RD-0110 bzw. RD-0124) in der Oberstufe. Die haben zwar 4 Schubkammern, aber nur ein Turbopumpe, da versagen bei TP-Problemem gleich alle 4 Schubkammern.

2.  Möglicherweise halten die Russen ihre Wasserstofftriebwerke für weniger zuverlässig als die oben genannten Kerosintriebwerke, aber selbst dann sollten 2 Triebwerke ausreichende Zuverlässigkeit bieten. Mit halbem Schub kann man noch kontrolliert abbrechen.

3.  Die Soyuz-Kommandosektion hat ein eigene Lageregelung für den Abstieg. Zusammen mit der Aerodynamik solte das ausreichen.

4.  Gravitationsverluste an sich sind kein Hindernis für bemannte Flüge. Aber die Optimierung der Aufstiegsbahn führt bei unterschiedlichen Gravitationsverlusten zu unterschiedlichen Bahnen. Allerdings kann der Unterschied nicht groß sein außer wenn die Flugzeit vom Start bis in den Orbit ist deutlich länger bei Angara ist, was zu größeren Gravitationsverlusten führt. Das war aber beim ersten Flug anscheinend nicht der Fall.

Vieleicht müssen zwei Raketen her, um sowohl Khrunichev als auch Energia/Samara zu beschäftigen.

Jura

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #3136 am: 12. Januar 2015, 09:12:17 »
@ wernher66

Die technische Dokumentation für eine Trägerrakte für den bemannten Transport vom Wostotschny hat Roskosmos gemacht, der Vergleich mit Falcon-9 ist nicht korrekt. Es handelt sich somit um russische Entscheidung unter Beachtung sämtlicher Aspekte vom dem neuen Kosmodrom.

Zitat
Warum machen Gravitationsverluste eine Rakete ungeeignet für bemannte Einsätze ?

Das habe ich so nicht geschrieben !

 

Jura

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #3137 am: 12. Januar 2015, 10:07:54 »
Zitat
Möglicherweise halten die Russen ihre Wasserstofftriebwerke für weniger zuverlässig

In Russland begannen noch zu Koroljow Zeiten umfangreiche Arbeiten an der Wasserstofftechnologie und der Triebwerke. Für die Mondflüge wurden anfangs der 60-er Jahre folgende Wasserstofftriebwerke Entwickelt als auch getestet:

RD-56 mit 7,5 Tonnen Schub, KBCHM Isajew, wurde in den 90-er Jahren zu KVD1 entwickelt
RD-57 mit 40 Tonnen Schub, KB Saturn

Noch zu RD-0120 Entwicklung:

- Erster Brennversuch in März 1979, Brenndauer 4,58 Sekunden.
- Erster Brennversuch mit voller Leistung, Mai 1984, Brenndauer 600 Sekunden.
- Zu Energija Start wurden im 100% Modus 482 Brennversuche mit einer Brenndauer von 75000 Sekunden durchgeführt.
- Im Modus 106 + 3% gab es 689 Brennversuche mit 133900 Sekunden Brenndauer.
- Längste Brenndauer an einem Triebwerk etwa 4072 Sekunden bei 9 Zündungen (1987-88).
- Die höchste Leistung wurde mit 123 % innerhalb von 100 Sekunden erreicht (1987).
- Zuverlässigkeit bei der erster Zündung 0,98, beim ersten Flug von 0,985, beim zweiten Flug von 0,993. Für bemannte Flüge waren 0,995 vorgesehen.

Für FKP 2016-25 sind neue Triebwerke vorgesehen, darunter die Weiterentwicklung des  RD-0120

Offline proton01

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #3138 am: 12. Januar 2015, 10:13:49 »
weiß ich alles, sagt aber nicht viel. Für bemannte Flüge von Energia-Buran wären ja auch 4 RD-0120 zum, Einsatz gekommen und nicht nur eines. Was also ist der Grund daß ein Kerosintriebwerk für bemannte Flüge akzeptabel ist, aber nicht eineinzelnes Wasserstoftriebwerk, sondern aus Redundanzgründen derer 4 benötigt werden ?

Jura

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #3139 am: 12. Januar 2015, 10:51:31 »
Zunächst Treibstoff spielt hier keine Rolle, ob Kerosin, Wasserstoff oder Methan. Wie schon gepostet, wir müssen die besondere Lage des neuen Kosmodrom berücksichtigen ais auch die Argumente der Verantwortlichen. Bei einer Redundanz haben wir einen gesteuerten Abstieg wo die Bergungsleute auch schnell da sind (Ochotisches Meer bei RUS-M). Bei einen unvorgesehen Abbruch über dem Ozean und sehr hohen Wellengängen ist eine Bergung kaum möglich und es werden Tage dauern bis ein Schiff kommt. Ob bei einer Redundanz 2 oder 4 Triebwerke notwendig sind, das ist nur technische Auslegung die hier keine Rolle auch spielt.

Flüge zum Mond erfolgen über die 65 Bahnneigung, auch die neue Orbitalstation soll so eine Bahnneigung haben.

Zitat
И по своей идеологии «Ангара» не удовлетворяет данным требованиям, потому что полет экипажа в корабле будет проходить большей частью не над сушей, а над океаном. А как там, в бушующих водах, отыскивать спускаемый аппарат, если произойдет нештатная ситуация? У Роскосмоса нет достаточного флота для этих целей. Ракета должна быть способна, во-первых, осуществить маневр возврата на случай спасения экипажа. Во-вторых, иметь дублирующие двигатели, которые в случае отказа вывели бы ее так, чтобы остались живы космонавты

Aus einer Publikation zu Angara und Wostotschny, habe auch so wiedergegeben.


Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #3140 am: 12. Januar 2015, 11:31:52 »
Das heißt also, die Angara ist nicht geeignet, wenn sie mit Kosmonauten in Wostoschnij  starten würde.
Bei einem anderen Kosmodrom (sagen wir Plessezk) sähe das Ganze also anders aus.
Die Sojus-5 kann also Manöver (im Falle eines Flugabbruchs) fliegen, die die Angara so nicht kann.
Das heißt aber auch, daß Wostoschnij für bemannte Einsätze kein besonders geeigneter Ort ist.
Habe ich das richtig verstanden ?

McFire

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #3141 am: 12. Januar 2015, 11:43:36 »
Ich bin jetzt eher weiter weg vom Begreifen.
Z.B. warum die Angara vom gleichen Startplatz nicht genauso gesteuert werden kann wie Rus-M oder Sojus5. (Nutzlastkapazität mal außen vor)
Schön wäre jetzt mal eine Gegenüberstellung der 3 Raketen - Grobaufbau, Start, Flugprofil mit Begründung, Raumschiff drauf oder nicht, warum.

Offline proton01

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #3142 am: 12. Januar 2015, 12:09:54 »
Ich bin jetzt eher weiter weg vom Begreifen.
Z.B. warum die Angara vom gleichen Startplatz nicht genauso gesteuert werden kann wie Rus-M oder Sojus5. (Nutzlastkapazität mal außen vor)
Schön wäre jetzt mal eine Gegenüberstellung der 3 Raketen - Grobaufbau, Start, Flugprofil mit Begründung, Raumschiff drauf oder nicht, warum.
Ich verstehe es auch nicht.
Angara 5 hat 3 Stufen mit LOX-Kerosin, die dritte Stufe URM-2 hat das gleiche RD-0124 Triebwerk wie jetzt Sojus-2. Das sollte für bemannt kein Problem sein. Kann die damit nicht von Wostotschni bemannt fliiegen ? Ich hatte verstanden die weiteren Oberstufen (Bris bei ersten Flug, später Block-DM, noch später eventuell KVTK mit RD-0146D) werden nur für Bahnen jenseits des LEO benötigt, wie GTO, GEO, interplanetar.

Sojus-5 ist ja auch neu mit LOX-Methan Triebwerken. Warum ist da ein triebwerk in der Oberstufe für bemannt vorgesehen, aber die bestehenden LOX-Kerosin-Triebwerke bei Angra benötigen Redundanz ?

Bald bekomme ich den Eindruck da wird eine pseude-technische Begründung herbei geredet, damit man zwei Raketen für zwei verschiedene Firmen entwickeln kann. Vieleicht brauchen die in Russland auch erst ein Joint Venture ?

Jura

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #3143 am: 12. Januar 2015, 13:00:35 »
Zusammenfassung:

Der Vergleich mit Sojus-2 ist nicht korrekt, es geht auch nicht um die RD-0124 Triebwerke, die sind doch sehr zuverlässig. Es geht primär um die Problematik der 51 Grad Bahnneigung vom Wostotschny, habe auch Bilder gepostet.

Die Aufstiegsbahn verläuft über den ganzen Ozean von etwa 6000 km.
 
Fakt:

1) Mondflüge erfolgen vom Wostotschny über die 65 Bahneigung, bei Havarie kein Problem auch mit einen Triebwerk.

2) Die neue Orbitalstation wird wahrscheinlich auch eine Bahnneigung von 65 Grad haben.

3) Kosmodrom Baikonur wird noch bis 2050 existiernen, somit ist die Versorgung der ISS auch mit Sojus-2 weiter möglich. Sojus-5 ist nur für Plessezk und Wostotschny vorgesehen.

4) Für die Verwendung der Angara-5 für denn Transport der Kosmonauten vom Wostotschny, wurde schon vor zwei Jahren eine Ausschreibung veröffentlicht. Es geht um die Adaption des Trägers die mit einen hohen Aufwand auch möglich ist.

5) Erste unbemannte Flüge des PTK erfolgen auf der Angara, so die Aussagen. Für bemannte Flüge ab 2025 oder 2028 stehen noch Entscheidungen.

6) Nach Progress Information soll die Sojus-5 schon 2021-22 starten. Selbst wenn erst 2025, so haben wir einen Träger für Mondflüge des PTK und für ev. neue Orbitalstation die von einer 65 Bahnneigung erfolgen. 
 

Jura

  • Gast
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #3144 am: 12. Januar 2015, 13:40:12 »
Eine rührende Liebesgeschichte einer russischen Seele

Der Buran Chefkonstrukteuer J.P.Semenov wurde am 20 April 1935 in der Stadt Torepec geboren, besuchte auch die dortige Schule Nr.1. Die Schule besuchte auch der 4 Jahre ältere Sevir. D. Bogdanov. Zu Beginn des Krieges gerät seine Mutter mit dem Kind in die deutsche Gefangenschaft, danach nach Deutschland. Bogdanov arbeitete bei einen deutschen Bauer, danach mit Freunden flüchtete er in die amerikanische Zone.

Sevir zeichnete sich durch einen starken Willen und hohe Inteligenz, schrieb einen ausführlichen Brief an Allen Dulles über Klärung spezifischer Fragen. Die amerikaner wurden auf ihn aufmerksam, er wurde gebeten nach Amerika zu gehen. Dort machte er seine Magisterarbeit und als bester Student wurde ihm ein Job bei der Boeing Company in Seattle angeboten. Danach Verteidigte er seine Dissertation die auch in russischer Sprache übersetzt und in der Sowjetunion im Jahr 1964 veröffentlicht wurde.

Als Ingenieur für Materialien im Raketenbau war er führend. NASA wurde aufmerksam und holte ihn zu sich. Sevir Dmitrijewitsch Bogdanov (Paul Lorenz, so sein amerikanischer Name) entwickelte die haltbarsten Legierungen für die Space Shuttle, erwies sich als der beste Mann. Als amerikanischer Ingenieur mit russischen Charakter und Seele, war er der einzige der im Januar 1986 im Fernsehn behauptete, das die Challenger nicht in vollem Umfang technisch vorbereitet war, deshalb auch die Katastrophe. Dieser TV-Auftritt war und ist beispiellos in der amerikanischen Raumfahrt Geschichte.

Danach nach einigen Jahren erhielt die russische Schule in Toropec einen Brief aus den USA. “Ich habe einen großen Traum, möchte kommen und an einem Schreibtisch in meiner heimischen Schule sitzen", schrieb Lorenz. Die dortige Jurnalistin Galina Cirinkel hat dem amerikanischen Wissenschaftler geantwortet, es entstand er reger Briefwechsel der mit der Hochzeit der beiden endete.

Als Paul Lorenz, Sevir Bogdanov, starb, überfuhr Galina seine Asche in seine Heimat nach Toropec, wo er auf dem örtlichen Friedhof begraben wurde. So kehrte Sevir Bogdanov zurück, wo sein ganzes Leben lang seine russische Seele sich sehnte.

Quelle: Zusammengetragen aus russischen Zeitungen und Publikationen.

McFire

  • Gast
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #3145 am: 12. Januar 2015, 14:22:01 »
Auch mal interessant, sowas :)

Offline Gerry

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #3146 am: 12. Januar 2015, 14:35:30 »
Ich bin jetzt eher weiter weg vom Begreifen.
Z.B. warum die Angara vom gleichen Startplatz nicht genauso gesteuert werden kann wie Rus-M oder Sojus5. (Nutzlastkapazität mal außen vor)
Schön wäre jetzt mal eine Gegenüberstellung der 3 Raketen - Grobaufbau, Start, Flugprofil mit Begründung, Raumschiff drauf oder nicht, warum.
Ich verstehe es auch nicht.
Angara 5 hat 3 Stufen mit LOX-Kerosin, die dritte Stufe URM-2 hat das gleiche RD-0124 Triebwerk wie jetzt Sojus-2. Das sollte für bemannt kein Problem sein. Kann die damit nicht von Wostotschni bemannt fliiegen ? Ich hatte verstanden die weiteren Oberstufen (Bris bei ersten Flug, später Block-DM, noch später eventuell KVTK mit RD-0146D) werden nur für Bahnen jenseits des LEO benötigt, wie GTO, GEO, interplanetar.

Sojus-5 ist ja auch neu mit LOX-Methan Triebwerken. Warum ist da ein triebwerk in der Oberstufe für bemannt vorgesehen, aber die bestehenden LOX-Kerosin-Triebwerke bei Angra benötigen Redundanz ?

Bald bekomme ich den Eindruck da wird eine pseude-technische Begründung herbei geredet, damit man zwei Raketen für zwei verschiedene Firmen entwickeln kann. Vieleicht brauchen die in Russland auch erst ein Joint Venture ?

Die Angara 5 soll in der bemannten Version doch ohne URM-2 fliegen? Also das Raumschiff sitzt direkt auf dem zentralen URM welches als Zweistufe dient, ansonsten keine weitere Oberstufe. Das könnte die von Jura vorgetragenen Gründe wieder etwas plausibler machen.

http://www.russianspaceweb.com/angara5p.html

Raumcon-Realist

Offline proton01

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #3147 am: 12. Januar 2015, 14:45:07 »
Wenn Angara keine Oberstufe hat für bemannte Missionen, was soll dann die Diskussion über die Festlegung daß 4 Triebwerke benötigt werden in der (nicht vorhandenen) Oberstufe ?

da muss wohl mal die Info komplettiert werden, welche Version mit welchen Stufen und wievielen Triebwerken später bemannt fliegen kann.

Jura

  • Gast
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #3148 am: 12. Januar 2015, 15:22:32 »
Noch ein Wort zu der Adaption, soweit meine Infos auch  richtig sind, gegenwärtig werden keine Arbeiten gemacht und Roskosmos schweigt. Alles andere ist nur Spekulation, nach 2020 werden wir mehr wissen.

 

Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #3149 am: 12. Januar 2015, 15:33:30 »
Jetzt versuche ich noch einmal diese verwirrenden Aussagen zu Angara , Sojus-5, Wostoschnij , 51 und 65 Grad Bahnneigung zusammenzufassen:
Bemannte Flüge mit Angara  von Wostoschnij auf eine Bahn mit 51 Grad Neigung (z.B. zur ISS) sind problematisch, weil die Bergung der Kosmonauten im Falle eines Startabbruchs (Fehler im Aufstieg) sehr schwierig ist.
Mit der Sojus 5 sind diese Probleme lösbar (irgendwie).
Bemannte Flüge mit der Angara von Wostoschnij, Baikonur oder Plessezk sind kein Problem, wenn man eine Bahn mit 65 Grad Neigung ansteuert.

Wir wissen noch nicht, wie eine bemannte Version der Angara konkret aussehen könnte.

Habe ich das jetzt verstanden ?