Vorsicht bei dem was ihr lest, oder besser, nicht lest.
Oder, Vertraut auf keine Statistik, die ihr nicht selbst gefälscht habt.
Ja, in den Letzten 21 Monaten, waren es nur 9 Monate mit erfolgreichen Missionen, wenn man es genau nehmen will, aber 10 Monate mit Starts. Sie bezogen sich in ihrem Artikel auf "launching Rockets" Aber ignorieren wir das mal.
21 Monate erscheint etwas seltsam, warum keine glatten 2 Jahre, sprich 24 Monate? Hier wäre die Quote bei 12 Monaten mit erfolgreichen Starts, sieht also schon mal besser aus.
Nur als Beispiel.
Sie rechnen vor, dass die 9 Monate mit 72Mio Pro Start also etw 650Mio machen.
ABER: Der erste der besagten 9 Monate ist April 2015 und dort fanden 2 Starts Statt. Ebenso fanden im Mai 2016 2 Starts statt-->> sie haben zwei erfolgreichen Start unterschlagen sprich 144Mio.
Sind wir bei ca. 790Mio.
Auf ihre 72Mio pro Start kommen sie, indem sie 62 Million Rechnen und sagen für Regierungsstarts (NASA, USF, etc.) schlagen sie 20 Mio auf. Als Beispiele nennen sie Forschungsmissionen wie Jason 3 und die Versorgungsmissionen für die ISS. Dabei gehen sie in ihrer Kalkulation davon aus, dass Kommerzielle leicht überragen, auch wenn sie mit ihren 72Mio eher 50:50 angenommen haben.
ABER: Allein die schönen Dragonmissionen zur ISS liegen bei etwa 133Mio, oder jedenfalls lagen sie es mal.
https://de.wikipedia.org/wiki/Dragon_(Raumschiff)Damit bekommt SpaceX von diesen Missionen nochmal etwa 50Mio mehr, als sie veranschlagen (82Mio). Es gab in den 9 Monaten 3 Erfolgreiche Dragonmissionen, also nochmal 150 Mio.
Sind wir bei 940Mio.
Man Mag davon halten, was man Will, SpaceX, aber auch Orbital ATK bekamen trotz ihrer gescheiterten ISS Flüge Geld für diese.
Finde auf die Schnelle gerade keinen Beleg, aber selbst wenn sie nur das bekommen haben, was bis dahin geleistet wurde. Rakete und Kapsel gebaut und Start. So sind das nochmal etwa 100Mio.
Sind wir bei 1040Mio.
Theoretisch wurden sie sogar bei AMOS-6 schon zu großen Teilen bezahlt, haben die Eigenkosten dann aber auf sich genommen.
Zusätzlich haben sie in den 21 Monaten noch Meilensteine erledigt für CCtCap und CCDev. Damit wird zwar wohl kein direkter Gewinn generiert, aber es ist Cashflow und laufende Forschung, also aktive Ausgaben werden dadurch definitiv mitbezahlt.
Man Erinnere sich an den Pad-Abort-Test, als Beispiel.
Wenn ein neuer Start bei SpaceX gebucht wird, bezahlt der Kunde SpaceX schon einen Anteil für den Start. Wie viel, weiß ich nicht, aber sie müssen es nicht zurückzahlen, wenn der Kunde abspringt. Ich weiß nicht, wie viele neue Aufträge dazukamen in den 21 Monaten, aber ein paar waren es schon.
Mit den letzten beiden Punkten vergrößern wir den Abstand zur 1Milliarde noch deutlich weiter.
Sieht also doch nicht ganz so schlimm aus, oder?
Abgesehen davon, haben sie eine Ordentliche Menge bei SolarCity ausgelagert, wobei man jetzt wohl sagen muss, Tesla.
Haben sie Verluste gemacht und sind somit über die letzten Monate nicht mehr Profitabel? Ja, definitiv.
Ist es so schlimm, wie im Artikel beschrieben? Absolut nicht.
Haben sie noch reversen, von denen sie sich nähren können? Davon ist auszugehen.
Gesetzt, es passiert nichts mehr, können sie in einigen Monaten wieder als Profitabel gelten.
Übrigens viele Unternehmen sind Zeitweise nicht Profitabel weil irgendwas schief läuft. Etwa Explodierende Handys und kurz danach gehen denen auch noch Waschmaschinen kaputt.
Änderung: Hatte den Doppelstart im Mai 2016 übersehen und habe ihn jetzt nachgetragen.
Grüße aus dem Schnee.