Zu Elon Musk sollte übrigens noch die Anekdote festgehalten werden, dass er bei Tesla den kalifornischen Mindestlohn bezieht. Das waren 2015 ganze 36.440 Dollar ... im Jahr!
Der Clou: Mehrfach weigerte er sich das Geld anzunehmen
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/tesla-chef-elon-musk-bezieht-den-mindestlohn-a-1030287.htmlWieso ich das erwähne? Elon Musk ist eine sehr komplizierte Person. Ihn als Ausbeuter oder sonst negativ abzustempeln macht ebenso wenig Sinn, wie ihn uneingeschränkt als quasi-Messias zu feiern. Er ist ein so komplizierter Charakter, dass wahrscheinlich nicht einmal seine erschienene Biografie ihm gerecht werden dürfte.
Fakt ist:
- Niemand wird gezwungen für Elon Musk zu arbeiten.
- Die Mitarbeiter könnten ohne Probleme bei anderen Aerospace Unternehmen anheuern.
- Die Motivation bei SpaceX ist sehr hoch, sagen selbst Menschen die abgesprungen oder "gegangen worden" sind.
- Bei Unternehmen die sich zum Ziel setzen die Welt zu verändern gibt es praktisch keine, die viel von einem Nine-to-Five Arbeitsverhältnis halten.
Es ist ein Job der viel Aufopferung abverlangt und das weiß jeder bei SpaceX. Niemand ist ein Gefangener. Musk ist ein Charakter der zwischen den Extremen schwankt, wohl auch öfter zwischen Genie und Wahnsinn. Das nicht selten, sehr oft sogar machte es einen Visionär aus, dass es kein einfacher Charakter ist. Elon Musk erinnert in der Hinsicht an den jüngeren Howard Hughes oder auch an Steve Jobs.
Oder wenn jemand nach Deutschland sehen möchte: Schaut euch die Praktiken von Ferdinand Piech an. In seiner aktiven Zeit konnte jemand anders auch mal seinen Hut nehmen, wenn er einen Satz sagte, der Piech nicht schmeckte. Auch nicht unbedingt die sozialste Art zu führen.
Mir ist ein Visionär wie Elon Musk mit all seinen "Macken" lieber als ein Chef ohne eine Vision. Samt den Konsequenzen. Wäre ich Ingenieur würde ich liebend gerne bei SpaceX arbeiten. Für ein großes Ziel zu Arbeiten ist ein Faktor der nicht für Geld oder Freizeit aufgewogen werden kann. Da gibt es eine eindeutige Parallele zu der Zeit von Apollo.
Für mich wäre es ein eindeutiger Anreiz. Für andere nicht. Die könnten dann ruhig zu ULA gehen.
Mit einer Beamten-Mentalität wurden extrem selten große Dinge gestemmt. Wahrscheinlich würde SpaceX heute nicht mehr existieren, wenn man so denken würde. Wahrscheinlich hätte man das Unternehmen nicht gestartet. Noch sehr viel wahrscheinlicher wäre, dass es 2008/2009 zu Ende gewesen wäre als man nach dem dritten Falcon 1 Fehlstart vor dem Ende stand. Meines Wissens arbeiteten viele in der Phase praktisch for free. Ohne dies wäre der NASA Auftrag, der SpaceX damals rettete wohl nicht zu gewinnen gewesen...