Ich frag mich halt - Müssen sich die Firmengründer an das halten, was sie als Vision mitunter fallen lassen und was wir als gegeben annehmen?
Bei Elon Musk sollten wir annehmen, daß er meint, was er sagt. Er will viele Menschen zum Mars bringen und dafür braucht er schnelle und vollständige Wiederverwendbarkeit. Und er will das bald. Ob man es für realistisch hält, ist eine andere Sache, ich bin zunehmend optimistisch. Der kommandierende General der Airforce für Raumfahrt hat in einem Kongresshearing im Zusammenhang mit Falcon Heavy gesagt, es klingt ambitioniert, aber er würde nicht gegen Elon Musk wetten.
Bei Jeff Bezos habe ich das Problem, daß ich nicht wirklich verstehe, was er will. Er will vollständig wiederverwendbare Trägerraketen. Das ist gut, es sollte nicht nur einen Anbieter geben. Unklar ist die Kapazität seines Trägers und was er damit vorhat. Unterschätzen sollte man ihn nicht. Auf suborbitalen Tourismus beschränkt er sich sicher auch nicht.
Er hat gesagt, er will nicht in Konkkurrenz zu ULA treten. Was ist dann sein Ziel für kommerzielle Aktivitäten? Will er weiter alles aus eigener Tasche bezahlen? Auch seine Mittel sind nicht unbegrenzt. Will er nur Weltraumtourismus? Zunächst suborbital, da sieht es gut aus. Dann orbital? Als einziges Standbein dürfte das auf die Dauer nicht genügen.
Leben und arbeiten, Produktion im Weltraum ist mir ziemlich unklar. Woher kommen Rohstoffe? Will er Ziele anstreben wie Planetary Ressources? Die gehen zunächst in den stark besetzten Markt für Bilder aus dem Orbit. Rohstoffe kommen dann ggf. später. Bezos sagte auch, Mars ist gut, ist ihm als Ziel aber zu eingeschränkt.