Suedafrika will Weltraumbehoerde gruenden

Praesident  Kgalema Motlanthe hat ein Gesetz unterzeichnet, wonach Suedafrika in diesen Jahr eine eigene Weltraumbehoerde gruenden wird. Die neue Behoerde soll alle Weltraumbezogenen Aktivitaeten des Landes unter einem Dach buendeln. Dazu gehoeren die friedliche Nutzung des Weltalls, astronomische Forschung, Erdbeobachtung, Navigation, Kommunikation und weltraumbezogene Physik. Man will internationale Kooperationen staerken und die Faehigkeiten im wissenschaftlichen, Ingenieur- und Technologiebereich verbessern.


Zitat entfernt

http://www.southafrican.co.uk/news.aspx?ID=870

Wenn ich mir als Südafrikakenner da mal ein Urteil erlauben darf:

Motlanthe hat ja wohl nicht mehr alle Tassen im Schrank. Da gibt es schon größte Probleme das der Staat lieber Fussballstadien bauen möchte anstatt ein ordentliches Gesundheitssystem zu organisieren. Von der Liste der Dinge, für die man in diesem Land auch noch dringender Geld braucht, fange ich jetzt mal gar nicht an zu Reden.

Und da gründet der doch tatsächlich noch eine Weltraumbehörde??? Ich bin sprachlos vor so viel Ingnoranz zu den bedürftigen Menschen dieses Landes... Südafrika ist bei weitem nicht so weit, wie es deren Regierung uns glauben machen will.

Hi,

wenn ich das richtig verstehe soll die neue Behoerde nur schon bestehende Aktivitaeten buendeln und forcieren. Das man eigene Traegeraketen bauen will oder andere grosse Projekte habe ich da nicht rausgelesen. Dieses Jahr steht wohl der Start des Kleinstsatelliten Sumbandila an. Der sollte 2007 auf einer Shtil gestartet werden, wurde mehrmals verschoben, wurde auf eine indischen Traeger umgebucht, aber nun gabs diese Meldung:

http://de.rian.ru/science/20081229/119216087.html

Weiss nicht obs der selbe Satellit ist, aber gut moeglich.

Martin

Da sich Südafrika keine Entwicklung von Raketen leisten können, ist mir schon klar. Aber leider ist es im Moment so, dass auch nur der kleinste Betrag der in diese Richtung fließt, der blanke Hohn für die Bevölkerung ist.
Zu der Sternen greifen ist wohl noch das falsche Signal...

Hallo Klaus,

diese Argumentation kann man für das Raumfahrtengagement eines jeden Landes anbringen, natürlich mit unterschiedlicher Tragweite und Aussagekraft der herrschenden gesellschaftlichen Probleme. Aber jedes Land muss sich auch weiter entwickeln, seinen Bürgern Bildung und qualifizierte Beschäftigung bieten, Perspektiven auftun und mt Partnern kooperieren. Wenn man erst alle anderen Probleme lösen müsste, um sich dann Raumfahrt (in welchem Maß auch immer) zu erlauben, dann dürfte wir uns auch nicht mit den Sternen beschäftigen.

Hallo Klaus,
diese Argumentation kann man für das Raumfahrtengagement eines jeden Landes anbringen,

Hab die Antwort erst jetzt gelesen, aber darauf möchte ich doch kurz antworten.

Aber mit solchen Argumenten:

- Townships die aus dem historischen Kontext der Apartheit entstanden
- Homelands
- AIDS Statistiken
- Eigentum und Verwertung von Rohstoffen wie Diamanten
...(Liste ließe sich ebliebig fortsetzen und man könnte ins Detail gehen)

sehe nicht viele andere Länder, wo man mit diesen Themen argumentieren kann. Eingentlich gar keins.


Möchte auch keine politische Disskusion hier beginnen. Der Fall Südafrika ist sehr komplex. Aber Raumfahrt wäre ja wohl ein Witz und in einem demokratischen Staat in solchem Zustand gegenüber den Bürgern nicht zu rechtfertigen.

Brasilien (um ein Land zu nennen, welches größentechnisch / entwicklungstechnisch / politisch (Demokratie) ein wenig vergleichbar wäre) hat es probiert und mehr als Geldverschwendung in großem Maße ist nicht bei rausgekommen.

Durch das südafrikanische Weltraumprogramm sollen neue Möglichkeiten für die Armutsbekämpfung und Reduzierung der Arbeitslosigkeit entstehen. Die südafrikanische Weltraumbehörde soll die Entwicklung von Weltraummissionen überwachen, Technologieplattformen entwickeln und Satellitendaten sammeln und verarbeiten.

Quelle:
http://www.news24.com/News24/Technology/News/0,,2-13-1443_2481259,00.html

Ich findes es gut. Ein Weltraumprogramm kann viele Ingenieure und Akademiker die ausgewandert sind wieder ins Land holen.

Die dann auf Kosten von Entwicklungs / Gesundheits - Programmen lieber Bahndaten ausrechnen... Wer mit einem Weltraumprogramm Armut bekämpfen will der könnte genauso gut Genforschung betreiben um härteren Stahl zu entwickeln...

(Wer weiterhin behaupten möchte, dieses Programm sei gut für Südafrika, dem empfehle ich dringend einen längeren Besuch in Südafrika oder zumindest sachkritische Literatur (zum Beispiel hier: http://www.amazon.de/Kontroversen-neue-S%C3%BCdafrika-Jutta-Ellmer/dp/3850224791).

ich geb da meinem vorposter recht. man kann doch nicht alles nur deshalb uneingeschränkt "loben" weil es etwas mit raumfahrt (u.w.) zu tun hat.
wer wegen der raumfahrt zurück kommt, hat die probleme des landes nicht verstanden.