Blue Origin

Blue Origin hat eine Analyse von SpaceXs Erfolg gemacht vor 3 Jahren und dann diese Erkenntnisse ganz offensichtlich ignoriert:
https://arstechnica.com/science/2021/10/revealed-the-secret-notes-of-blue-origin-leaders-trying-to-catch-spacex/

Bis auf die lange Arbeitszeit denke ich hätte man das andere vielleicht mal versuchen sollen umzusetzen. Das wäre der Job vom CEO gewesen... Kunden werden bei BO nur als notwendiges Übel gesehen und Kosten sind egal. Mit diesen beiden Einstellungen ist das Scheitern quasi vorprogrammiert.

Was denkt eigentlich Tory Bruno, wenn er das liest? Die ULA ist nur ein notwendiges Übel und der Preis vom BE-4 ist egal? 

Die Washington Post mit einem Artikel über das Arbeitsklima bei Blue Origin
https://www.washingtonpost.com/technology/2021/10/11/blue-origin-jeff-bezos-delays-toxic-workplace/

Kurzfassung: Toxisches Arbeitsklima, gezeichnet von Misstrauen und geringer Motivation.
Die Mitarbeiter sehen keine Rückhalt von Bezos und sind kritisch gegenüber der Leitung.

Sie gehen auch noch mal auf Alexandra Abrams ein, die Sexismus angeprangert hat.

Sind sicher noch mehr Sachen zu finden, geht aber alles in die selbe Richtung.

PS:
Aussage eines Mitarbeiters (übersetzt):
"Wir können uns nicht mal um uns kümmern. Nicht eines unserer Programme ist im Kosten oder Zeitrahmen. Und jetzt sollen wir Lockhead Martin, Northrop Northrop Grumman und Draper schaffen? Das wird nicht passieren"

(Original “We can’t manage ourselves,” the person said. “Not one of our programs is on cost and schedule. Yet you think we’re going to manage Lockheed Martin, Northrop Grumman and Draper? It’s just not going to happen.”)

Die Washington Post mit einem Artikel über das Arbeitsklima bei Blue Origin

Besonders interessant da ja die Washington Post Jeff Bezos selbst gehört.

Aber auch interessant, wie Bezos in dem Zusammenhang gesehen wird:

"If there is anyone who can get the company back on track, one industry official said, it’s Bezos. The company is his passion, the fulfillment of a lifelong dream. And now that he’s been to space and stepped down from Amazon, he’ll remain focused on Blue Origin: “I think Blue will be a phoenix here in a couple of years because Jeff will figure it out.”

Aber auch interessant, wie Bezos in dem Zusammenhang gesehen wird:

"If there is anyone who can get the company back on track, one industry official said, it’s Bezos. The company is his passion, the fulfillment of a lifelong dream. And now that he’s been to space and stepped down from Amazon, he’ll remain focused on Blue Origin: “I think Blue will be a phoenix here in a couple of years because Jeff will figure it out.”

Sagt wer?

Sagt der Artikel.  Wer der oder die "industry official" ist, weiß ich nicht.

Zitat von: FlyRider am 11. Oktober 2021, 17:50:27

Aber auch interessant, wie Bezos in dem Zusammenhang gesehen wird:

"If there is anyone who can get the company back on track, one industry official said, it’s Bezos. The company is his passion, the fulfillment of a lifelong dream. And now that he’s been to space and stepped down from Amazon, he’ll remain focused on Blue Origin: “I think Blue will be a phoenix here in a couple of years because Jeff will figure it out.”

Sagt wer?

Tja ... "one industry official" - ein Offizieller aus der Industrie -  wer und/oder was das auch immer sein soll. Derlei Spekulatius bringt mir persönlich keinerlei Erkenntnisgewinn, und auch ein möglicher Unterhaltungswert ist für mich nicht gegeben. Ich würde mich freuen, wenn hier kein Raumfahrt-People-Boulevard ausgebreitet wird. 

Gruß   Pirx

Die Untersuchung der FAA zu möglichen Sicherheitsrisiken bei Blue Origin, die begannen, nachdem (ehemalige) Mitarbeitende im Herbst schwere sicherheitsbezogene Vorwürfe gegen das Unternehmen erhoben haben, wurden abgeschlossen.
Die gute Nachricht: Man hat keine spezifischen Sicherheitsprobleme gefunden ("FAA investigated the safety allegations made against Blue Origin's human spaceflight program" and "found no specific safety issues.").
Die schlechte Nachricht: Selbst wenn es welche gegeben hätte, hätte man die wohl ohnehin nicht entdecken können, da der Schutz für Angestellte, die sich äußern wollen (Stichwort Anonymität und Schutz für Whistleblower) im Raumfahrtbereich praktisch nicht existent ist, ganz im Gegensatz zur Luftfahrt. Auch aktuelle und ehemalige Mitarbeitende durften nicht befragt werden, ebensowenig Dokumente eingesehen werden ("Investigators also were not able to go to Blue Origin and ask for documents or interviews with current employees or Management"). Eine Person, die sich sich schriftlich äußern wollte, zog ihr Statement zurück, weil die FAA ihr keine Anonymität zusichern konnte. In der Folge musste man sich im Rahmen der Untersuchung darauf verlassen, dass (ehemalige oder aktive) Mitarbeitende freiwillig auf die FAA zukommen, was aber bei keinem technischen Experten der Fall war ("But 'no technical experts have reached out to us or provided any specific documentation regarding the safety allegations.(...)' ")

Quelle: https://edition.cnn.com/2021/12/10/tech/blue-origin-safety-review-whistleblower-scn/index.html

Tolle Untersuchung!   

Irgendwie sollte diese Aussage "found no specific safety issues" so dann nicht im Bericht/in der Veröffentlichung stehen. Denn dieser Satz wird jetzt zitiert werden, ohne Kontext und ohne Einordnung. Eigentlich dürfte die Aussage nur lauten: "Wir konnte unsere Untersuchung nicht durchführen/nicht abschließen" ... Keine explizite Aussage zum Finden/Nicht-Finden! Dann aber eine epxlizite aussage zum Prozess!

Auch BO/JB hat seine Freunde und Lobbyisten, schließlich ist er immer noch mindestens der zweitreichste Amerikaner! 
Aber vielleicht ist ja wirklich nichts dran an diesen Anschuldigungen! Unzufriedene und Meckerer gibt es überall! 

Könnte aber auch sein, das der annonyme Informant nur Unsinn erzählt hat
und nun nicht dafür in regress genommen werden will.

Als Gründe fallen mir ein: Entlassener - oder unzufridener Mitarbeiter, von der Konkurenz bezahlt, von der Presse bezahlt.

Auch reine Spekulation. Faktsich genauso unentscheidbar wie die Vorwürfe selbst.

Blue Origin hat die Firma Honeybee Robotics übernommen, Spezialisten für komplexe Mechanismen im Weltraum wie Bohrer und Probenmanipulationssysteme :

https://spacenews.com/blue-origin-to-acquire-honeybee-robotics/

Der nächste Schritt auf dem Weg zum Abbau von Asteoriden und Aufbau einer wirklich grossen Raumstation.

Der nächste Schritt dazu wäre es erste einmal eine Nutzlast in den Erdorbit zu bekommen 

Überfluge am Cape:

https://twitter.com/FarryFaz/status/1497302605428527104

Blue Origin hat ein neues Video veröffentlicht.
"We are Team Blue"

Leider alles wieder alte Bilder, die wir letztes Jahr schon hatten. Ich kann keinen Fortschritt erkennen. Leere Hallen, kein Personal.

Lediglich New Shepard läuft gut, fliegt regelmäßig und spült Geld in die Kasse (beim bevorstehenden Flug 5x55 Mio. $). Auch nicht sehr viel.

Ich befürchte, daß der oberste Chefs des Unternehmens immer noch nicht begriffen hat, daß er angesichts der vielen neuen Start-Ups nur erfahrene und erstklassige Mitarbeiter bekommt, wenn er ihnen "etwas" mehr zahlt als seinen Amazon-Paketboten. Ich jedenfalls bin negativ überrascht vom nicht sichtbaren Fortschritt des Unternehmens.

Gruß
roger50

Man muss auch bei solch einem Projekt voll dabei sein, sonst wird das nix.

Die Mitarbeiter scheinen hoch motiviert zu sein.
Mich würds freuen, wenn sie die Motoren zum Laufen bekommen und eine Landung hinbekommen.

(beim bevorstehenden Flug 5x55 Mio. $).

Die Zahl kann aber so nicht stimmen...ich hatte 250.000 USD pro Nase in Erinnerung 

Ja, da wurde wohl was verwechselt.
55 Mille kostet angeblich ein Axiom-Flug zur ISS

Die regulären Preise sollten doch irgendwo zwischen 250.000$ und 500.000$ liegen.
Allerdings lagen die Tickets (bzw. eines jedenfalls) für die Erstflüge wohl tatsächlich bei einer zweistelligen Millionen-Summe - weil es halt die ersten waren. Für einen 100km Hopser irrsinnig, aber solange die Nachfrage da ist, funktioniert das.
In Zukunft wird man pro Flug aber wohl kaum auf mehr als eine 1stellige Mio-Summe kommen, das sind zwei Größenordnungen unter den hier genannten.

Das "Millionen-Ticket" war eine "Versteigerung" und kein "normaler Preis für einen Erstflug"