Treibstoffmessung in SatellitentanksQuelle:
http://news.uns.purdue.edu/x/2007b/070905CollicottSatellites.htmlÄltere Satelliten besitzen oft mehr als einen Tank für ihr Lagekontrollsystem. Ein Problem im Orbit ist die Bestimmung des Treibstoffstandes in denn Tanks nach mehreren Jahren Betriebszeit. Der Treibstoff verteilt sich unregelmäßig schwebend im Tank. Das macht die Füllstandsmessung schwierig. U.a. ist das ein Problem, falls ein Tank sich schneller entleert als die Anderen an Bord. Die Treibstoffförderung geschieht mittels Helium als Druckgas. Wenn ein Tank früher leer, dann kann das Helium in die Triebwerke einströmen und damit deren Funktionsfähigkeit/Zündfähigkeit beeinträchtigen. Damit ist dann auch der Treibstoff in den anderen Tanks nutzlos. Der Satellit muss früher als wirklich notwendig abgeschaltet werden.
An der Purdue Universität wurde ein neues Verfahren entwickelt, um in jedem Tank den Füllstand genau bestimmen zu können. Die Heizelemente eines jeden Tanks werden genutzt, um den Treibstoff zu erhitzen (gegen Einfrieren). Aus dem Erwärmungsverhalten jedes Tanks wird darauf geschlossen, wieviel Treibstoff sich noch in ihm befindet. Hierzu ist eine entsprechende Simulationssoftware am Boden erforderlich, welche die aus den Messdaten des Satelliten die genaue 3D-Verteilung des Treibstoffs in den Tanks bestimmt.
Zum Ausgleich unterschiedlicher Füllstände werden dann die vollen Tanks stärker erwärmt. Dadurch wird deren Treibstoff in den leereren Tank gepresst, so dass sich ein Gleichgewichtszustand zwischen allen Tanks einstellt. Die Herausforderung dabei ist das genaue Regeln der Erwärmung und des Ausgleichs zwischen den Tanks.
2 Satelliten, deren Betreiber nicht genannt werden, konnten so ca. 6 Monate länger betrieben werden. Das gesamte Verfahren dauerte 1.5 Jahre, bis der Ausgleich in den Tanks hergestellt war. Neue Satelliten besitzen oft nur einen Tank. Für ältere Modelle im Orbit kann sich das Verfahren aber lohnen.