Rekord-NASA-Budget für 2007?

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tobi453

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Re: Rekord-NASA-Budget für 2007?
« Antwort #25 am: 07. Februar 2006, 13:58:33 »
Es gibt jetzt zu diesem Thema einen Artikel hierzu auf www.raumfahrer.net

Siehe=> http://www.raumfahrer.net/news/raumfahrt/07022006135022.shtml

Martin

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Re: Rekord-NASA-Budget für 2007?
« Antwort #26 am: 07. Februar 2006, 14:16:12 »
Das mit SOFIA ist doch wohl dermaßen dämlich, wie kann man einen weiteren, mehr als 500MioUSD teuren Flug zum Hubble durchführen und gleichzeitig SOFIA streichen. Hubble entwickelt sich nun von einem Motor der Astronomie zur Bremse. Man soll es noch solange nutzen wie es geht und dann fertig, moderne terrestrische Teleskope kommen heute scon so nah an Hubble ran (im Infraroten Bereich wird es sogar schon übertrumpft, das VLTI und ähnliche Projekte sind ebenfalls besser), das der Aufwand absolut nicht mehr lohnt, ist wieder so eine PR-Aktion.

Martin

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Offline MR

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Re: Rekord-NASA-Budget für 2007?
« Antwort #27 am: 08. Februar 2006, 12:08:19 »
Zitat
Das mit SOFIA ist doch wohl dermaßen dämlich, wie kann man einen weiteren, mehr als 500MioUSD teuren Flug zum Hubble durchführen und gleichzeitig SOFIA streichen. Hubble entwickelt sich nun von einem Motor der Astronomie zur Bremse. Man soll es noch solange nutzen wie es geht und dann fertig, moderne terrestrische Teleskope kommen heute scon so nah an Hubble ran (im Infraroten Bereich wird es sogar schon übertrumpft, das VLTI und ähnliche Projekte sind ebenfalls besser), das der Aufwand absolut nicht mehr lohnt, ist wieder so eine PR-Aktion.

Martin

Das wird nicht das letzte Projekt sein, das gestrichen wird. Zum Glück ist New Horizon noch hochgekommen.

Die Bremse ist hier nicht einmal Hubble allein, sondern die Milliardengräber Space Shuttle, ISS und das unsinnige neue Mond- und Marsprogramm. Für bemannte Raumfahrt zum Selbstzweck müssen alle anderen unbemannten Missionen zurückstehen oder werden ganz gestrichen. Der aktuelle Kahlschlag erinnert in beängstigender Weise an die 80er, als unter Reagen praktisch alles gestrichen wurde, was man streichen konnte. Nur das es heute nicht mehr SDI ist, dem das Geld zukommt, sondern ISS und Shuttle.

Gero_Schmidt

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Re: Rekord-NASA-Budget für 2007?
« Antwort #28 am: 09. Februar 2006, 02:49:59 »
Dass für die ISS und das Shuttle andere Projekte wie TPF bluten müssen ist echt ärgerlich, aber Griffin sind hier die Hände gebunden. Die beiden Programme haben über Jahrzehnte eine so große 'Massenträgheit' aufgebaut, dass sie nicht von heute auf morgen eingestellt werden können. 2010 bzw. 2016 ist aber Schluss, immerhin.

Aber warum bezeichnest du die Ausrichtung auf Mond- und Marsflüge als unsinnig? Das ist genau das, was die NASA die letzten 30 Jahre hätte tun sollen. Stattdessen verplemperte man die Zeit in der Erdumlaufbahn. Ohne Shuttle und ISS ist für beides, bemannte Mond/Marsmissionen und unbemannte Sonden, genug Geld da.

GG

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Re: Rekord-NASA-Budget für 2007?
« Antwort #29 am: 09. Februar 2006, 15:33:19 »
In diesem Zusammenhang würde mich mal interessieren, welche konkreten Zielstellungen die NASA bzw. die USA für die zukünftigen, bemannten Mond- und Marsmissionen hat. Danach richtet sich zumindest bei mir, ob ich die „Vision“ als nützlicher ansehe als die Alternativen.

Wir haben uns leider daran gewöhnt, dass ein bemannter Raumflug in den USA mittlerweile 600 Millionen Dollar kostet. Eigentlich wäre er aber auch für ein Zehntel zu haben, allerdings mit einem neuen, kleineren Raumschiff. Und damit würde auch die Forschung in der Erdumlaufbahn, ja selbst der Weltraumtourismus für mich wieder sinnvoll und der Aufwand vertretbar. Auf jeden Fall wäre das sinnvoller, als auf dem Mars ein paar Fußstapfen und ein paar Flaggen zu hinterlassen.

Also, kann mir bitte jemand meine obige Frage beantworten?

GG

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Offline Volker

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Re: Rekord-NASA-Budget für 2007?
« Antwort #30 am: 09. Februar 2006, 21:16:53 »
Zitat
In diesem Zusammenhang würde mich mal interessieren, welche konkreten Zielstellungen die NASA bzw. die USA für die zukünftigen, bemannten Mond- und Marsmissionen hat.

Die Entscheidung eine Mond und Marsmission durchzufuehren war keine Entscheidung der NASA, sondern vielmehr eine politische Entscheidung der Bush-Administration. Was die sich dabei gedacht haben (z.B. Ablenkung vom Irak-Krieg), sei mal dahin gestellt. Bei der NASA ist man sehr geteilter Meinung ueber diese Entscheidung. Diejenigen, die sich mit human space flight beschaeftigen, finden das natuerlich gut. Andere Space Missions werden dieses Jahr insgesamt 15% weniger haben als im letzten Jahr. Das wird allerdings nicht gleichmaessig umgelegt, sondern es gibt einige 'geschuetzte' Projekte, z.B. HST und Chandra. Andere Projekte werden erst einmal auf Eis gelegt, z.B. Constellation-X oder LISA, oder drastisch gestrichen (z.B. der Bereich Astrobiology).

Zitat
Wir haben uns leider daran gewöhnt, dass ein bemannter Raumflug in den USA mittlerweile 600 Millionen Dollar kostet. Du kannst ja gerne einen billigeren Flug anbieten
Eigentlich wäre er aber auch für ein Zehntel zu haben, allerdings mit einem neuen, kleineren Raumschiff.

Nur zu, wenn Du die Entwicklungskosten etc. zahlst. Raumfahrt ist in erster Linie Politik, und die wird von Regierung und Kongress gestaltet und nur bedingt von uns bei der NASA (ueberhaupt, Deine Steuergelder stehen hier ja nun nicht zur Debatte, wenn wir in den USA fuer 600 Millionen Dollar Euer Columbus Labor nach oben bringen, dann lass uns doch...).
Weltraumtourismus ist Resourcenverschwendung, aber wenn das denn nun einer unbedingt machen will, dann man zu, aber nicht mit Unterstuetzung von Steuergeldern.

Gruss
Volker
« Letzte Änderung: 09. Februar 2006, 21:43:48 von Volker »
Forschung aktuell: Das Neueste aus Wissenschaft und Forschung

fire-swift

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Re: Rekord-NASA-Budget für 2007?
« Antwort #31 am: 10. Februar 2006, 11:20:01 »
Zum weiterem Aufbau der ISS wäre doch eigentlich auch die Frage, wie es nach Abschluss der "Bauarbeiten" mit den Mssionen weiter gehen würde?!

Den momebtan ist es ja nicht nur ein Problem, dass die Station ohne die Shuttle-Flüe nicht weiter aufgebeut werden könnte, sondern dass auch eine absolute Unterversorgung von
"human resource" anliegt.

Selbst wenn die Station noch bis zum Endausbau kommen würde (was ja wahrscheinlich eh nciht mehr passiert), dann könnten wegen der fehlenden CRV's (also ich meine die Evakuierungskapseln), die eigentlich die Shuttles einnehme sollten, ja immer noch kaum mehr als zwei Kosmonauten/Raumfahrer sich an Bort aufhalten, die sich dann wie heute fas hauptsächlich mit der Instanthaltung der ISS befassen müssen.

Das was die ISS ausmacht und weswegen sie nach meiner Meinung nach auch erst einmal den ganzen in meinen Augen nur patriotischen bemannten Mond.- und Marsmissionen vorzezogen werden sollte, DIE FORSCHUNG!

Das miiliarden schwere Projekt sit ja nicht dafür dar um einfach mal zu zeigen
"Hey! Wir sind ja solch eine tolle Staatengemeinschaft und schaffen es gemeinsam den größten Stahlhaufen selber in der Erdumlaufbahn zu erichten!"  :-?

Es wird ja fraglich sien, ob es Klipper oder CEV (wenn überhaupt später für solche eine Mission benutzt) nach der "Fertigstellung" einsatzbereit wären ...  :-/


ps: noch kurz zu meiner Person da dies ja mein erster Commentin diese Forum seien wird und hier ja wohl ein etwas gepflegterer Umgang herscht  ;D

Ich bin Felix Burmeister, 17 Jahre jung aus Düsseldorf ...

H.J.Kemm

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Re: Rekord-NASA-Budget für 2007?
« Antwort #32 am: 10. Februar 2006, 13:44:54 »
Moin Felix,

danke für Deinen Beitrag und willkommen.

Bleib so dran.


Jerry

ILBUS

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Re: Rekord-NASA-Budget für 2007?
« Antwort #33 am: 10. Februar 2006, 15:40:48 »
Ich bin Volker so zimlich der selber Meinung, vor allem was der evtl. Ablenkung angeht.

Generel ist es heute zu tage immer noch so, das bemannte Raumfahrt viel mehr politische Ziele verfolgt als andere. Daran gibt es nicht unbeding nur was schlechtes. Aber auch das Letztere.

Was erstaunlich ist, dass die NASA Budget wohl nur 1/30 der Militärausgaben ist(ganz genau bin ich des Zahls mir nicht sicher, aber ungefähr wird es stimmen). Nimmt man dazu die ganzen Statssicherheitskosten etc dazu wird es noch weniger sein. Es ist aber in Russland auch nicht anderes. Was europas Gelder betrift habe ich keine Informationen, aber viel anderes wird es auch nicht sein.

Im Betracht dessen ist es für mich verständlich, warum die Raumfaht für manch so ein Betrachter nicht die logischsten Ziele verfolgt.

Da USA gerade so viele Kriege führt und ich meine es werden noch mehr (IRAN?) ist es sehr wichtig  die Nation von dem Leiden der Famlilien abzulenken so gut es geht. Und es ist schon eine sehr erprobte Methode dies übers PAtriotismus zu machen.

P.S. Ich versuche in keinerlei Weise hier bestimmte Länder zu kritisieren, oder im negativen Licht erscheinen lassen. Meine Versuch ist die Situation mit den finantiellen Mitteln der Raumfahrt als ganzes zu verstehen.

Gero_Schmidt

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Re: Rekord-NASA-Budget für 2007?
« Antwort #34 am: 10. Februar 2006, 16:37:08 »
@Volker

Wenn du die Entstehungsgeschichte der VSE verstehen willst empfehle ich dir die Lektüre des Buchs 'New Moon Rising' von nasawatch.com-Autor Keith Cowing und Frank Sietzen. Sehr informativ. Der Plan hatte nichts, aber auch wirklich gar nichts mit dem Irakkrieg zu tun, sondern war eine Reaktion auf die Columbia-Katastrophe. Bislang ist das Weiße Haus auch nicht dadurch aufgefallen, dass es den Plan besonders hervorgehoben oder zu PR-Zwecken verwendet hätte (Bush hat ihn öffentlich seit der Rede Anfang 2004 in keiner Ansprache mehr erwähnt), damit fällt diese Verschwörungstheorie sowieso flach.

Was viele übersehen ist außerdem, dass die NASA ein Projekt zur Förderung kommerzieller Alternativen zur Versorgung der ISS gestartet hat (Commercial Crew Cargo Project). Dieses Programm wird auch ausdrücklich vom Weißen Haus befürwortet und damit könnten die Tranportkosten tatsächlich auf 1/10 des heutigen Niveaus sinken.


Zitat
Weltraumtourismus ist Resourcenverschwendung

Ganz im Gegenteil. Weltraumteourismus und andere kommerzielle Projekte sind die Zukunft der Raumfahrt, auch wenn manche Leute damit ein Problem zu haben scheinen, aus welchen Gründen auch immer. Das Shuttle-Programm (die Startkosten liegen übrigens momentan de facto bei ca. 13 Milliarden, das ist die Summe, die seit Columbia geflossen ist, für *einen* Start) ) in Schutz zu nehmen ist einfach nur irrational.

Schon allein weil der Bush-Plan die Außerdienstellung der Shuttles vorsieht ist er eine riesige Verbesserung des Status quo.

« Letzte Änderung: 10. Februar 2006, 16:42:23 von Gero_Schmidt »

Gero_Schmidt

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Re: Rekord-NASA-Budget für 2007?
« Antwort #35 am: 10. Februar 2006, 16:49:30 »
Zitat
Das was die ISS ausmacht und weswegen sie nach meiner Meinung nach auch erst einmal den ganzen in meinen Augen nur patriotischen bemannten Mond.- und Marsmissionen vorzezogen werden sollte, DIE FORSCHUNG!

Die ISS ist geradezu grotesk überteuert für die Forschungsergebnisse, die wir von dem Projekt erwarten dürfen. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis ist weitaus schlechter als bei bemannten Mond-Marsmissionen (wobei ich Nutzen hier durchaus auch als den positiven, inspirierenden psychologishen Effekt definiere, den solche Projekte hätten). Die ISS ist ein sterbenslangweiliges Projekt, das niemanden begeistern kann (zurecht).

Griffin hat das neulich auch mal so gesagt (dass das Shuttle und die ISS Fehler waren), war dann aber gezwungen, zurückzurudern ('alles nicht so gemeint') weil ein paar überempfindliche NASA-Mitarbeiter das in den falschen Hals gekriegt hatten.

GG

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Re: Rekord-NASA-Budget für 2007?
« Antwort #36 am: 11. Februar 2006, 14:14:26 »
@ Volker: Wenn man die Entwicklungskosten mitzählt, dann müsste ein Shuttleflug etwa um 1 Milliarde Dollar kosten. (Die Angaben, die ich bisher gelesen habe, schwanken zwischen 930 Millionen und 1,3 Milliarden.) Die NASA weiß auch nicht erst seit dem Columbia-Unglück, dass der Shuttle keine kostengünstige Lösung geworden ist. Für die USA mag dies auch kein sonderliches Problem sein. Solange man es sich leisten kann, wählt man eben die elegantere Lösung.
Ich weiß aber nicht, was das „Du kannst ja gerne einen billigeren Flug anbieten ...“ oder „Nur zu, wenn Du die Entwicklungskosten etc. zahlst“ soll. Ich dachte, das Forum ist dazu da, seine Meinung zu äußern, ohne gleich eine vor den Latz geballert zu kriegen, oder habe ich da was falsch verstanden? Und die Neuentwicklungen zielen ja letztlich darauf ab, bemannte Raumflüge deutlich billiger zu machen.

Die Privatwirtschaft aber auch andere Nationen können sich den „Luxus“ der elegantesten Lösung nicht oder nicht sehr oft leisten. Das behindert die Entwicklung der Raumfahrt. Dass es auch billiger gehen kann, beweisen nicht zuletzt die Amerikaner selbst, zum einen mit der weitgehenden Rückkehr zur konventionellen Trägerrakete beim reinen Nutzlasttransport seit Mitte der achtziger Jahre, zum anderen mit mehreren neuen Ansätzen für alternative Raumschiffe.

Weltraumtourismus ist keine Ressourcenverschwendung. Warum möchte ein Tourist in den Weltraum? Aus demselben Grund, warum jemand auf Tahiti Urlaub macht, mit dem Orient-Express fährt, unbedingt ein Konzert in der Mailänder Scala hören will, sich ein Auto kauft oder eine tolle HiFi-Anlage. Das Leben besteht nicht nur aus Arbeit und Effektivität. Es geht darum, das Leben zu erfahren und zu genießen. Vor Jahrhunderten gehörte dazu ein Ausflug auf’s Land, später der Urlaub auf den Kanaren und übermorgen ein Blick auf die Erde vom Mond aus...

@ Gero: Lässt sich der Inhalt des Buches in ein paar Sätzen zusammenfassen, so dass Du eine Antwort auf meine ursprüngliche Frage, welche konkreten Zielstellungen die NASA bzw. die USA für die zukünftigen, bemannten Mond- und Marsmissionen hat, geben kannst? Ein paar überzeugende Fakten würden mir wahrscheinlich auch schon reichen. Danke.

GG


Gero_Schmidt

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Re: Rekord-NASA-Budget für 2007?
« Antwort #37 am: 11. Februar 2006, 21:15:42 »
Der Hauptgrund für die Neuausrichtung auf Mond/Mars war die Erkenntnis, dass das bemannte Raumfahrtprogramm sich mit der ISS und dem Shuttle in eine Sackgasse manövriert hatte. Hohe Kosten/hohes Risiko wofür? Beide Programme haben die Raumfahrt als Ganzes kaum vorangebracht und sind weit hinter den ursprünglichen Erwartungen zurückgeblieben. Durch Columbia wurde klar, dass es höchste Zeit war, dieses witgehend sinnfreie Herumwursteln im Erdorbit zu beenden und der NASA wieder klare Ziele zu geben, eben bemannte Mond-/Marmissionen.

Die wissenschaftlichen Erkenntnisse, die auf diesen Missionen gewonnen werden können, sind sicherlich nicht zu verachten (insbesondere bei Marsmissionen, diese könnten endlich Klarheit bringen, ob es auf dem Mars Leben gab/gibt - allein das würde den Aufwand rechtfertigen), noch größere Bedeutung messe ich aber dem technischen Fortschritt bei, der solche Missionen erst möglich machen wird: Eine Marsmission zum Beispiel wird geschlossenen Lebenserhaltungssysteme und insgesamt eine äußerst robuste Ausrüstung benötigen, mit der man die 1000 Tage überstehen kann. So etwas haben wir heute nicht und für Missionen im Erdorbit besteht auch keine Notwendigkeit, es zu entwickeln.

Langfristig sind bemannte Missionen jenseits des Erdorbits eigentlich der Hauptgrund, warum ich die Raumfahrt unterstütze: Wissenschaft ist ja schön und gut, aber letzlich geht es mir darum, dass hier die Besiedlung des Sonnensystems durch den Menschen vorbereitet wird - etwas, was wir per Definition nicht den Maschinen überlassen können.

Offline T.D.K.

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aus für Sofia?
« Antwort #38 am: 11. Februar 2006, 21:16:22 »
Noch mal zu Sofia

Ist schon schade das es warscheinlich dem Buget der Nasa zum Opfer fällt,
aber Europa könnte in solchen Dingen auch mal etwas eigeninitiative zeigen und mehr
Geld für solche Projekte finanzieren, dabei hätten wir es wohl wesenlich leichter als die USA,
denn wenn nur jedes Europäische Land einen bruchteil seines Haushalts in die ESA
stecken würde könnten wie weit mehr machen als die NASA.

Ich finde wir ruhen uns zu sehr auf dem Rücken der USA aus was Space Exploration angeht. Die sollen immer alles finanziereun und hier wird sich aufgeregt wenn mal was nich vollendet wird.
Das ist schon sehr schwach von Europa immerhin hat ja Deutschland gut 80 Mio in das Sofia Projekt
gesteckt ist aber immer noch ein Bruchteil von dem was die NASA (400 Mio) bis jetzt dazu
bei gesteuert hat!

Es sieht auch so aus als ware das Thema Raumfahrt hier nicht so Populär wir bei den Ammis.
Hier wirft man lieber Milliarden zum Fenster raus, siehe Bankgesellschaft Berlin die denn
Schuldenberg der Stadt in der ich wohne mal von einem zu anderen Tag verdoppellt hatt :( ,
(und davon hätte sich wohl Berlin sogar schon eine Eigene Mondbasis leisten können)
und der Steuerzahler muß dann eben dafür aufkommen oder es werden Europaweit jedes Jahr Milliarden
an Steuergelden in Openhäuser gesteckt die sich sonnst nicht selber tragen können
(ich habe zwar nix gegen Kultur aber in gewisser Weise sollten sich solche institutionen
auch schon mal selber finanzieren, schließlch zahlen wir alle mit unseren Steuern etwas wovon nur
Interessierte was von haben) und das ist auf keinen fall in Ordnung.

Also wir sollten nicht soviel über den Atlantik schauen sondern lieber mal selber was machen,
es ist schon traurig das wir es nach so vielen Jahren noch nicht einmal geschaft haben
selber einen Bemanten Weltraumzugang zu meißtern (Hermes läßt grüßen), seht euch die Chinesen an was die in so wenig jahren in sachen Bemannter Raumfahr geschafft haben.

Europa sollte die NASA fragen ob sie nicht die 747 haben können und dann stellen wirs halt selber fertig.

Gut ist das die USA jetzt wahrscheinlich wirklich die ISS vollenden will, ist zwar bis jetzt ein Milliardengrab aber wenn man sie einfach aufgeben würde währe es noch schlimmer! Und ich finde es immer wieder toll wenn dieses "Helle" Ding bei mir rüberfliegt :)

War zwar nicht alles zum Thema, aber mich regt sowas auf wenn Projekte scheitern die man mit
mit "relativ wenig" Geld retten kann und schließlich war der Erstflug für ende 2006 geplant,
also kann es ja wohl nicht mehr so viel Arbeit sein.
Ist denn der Mond auch da wenn niemand hinsieht?

ILBUS

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Re: Rekord-NASA-Budget für 2007?
« Antwort #39 am: 12. Februar 2006, 12:44:14 »
Ich finde es entwickelt sich eine sehr wichtige Disskussion bezüglich der Bezihungen Zwischen Raumfahrt, militär, forschon, politik, zielsetzung...

Ich habe schon eineige meine Ansichten neuüberlegen müssen, und auch andere Blickwinkel auf bekannte Probleme gekriegt. Ich finde es klasse, weil es so produktiv ist.

Ein Hoch auf unsere Community.

H.J.Kemm

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Re: Rekord-NASA-Budget für 2007?
« Antwort #40 am: 15. Februar 2006, 06:54:44 »
Moin,

die bisherigen Kosten für SOFIA liegen bei 330 Millionen US $, davon rund 80 Millionen € von Deutschland.

Um die Sache jetzt in trockenen Tücher zu bringen, fehlen noch ~ 80 Millionen US $ für die Test´s und den Wissenschaftsbetrieb.

Falls jetzt ein Stop kommt, muß die NASA die 80 Millionen € wieder an Deutschland zurückzahlen.

Wo steckt da eigentlich die Logik?


Jerry
« Letzte Änderung: 15. Februar 2006, 06:56:42 von H.J.Kemm »

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Offline Volker

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Re: Rekord-NASA-Budget für 2007?
« Antwort #41 am: 15. Februar 2006, 21:53:53 »
Zitat
Um die Sache jetzt in trockenen Tücher zu bringen, fehlen noch ~ 80 Millionen US $ für die Test´s und den Wissenschaftsbetrieb.

Ich glaube, so billig wirst Du nicht davonkommen. Wie in der letzten Ausgabe von Nature zu lesen ist, koennten sich die Gesamtkosten fuer Sofia leicht auf insgesamt 800 Millionen USD belaufen, je nachdem von welchen Betriebskosten wir ausgehen. MIt 80 Millionen wird das jedenfalls nichts. Davon, dass die NASA die 80 Millionen wieder an Deutschland zurueckzahlt, habe ich nichts gehoert. Zugegeben, es ist recht ungewoehnlich, dass ein Projekt bei der NASA so kurz vor Vollendung noch gekippt wird, damit hatten wir hier auch nicht gerechnet. Andererseits ist klar, dass das Budget der NASA nicht fuer alle Projekte ausreicht und SOFIA hat schon eine unruehmliche Vergangenheit was Verzoegerungen und technische Schwierigkeiten betrifft.
Und Kuechenrezepte wie "warum geben uns die Amerikaner nicht einfach die 747 und dann fliegen wir damit in Deutschland ein bisschen herum" sind doch ein bisschen zu einfach gedacht.

Mehr Informationen zu SOFIA gibt es unter http://www.sofia.usra.edu/
Gruss
 Volker

Forschung aktuell: Das Neueste aus Wissenschaft und Forschung

Fritz(Guest)

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Re: Rekord-NASA-Budget für 2007?
« Antwort #42 am: 16. Februar 2006, 11:01:10 »
Zitat
Den momebtan ist es ja nicht nur ein Problem, dass die Station ohne die Shuttle-Flüe nicht weiter aufgebeut werden könnte, sondern dass auch eine absolute Unterversorgung von
"human resource" anliegt.

Da ja CEV sowie Klipper bei einstellung der Shuttle-Flüge wohl noch nicht Einsatzbereit sein werden und die Privatwirtschaft wohl auch etwas länger brauchen wird bevor sie ein günstiges Angebot zur ISS
versorgung bereitstellen können, denke ich mal es wäre das günstigste die Amerikaner kaufen einfach 2, 3 Jahre lang pro
Jahr 2 Sojus + 2 Progress so hätten wir dann max 6 Personen
auf der ISS und die knapp 200 Millionen die das pro Jahr
kosten würde sollten nach Einstellung des Shuttle Programms
ja locker abfallen.
Das Problem ist halt das sind dann knapp 200 Millionen die
nicht in die Amerikanische Wirtschaft fließen was hier wohl
die größte Schwierigkeit wäre.

Aber meiner Meinung nach wohl die Praktischste Lösung.





Offline chris

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Re: Rekord-NASA-Budget für 2007?
« Antwort #43 am: 16. Februar 2006, 14:02:12 »
Den Mannschafts-Transfer erledigen die Sojus, den Materialtransport die Progress. Auf den ersten Blick ganz schön. Nur was ist mit dem Transport der Stationsmodule (Columbus usw)?
Das geht ja leider Gottes nur mit dem Shuttle. Und darum müssen die halt weiter fliegen.

Fritz(Guest)

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Re: Rekord-NASA-Budget für 2007?
« Antwort #44 am: 16. Februar 2006, 15:44:19 »
Bin natürlich davon ausgegangen das die derzeit geplanten 16 Shuttle Missionen vorher noch stattfinden und somit die Station dann halbwegs fertig ist.


GG

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Re: Rekord-NASA-Budget für 2007?
« Antwort #45 am: 16. Februar 2006, 18:06:53 »
Vor ein paar Wochen hatte man bei Roskosmos ohnehin diskutiert oder sogar angekündigt, ab etwa 2009 pro Jahr vier Sojus-Flüge durchführen zu wollen (bis dann der Kliper zur Verfügung steht). Allerdings sollte dies vor allem mehr Touristenflüge ermöglichen (etwa einen pro Flug?). Trotzdem könnten dann noch ständig vier bis fünf Langzeitflieger auf der Station Dienst tun, Wartung und Forschung. Energieversorgung und Lebensraum müssten bis dahin aber noch verbessert werden. Und dazu braucht man den Shuttle (Daumendrücken).

GG

Offline T.D.K.

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Re: Rekord-NASA-Budget für 2007?
« Antwort #46 am: 21. Februar 2006, 00:56:57 »
Zitat
Und Kuechenrezepte wie "warum geben uns die Amerikaner nicht einfach die 747 und dann fliegen wir damit in Deutschland ein bisschen herum" sind doch ein bisschen zu einfach gedacht.

So direkt war auch nicht gemeint, hat auch nichts mit Küchenrezepten zu tun
(von denem mache ich besser Rühreier und Pfannenkuchen)
eigentlich eher sakastisch :)

Ich finds eben blos schade drum wenn man Millionen für nix ausgibt,
wo auch noch Arbeitsplätze dran hängen eben für nix oder? Ich weiß nicht steht ja auch nicht hundertprozentig fest.

Aber ich wollt blos sagen das mit ein bischen mehr internationaler Kooperation selbst 800 Mil nicht so viel ist. Ich verstehe halt den Sinn nicht das man ein Projekt so kurz vorm Ziel kippt das ist doch eher teuerer was den Sinn und nutzen angeht.



Und jetzt wird ja auch noch Atlantis 2008 ausgemustert wie ich gelesen habe, dann ists wohl mit Shuttle-Service-Mission für Hubble vorbei und JWST ist ja noch "under study"
wie ich bei http://www.jwst.nasa.gov/ "launch no earlier than June 2013" (das schafft Hubble nie ohne Service die Zeit zu Überbrücken, die Arbeiten ja schon im zwei Gyro Modus damit sie wengstens noch einen ersatz haben)
gesehen habe also noch nicht mal in der Bauphase. Des weiteren wird JWST ja wohl in L2 Stationiert also nicht so leicht zu warten und zu verbessern.
(und ich habe hier in einem Thread gelesen das irdiche Teleskope schon weit besser sind, aber wenn ich mir die Hubblebilder ansehe dann sind die Brilliant und gestochen scharf was ich von irdischen Teleskopen auch mit Adaptiver Optik "NOCH" nicht sagen kann, zumindest nicht von denen die ich gefunden habe. Spiegeldurchmesser ist eine sache und die Kameratechnick die andere, man hat ja die Optischen verbesserungen der Bilder bei Hubble mit jeder Servicemission sehen können. z.B. Helix Nebel bei 16000x16000 Bildpunkten Mosaik oder NGC3372 - Keyholenebulae in Carina, oder eben die Deep Field Aufnahmen. (auf PlanetaryPhotojurnal (photojournal.jpl.nasa.gov) zu finden)
Ist denn der Mond auch da wenn niemand hinsieht?

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Offline Volker

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Re: Rekord-NASA-Budget für 2007?
« Antwort #47 am: 23. Februar 2006, 18:14:52 »
800 Millionen sind immer eine Menge Geld, auch fuer die NASA und auch fuer die USA. Im Moment streichen wir hier an sehr vielen Projekten.

Bezueglich JWST hast Du recht, dass man das nicht wird warten koennen. Die Instrumente sind allerdings tatsaechlich schon in Bau, und 2013 scheint da nicht so unrealistisch zu sein. Das Projekt ist auch im neuen NASA Budget voll enthalten, wir koennen also davon ausgehen, dass JWST tatsaechlich fliegen wird.

Gruss
Volker
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Offline T.D.K.

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Re: Rekord-NASA-Budget für 2007?
« Antwort #48 am: 24. Februar 2006, 15:08:45 »
Hi Volker

Hatte da noch überlegt und vielleicht ist es ja doch wartbar (vorrausgesetzt es ist auch so gebaut),
hatte ganz vergessen das die ja dann nicht mehr mit dem Shuttle sonder mit dem CEV fliegen und damit kommen die ja auf jeden fall bis zum Mond,
aber vielleicht auch zu L2 (1,5 Mil km), oder ist das energietechnisch nicht so machbar wegen Rückflug und so?
Ist denn der Mond auch da wenn niemand hinsieht?

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Offline Volker

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Re: Rekord-NASA-Budget für 2007?
« Antwort #49 am: 02. März 2006, 15:24:34 »
Hallo TDK,

nein, am L2 ist das nicht moeglich, und JWST ist auch nicht so konstruiert, dass man da Kompoenenten einfach austauschen kann.

Gruss Volker
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