Kling ist für mich einer der besten SciFi-Autoren. Seine Bücher "QualityLand" und "QL 2.0" führen die aktuellen Themen KI, SozMed, Überwachung, Multimilliardäre usw. konsequent weiter. Die Handlung spielt einige Jahrzehnte in der Zukunft, die USA wurden von einem durchgeknallten Präsidenten in QualityLand umbenannt und komplett umstrukturiert.
Ist ja nicht so, als wenn ich Kling nicht kenne, und durch das QualityLand habe ich mich mühsam durchgehört.
Also, nicht alles, was in der Zukunft spielt, ist SciFi, und der Verlag nennt es lieber "lustige Dystopie".
Aber lassen wir die Perlentaucher-Rezensenten zu Wort kommen:
"zu viel Botschaft ... "das Beste aus allen schlechten Welten" zusammengetragen, um mit ... wenig subtilem Humor vor den Gefahren einer durchtechnisierten Welt zu warnen"
"die Geschichte von einem postmodernen Michael Kohlhaas ... ist mehr so ein Märchen für Kinder als eine kulturpessimistische Dystopie"
Ja, das kann ich unterschreiben. Klings typische aufgesetzte Kapitalismuskritik, die er mit der Holzhammermethode seinen Lesern einbleut und dabei kein Klischee und keinen Kalauer auslässt, ist nunmal nicht mein Fall. Allein die Namen der Protagonisten "Peter Arbeitsloser" und "Kiki Unbekannt" sprechen Bände, das trifft einfach nicht meinen Humor. Wurde im Hörbuch durch seine Stimme auch nicht besser. Teil 2 brauche ich nicht.
Aber, bitte, wer es mag, gerne, über Geschmack lässt sich nicht streiten.