PRIAMOS Asteroid Sample Return Mission (Proposal)

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Offline failsafe

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PRIAMOS Asteroid Sample Return Mission (Proposal)
« am: 17. April 2025, 11:41:02 »
Für die Ausschreibung der ESA M8-Mission wird ein Vorschlag namens "PRIAMOS" vorbereitet (PRImordial Asteroid Mission to understand the Origin of the Solar system), eine Mission , die Proben von einem Asteroiden zurückbringen soll. Der Vorschlag basiert wohl auf Vorarbeiten zu Sample Return, die bei RAMSES/Apossum (zu Apophis) nicht zum Zuge kamen.

Offline failsafe

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Re: PRIAMOS Asteroid Sample Return Mission (Proposal)
« Antwort #1 am: 30. Oktober 2025, 22:00:56 »
Nach Abschluss der Phase 1 des Proposal-Prozesses für die ESA M8-Mission werden jetzt Einzelgesprächsrunden der vorschlagenden Teams mit ESA/ESTEC durchgeführt (PRIAMOS ist in dieser Woche dran). Die überarbeiteten Proposals der Phase 2 müssen dann bis März 2026 eingereicht werden. Diese werden im September und Oktober 2026 evaluiert und im November 2026 werden daraus bis zu 5 Kandidaten ausgewählt. Ein Jahr später (Nov. 2027) werden daraus drei Kandidaten für die Phase A ausgewählt. Anfang 2030 erfolgt die Mission Selection (damit endet die Phase A). Mission Adoption erfolgt dann Ende 2032 (das ist dann das Ende der Phase B1). Der Start ist geplant für ~2041

Offline Mojschele

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Re: PRIAMOS Asteroid Sample Return Mission (Proposal)
« Antwort #2 am: 31. Oktober 2025, 19:09:26 »
Hmmm.. Agilität sieht anders aus. Z.b. Mit welchen Trägerraketen plant man da?

Offline failsafe

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Re: PRIAMOS Asteroid Sample Return Mission (Proposal)
« Antwort #3 am: 31. Oktober 2025, 19:45:14 »
Der genannte Startzeitpunkt (2041) ist in 16 Jahren. Welche europäischen Träger dann zur Verfügung stehen, ist natürlich offen. Wenn man die Vergangenheit als Maßstab nimmt:
die ARIANE 5 zB flog von 1996 bis 2023, also 27 Jahre ..

edit: Typo
« Letzte Änderung: 31. Oktober 2025, 21:31:08 von failsafe »

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Offline Schillrich

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Re: PRIAMOS Asteroid Sample Return Mission (Proposal)
« Antwort #4 am: 02. November 2025, 10:57:55 »
Hmmm.. Agilität sieht anders aus. Z.b. Mit welchen Trägerraketen plant man da?

Bei klassischen, wissenschaftlichen, "one of a kind"-Missionen erwartet aber auch niemand "Agilität" im Sinne einer agilen Produktentwicklung.
Diese Missionen sind einzigartig, neuartig, schwierig und wertvoll. Da geht es bei der Entwicklung nicht darum "irgendein x zum Zeitpunkt t zu schaffen" und dann mal weiterzuiterieren, sondern "genau das eine x' zum Zeitpunk t zu schaffen". Daher sind diese Missionen "klassisches, anforderungs-getriebenes Systems-Engineering". Man steckt viel Aufwand in den Anfang, in die Studien, die Trade-Offs, die Machbarkeitsanalysen ... quasi "in Papier", um dann ziemlich sicher zu wissen, ob und wie wir "x' am Datum t" schaffen werden.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

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Re: PRIAMOS Asteroid Sample Return Mission (Proposal)
« Antwort #5 am: 02. November 2025, 11:22:10 »
Ich weiss zwar, das ganze Starship Programm kann auch noch scheitern, aber nehmen wir an, das funktioniert so, wird man dann nicht auf die wesentlich größeren Möglichkeiten zurück greifen, sofern man sie bis dahin selbst noch nicht aufgebaut hat? Steht schon fest, das es ein europäischer Träger sein muss?

Offline failsafe

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Re: PRIAMOS Asteroid Sample Return Mission (Proposal)
« Antwort #6 am: 03. November 2025, 12:31:31 »
Über den Träger entscheidet die ESA, nicht das vorschlagende Team einer Mission. Es hat auch schon Fälle gegeben, wo ESA einen nicht-europäischen Träger gewählt hat (zB für HERA oder Proba-3), weil etwa eine europäische Lösung nicht verfügbar war; aber generell hat ESA ja auch die Zusage gegeben, pro Jahr jeweils mindestens 4 Ariane 6-Starts zu buchen (Arianespace selbst soll weitere 5 Starts pro Jahr aquirieren, so dass sie auf insgesamt 9 Starts pro Jahr kommen) - die muss man erst mal füllen.

Re: PRIAMOS Asteroid Sample Return Mission (Proposal)
« Antwort #7 am: 06. November 2025, 08:04:44 »
Die genaue Wahl des Trägers spielt keine sonderlich große Rolle fürs Missionsdesign einer medium-sized Asteroidenmission. Die lasten typischerweise weder das Volumen- noch das Massebudget der Rakete aus. Man braucht aber zu Beginn eine Baseline an der man sein Design orientiert, vorallem auch für Dinge wie Vibrations- und Schockbelastungen. Das heißt nicht, dass man dann für immer an diese Wahl gebunden ist.

Das aufwändige (sowohl finanziell als auch zeitlich) ist die Entwicklung der wissenschaftlichen Komponenten (in diesem Fall z.B. Probenbehälter, Rückführsystem, Probensammelsystem) und das reizt das relativ überschaubare Budget einer M-Klasse Mission schon zügig aus. Man gewinnt also nichts durch die eventuellen Möglichkeiten eines Starships, außer den reduzierten Startkosten. Das ist aber alles (noch?) so unvorhersehbar, dass man das aktuell nicht in Budgets einplanen könnte.

Und der zeitliche Rahmen ist auch deswegen so weit gesteckt, damit man mit dem Gesamtbudget für die wissenschaftlichen Missionen das die ESA Mitgliedsländer zur Verfügung stellen zurecht kommt, nicht weil man es nicht schneller bauen könnte/wollte
"Faschismus ist schon ok wenns uns zum Mars bringt" - leider wohl wirklich die Meinung eines SpaceX Fans hier