ESA Mars Lightship

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Offline failsafe

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ESA Mars Lightship
« am: 03. Januar 2025, 21:17:32 »
ESA stellt Überlegungen an, wie es nach ExoMars 2028 (Rosalind Franklin) dann weitergehen soll:
Weiterführung der gelandeten Mars-Erforschung/-Erschliessung mit einer Mission, die 2035 starten soll (besonders günstige Konstellation für einen Mars-Transfer), und hat am 17.Dezember 2024 einen entsprechenden Call for Proposals herausgegeben. Möglich wäre der Einsatz eines (wiederverwendbaren) LightShip-Tug (Erstflug etwa 2032) (alles abhängig von entsprechenden Beschlüssen des Ministerratstreffens im November 2025)

https://europeanspaceflight.com/esa-targets-2035-for-second-mission-to-mars/

https://blogs.esa.int/to-mars-and-back/2024/09/17/seven-things-you-didnt-know-about-europes-tug-to-mars/

(der LightShip-Tug ähnelt äusserlich ziemlich dem Earth Return Orbiter aus der Mars Sample Return-Mission - wenn dieser bei einem veränderten NASA-Konzept flachfällt, könnte man so die Entwicklungsarbeiten sinnvoll weiterverwenden..)

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Offline Schillrich

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Re: ESA Mars Lightship
« Antwort #1 am: 03. Januar 2025, 22:18:33 »
LightShip habe ich bisher gar nicht wahrgenommen. ESA will damit über die Jahre offenbar mehrere Missionen zum Mars bringen. Jedes LightShip wird selbst ein Orbiter sein, um über die Jahre eine Konstellation für Kommunikation, Navigation und Beobachtung/Überwachung am Mars aufzubauen.

https://blogs.esa.int/to-mars-and-back/2024/09/17/seven-things-you-didnt-know-about-europes-tug-to-mars/

Hört sich doch spannend an. Derzeit ist das Konzept in einer konkurrierende Phase A/B1-Studie. Wer hat da angeboten?
Das erste LightShip soll 2032 fliegen und die Mission SpotLight auf einen 600km-Orbit am Mars bringen. (hatte ich bisher auch nicht auf dem Schirm ...)
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

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Offline James

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Re: ESA Mars Lightship
« Antwort #2 am: 04. Januar 2025, 21:54:18 »
Der oben angeführte ESA Beitrag im Portal:

Sieben Dinge, die Sie nicht über Europas Raumschlepper zum Mars wussten

Der Mars kann bis zu 400 Millionen km von der Erde entfernt sein. Um Reisen zum Roten Planeten für Wissenschaft und Forschung häufiger und erschwinglicher zu machen, haben europäische Ingenieure ein Missionskonzept für einen wiederverwendbaren Schlepper oder interplanetaren Transferdienst entwickelt.
Der Marsschlepper verspricht, einen Markt für kostengünstige Missionen zum Mars für eine breitere Gemeinschaft zu eröffnen.
Die ESA nennt es LightShip.


Künstlerische Darstellung des LightShip. Bildnachweis: ESA

Weiter im Artikel der ESA  =>  Link zum Portalartikel

Viele Grüße
James

Re: ESA Mars Lightship
« Antwort #3 am: Gestern um 12:00:20 »
Ich finde den Begriff "wiederverwendbar" (im englischen "resusable") ziemlich irreführend, denn Lightship ist nicht wiederverwendbar. Einmal beim Mars angekommen bleibt es dort und kann nicht für eine weitere Transfermission von der Erde aus erneut benutzt werden, oder hab ich was falsch verstanden?

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Offline Rücksturz

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Re: ESA Mars Lightship
« Antwort #4 am: Gestern um 12:20:07 »
Ich denke es ist so zu verstehen, dass das LightShip nach dem einmaligen Transport von Nutzlast zum Mars als Kommunikationsrelay, Wettersatellit und Navigationssatellit am Mars "wiederverwendet" (=weitergenutzt) werden soll.
Da noch auf lange Zeit wesentlich mehr Material zum Mars transportiert werden muss, als zurück, erscheint mir das durch aus ein pragmatischer Ansatz mit möglichst wenig Aufwand maximalen Nutzen zu erzeugen.
Solange "nur" Material und keine Menschen transportiert werden, ist das wahrscheinlich wesentlich einfacher und günstiger, als ein vollständig wiederverwendbares Raumschiff zu entwickeln, welches nur Transportaufgaben übernimmt und (ohne Landung und ohne ISRU) seinen kompletten "Treibstoff" (auch wenn es wegen elektrischem Antrieb nur Stützmasse wäre) für Hin- und Rückflug mitführen muss.

Etwas irreführend finde ich die Bezeichnung "Passagier-Raumschiff" ("passenger spacecraft" im englischsprachigen Original).
Als "Passagiere" sind hier wissenschaftliche Nutzlasten, im Mars-Orbit auszusetzende Mars-Satelliten, Mars-Lander etc. gemeint, für bemenschte Raumschiffe ist das LightShip sicherlich zu klein.

Viele Grüße
Rücksturz
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Offline alepu

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Re: ESA Mars Lightship
« Antwort #5 am: Gestern um 13:26:55 »
Ich finde das für sich genommen ein sehr schönes und ausbaufähiges Konzept, speziell den "elektrischen Antrieb".
(Interessant wäre zu wissen wie groß das Ding werden soll, bzw. wieviel Fracht es einmal maximal transportieren kann)
Leider wird es in den Zeiten von Starship (und spätestens ab 2032 werden da wohl regelmäßig gleich zahlreiche Schiffe mit je 100 - 200 t Nutzlastkapazität fliegen!) im besten Fall "etwas untergehen" und im schlimmsten Fall überhaupt nicht mehr gebraucht werden.  ???

Der Portalartikel ist leider an einigen Stellen tatsächlich etwas unglücklich/mißverständlich übersetzt, aber Rücksturz hat da ja glücklicher- und dankenswerterweise schon etwas nachgeholfen.  :)

Re: ESA Mars Lightship
« Antwort #6 am: Gestern um 14:23:48 »
Ich denke es ist so zu verstehen, dass das LightShip nach dem einmaligen Transport von Nutzlast zum Mars als Kommunikationsrelay, Wettersatellit und Navigationssatellit am Mars "wiederverwendet" (=weitergenutzt) werden soll.
Weiternutzung heißt allerdings "further use" oder so und nicht "reusable". Ich bin mir ziemlich sicher, daß die Presseabteilung bewußt den falschen Begriff verwendet hat, um beim Reusable-Hype dabeizusein.
Etwas, was etwas zum Mars bringt und dort als Orbiter verbleibt und selber weitere Sachen macht, gibt es schon seit 1975 :P
Cool am Lightship finde ich allerdings die Flexibilität und den elektrischen Antrieb.

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Offline Terminus

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Re: ESA Mars Lightship
« Antwort #7 am: Gestern um 16:40:20 »
Der Begriff "tug", also wörtlich Schlepper, bezieht sich laut Text darauf, dass das Lightship bis zu 12 "passengers", also weitere Orbiter- oder Landesonden mitnehmen und auf verschiedenen Zieltrajektorien abstoßen kann und, in seinem eigenen Orbit angekommen, als Kommunikationsrelais dienen kann. Die "passengers" sparen sich die Komponenten für den Erde-Mars-Transfer, können dadurch leichter ausfallen (oder mehr Nutzlast mitnehmen). Die Ionentriebwerk-Technologie statt chemischer Triebwerke soll weitere Effizienz bringen.

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Offline Rücksturz

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Re: ESA Mars Lightship
« Antwort #8 am: Gestern um 17:16:06 »
Wegen noch offener Fragen bezüglich der Veröffentlichungsrechte habe ich den Beitrag vorübergehend von der Website genommen.
Wer des Englischen mächtig ist, möge sich übergangsweise mit dem Originalbeitrag auf der ESA-Website begnügen (siehe erster Beitrag hier im Thread).

Viele Grüße
Rücksturz
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Offline alepu

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Re: ESA Mars Lightship
« Antwort #9 am: Gestern um 17:36:37 »
Der Begriff "tug", also wörtlich Schlepper, bezieht sich laut Text darauf, dass das Lightship bis zu 12 "passengers", also weitere Orbiter- oder Landesonden mitnehmen und auf verschiedenen Zieltrajektorien abstoßen kann und, in seinem eigenen Orbit angekommen, als Kommunikationsrelais dienen kann. Die "passengers" sparen sich die Komponenten für den Erde-Mars-Transfer, können dadurch leichter ausfallen (oder mehr Nutzlast mitnehmen). Die Ionentriebwerk-Technologie statt chemischer Triebwerke soll weitere Effizienz bringen.

Genau so, oder zumindest so ähnlich, kann bei Bedarf dann wohl auch mal das Starship verwendet werden, nur möglicherweise dann mit hunderten von "Passagieren/Untersatelliten" statt nur 12!
Und andere Triebwerke werden da auch noch kommen!

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Offline tomtom

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Re: ESA Mars Lightship
« Antwort #10 am: Gestern um 17:52:37 »
Bitte beim Thema bleiben und nicht alles mit Starship-Anmerkungen okkupieren.

Der Begriff "reusable" bezieht sich lediglich auf das Design, es soll in gleicher Technologie mehrere Missionen geben können, die dann günstig sind.

ESA Lightship ist bisher ein Projekt unter dem "Expert-Programm", das von D nicht mitfinanziert wird.
Im Zweifel hilft die Such-Funktion:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?action=search

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Offline alepu

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Re: ESA Mars Lightship
« Antwort #11 am: Gestern um 18:30:44 »
Hab das geschrieben,um zu verdeutlichen, daß das ganze Projekt wohl mindestens 10 Jahre zu spät kommt!

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Offline tomtom

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Re: ESA Mars Lightship
« Antwort #12 am: Gestern um 19:30:29 »
Bis jetzt ist das nur eine Projektidee im Rahmen von "Terrae Novea Exploration", die auf dem Council-Meeting vorgeschlagen werden soll.

Bei der ESA dauert alles länger und entsprechend früh muss man anfangen.
Im Zweifel hilft die Such-Funktion:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?action=search

Offline failsafe

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Re: ESA Mars Lightship
« Antwort #13 am: Gestern um 21:56:39 »
... ESA Lightship ist bisher ein Projekt unter dem "Expert-Programm", das von D nicht mitfinanziert wird.

Sollte man vielleicht noch erläutern:
ExPeRT (Exploration Preparation, Research and Technology) ist Bestandteil von ESAs Terrae Novae European Exploration Envelope Programme (E3P), gehört nicht zum Pflichtprogramm, sondern ist optional, und ist im Bereich  Human and Robotic Exploration (HRE) angesiedelt.
(und krankt m.E. deshalb an ähnlichen Geburtsfehlern wie seinerzeit die Anfänge von ExoMars/Aurora; siehe zB  https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=4183.msg473369#msg473369 )

Quelle: https://www.esa.int/About_Us/Business_with_ESA/Business_Opportunities/ExPeRT_Exploration_Preparation_Research_and_Technology

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Offline tomtom

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Re: ESA Mars Lightship
« Antwort #14 am: Gestern um 23:11:29 »
Der Thread wurde von mir etwas aufgeräumt. Generelle Diskussionen bitte in einem anderen Thread weiterführen.
Im Zweifel hilft die Such-Funktion:
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