Bei den Miniziegeln, die jetzt mit Tianzhou 8 ins All gebracht werden, geht es darum, Daten über die
Degeneration des Materials zu ermitteln, also den "Verschleiß" durch Hitze und Kälte sowie die ständige Bestrahlung. Das ist in gewisser Weise vergleichbar mit unverputzten Ziegelmauern auf der Erde, wo durch die Witterungseinflüsse im Laufe der Zeit Plättchen abplatzen. Anders als bei terrestrischen Ziegelmauern sind die lunaren Regolithziegel aber nicht mit Mörtel gemauert, sondern nur lose zusammengesteckt wie Legosteine. Es macht also durchaus Sinn, zunächst nur einzelne Ziegel zu untersuchen. Die Festigkeit der ganzen Mauer hängt zu einem großen Teil von der Art der Verzahnung ab
Der nächste Schritt erfolgt 2028 bei der Mission
Chang'e 8. Dort werden die Ziegel dann vor Ort im 3D-Druck hergestellt:
Bilder:
DSELMan hat sich für diese Methode entschieden, weil man da die Bewegungen des Schmelzkopfs frei programmieren kann, um verschiedene Verzahnungsmöglichkeiten auszuprobieren und, anders als bei dem im obigen Video gezeigten Vakuum-Druck-Ofen, auch Hinterschnitte möglich sind. Hier einige Testziegel:
Bild:
CCTVBild:
HUSTEin mit der Sonde Chang'e 8 auf den Mond reisender Bauarbeiter-Roboter soll in 100 m Entfernung von der Landestelle eine Fläche planieren und mit den aneinandergepuzzelten Ziegeln pflastern. Das ist dann der staubfreie und mondbebengepolsterte Landeplatz für die nächste Komponente der Internationalen Mondforschungsstation (eine Stromverteilungszentrale). Laut derzeitiger Planung ist die dann folgende Komponente das Kernkraftwerk, und da wird dann legomäßig in die Höhe gebaut.
Man beachte:
Der Raumfrachter Tianzhou 8 wird von der CMSA betrieben, die Internationale Mondforschungsstation von der CNSA. Bei den Pralinenschachteln fungiert die Volksbefreiungsarmee als Dienstleisterin für die Chinesische Akademie der Wissenschaften.