FAA (Federal Aviation Administration)

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Offline R2-D2

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FAA (Federal Aviation Administration)
« am: 21. September 2021, 13:47:04 »
So wie ich es verstehe, braucht jeder Anbieter für Raumfahrt (edit: auf US-Boden oder als US-Firma) eine Genehmigung/Lizenz von der FAA. https://www.faa.gov/space/additional_information/faq/
Nur Starts "für oder durch" staatliche Behörden werden nicht von der FAA lizenziert - da gelten eigene Regeln oder NASA springt ein.

Den notwendigen Prozess kann man hier durchspielen, dann bekommt man auch die Gesetze angezeigt:
https://www.faa.gov/space/streamlined_licensing_process/licensing_process/
« Letzte Änderung: 21. September 2021, 17:29:59 von R2-D2 »

Offline SirFalcon

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Re: FAA (Federal Aviation Administration)
« Antwort #1 am: 21. September 2021, 17:01:43 »
So wie ich es verstehe, braucht jeder Anbieter für Raumfahrt eine Genehmigung/Lizenz von der FAA. https://www.faa.gov/space/additional_information/faq/
Nur Starts "für oder durch" staatliche Behörden werden nicht von der FAA lizenziert - da gelten eigene Regeln oder NASA springt ein.

Den notwendigen Prozess kann man hier durchspielen, dann bekommt man auch die Gesetze angezeigt:
https://www.faa.gov/space/streamlined_licensing_process/licensing_process/

Ausgehend von den Links oben, habe ich mich mal durch die Gesetze gewühlt und bin im
eCFR 14 Aeronautics and Space, Chapter III   Commercial Space Transportation, Federal Aviation Administration, Department of Transportation, Subchapter C Licensing
fündig geworden.

In den Teilen
  • 450   Launch and Reentry License Requirements (Link) und
  • 460   Human Space Flight Requirements (Link)
sind auf recht unterschiedlicher Detailebene Vorgaben aufgeführt, die für die Erteilung einer Start-Lizenz durch die FAA eingehalten/nachgewiesen werden müssen.

Da geht es dann z.B. um sehr detaillierte Vorgaben für die Ausfallsicherheit in § 450.145 Highly reliable flight safety system oder auch um die sehr weichen Anforderungen für einen Rauchmelder und die Erkennung eines Brandes in § 460.13 Smoke detection and fire suppression.

Es scheint also doch einiges an Vorgaben zu geben.
Allerdings ist es auch so, dass über die Art und Weise der Umsetzung der jeweilige Operator entscheidet und die Einhaltung der Anforderungen der FAA nachweisen muss.
Ich sehe die Kriterien der FAA somit als Mindestanforderungen, die ein Anbieter von Raumflügen (und Landungen) mit Menschen an Bord einhalten muss.

Offline efrozen

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Re: FAA (Federal Aviation Administration)
« Antwort #2 am: 21. September 2021, 17:36:52 »
Die FAA ist für vieles zuständig - aber (laut im Beitrag *10672 von Wulf21verlinkten Dokument) explizit nicht für die Genehmigung irgend ein Raumfahrtsystem bemannt zu fliegen. Und das mindestens bis 2023.
Und in unserer Diskussion geht es doch aber genau darum.
 Wer erlaubt/genehmigt den hypothetischen bemannten Start einer Dragon auf einer FH.
Nicht ob ein System technisch in der Lage und sicher genug ist, in den Weltraum gestartet zu werden (das ist die FAA), sondern ob dabei Menschen drinsitzen dürfen.
Und das wird (siehe oben) nicht von der FAA entschieden und von der NASA nur für ihre Astronauten und für SpaceX, Blue Origin  .....?
Die sind in diesem Fall noch bis 2023 nichts weiter als eine Organisation (genauso wie die NASA) welche entscheidet: Wir als XYZ übernehmen das Risiko, Menschen auf der Spitze einer Rakete zu starten, für die wir nach bestem Wissen und Gewissen festgelegt haben, was, über die technischen Anforderungen der FAA hinaus, als sicher gilt für den Personentransport.
Punkt.
Wenn die FAA entscheidet, die FH/Dragon Kombi bekommt eine Starterlaubnis (warum sollte sie die auch nicht erteilen) dann darf SpaceX so starten. Ob dann Menschen drin sitzen geht die FAA noch nicht das Geringste an!

LG Espe

Edit: Beitragsnummer eingefügt

Offline efrozen

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Re: FAA (Federal Aviation Administration)
« Antwort #3 am: 21. September 2021, 18:02:25 »
Nur mal als Beispiel um die Zuständigkeiten aus meiner Sicht zu verdeutlichen:
Boeing kann CST100 solange in den Weltraum starten, wie die FAA der Meinung ist, das bei einem Start aus technischer Sicht nur ein vertretbares, bei Rakenstarts übliches Risiko für die Allgemeinheit besteht.
Die kann sagen "Aber mit Menschen drin würde ich das nicht machen".
Was Boeing vollkommen schnurz sein kann (im Unfallfall natürlich wohl endgültig geschäftlicher Selbtmord).
Irgendwelche Leute, welche Boeing Geld zahlen, weil sie mitfliegen wollen können sehr wohl drinsitzen.
Solange aber die NASA nicht ihr ok gibt, startet damit kein einziger NASA-Astronaut.
Hypothetischer Extremfall: Wenn die Russen sagen, wir glauben Boeing das alles gut wird, dann fliegen die auch.
Weil es eben (noch) Sache des Herstellers ist und niemanden anderes.

LG Espe

PS: Das war ein Beispiel! Bitte jetzt nicht die beiden Systeme/Firmen vermischen.

Offline R2-D2

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Re: FAA (Federal Aviation Administration)
« Antwort #4 am: 21. September 2021, 22:45:52 »
Die FAA ist für vieles zuständig - aber (laut im Beitrag *10672 von Wulf21verlinkten Dokument) explizit nicht für die Genehmigung irgend ein Raumfahrtsystem bemannt zu fliegen. Und das mindestens bis 2023.
Und in unserer Diskussion geht es doch aber genau darum.
[..]
Das Kapitel V. auf S.7-9 enthält aber durchaus Anspekte, die von der FAA gefordert werden.
Völlig ohne Dokumentation kann man keinen Raumflug anbieten, es sind sogar Nachweistests gefordert.
Desweiteren müssen die Passagiere über die Risiken aufgeklärt werden.
Und auch Versicherungsvorgaben gibt es einzuhalten.

Die konkreten Berechnungen etc. werden aktuell nicht von der FAA geprüft.
Und Du hast Recht, dass keine Einzel-Starterlaubnis ausgestellt wird - es geht um eine generelle/formelle Erlaubnis.
Wenn etwas gravierendes passiert, kann die FAA allerdings einschreiten und Designänderungen verlangen.

Re: FAA (Federal Aviation Administration)
« Antwort #5 am: 22. September 2021, 08:30:17 »
Könnte man diese Diskussion um die Starterlaubnis eventuell in einen Extra-Thread auslagern? Das hat ja eigentlich nichts mehr mit der generellen "SpaceX - Diskussion" zu tun, da gehts ja auch um einige andere Startanbieter.

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Offline tomtom

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Re: FAA (Federal Aviation Administration)
« Antwort #6 am: 23. September 2021, 18:39:00 »
Ich habe den letzten Beitrag, der lediglich einen Videobeitrag enthielt und mE. keine neuen Informationen über die FAA beinhaltete und nur dazu dienen soll, wie toll SpaceX ist, wieder in den SpaceX-Diskussions-Thread verschoben.

Sachliche Information und Diskussion ist willkommen, aber hier bitte keine Rezo-like-Propaganda.
Im Zweifel hilft die Such-Funktion:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?action=search

Re: FAA (Federal Aviation Administration)
« Antwort #7 am: 24. September 2021, 00:38:26 »
Was ist schlecht an Rezo?

Zum Thema.

Wenn mich nicht alles täuscht gibt es so eine Art Klausel “nach technischem Stand”

Wenn die Rakete nach den SX Konstruktionsunterlagen gebaut wurde und das Teil explodiert trotzdem, dann ist es an SX nachzuweisen, dass das Design nach aktuellem Stand der Technik und Wissenschaft konstruiert und gebaut wurde. Damit zieht man sen Kopf aus der Strafrechtschlinge. Wie das dan aber zivilrechtlich weitergeht, muss dann ein Gericht entscheiden.

Offline Steffen

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Re: FAA (Federal Aviation Administration)
« Antwort #8 am: 20. Februar 2023, 20:54:35 »
Hallo,

es ist schon ein paar Tage her, aber ich glaube, es ist hier noch nicht erwähnt worden.

Die FAA hat SpaceX einen "Strafzettel" über 175.000 US-Dollar verpasst.
Es geht dabei um den Starlink Start vom 19. August 2022. SpaceX hätte mindestens sieben Tage vor dem Start Daten zur Analyse von Kollisionswahrscheinlichkeiten mit Objekten in der Erdumlaufbahn an die FAA übergeben müssen, was aber wohl versäumt wurde.

https://www.faa.gov/newsroom/faa-proposes-175000-fine-against-spacex-not-submitting-required-pre-launch-data

Viele Grüße
Steffen

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Offline alepu

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Re: FAA (Federal Aviation Administration)
« Antwort #9 am: 21. Februar 2023, 08:48:02 »
Angeblich will die FAA die Starship-Startgenehmigung im März fertig haben.

https://twitter.com/wapodavenport/status/1626790650921291777

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Offline alepu

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Re: FAA (Federal Aviation Administration)
« Antwort #10 am: 17. Dezember 2023, 10:15:27 »
Nachdem nun die Startgenehmigungen sowohl für den IFT-1, wie für den IFT-2 doch noch einigermaßen fristgerecht erteilt wurden, steht die FAA jetzt gleich mehrfach unter Druck.
Wo sie nun seit einiger Zeit sowohl von der Industrie wie von mehreren Politikern dazu gedrängt wird den Start-Genehmigungsprozeß zu verschlanken und zu beschleunigen, wurde sie jetzt bereits zum zweitenmal gleich von mehreren Umweltschutzorganisationen angezeigt, weil sie angeblich die Starship-Startlizenzen voreilig vergeben haben soll.

https://spacenews.com/federal-agencies-caught-in-environmental-crossfire-over-starship-launches

Re: FAA (Federal Aviation Administration)
« Antwort #11 am: 17. Dezember 2023, 17:15:06 »
Also in den Interviews gibt sich die FAA dann doch ausgesprochen selbstbewusst. Für mich klingt das verdammt nach, „wir wollen auch Geld“.

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Offline tomtom

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Re: FAA (Federal Aviation Administration)
« Antwort #12 am: 11. September 2024, 21:21:04 »
Der Kongress befaßte sich in einer Anhörung mit der Lizensierung von Starts. Allgemein gibt es eine große Unzufriedenheit mit den bürokratischen Abläufen und Fristen, bis eine Starterlaubnis erteilt wird (unendliches Hin- und Her). Das im März 2021 eingeführte Verfahren Part 450 der Regulierung sei unklar, nicht transparent und führt zu erheblichen Verzögerungen und soll bis 2026 vollständig umgesetzt werden. Einige Politiker machen sich auch Sorgen, dass das dann auch Artemis betrifft, weil da kommerzielle Start vorgesehen sind. (SpaceX war nicht direkt ein Thema der Anhörung, ist aber natürlich ua. durch den geplanten IFT5 - Verschiebung der Genehmigung von Sep. auf Nov. 2024 betroffen.)
Die FAA will den Prozess mit Informationen verbessern, auch in dem man mehr Mitarbeiter mit der Aufgabe befaßt.

https://spacenews.com/congress-industry-criticize-faa-launch-licensing-regulations/
Im Zweifel hilft die Such-Funktion:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?action=search