Zukünftige Nahrung in der Raumfahrt & Mondstation ?

Hallo,

habe das Thema noch nicht gefunden ?

Hat sich schon jemand allgemein mit der zukünftigen Nahrung von Astronauten beschäftigt ?

Was haltet ihr von der Idee, Gewächshäuser auf dem Mond zu errichten ?

Dabei denke ich auch an die Versuche in der Antarktis mit dem Labor Eden-ISS.

Thematisch interessant.

Je länger eine Mission dauert, desto größer muss der Kreislauf werden. Es muss Essen anpflanzbar sein, aber auch Urin und Kot muss recycelt werden. Auch muss CO2 in O2 umgewandelt werden können oder Essensreste recycelt werden. Und alles muss mit der menschlichen Psyche funktionieren, denn der Mensch sollte sich wohl fühlen und sich sicher sein, dass ihm nichts passieren kann.

Das letzte ganz große Projekt dürfte Biosphäre 2 gewesen sein.  Die Medien haben es als "gescheitert" bezeichnet, weil es nicht zu 100% funktioniert hat. Aber Forscher haben viel gelernt, es ha zu 95% funktioniert und auf dem Mars oder Mond hat man auch regelmäßig (aber selten) Besuch von der Erde, wenn man dort eine Kolonie gründen würde. Somit dürfte Biosphäre 2 vielleicht eher eine riese Möglichkeit zum Lernen gewesen sein.

https://de.wikipedia.org/wiki/Biosph%C3%A4re_2

Die sind ja schon gute Grundideen, ob Eigenanbau und/oder modifizierte Fertignahrung.

Zukünftige Langzeitmissionen und Mondbewohner sollte daher eine starke antrainierte Psyche haben. Solche Nahrungsaufnahme als "normal" empfinden.

Auf dem Mond sind ja dauerhafte Kolonien / Labors geplant.

Werde das auch mal weiter verfolgen.

Experimente in dieser Richtung gibt es ja immer wieder.

- Zuletzt erst wieder den Versuch der Chinesen, auf dem Mond Samen sprießen zu lassen.
- Keimen von Tomentpflanzen in einem Satelliten: Eu:CROPIS
https://www.br.de/nachrichten/wissen/eu-cropis-tomatenzucht-im-weltraum,R6jrJPx
- immer wieder auch experimente auf der ISS. Nicht nur Keimexperimente sondern auch schon konrete Ernte und verzehr von Salat:
https://www.rnd.de/wissen/romersalat-auf-der-iss-pflanzen-sind-genauso-nahrstoffreich-wie-auf-der-erde-4RTQ2G6JT5B25NPRE3SPGTPNTI.html

Ich verfolge auch schon länger die Experimente aus Belgien, die immer wieder in verschiedenen Versuchen um das Wachstum von Pflanzen in Mars- und Mondboden kümmern:
https://phys.org/news/2016-06-dutch-crops-grown-mars-soil.html


ABER: Das Thema ist sehr breit (Schwerelosigkeit, Strahlung, Züchtungen...; Biologie, Chemie, Physik, Ingenieurskunst...; Hydroponik, eigener Boden, Regolit, Aquakultur, Anthroponics, Aeroponics ....) und sehr alt (Keimexperimente gehörten mit zu den Ersten der Weltraumforschung)

Eine andere Herangehensweise versucht Asteroidenmaterial direkt in Nahrung zu verwandeln. Also kein Anbau und Züchtung von Pflanzen im aufbereiteten Regolith, sondern Pyrolyse der "Steine" und anschließende Aufbereitung über Mikroben in vom menschlichen Körper verwertbare Stoffe.
So befinden sich z.B. in Asteroiden wie Bennu angeblich 10,5% Wasser und verwertbare "Biomasse".
Diesbezügliche Experimente befinden sich allerdings noch im Anfangsstadium.

https://www.space.com/mining-asteroids-food-deep-space-missions

Auf dem Weg zum Nahrungsmittelanbau auf dem Mond

Um langfristig auf dem Mond zu bleiben, müssen Menschen dort Nahrungsmittel produzieren. Ist es möglich, Pflanzen in Umgebungen anzubauen, die sich stark von denen auf der Erde unterscheiden? Mit Unterstützung durch das Discovery-Element der Grundaktivitäten der ESA untersuchte SolSys Mining die chemische Behandlung von Mondbodensimulanzien, um Dünger für den Anbau von Pflanzen herzustellen.
Eine Pressemitteilung der europäischen Raumfahrtagentur ESA.


Anbau auf dem Mond
Credit: SolSys Mining; Licence: ESA Standard Licence

Weiter in der Pressemitteilung der ESA  =>  Link zum Portalartikel

Viele Grüße, die Redaktionsmitglieder

Mir ist klar, dass schon die Original-Pressemitteilung nicht gerade klar und verständlich formuliert ist, aber Sätze wie
"Das Unternehmen produziert derzeit einen Simulanten auf norwegischer Basis"
sind leider nicht wirklich hilfreich, wenn man spekulieren muss, was wohl damit gemeint ist.
Ich tippe auf einen Regolith-Ersatz aus norwegischem Gestein - ??

Der Einwand ist gerechtfertigt.
Ich habe den Satz auf: "Das Unternehmen produziert derzeit einen Ersatzstoff auf Basis von in Norwegen vorkommenden Mineralien" geändert.

Das geht jetzt eher nach hinten los.
Es geht im ganzen Artikel um die Verarbeitung von simuliertem Mondgestein. Welcher "Simulant" gemeint ist, sollte eigentlich klar sein.
Wenn,  müsste man schreiben: "Simulant für Mondgestein" oder "Ersatzstoff für Mondgestein".

Viele Grüße
Rücksturz

"Simulant" kann sich im Deutschen ohnehin nicht auf ein Ding beziehen.
"Simulator" ist eher eine Maschine als ein Stoff.
Für "Ersatz-" oder "Austausch-" müsste man Substitut oder Surrogat sagen, wenn man denn ein Fremdwort möchte. "Ersatzstoff" trifft es am besten.

PS Bei Lebensmitteln gibt es den Begriff "Simulanz"; als Ersatz-Stoffe mit ähnlichen Merkmalen wie unterschiedliche Lebensmittel (trocken, ölig, hydrophil, alkoholisch, sauer...)

Wie wäre es mit "Analog-Mondgestein" bzw "Analogregolith" ?
Hat sich bei "Analogkäse" ja auch eingebürgert: ist kein Käse, tut aber so...

Man könnte vom synthetischem Regolith sprechen, aber es soll ja auch zum Ausdruck kommen, dass man damit etwas simulieren will, das DLR benutzt den Begriff "Simulat".

Wir hatten schonmal das Thema: Zukünftige Nahrung in der Raumfahrt & Mondstation ?
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=19102.0

... das DLR benutzt den Begriff "Simulat"
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=19102.0

Sooooo, ich habe es noch mal geändert. Wenn das DLR als Bezeichnung Simulat benutzt, dann ist es für mich die richtige Benennung.

_{Hallo tomtom. Eigentlich wäre das von dir gennante Thema eh eher das Richtige. Wenn du die Sache verschiebst, dann ändere ich die Links.
Edit tomtom: done
Edit james: ebenfalls}