Reise zur Sonnenfinsternis in Chile 2019

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Offline fl67

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Reise zur Sonnenfinsternis in Chile 2019
« am: 14. August 2019, 01:30:22 »
Wie schon im "Sonnenfinsternis"-Thread kurz erwähnt wurde, fand am 2. Juli dieses Jahres eine Totale Sonnenfinsternis über dem Süd-Pazifik und Südamerika statt.

Ich nehme Sonnenfinsternisse gern zum Anlass, Länder zu besuchen, in die ich sonst wohl nicht reisen würde. Eine Rundreise durch Chile hatte ich allerdings schon länger ins Auge gefasst, mit Besichtigung der diversen Observatorien, und um mal den südlichen Sternenhimmel zu sehen.

Aber wird die Sonnenfinsternis überhaupt gut zu sehen sein ? Wie lang dauert die Totalität ? Wie sind die Wetteraussichten ?

Verlauf der Sonnenfinsternis

Bild: Wikimedia / NASA

Der Kernschatten des Mondes trifft die Erde im südlichen Pazifik 2000 km östlich von Neuseeland, bewegt sich dann an Polynesien und den Pitcairn-Inseln vorbei über das unbewohnte Atoll Oeno. Das Totalitätsmaximum ist mitten im Pazifik und dauert dort 4:33 Minuten. Um 16:38 Uhr Ortszeit trifft der Schatten auf den südamerikanischen Kontinent bei La Serena in Nordchile. Die Dauer der Totalität beträgt dort noch etwa 2:35 Minuten, die Sonne steht dann nur noch 14° über dem Horizont. Der Schatten bewegt sich weiter über die Anden und Argentinien, und endet bei Buenos Aires, wo die Totalität mit dem Sonnenuntergang zusammenfällt.
In Chile also ganz gute Werte, nicht das Optimum, aber die Himmelsmechanik kann man nicht ändern.

Schattenpfad

Bild: Eclipsophile, Jay Anderson and Jennifer West


Im Juli ist Winter auf der Südhalbkugel, da kann das Wetter schon mal schlecht sein und der Himmel bewölkt. Leider kann man das Wetter nicht Monate im voraus vorhersagen, so muss man auf Klimastatistiken zurückgreifen. Aber die Statistiken sehen gar nicht so schlecht aus: während der Himmel an der Küste bei La Serena durchschnittlich zu 60% bewölkt ist, sind es etwas landeinwärts nur noch ca. 38%.

Mittlerer Bewölkungsgrad nachmittags im Juli

Bild: Eclipsophile, Jay Anderson and Jennifer West / NASA

Das gleiche als Graph; bei Vicuña sieht es ganz gut aus:

Bild: Eclipsophile, Jay Anderson and Jennifer West

Wie immer bei Reisen zu Sonnenfinsternissen muss man beim Wetter auf sein Glück hoffen...


Ich habe mich für die Reise von Kultur, Astronomie & Wissenschaftsreisen aus Nürnberg entschieden, durchgeführt von Ikarus Tours, eine zweiwöchige Gruppenreise durch Chile mit abwechslungsreichem Programm mit Fokus auf astronomische Themen.

Ich möchte in diesen Thread in lockerer Folge über die Reise berichten, wobei ich auf die Programmpunkte mit astronomischem Hintergrund detaillierter eingehen (aber die anderen Punkte auch erwähnen) werde.

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Offline fl67

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Re: Reise zur Sonnenfinsternis in Chile 2019
« Antwort #1 am: 16. August 2019, 04:51:44 »
20.06.2019, Tag 1: Anreise

Die Reise beginnt nachmittags am Flughafen Frankfurt, wo sich die Gruppe trifft. Wir fliegen mit der chilenisch-brasilianischen Fluggesellschaft LATAM über Madrid nach Santiago de Chile.

Der Flieger in Frankfurt


Chile ist verdammt weit weg...
Der Flug dauert incl. Zwischenlandung in Madrid 18 Stunden, davon 13 Stunden nonstop Madrid - Santiago.  :P
Der Versuch zu schlafen ist nur teilweise erfolgreich. Zum Glück hat das Bord-Entertainment der Boeing 787 "Dreamliner" eine umfangreiche Filmauswahl, u.a. gibt es "Hidden Figures" und eine Doku über Apollo.

Verspätung in Madrid


Dank der Zeitverschiebung von -6 Stunden erreichen wir schon gegen 10:00 Uhr morgens Ortszeit das Hotel "Fundador" in der Innenstadt von Santiago.

Fotos: fl67

Die Zimmer sind noch nicht bereit. Aber es ist eh keine Zeit zum Ausruhen, denn die Stadtrundfahrt durch Santiago steht auf dem Programm.

Offline pilotace

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Re: Reise zur Sonnenfinsternis in Chile 2019
« Antwort #2 am: 16. August 2019, 22:19:19 »
Klasse, das verspricht interessant zu werden! :)


Gruß
Daniel
Das Copyright aller meiner Fotos liegt ausschließlich bei mir. Die Fotos dürfen ausschließlich zu privaten Zwecken verwendet werden, eine Veröffentlichung in jeglicher Form bedarf meiner vorherigen Zustimmung.

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Offline fl67

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Re: Reise zur Sonnenfinsternis in Chile 2019
« Antwort #3 am: 21. August 2019, 00:53:04 »
Freitag, 21.06.2019, Tag 2: Santiago de Chile

Santiago de Chile ist die Hauptstadt Chiles und hat im Ballungsraum über 7 Millionen Einwohner, d.h. etwa 44% aller Chilenen leben hier. Santiago liegt am Rande der Anden in einem Talkessel, wodurch häufig Bewölkung und Smog auftreten.
Im Hintergrund die Anden, kaum zu sehen durch Dunst und Smog:


Unser Stadtrundgang beginnt am Palast La Moneda, der einstigen Münzprägeanstalt Chiles und heute der chilenische Präsidentenpalast. Hier fand 1973 der Militärputsch gegen Salvador Allende durch den General und späteren Diktator Augusto Pinochet statt.

Präsidentenpalast...


...mit schmuckem Wachpersonal.


Endlich sehen wir auch den ersten Stern am Südhimmel - wenn auch nur den auf der chilenischen Flagge.  ;)


Unser lokaler Reiseleiter (ein Berliner der seit 12 Jahren in Chile lebt) erzählt, dass die kommende Sonnenfinsternis in der chilenischen Öffentlichkeit und in den Medien ein großes Thema ist ("es passiert ja sonst nichts interessantes").

Nächstes Ziel ist die Straße der Wechselstuben. Wir brauchen chilenisches Geld, hier kann man legal und sicher tauschen. 1 Euro = 780 Pesos.  Die 100-Pesos-Münze (=12 Cent) sieht genauso aus und ist genauso groß wie eine 1-Euro-Münze, und soll in hiesige Geldautomaten passen...  ;)

Kurzer Halt am Parlamentsgebäude:


In den meisten lateinamerikanischen Städten gibt es einen zentralen Platz, die Plaza de Armas, meist parkähnlich angelegt mit Bäumen, Palmen, Brunnen und Sitzgelegenheiten, um den herum sich die administrativen Gebäude wie Rathaus, Gericht, Post und Kirche befinden.


In der Catedral Metropolitana de Santiago:


Die Philatelisten in der Gruppe besuchen die Post, um nach Eclipse-Sondermarken zu fragen. Allerdings ohne Erfolg, Sondermarken gibt es erst ab dem Tag der Sonnenfinsternis.
Hauptpost:


Denkmal des Stadtgründers Pedro de Valdivia:


Weiter geht der Rundgang zum Mercado Central, einer großen Markthalle mit Fischmarkt und Restaurants.

Klischee-erfüllendes Quoten-Lama  (das einzige Haus-Lama, das wir auf der Reise sehen; dagegen sehen wir noch häufig die wildlebenden Vicuñas und Guanacos):

Fotos: fl67


Die Stadtbesichtigung endet im modernen Geschäfts- und Finanzzentrum mit dem Gran Torre Santiago, dem höchsten Gebäude Südamerikas.


Bild: Bjørn Christian Tørrissen / Wikimedia

Morgen geht es an die Pazifikküste, nach Valparaíso.
« Letzte Änderung: 21. August 2019, 02:37:17 von fl67 »

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Offline fl67

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Re: Reise zur Sonnenfinsternis in Chile 2019
« Antwort #4 am: 29. August 2019, 01:14:06 »
Samstag, 22.06.2019, Tag 3: Valparaíso

Wir fahren heute ca. 120 km westwärts zur Pazifikküste nach Valparaíso.
Valparaíso (deutsch: Paradiestal) ist eine Hafenstadt mit ca. 250.000 Einwohnern und erstreckt sich über eine Vielzahl von Hügeln. Der historische Stadtkern mit seinen bunt bemalten Häusern gehört zum Unesco-Weltkulturerbe. Im 19. Jahrhundert war Valparaíso einer der bedeutendsten Häfen an der Westküste Amerikas, für alle Schiffe, die Salpeter und Kupfer um das Kap Hoorn herum nach Europa brachten. Mit der Eröffnung des Panama-Kanals verlor der Hafen an Bedeutung.



Wir besuchen zunächst das Haus des chilenischen Nationaldichters und Literaturnobelpreisträgers Pablo Neruda, La Sebastiana, der hoch auf den Hügeln eine tolle Aussicht über die Stadt hatte.


Wir gehen zu Fuß weiter durch die Stadt nach unten Richtung Hafen.
   

An einer Hauswand sehen wir dieses Plakat - ein erstes Anzeichen der Sonnenfinsternis!


Übersetzung:
Zitat
Vorbereitet auf diesen 2. Juli?
TOTALE SONNENFINSTERNIS
ein Tanz der kosmischen Harmonie

Erleben Sie es live in La Serena
Abfahrt von Valparaíso, Viña del Mar und Santiago

Programm
05:30 Abfahrt von Valparaíso
06:00 Halt in Viña del Mar
13:00 Ankunft in La Serena und Eintritt ins Stadion
15:30 - 17:30 Sonnenfinsternis
18:00 Rückfahrt
20:00 Halt zum Abendessen
01:00 Ankunft am Zielort

Was ist enthalten ?
- Transport
- Führung
- Eintritt ins Stadion
- zertifizierte Sonnenfinsternisbrille (ISO 12312-2)
- Snack (Sandwiches, Obst, Nüsse, Saft, Wasser und Kekse)

$60.000 Pesos  = 77 Euro   (10% Rabatt bis zum 20. Juni)

Unter den Teilnehmern wird ein kostenloses Taucherlebnis verlost!
Verpasse es nicht !
Ein ganz gutes Angebot für alle, die nicht nur eine partielle Sonnenfinsternis sehen wollen. Im Stadion von La Serena findet ein "Public Viewing" mit einem bekannten Astronomieprofessor statt.

Weiter geht es mit dem Ascensor Concepción von 1883, einem der noch 16 erhaltenen Schrägaufzüge, den Hügel runter.


Unten erwartet uns lautes Getrommel und Blasmusik. Die indigenen Völker der Gegend feiern die Fiesta del Sol - das Fest der Sonne - mit einem großen Umzug durch die Stadt, tanzend in bunten Kostümen zu lauter Musik. Das erinnert ein wenig an den Karneval in Rio. (ein Albtraum für unseren Guide, der die Gruppe durch das Getümmel der Menschenmassen leiten muss...)



Auf der Rückfahrt nach Santiago machen wir Halt in einem Weingut im Valle de Casablanca. Der chilenische Wein hat eine lange Tradition, die klimatischen Bedingungen in vielen Gegenden eignen sich gut zum Weinanbau. Als typisch chilenisch gilt die Rebsorte Carménère, die im 19. Jahrhundert überall sonst auf der Welt durch die Reblausplage ausgerottet wurde und nur in Chile überlebte. Wir bekommen eine Führung durch das Weingut und machen natürlich eine Weinprobe (Chardonnay, Sauvignon Blanc und Carménère). Prost.  ::)


Fotos: fl67


Ab morgen geht es in die Atacama, da wird's dann endlich astronomisch...

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Offline Gertrud

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Re: Reise zur Sonnenfinsternis in Chile 2019
« Antwort #5 am: 29. August 2019, 19:07:42 »
Hallo fl67,

auch die Aufnahmen von Land und Leute sind für mich eine große Freude. :)
Danke Dir für das Mitnehmen.

Auf die nächsten Folgen bin ich schon ganz gespannt und warte gerne.
Beste Grüße
Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
***
Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

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Offline fl67

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Re: Reise zur Sonnenfinsternis in Chile 2019
« Antwort #6 am: 05. September 2019, 02:06:54 »
Sonntag, 23.06.2019, Tag 4: Atacama

Wir fliegen von Santiago 1200 km in den Norden Chiles, und landen auf dem winzigen Wüstenflughafen von Calama.
Wir befinden uns hier in der Atacama-Wüste auf 2400 m Höhe, da wird die Luft schon dünn und die Sonne knallt besonders stark.
Hier regnet es fast nie, und so gibt es auch nahezu keine Vegetation.

Im Flughafen:


... und draußen:


Calama ist mit 150.000 Einwohnern eine ziemlich große Stadt. Viele ihrer Bewohner arbeiten in der nahegelegenen Kupfermine Chuquicamata, einem der größten Kupfertagebaue der Welt.
Das Loch, was hier in den letzten 100 Jahren gegraben wurde, ist 4300 m lang, 3000 m breit und 1000 m tief  :o, es wurden bis jetzt etwa 3 Milliarden Tonnen Erz gefördert, das einen durchschnittlichen Kupferanteil von 1,53 Gew.% hat.
Calama ist als Bergarbeiterstadt aber nicht besonders interessant - so lassen wir sie links liegen und fahren Richtung unseres Zielorts San Pedro de Atacama.

Unterwegs halten wir im Valle de la Luna - dem Tal des Mondes.
Erster Stop ist der Aussichtspunkt Piedra del Coyote mit einem schönen Überblick über das Tal mit seinen schroffen Felsen und Sanddünen.



Das weiße ist kein Schnee, sondern Salz...


Beliebtes Fotomotiv im Tal des Mondes sind die Tres Marias, die drei Marien, eine bizarre Salzformation:


Salzkristalle bedecken den Boden:


Wir gehen zu Fuß ein Stück durch das Tal, während die Sonne langsam hinter den Felsen untergeht.


Links der Bilderbuchvulkan Licancabur, 5920 m hoch, inaktiv und sozusagen Hausberg des Dorfes San Pedro de Atacama, den wir noch oft sehen werden.
Der Vulkan ist fast 40 km entfernt; durch die trockene klare Luft wirkt er viel näher.


Die untergehende Sonne wirft lange Schatten...


Zum Sonnenuntergang gibt es einen kleinen Imbiss.


Hier können wir schon mal einen entfernten Blick auf unser morgiges Besuchsziel werfen: einige Gebäude am Berghang gegenüber, von unserem Standort über 30 km entfernt.
Das ist die Operations Support Facility von ALMA, dem Atacama Large Millimeter/submillimeter Array Observatorium.


Die untergehende Sonne lässt die Gipfel der Andenkette (die fast alle Vulkane sind) in bunten Farben leuchten, erst orange, dann rot, violett und schließlich blau.

(Bild anklicken und ganz groß ansehen!)

Nachdem die Sonne untergegangen ist, erscheinen die ersten Sterne am Himmel. Als erstes der helle Jupiter, dann Sterne wie Antares, Fomalhaut, Arktur, Spica, Wega, schließlich auch Alpha und Beta Centauri.

ein Vogel? ein Flugzeug? ein Meteor? Superman? ...

...nein, das Kreuz des Südens! Unten links der Mitte stehen Alpha und Beta Centauri, die die Richtung zum Kreuz des Südens weisen (Bild anklicken zum vergrößern, dann wird's deutlicher).


Der erste echte Blick auf den südlichen Sternenhimmel!  ::) 8)
Es wird kalt, und wir fahren nach San Pedro ins Hotel. 
Morgen abend werden wir noch Gelegenheit zu weiteren Sternbeobachtungen haben.

Fotos: fl67

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Offline Mim

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Re: Reise zur Sonnenfinsternis in Chile 2019
« Antwort #7 am: 05. September 2019, 07:38:07 »
Was für eine atemberaubende Landschaft!  :o
Danke!  :D

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Offline Rücksturz

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Re: Reise zur Sonnenfinsternis in Chile 2019
« Antwort #8 am: 08. September 2019, 18:41:20 »
Danke fl67 dass Du uns mit auf deine Reise nimmst!
Ganz tolle Bilder.
Ich bin schon auf die Fortsetzung gespannt.  8)

Viele Grüße
Rücksturz
- vergiss niemals, dass auf der anderen Seite ein Mensch sitzt
- erst lesen, dann denken, dann posten
- eingebrachte Artikel sprechen für Dich 
- denke beim Schreiben Deines Beitrages an den Empfänger

tonthomas

  • Gast
Re: Reise zur Sonnenfinsternis in Chile 2019
« Antwort #9 am: 08. September 2019, 20:57:02 »
....
Ich bin schon auf die Fortsetzung gespannt.  8)
....
Auch so. Klasse!

Danke fl67 und Gruß   Pirx

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Offline fl67

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Re: Reise zur Sonnenfinsternis in Chile 2019
« Antwort #10 am: 14. September 2019, 21:20:13 »
Montag, 24.06.2019, Tag 5: ALMA

Heute besuchen wir das Atacama Large Millimeter/submillimeter Array, kurz ALMA.
ALMA besteht aus 66 hochpräzisen Antennen und beobachtet bei Wellenlängen zwischen 0,3 und 9,6 mm. Diese Wellenlängen werden eigentlich vom Wasser in der Erdatmosphäre absorbiert. Hier auf 5000 m Höhe und bei der extrem trockenen Luft kommen die Wellen trotzdem durch.
Die Antennen befinden sich auf dem Chajnantor-Plateau und können dort individuell bewegt und in Abständen von 150 m bis 16 km auf betonierten Grundplatten positioniert werden. Das Radioteleskop wird in einer internationalen Kooperation betrieben, 25 Antennen wurden von der Europäischen Südsternwarte (ESO) gebaut, weitere 25 Antennen vom US-amerikanischen National Radio Astronomy Observatory, und 16 Antennen vom National Astronomical Observatory of Japan. Die einzelnen Antennen werden zusammengeschaltet und bilden so ein Interferometer mit sehr hoher Empfindlichkeit und Auflösung.

Wie besuchen die Operations Support Facility (OSF) von ALMA auf 2900 m Höhe. Die ALMA-Antennen selbst liegen noch 30 km weiter entfernt und 2100 m höher. Wir dürfen sie leider nicht besuchen, denn der Sauerstoffmangel in der Höhe kann zu Gesundheitsproblemen führen; außerdem (der wahrscheinlichere Grund) wollen sie einfach keine Touristen da oben haben...

ALMA ist nicht weit von San Pedro entfernt. Nach wenigen Kilometern auf der Straße Richtung Süden geht es links zum Observatorio ALMA:


Direkt an der Kreuzung steht das Wachgebäude, wo man sich anmelden muss.
Wir sehen uns dort ein Video mit den Sicherheitsregeln an, die bei ALMA gelten. Jeder muss unterschreiben, dass er den Film gesehen und alles verstanden hat.


Im Wachgebäude an der Wand hängt dieses schöne Satellitenbild von der OFS:


Wüstenklima herrscht schon hier unten; aber es regnet auch mal, sonst gäbe es nicht solche ausgetrockneten Flächen:

Oben ist die Sonne noch stärker. Wir machen Gebrauch von der in der Wache bereitgestellten Sonnencreme...

Dann dürfen wir schließlich die Schranke passieren und fahren etwa 16 km den Berghang hoch bis zur OSF auf 2900 m Höhe.

Wir beginnen unsere Führung dort, wo auf dem Satellitenbild "Safety" steht.
Dort hat man einen schönen Überblick über das Gelände und die Flaggen der an ALMA beteiligten Länder. Im Hintergrund sieht man die Unterkünfte der Wissenschaftler und Techniker, die hier arbeiten.


Ein Stück weiter links eine ausgemusterte Antenne und ein Wildesel:




Was macht eigentlich der eine Hauptdarsteller der Vorstellung in ein paar Tagen - der Mond ?
Er steht hoch am morgendlichen Himmel und zeigt sich 2/3 voll.



Kurz die bekannte Eselsbrücke angewandt: z wie zunehmend, oder ) wie Klammer zu:  es ist also zunehmender Mond.


Bild: Kalenderland.com

Aber halt - da kann was nicht stimmen. In ein paar Tagen ist Sonnenfinsternis, und die findet bekanntlich bei Neumond statt.  ???
Die Lösung ist einfach; wir befinden uns auf der Südhalbkugel, da steht der Mond der Beobachter auf dem Kopf - die Regel gilt dann nicht bzw. andersrum...
Der Mond nimmt ab.  Ein Glück, die Sonnenfinsternis kann stattfinden !   :)




In diesem Gebäude befindet sich unten die Krankenstation, und oben das Besucherzentrum; wo anhand von Modellen und Plakaten erklärt wird, wie ALMA funktioniert.

How does ALMA work ?

Die Signale werden von der Antenne empfangen, im sogenannten Front-End verarbeitet und verstärkt, und im Back-End digitalisiert. Über eine Glasfaserleitung wird das Signal dann zum Correlator geleitet. Dieser Supercomputer ist ein Rechner mit 134 Millionen Prozessoren, welche die empfangenen Signale mit 17 Peta-Flops aufarbeiten können; die Signale mehrerer Antennen werden verglichen und die Zeitdifferenzen ermittelt, woraus sich die interferometrischen Daten ergeben.

Wenn man sich die App "AReader" auf seinem Smartphone installiert und damit dann dieses Punktemuster abfotografiert, kann man ein 3D-Modell einer Antenne auf dem Bildschrm betrachten:


Auf einem Bildschirm wird per Webcam das aktuelle Bild vom Antennenplateau angezeigt  (AOS=Array Operations Site):

Das weiße ist Schnee, kein Salz...

Im Nachbargebäude können wir in die Labore und Werkstätten blicken.
Hier sehen wir einige der Front-Ends, der Empfangsgeräte in den Antennen. In den blauen Zylindern befinden sich unterschiedliche tiefgekühlte Geräte um verschiedene Frequenzen zu empfangen.


Hier ein Cryostat des Rutherford Appleton Laboratory, aber auch ein Modell aus Japan stand in der Halle.


Das Innere eines Cryostats:


Im gleichen Gebäude können wir den Kontrollraum von ALMA besuchen; im Grunde nur Computer und viele Monitore. ;)
Die einzelnen Antennen werden von hier überwacht und gesteuert.


Wer weiß was hier auf einem der Bildschirme zu sehen ist ?


Diese Tafel im Kontrollraum zeigt anschaulich für jedermann, wie Interferometrie funktioniert:

 ;D

Zum Schluss besuchen wir die große Halle, die schon bei der Fahrt zur OSF ins Auge fiel.


Wir haben Glück, denn in der Halle steht gerade eine der Antennen, die hier gewartet und repariert wird. So können wir sie aus der Nähe erkunden.


Otto ist auch da. Otto hat die Antenne vom Plateau hier runter in die Halle gefahren.
Es gibt zwei dieser riesigen Transportfahrzeuge, die von der deutschen Firma Scheuerle kontruiert und gebaut wurden. Sie heißen Otto und Lore und sind entweder nach den Kindern oder den Eltern des Chefkonstruktuers benannt.


Das war ein interessanter Besuch bei einem der modernsten und größten Observatorien der Welt.
ALMA ist ein zentraler Teil des Event Horizon Telescope Projekts und war eines der Teleskope des weltweiten Netzwerks, mit dem 2017 (veröffentlicht im April 2019) die ersten direkten Bilder eines schwarzen Lochs in M 87 gelangen. Der EHT-Kooperation wurde der Breakthrough Prize in Fundamental Physics 2020 zugesprochen.

Links:
Raumcon-Thread zu ALMA, wo man gut die Entstehungsgeschichte nachvollziehen kann: https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=1164.0
Wikipedia-Artikel: https://de.wikipedia.org/wiki/Atacama_Large_Millimeter/submillimeter_Array
Offizielle Website (englisch): https://www.almaobservatory.org/en/home/


Auf der Rückfahrt sehen wir noch diese Herde wilder Esel:


Fotos: fl67


Gegen Mittag kommen wir zurück nach San Pedro.   Fortsetzung folgt...
« Letzte Änderung: 15. September 2019, 20:32:11 von fl67 »

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Offline -eumel-

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Re: Reise zur Sonnenfinsternis in Chile 2019
« Antwort #11 am: 15. September 2019, 19:08:47 »
Sehr schöne Fotos und gute Berichterstattung!
Danke, fl67 !  :D

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Offline fl67

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Re: Reise zur Sonnenfinsternis in Chile 2019
« Antwort #12 am: 16. September 2019, 00:42:04 »
Montag, 24.06.2019, Tag 5 (nachmittags): San Pedro de Atacama

Den Nachmittag nutzen wir für einen Rundgang durch San Pedro de Atacama.
San Pedro hat etwa 2000 Einwohner und ist eine Oase in der Wüste. Ein sehr rustikaler Ort - Häuser und Straßen sind aus Lehm gebaut (auch unser Hotel), und kein Haus hat mehr als 2 Stockwerke.
Das Gemeindegebiet umfasst noch einige Dörfer mehr und erstreckt sich über mehr als 23.000 km² - das ist etwa so groß wie Mecklenburg-Vorpommern!  :o

San Pedro ist das touristische Zentrum der Gegend. Die Hauptstraße ist gesäumt von Restaurants, Souvenir-Läden und Agenturen, die Ausflüge in die Umgebung anbieten.


Ich fand die selbstgemalte "Astro-Tour"-Tafel besonders schön:


Eine der Ausflugsagenturen bewirbt die Sonnenfinsternis am 2. Juli. Hier in San Pedro wird die maximale Verfinsterung 85% betragen. Das ist uns nicht genug...


Auch in San Pedro gibt es eine Plaza de Armas:


...mit Polizei, Rathaus und Kirche:


Die Kirche ist eine der ältesten in Südamerika (erbaut 1557) und hat ein Dach aus Kaktusholz.


Der Vulkan Licancabur überragt alles:


Der kleine Markt bietet jede Menge Souvenirs...


...und anregende Süßigkeiten:

Koka-Blätter werden hier vielfältig verwendet. Im Hotel gab es Tee aus Koka-Blättern, und in einer Eisdiele Koka-Eis.
Koka soll angeblich gegen die Höhenkrankheit helfen.

So aufgeputscht können wir noch den Abend für einige Sternbeobachtungen nutzen.

Fotos: fl67

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Offline fl67

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Re: Reise zur Sonnenfinsternis in Chile 2019
« Antwort #13 am: 21. September 2019, 01:11:58 »
Montag, 24.06.2019, Tag 5 (abends): Space Obs

Am Abend haben wir einen Termin bei Space Obs.

Etwas außerhalb von San Pedro, wo keine Straßenlampen stören, hat ein Franzose sein privates Observatorium eingerichtet. Auf dem Grundstück steht eine eindrucksvolle Anzahl Amateurteleskope mit wirklich bemerkenswerten Spiegeldurchmessern zwischen 25cm und 70cm.
Er bietet Führungen für Gruppen an, aber man kann die Teleskope auch als erfahrener Amateurastronom für visuelle oder fotografische Beobachtungen mieten, demnächst soll man sogar Beobachtungszeit online über das Internet buchen können.

Ein Foto mit einigen der Teleskope bei Tageslicht, im Hintergrund wieder der Licancabur:

Bild: Space Obs
Offizielle Webseite: https://www.spaceobs.com/en


Bild: sanpedroatacama.com
https://sanpedroatacama.com/en/agencia/space-obs/


Der Sternenhimmel ist wirklich spektakulär. Das Band der Milchstraße ist sehr deutlich sichtbar. Besonders fällt auf, dass es bis runter zum Horizont sehr viele Sterne gibt, die alle nur sehr wenig funkeln. So sieht man das bei uns nie, durch den Horizontdunst dringen allenfalls die hellsten Sterne durch.

Nach einer Einweisung in den südlichen Sternenhimmel können wir verschiedene interessante Objekte durch die Teleskope beobachten.
Jupiter, Saturn, der Lagunennebel M8 / NGC 6523, das "Schmuckkästchen" NGC 4755, der Schmetterlingshaufen M6 / NGC 6405 und der Carinanebel NGC 3372 sind in den Teleskopen eingestellt.

Nach einer Pause mit warmen Getränken haben wir noch die Möglichkeit, eigene Fotos mit unseren Kameras zu machen.
Obwohl ich kein besonderes astrofotografisches Equipment dabei habe, und die Sternfotografie mit meinem Fotoapparat (Panasonic Lumix DMC-FZ200) noch nie ausprobiert habe, bin ich mit den Ergebnissen ganz zufrieden. Bei einer Belichtungszeit von 15 Sekunden, manuellem Fokus auf unendlich und Zoom gelingen ganz gute Bilder.

Milchstraße und Skorpion:



Kreuz des Südens, Zentaur und Carina:



Kreuz des Südens, Kohlensack, und Eta Carinae:



Nachts wird es doch langsam kalt...  gegen 23:00 Uhr geht es zurück ins Hotel.

Astrofotos: fl67

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Offline fl67

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Re: Reise zur Sonnenfinsternis in Chile 2019
« Antwort #14 am: 25. September 2019, 02:26:21 »
Dienstag, 25.06.2019, Tag 6: Nationalreservat Los Flamencos

Wir besichtigen heute die Natur der Umgebung.
Verschiedene interessante Landschaften und Biotope in der riesigen Gemeindefläche von San Pedro sind zum Nationalreservat Los Flamencos zusammengeschlossen. Das Valle de la Luna, das wir am Sonntag abend besucht haben, gehört auch dazu.
https://de.wikipedia.org/wiki/Nationalreservat_Los_Flamencos

Wir fahren als erstes zur Laguna Chaxa, ein Salzsee innerhalb der über 3000 km² großen Salzebene Salar de Atacama auf 2300m Höhe. Es gibt mehrere solcher Feuchtgebiete in der Salzebene, die wichtige Brutgebiete verschiedener Vögel sind. Bemerkenswert darunter sind die Flamingos, nach denen das Nationalreservat benannt ist.

Blick in die Salzebene:


Auf markierten Wegen kann man die Landschaft erkunden und die Vogelwelt beobachten.

Zwei Chile-Flamingos:

Die Flamingos ernähren sich von kleinen Krebsen, die ihnen auch die rosa Farbe geben.

Punaregenpfeifer:


Sehr flaches salziges Wasser:

Im Hintergrund in der Mitte wieder der Vulkan Licancabur.

Andensäbelschnäbler:




Was macht eigentlich der Mond ?  Er ist ein bisschen schmaler geworden. Die Sofi rückt näher!




Noch ein Chile-Flamingo:


...und ein James-Flamingo, erkennbar am gelben Schnabel:


Salzkrusten-Landschaft bis zum Horizont:



Von der Lagune fahren wir weiter und kommen langsam immer höher. Die Landschaft wird karg, hier wachsen fast nur noch diese gelben Grasbüschel. Das Gras dient als Nahrung für die wild lebenden Lamas, die Vicuñas.
Vicuñas sind gut getarnt, wie man auf diesem Bild (nicht) sehen kann:


Der Kamerazoom macht die Gruppe besser erkennbar:




Auf 4100m Höhe befinden sich zwei Salzseen, die Lagunas Miscanti und Miñiques, am Fuße der gleichnamigen, fast 6000m hohen Vulkane.
Laguna Miscanti:


Der Himmel ist bedeckt, es ist windig und ziemlich kalt (das weiße ist Schnee, kein Salz... :P).
Bei Sonnenschein leuchten die Seen in kräftigem Blau.

Im Hintergrund die Laguna Miñiques:


Auf dem Rückweg nach San Pedro machen wir Halt in dem Dorf Toconao.
Toconao hat etwa 650 Einwohner. Der Ort wird von der Schlucht Quebrada de Jerez durchzogen, durch die ein Bach fließt. Der Bach wird zur Bewässerung von Obst- und Gemüseplantagen verwendet und macht den Ort zu einer Oase.


Der Glockenturm auf der Plaza de Armas ist das Wahrzeichen von Toconao. Er kann etwas Farbe vertragen.


Fotos: fl67

Morgen werden wir noch mehr Natur sehen.
« Letzte Änderung: 27. September 2019, 00:17:19 von fl67 »

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Offline fl67

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Re: Reise zur Sonnenfinsternis in Chile 2019
« Antwort #15 am: 30. September 2019, 23:56:09 »
Mittwoch, 26.06.2019, Tag 7: Geysire von El Tatio

Heute heißt es früh aufstehen. Wir besuchen die Geysire von El Tatio, und da sollte man vor Sonnenaufgang da sein, um das Schauspiel in ganzer Schönheit zu erleben. Die Luft muss kalt sein, damit die Dampfschwaden hoch aufsteigen.

Wir fahren um 5 Uhr morgens los.
Gegen 7 Uhr kommen wir an. Die Lufttemperatur beträgt -11 °C. Ich hätte Handschuhe mitnehmen sollen. :-\

Am Fuß des gleichnamigen Vulkankraters befindet sich das Geothermalgebiet El Tatio mit Geysiren, Fumarolen und heißen Quellen. Von 110 eruptierenden Quellen wurden mehr als 80 als echte Geysire identifiziert, davon sind über 30 andauernd aktiv. Es handelt sich mit 4200m um das höchstgelegene Geysirfeld der Welt, außerdem das größte der Südhalbkugel und das drittgrößte der Welt. Hier befinden sich schätzungsweise 8 % der Geysire der Welt. Das Wasser kommt kochend aus der Erde, in dieser Höhe kocht Wasser bei 86 °C.

Man darf sich die Geysire nicht so vorstellen, wie man es vielleicht von Yellowstone oder aus Island kennt. Hier spritzt keine Wasserfontäne in regelmäßigen Abständen viele Meter hoch aus der Erde. Die Geysire hier sprudeln, zischen, dampfen und spritzen die ganze Zeit, mal mehr, mal weniger, aber nur etwa 3 bis 4 Meter hoch.



Thermophile Bakterien färben die heißen Quellen bunt:


Reihen aus Feldsteinen zeigen dem Besucher, wie weit er gehen darf:


Die aufgehende Sonne beleuchtet die umgebenden Berggipfel:






Nachdem die Sonne herauskam, wurde es schnell wärmer:


Gegenlicht:


Zischender, dampfender, spritzender Geysir:


Eis und heiß - an der kalten Luft gefriert selbst kochendes Wasser ziemlich schnell:


Unsere Reiseleiterin (vorn links im Bild) hat ein Open-Air-Frühstück mit geröstetem Brot, Rührei und heißem Kaffee organisiert:


Der Dampf steigt hoch auf:


In einem Becken mit badewannen-warmem Wasser konnte man sich aufwärmen:



Fotos: fl67


Auf der Rückfahrt nach San Pedro besichtigen wir Flora und Fauna.

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Offline Mim

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Re: Reise zur Sonnenfinsternis in Chile 2019
« Antwort #16 am: 01. Oktober 2019, 20:15:28 »
Ja Wahnsinn!! Was für eine irre Landschaft. Das Photo mit den Menschen im Gegenlich ist ein Traum.

Viele Grüße und danke für deine Berichterstattung,
Mim  :)

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Offline fl67

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Re: Reise zur Sonnenfinsternis in Chile 2019
« Antwort #17 am: 01. Oktober 2019, 23:57:38 »
Danke Mim !   :)


Anscheinend haben wir irgendeine Grenze in der Forumssoftware bezüglich der übertragenen Datenmenge oder maximalen Anzahl Bilder erreicht,  ???
und statt eines Fotos wird nur "[Limit reached]" angezeigt  (betrifft die letzten 3 Fotos im letzten Post). 
Die Fotos werden i.d.R. angezeigt, wenn man die Seite nochmal neu lädt.
« Letzte Änderung: 02. Oktober 2019, 02:04:30 von fl67 »

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Offline fl67

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Re: Reise zur Sonnenfinsternis in Chile 2019
« Antwort #18 am: 02. Oktober 2019, 01:42:52 »
Mittwoch, 26.06.2019, Tag 7 (mittags): Flora und Fauna

Auf der Rückfahrt von den Geysiren nach San Pedro besichtigen wir die Flora und Fauna der Gegend.

Eine Gruppe Vicuñas:


Zwei Andenfüchse warten an der Straße auf ein paar Snacks von den Touristen. Bei uns gehen sie leer aus...


Viel Landschaft mit Vulkanen:


Dieser Vulkan ist noch aktiv. Man sieht die Rauchwolken und die gelben Schwefelablagerungen im Krater:


Fotos: fl67
« Letzte Änderung: 03. Oktober 2019, 00:04:21 von fl67 »

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Offline fl67

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Re: Reise zur Sonnenfinsternis in Chile 2019
« Antwort #19 am: 03. Oktober 2019, 00:04:54 »
An einem teilweise zugefrorenen Fluss sehen wir allerlei Federvieh:


Andenenten:


Andengans:


Riesenblässhuhn:



Fotos: fl67

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Offline fl67

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Re: Reise zur Sonnenfinsternis in Chile 2019
« Antwort #20 am: 03. Oktober 2019, 00:05:32 »
Blick von oben in die Ebene von San Pedro. Die dunkle Fläche in der Ebene rechts der Mitte ist die Oase San Pedro:


Tiefe Schlucht mit Bach und Säulenkakteen:


Wehrhafte Pflanzen:


Die Stacheln wurden früher als Stricknadeln verwendet:


Wir haben Glück und können eine Herde der seltenen Weißen Kurzhalslamas sehen:



Fotos: fl67

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Offline fl67

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Re: Reise zur Sonnenfinsternis in Chile 2019
« Antwort #21 am: 03. Oktober 2019, 00:06:00 »
Der Mond ist wieder ein Stückchen schmaler geworden:


Foto: fl67

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Offline fl67

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Re: Reise zur Sonnenfinsternis in Chile 2019
« Antwort #22 am: 04. Oktober 2019, 15:30:40 »
Mittwoch, 26.06.2019, Tag 7 (nachmittag): Meteoritenmuseum

Weil wir heute morgen so früh losgefahren sind, kommen wir schon am frühen Nachmittag wieder nach San Pedro zurück.
Die Zeit können wir für einen Besuch im kleinen Museo del Meteorito nutzen.
Es herrscht ziemlich großer Andrang im Museum. So viele Touristen sind sonst zu dieser Jahreszeit sicher nicht in San Pedro. Die meisten Touristen sind wie wir Sonnenfinsternisjäger und an astronomischen Themen interessiert.
Gestern gab es eine Stunde Wartezeit, bis man in die Ausstellung konnte. Wir haben Glück und müssen nur ein paar Minuten warten.


(wenn hier nur [Limit reached] zu sehen ist, die Seite neu laden...)

Auf mehreren Bildschirmen werden kurze Videos über die verschiedenen Meteoritenarten gezeigt, per Audioguide (sogar auf deutsch!) hört man die Erläuterungen zu den in den Vitrinen zu sehenden Ausstellungsstücke, und an den Wandplakaten gibt es weitere Informationen in spanisch und englisch.


Die in den Vitrinen ausgestellten Meteoriten wurden über die letzten 4 Jahrzehnte von zwei Brüdern in der Atacama-Wüste gefunden.


Widmanstättensche Figuren:


An einigen ziemlichen großen Meteoriten kann man mit Magneten den Unterschied zwischen Stein- und Eisenmeteoriten testen:


Ein kleines, aber feines Museum.  8)


Fotos: fl67

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Offline Mim

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Re: Reise zur Sonnenfinsternis in Chile 2019
« Antwort #23 am: 04. Oktober 2019, 20:49:26 »
Da stehen 2 verstaubte geodätische Kuppeln irgendwo mitten im Nirdendwo  - und dann so eine Ausstellung!  :D

Was für einen spannende Reise!
LG, Mim  :)

Offline pilotace

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Re: Reise zur Sonnenfinsternis in Chile 2019
« Antwort #24 am: 08. Oktober 2019, 21:18:16 »
Die Landschaft ist ja wirklich atemberaubend. Diese Weite...wunderschön!
Ein sehr schöner und kurzweilig geschriebener Reisebericht, bin gespannt wie es weiter geht. :)

Gruß
Daniel
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