Kann ich bestätigen. Heute (aber auch schon vor 20 Jahren) sind "Cost+" Verträge üblich. Hierbei erfolgt die Kalkulation für jedes angebotene Arbeitspaket über die dafür benötigten Mann- (Arbeits-) stunden, die dann in den Verhandlungen zwischen Industrie und Auftraggeber verhandelt und entschieden werden.
Anbieten kann eine Firma aber nur die Arbeitsstunden des technischen und wissenschaftlichen Personals, die direkt am Projekt arbeiten. Deshalb sind in den Stundensätzen anteilig auch die Kosten der anderen Firmenangehörigen enthalten, vom Sekretariat über die Kantine, bis zum Wachpersonal, dem kaufmännische Bereich. bis zum Management. Deshalb sind die angebotenen Stundensätze auch weitaus höher als die Gehälter der Projektbeteiligten. Vor 10 Jahren lagen sie bei etwa 100 €/Mannstunde für Ingenieure. Techniker, Wissenschaftler haben andere Sätze.
Anlage- und Reisekosten zu vom Auftraggeber verlangten Meetings, etc., kommen noch dazu.
Auf alles kommt dann der erlaubte Gewinn, dar schon seit Jahrzehnten (für ESA und DLR) 8% beträgt. Der aber geht nicht an das Management (enthalten in den Stundensätzen), sondern an die Firma. Mit dieser Gewinnmarge finanziert die Firma dann auch die FFE-Kosten (Freie Forschung und Entwicklung), das sind die Arbeitsstunden, in denen zukünftige Projekte angedacht und ausgearbeitet werden können (Vorentwicklung). Oder zahlt die Teilnahme an Tagungen und Kongressen.
Insgesamt ein ziemlich transparenter Prozeß. Absahnen geht da nicht.
Gruß
roger50