Idee - Mit dem Ziegelstein zur Amalthea

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McPhönix

  • Gast
Idee - Mit dem Ziegelstein zur Amalthea
« am: 30. Dezember 2018, 15:52:47 »
Freilich, das ist jetzt etwas provokativ. Da aber die Geschichte zeigt, daß aus provokativen Ideen durchaus auch mal Nützliches entstehen kann - los gehts...

Ausgangspunkt sind die immer wieder anzutreffenden Raketen"Bausteine"
1)
Schwerkraft erzeugen mit irgendwie gekoppelten Raumschiffen (Hantel)
2)
Das Raumschiff muß so "wohnlich" eingerichtet sein, daß die Raumfahrer keinen Koller kriegen.
3)
Zum Komfort gehören Bücher, Filme, Labors zum Werkeln.
4)
Aus psychologischen Gründen müssen Fenster sein


zu 1)
Ich sehe das geringfügig anders. Punkt 1 wird immer so ein bissel gesehen wie "Ach da nehmen/machen wir einfach xyz..." Es sind doch aber inzwischen in jedem Thread genug Stellen zu finden, wo man sieht, wie oft einfache Dinge große Probleme machen. Ich sage nur Krafteinleitungen, Aufschaukeleffekte etc. Da sollte man aber wirklich nochmal überlegen, was bei Seilen passieren kann. Oder bei Streben - wie Stabil, welche Redundanz, wieviel Zusatzgewicht durch Einleitpunkte etc. Und die notwendige Drehung in großen Dimensionen einleiten bzw. abbremsen scheint mir auch nicht trivial.

zu 2 und 3)
Immer wieder wird zu recht beklagt, daß bei langen Reisen die große Langeweile zu Spannungen führen kann, selbst bei ausgeglichenen Menschen. Und auf der Hinreise gibts ja auch in den gern zitierten Labors nicht soviel zu tun. Denn die müssen nicht irgendwie eingerichtet sein, sondern zur Aufbereitung / Informationsverdichtung des Materials vom Reiseziel. Ich sage also, ein Raumschiff soll so minimal ausgestattet wie möglich starten. Ich muß ja hier sicher nicht erklären, wo die Minimal-Grenze liegt.

zu 4)
Da sage ich mal, wozu? Bildschirme gibts heute in Größen, die Fenster in Raumschiffen aus Sicherheitsgründen nicht haben sollten. Abgesehen davon vom Gewicht pro qm. Die Qualität bei Bildschirmen ist aber mittlerweile so gut, daß man von naturtreu reden kann.
Fenster im Wohnbereich werden aber zwangsläufig den Ausblick kreisen lassen. Wer kann da länger als eine Minute rausschaun? Abgesehen, was kann man gezielt anschaun? Also ab in den Achsenbereich? Ist da keine Drehung? Gegenlauf-Konstruktionen wegen Fenster einbauen? Und sich den einzigen vernünftigen Ausstiegspunkt / Ausfahrtpunkt verbauen?
Mit heutigen Mitteln aber leicht machbar - ein Begleitsatellit. Der kann sogar ein bissel was wiegen und komfortabel ausgestattet sein, was Kameras und Steuerung / Raumfixierung anbelangt. Und man kann einen zweiten mitnehmen und zusätzlich Ersatzteile dazu. Zum Beispiel die allseits geliebten Gyros :)
Letztlich sollte sich ein Angehöriger der Elite Raumfahrer selbst sagen können "aber hallo, ich schau mir doch lieber bequem in meiner Kajüte bei 0,8g ein schönes großes Bild an". Ansonsten zweifele ich (nur rein privat !!!) an seiner Eignung.

Allg. )
Für eine Fernerkundung, also z.B. Jupiter und Umfeld, wird immer vorausgesetzt, daß mehrere Raumschiffe in etwa Parallel fliegen. Da sind dann die Transporter und die Habitatsschiffe. Was aber, wenn durch einen Schaden oder Schlimmeres ein oder zwei Schiffe auseinanderdriften? Der Zusatzverbrauch an Sprit, um wieder zusammen oder wenigstens auf passende Bahn zu kommen, könnte die ganze Mission gefährden oder beenden. Hier gehts ja nicht nur um ein Verlust der Lebenszeit wegen Angleich an Bahnhöhe, die ein Satellit selbst ausgleichen muß. Oder her mit dem Nächsten.

Conclusio )
Muß ein Fernraumschiff überhaupt wie ein Raumschiff aussehen·???
Was mich zum Titel zurückbringt. Und zum Bild unten.
Den Fachleuten hier muß ich sicher nicht erläutern, wo die Triebwerke sind und wo die Schleusen und Antennenträger.
Ich stelle mir halt vor, daß das ganze Ding aus einem mit einfachsten Elementen vakuumdicht verkleideten, dreidimensionalen Multi-Gitterwerk besteht. Also nicht nur totes Gewicht zwecks Verbindung von Raumschiffteilen, sondern Teil des Habitats.
Nur der Triebwerksbereich sowie die beiden erstmal einfach ausgestatteten Wohnbereiche, der Kommandobereich und ein Werkstattbereich sind fertig. Evtl. noch ein Maschinenraum für aktive (!) Treibstoffkühlung, natürlich H2/O2. Ionentriebwerke erst bei der nächsten Generation Fernraumer mit Atomkraft. Vorher halte ich Aufwand/Nutzen nicht für ausgewogen.
Alles Andere sind jede Menge Kammern, in denen Material, Rohstoffe und Lebensmittel gelagert sind. Und natürlich jede Menge einfach leere Kammern. Trotz möglicher Größe ist der Kasten also nicht so schwer, wie er aussieht. Ein Teil der Trennwände kann/sollte auch wechselbar sein. Zwei oder drei Schotte noch an passenden Stellen. Jeglicher Innenausbau und Verschönerung kann dann nach Fertigstellung der dichten Außenhülle ohne Raumanzug durchgeführt werden. Während der Reise·!! Gibt es ein besseres Mittel gegen Langeweile? Und ein bissel Sport ist das ja auch.

Apropo Start - da wird natürlich mit einem Booster einfachster Bauart "angeschoben" um den Sprit für Bremsen und Rückreise zu sparen.

Man sieht schon, das kann nur im Raum zusammengebaut werden. Nicht kleckern, sondern klotzen. Dennoch - ich stelle mir das vlt sogar einfacher vor wie die Kopplung vorhandener Raumschiffe mit allen Gefahren des Eingreifens in ein funktionierendes System.
Und Außeneinsätze werden noch auf lange Sicht so wie heute ablaufen - große Teile der Einsatzzeit auf Sicherungsmaßnahmen verwenden müssen und dazu noch die Schleusenzeit.


.
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Nur so nebenbei - wenn ich zum Beispiel sage "ich sehe das geringfügig anders", heißt das nicht "völlig anders, Fachleute ignorierend".

Re: Idee - Mit dem Ziegelstein zur Amalthea
« Antwort #1 am: 30. Dezember 2018, 18:05:41 »
Ist das Längenverhältnis des Zieg Raumschiffes 1 : 4 : 9 ??  8)  (12 : 22 : 32)


Alle sagten: es funktioniert nicht.
Dann kam einer und machte es.

McPhönix

  • Gast
Re: Idee - Mit dem Ziegelstein zur Amalthea
« Antwort #2 am: 30. Dezember 2018, 19:36:19 »
Kann sein Muß aber nicht sein. Hängt von Aufwand und Kosten bei der Herstellung der inneren Verstrebungen in Zusammenhang mit den Verkleidungsplatten ab. Und davon, wie kompakt die Triebwerkseinheit ist/sein muß.
Vlt kann man da teilweise fertige Industrieware verwenden. Es gibt erstaunlich feste gut berechnete Trageelemente.

Re: Idee - Mit dem Ziegelstein zur Amalthea
« Antwort #3 am: 31. Dezember 2018, 12:09:00 »
Auch bei diesem Raumschiff (erinnert mich ein bisschen an den Monolithen aus "2001") wird es eine stabile Drehachse geben müssen, damit es nicht ins taumeln/torkeln/überschlagen kommt. Dazu muss es innen durch Gewichtsverlagerungen "getrimmt" werden, was ja auch machbar ist.

Folgendes Beispiel zeigt, wenn die Drehachse durch falsche Gewichtsaufteilung/Masseaufteilung innerhalb eines rotierenden Schiffes instabil ist. Die Länge (in Flugrichtung) sollte meiner Meinung nach so kurz wie möglich sein.


https://www.youtube.com/watch?v=oQYf36DPFng

MfG RKM
« Letzte Änderung: 31. Dezember 2018, 13:11:45 von Ringkolbenmaschine »
Alle sagten: es funktioniert nicht.
Dann kam einer und machte es.

McPhönix

  • Gast
Re: Idee - Mit dem Ziegelstein zur Amalthea
« Antwort #4 am: 31. Dezember 2018, 13:54:17 »
Es geht ja aus meinem Starttext hervor, daß es sich dreht. Und ist ja auch selbstverständlich. Unter Anderem ist nicht ohne Grund die Querlänge (mindestens) 250m.
Ebenfalls selbstverständlich ist eine automatische Trimmung.

McPhönix

  • Gast
Re: Idee - Mit dem Ziegelstein zur Amalthea
« Antwort #5 am: 05. Januar 2019, 13:08:25 »
Angeregt durch das Solarzellen-Problem bei RKM stellte ich (von mir gesehen) fest - das könnte bei meinem Stein evtl. unkomplizierter sein. Einfachster Klapp/Drehmechanismus nötig.
Fläche ca 30000 qm.